MusikOtham wirft einen Blick zurück in die Gesichter seiner Gefährten, dann öffnet er langsam die Tür.
Die Gruppe betritt einen kleinen Raum, vormals wohl ein kleiner Keller gewesen sein musst, doch die Wände, wie auch die oberen Geschosses des Gebäudes sind nur noch qualmende Ruinen. Eine Schutthalde erklimmend gelangen die Kreuzfahrer hinauf auf die Straße.
Obgleich alle ahnten welcher Anblick sie erwarten würde, ist das Bild das sich den Helden bietet jedoch einer den sie einen Lebtag nicht vergessen werden.
Das Kenabres das die Gruppe kannte, die stolze Stadt mit ihren zahlreichen Türmen auf denen die bunten Banner seiner Verteidiger wehen, das rege Treiben in den Straßen, all das pulsierende Leben – all das ist nicht mehr.
Die Zerstörung erstreckt sich vor den Helden soweit das Auge blicken kann. Trümmer und Schutt, geborstene Ziegel, zertrümmertes Mauerwerk und gesplittertes Holz ist von den wehrhaften Bauten der Stadt übrig geblieben.
Der Straßenbelag ist vielerorts in hässlichen klaffenden Wunden aufgerissen und schwarzer Rauch erhebt sich in hunderten unheilvollen Säulen über die gebrochene Stadt. Die Sonne ist vom Himmel gänzlich verschwunden und nur das höllische Flackern unzähliger vor sich hin glimmender Brandruinen erhellt die Stadt.
Leichen pflastern den Weg, gefallene Kreuzfahrer, aber auch Alte, Frauen und Kinder sind unter den Toten auszumachen. Die Dämonen scheinen niemanden am Leben gelassen zu haben.
Anevia fällt auf die Knie und man kann deutlich hören wie sie versucht ihr Schluchzen zu unterdrücken. Ein leises Wimmern entgleitet dennoch dem Mund des sonst so beherrschten Hauptmanns und Tränen rinnen über ihre Wange.
Caz zittert am ganzen Leib, die Augen weit aufgerissen. Der Tiefling wirkt bis ins Mark erschüttert und obwohl er mehrmals den Mund auf und zu macht, bringt er keinen Ton heraus.
Horgus Antlitz ist kreidebleich und seine die Fingerknöchel seiner zu Fäusten geballten Hände treten weiß hervor. Der Kaufmann beißt die Zähne zusammen als seine hervorquellenden Augen ungläubig über die grässliche Szenerie huschen.
Lisandras Gesicht ist eine unbewegt Maske, so als würde sie ihre Umgebung gar nicht wahrnehmen. Der Ausdruck der jungen Menschenfrau verändert sich weder als Anevia weinend zusammenbricht noch als sich Aravashnial mit nervösen, schnellen Schritten an ihr vorbei nach vorne schiebt.
Der Elf rümpft die Nase und tastet sich vorsichtig an einem zertrümmerten Mauerrest entlang, während er sich mit blinden, nutzlosen Augen umsieht.
"Wie schlimm ist es?
Was seht ihr?
So sagt doch etwas! Bei allen Göttern, was seht ihr??"