Noch bevor er eine Antwort erhält, tapselt der Kleine davon. Manik schaut ihm kurz verdutzt hinterher bevor er ihm folgt. Er legte sich ein paar Gedanken zurecht, was das jetzt wieder soll, vor allem da Basilio so gar nicht den direkten Weg zu ihrem Lager einschlägt, aber keiner scheint es Wert mehr als die Dauer eines Augenblinzeln daran zu verschwenden
[1] und so folgt er ihm stumm.
„
Wenn du den Weg nicht findest, lass gefälligst andere vor gehen.“, antwortet er daher auch auf Basilios Kommentar, schroffer als zunächst geplant und so fügt er nicht ohne Augenzwinkern hinzu: „
Kannst ja nichts dafür, dass du nicht groß genug bist um über die Zelte zu gucken und dich so besser orientieren.“ Abwartend schaut er den Koraker an und erwartet eine Schimpftirade als Sanjan irgendwoher auftaucht und die Gruppe sich auf den Weg ins Lager macht.
Dort setzt der Fhokki sich im Schneidersitz an den Kessel und lauscht den Worten des Dejy und des Halblings. In seinen Gedanken schwirren viele Unwägbarkeiten umher, nervös knibbelt er sich an den Fingernägeln. Als Sanjan zum Ende seiner Ausführungen kommt, schnaubt Manik verächtlich, wartet aber noch Jamirs Vorstellung ab, bevor er sich direkt wieder an den Schamanen wendet.
„
Nur um das klarzustellen.“, sagt er mit scharfem Unterton. „
Es hätte gar keiner Rettung bedurft, wenn er nicht gewesen wäre. Es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht mehr als seine Gefangene war und einfach keine Wahl hatte.“ Manik schaut Sanjan direkt in die Augen. „Und sollte ich Helga unversehrt zurückbekommen, wird Bosol trotzdem noch seine Gerechte Strafe bekommen!“, fügt er vor sich hin murmelnd hinzu, schallt sich dafür aber sofort. Sie haben jetzt einen Paladin in der Runde! Einen Paladin! Der würde eifrig seinen wertvollen Gesetzen nachrennen und seinen Plan vereiteln. Er sollte sich zügeln.
„
Ich kann nicht einschätzen, wie ihre Situation dort ist, aber ich wage es mir kaum vorzustellen, dass sie sich mit einer Waffe in der Hand auf die Seite der Räuber stellt. Wahrscheinlicher isses wohl, dass sie uns hilft, sie ist nicht böse! Und sie ist in meinem Alter. Lange blonde Haare…“ Manik stockt kurz. Dann greift er in seine Tasche und holt etwas Weißes hervor. Mit der Rechten hält er es hoch und zeigt es so in die Runde. Das Feuer flackert und sein ausgestreckter Arm wird ein langer, dünner schwarzer Schatten auf dem erleuchteten Boden. „
Lange blonde Haare, die sie sich für gewöhnlich zusammen gebunden hat. Hiermit.“ Der Fhokki schluckt und man merkt ihm jetzt auch deutlich an, dass er sich nicht wohl fühlt in seiner Haut. „
Das hatte Bosol dabei. Daher… daher wusste ich es. Zusammen mit meinem Namen sollte das ausreichen. Sie zu identifizieren. Oder sie uns identifizieren zu lassen. Für die, die es noch nicht mitbekommen haben. Manik ist der meine.“ Dabei schaut er die beiden Neuen nacheinander an. Dann hält er das Armband Sanjan hin. „
Ich gebe das Band der anderen Gruppe mit. Wärst du so freundlich?“ Mit ernstem Gesichtsausdruck schaut Manik Sanjan an. Ihm vertraut er am meisten. „
Was wir machen, wenn wir sie gefunden haben, tja. Keine Ahnung? Hängt wohl von ihrem Verhalten ab. Sie auf jeden Fall sofort außer Gefahr bringen. So schnell es geht. Kapiert? Ohne ihr weh zu tun! Auf jeden Fall sollten wir sie in Sicherheit gebracht haben, bevor wir das Tor öffnen und die Zugbrücke herunter lassen, denn dann wird das Chaos regieren.“ Daraufhin macht Manik eine kleine Pause um tief durchzuatmen. „
Wir müssen sie vorher gefunden haben… ich denke wahrscheinlichste Orte wären Unterkünfte, die Küche selbst, die Kantine, oder aber tatsächlich der Kerker. Je nachdem zu welcher Uhrzeit wir genau eindringen, wird das Essen vielleicht schon bereitet oder noch nicht, dann fallen die beiden Optionen wohl raus.“
Daraufhin zuckt der Fhokki fragend mit den Schultern. „
Wir müssen bei der Suche natürlich leise sein. Ich würde sagen drei der vier Optionen können wir noch alle zusammen prüfen. Doch wenn sie woanders oder in den Kerkern ist…“ sein Blick fällt wieder auf Sanjan.
Wenn sie sie nicht sofort finden, oder die Gruppe den Fokus verliert, würde er sie selbst suchen müssen. Er kann sie nicht auch noch verlieren. Nervös hustet Manik den Gedanken beiseite. "
Wie lange braucht die Suppe noch?"