Die Tage reihen sich scheinbar endlos aneinander, und die Zeit selbst fühlt sich an wie eine zähe, gummiartige Masse, die sich immer weiter und weiter ausdehnt. Die unendliche Monotonie belastet das Gemüt des schwarzen Häreteks XK Rho Pi-8 über die Gebühr. Abgeschnitten von allen Quellen neuen Wissens, neuen Informationen und Eindrücken schleicht der mutierte Maschinenmensch durch die katakombenartigen Gänge des Schiffes, das ihm nach einiger Zeit wie ein stählernes Gefängnis vorkommt. Nach und nach entsteht eine Leere im Geiste des Magos, der noch wortkarger als ohnehin schon zunehmend gereizter wie ein Schatten durch die Innereien der Wiege des Lebens gleitet.
Tagsüber führt er routinemäßige Wartungsarbeiten durch, studiert die zahlreichen Cogitatoren des Schiffes und brütet über den wenigen Aufzeichnungen, die ihm zur Verfügung stehen, um seinen Geist abzulenken und sein Wissen wenigstens etwas zu vertiefen. Oftmals wandern seine Gedanken auch zur dem Projekt zurück, das ihm schon seit einiger Zeit vorschwebt, doch der entscheidende Geistesblitz, der erste Schritt, will sich nicht offenbaren. Auch spürt XK Rho Pi-8 zunehmend die Nähe des Imateriums, das am Rande seiner Wahrnehmung lauert, wie ein Meer, zu weit entfernt es zu sehen oder zu hören, doch dessen Salz man bereits in der Luft schmecken kann. Doch jedesmal, wenn der Häretek sich stärker darauf zu konzentrieren versucht, entzieht sich im der Warp, verspottend, weiterhin seine zahllosen Geheimnisse hütend.
Die zunehmende Frustration bringt XK Rho Pi-8 dazu, immer längere Regenerationsphasen einzulegen, jedoch bringen diese keine Erholung. Der Schlaf des schwarz berobten Häreteks wird von verzerrten Visionen und Alpträumen heimgesucht, die seinen Geist peinigen. Er sieht sich selbst, wie er einst war, vor zahllosen Jahren, ein junger Mann mit wachem Geist und neugierigen Augen, frei von Wahnsinn und Mutation, ohne Verderbnis und Verschmelzung mit Stahl. Bilder aus der Zukunft tauchen vor seinem geistigen Auge auf, Bruchstücke eines Lebens, das noch nicht gelebt wurde, und es gelingt dem Magos nicht, sie zu behalten: kaum erwacht er verblassen sie in seinem Gedächtnis, das doch sonst fehlerfrei funktioniert und sich jedes noch so kleine Detail einprägt. Auch sieht er die uralten Geister der Menschen, die vom Schwarm verschlungen wurden: gesichtslose Schemen, die ihn in verdrehten, finsteren Träumen verfolgen und ihn mit unverständlichen Stimmen zurufen. Nur die Worte des vorherigen Trägers der Käfer dringen ab und zu durch, und nach und nach beginnen die Erinnerungen des alten ausgemergelten Mannes, in den Geist des schwarzen Magos einzusickern.
Der Schiffsalarm ertönt, als XK Rho Pi-8 sich gerade im Labor befindet und beginnen will, einige der Fleischproben näher zu untersuchen. Zeit die Rüstung vorzubereiten bleibt nach Einschätzung des Häreteks nicht, so greift er sich seine schwere Energieaxt und eines der erbeuteten Kraftfelder und macht sich so schnell wie möglich auf, die Komponenten des Gellertfeldes sorgfältig zu überprüfen: ein Ausfall hätte zweifellos undschöne Konsequenzen.