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Autor Thema: Prolog: Auf feurigen Schwingen  (Gelesen 61417 mal)

Beschreibung: Hochmut kommt vor dem Fall

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Hina d'Lyrandar

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #210 am: 29.07.2016, 02:14:30 »
"Klar bin ich mir sicher, ich weiß doch wie ein Drache aussieht!," lässt Hina Thalias Zweifel nicht auf sich sitzen. "Wenn's was Harmloses gewesen wäre, hätte meine neue Crew damit kurzen Prozess gemacht, ratz-fatz! Und von der alten ist kaum noch was übrig. Naja, die wichtigsten haben überlebt," kneift sie Seamus in die Wange.
Der Überfall auf das Luftschiff wird plötzlich gar nicht mehr interessant, als sich neben der Kapitänin ein Gefühlsdrama entfaltet. Wie von der Tarantel gestochen wirbelt diese herum.
"Ha, ich wusste es, ich wusste es!," klingt ihre Stimme schrill vor Aufregung. "Eine große Familie voller dramatischer Verwicklungen! Ooh, das passt einfach zu gut!"
Dass die ungleichen ir'Aldaths jetzt alles andere brauchen, als Chaos und Hektik, kommt der Halbelfe nicht in den Sinn. Sie rauscht zu den beiden Brüdern, packt sie an den Handgelenken und zieht deren Hände zusammen.
"Schaut doch nicht so entsetzt! Wir haben hier eine Familienzusammenführung! Roland, du magst deinen Vater verloren haben, doch du hast das verwilderte, verbitterte Herz deines verschollenen Bruders wiederentdeckt! Und Johann, hast du denn deiner Cousine nicht zugehört? Du hast dir vielleicht eine knackige raue Schale zugelegt, aber du kannst nicht so patzig mit deinem kleinen Bruder umspringen! Er braucht deine starke, erfahrene Hand! Das ist doch kein Benehmen, ihm nachzusetzen, wenn er am Boden ist!"
"...außer er mag genau das," taucht der Gedanke unweigerlich im Kopf der Lyrandar-Adligen auf. Je länger sie redet, desto nasaler klingt ihre Stimme, als frisches Blut in ihren Kopf schießt.
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Aegis

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #211 am: 29.07.2016, 06:22:22 »
Wieder einmal beschränkt sich Aegis darauf, den Gesprächen zuzuhören und lieber auf die Umgebung zu achten, die anscheinend sonst niemand im Blick hat, da alle mit der Nachricht um den Tod des Familienoberhauptes beschäftigt sind. Natürlich ist ihre Reaktion gerechtfertigt und Trauer ganz normal aber der Kriegsgeschmiedete hat viele geliebte und nahe Menschen überlebt, sodass er Thalia zustimmen muss. Jeder muss einmal sterben und je früher man sich damit abfindet, desto einfacher wird der Abschied sein. Er spricht aus Erfahrung. Nicht mehr lange und er wird seine eigenen Kinder überlebt haben. Etwas, dass nie passieren sollte und doch hat er sich damit schon abgefunden.
Trotzdem muss Aegis zugeben, dass die Reaktionen der Familienmitglieder interessant sind. Während zwei von ihnen trauern, scheint Johann das Ableben seines Vaters fast schon zu belustigen. Das der Mann mit dem losen Mundwerk sogar der Erstgeborene ist, wundert Aegis dann doch etwas. Was zwischen ihm und seinem Vater wohl passiert ist, dass er ihn so wenig respektiert? Darüber kann man sich später immer noch Gedanken machen.
"Wir sollten schnellstmöglichst aufbrechen. Unterhalten könnt ihr euch unterwegs oder wenn wir angekommen sind. Jetzt sollten wir dafür sorgen, dass wir auch überleben. Jede Minute können die Echsenmenschen näher kommen, vergesst das nicht."
Seiner Meinung nach ist dieses ganze Gespräch mitten im Dschungel völlig fehl am Platz. Wie immer steht für Aegis die Sicherheit und Gesundheit der Gruppe an erster Stelle, weshalb er auch so erpicht darauf ist, schnell den Rückweg anzutreten.

Roland ir'Aldath

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #212 am: 29.07.2016, 10:24:54 »
Roland steht nach den Worten des Barden wie vom Donner gerührt da und lässt die Reaktionen der anderen an sich abperlen. Er wehrt sich auch nicht, als Hina seine Hand in die dieses Mannes legt. Erst dann zeigt er eine Reaktion.
"Mein Bruder ist tot."

Sein halbes Leben hat er damit verbracht zuzusehen, wie sein Vater versuchte, über den Verlust seinen Sohnes hinwegzukommen. Die übermäßige Behütetheit seiner Kindheit, die ständige Überwachung durch die Diener seines Vaters, all das war Folge des Schicksalsschlages, der der Familie widerfahren war, als er noch zu klein war, um zu verstehen, was vor sich ging. Erinnerungen an den Bruder hat er keine, und sein Vater hat in seiner Trauer dafür gesorgt, dass nichts im Anwesen mehr auf ihn hinwies.

"Und jetzt kommt dieser hergelaufene Herumstreuner und behauptet, er sein Johann?"
Es war eine solch dreiste Behauptung, dass Roland fast lachen muss, wäre die Situation nicht so ernst. Er reißt die Hand los und wiederholt, diesmal energischer:
"Mein Bruder ist tot."

Und doch, irgendwo tief in seinem Innern glimmt ein Funke der Unsicherheit. Jetzt, wo er darüber nachdenkt, gibt es durchaus äußere Ähnlichkeiten zwischen dem Barden und seinem Vater. Das Alter würde ebenfalls passen. Ist es möglich? Hat sein Vater ihm sein Leben lang die Existenz seines Bruders verheimlicht? Fragen würde er ihn nicht mehr können.

"Ja, lasst uns aufbrechen!" stimmt er nun Aegis und den anderen zu und blickt erwartungsvoll zu Thalia hinüber. Ohne ein weiteres Wort setzt er sich mit finsterem Blick in Bewegung, während Zweifel beginnen, an ihm zu nagen.

Johann ir'Aldath

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #213 am: 29.07.2016, 12:12:53 »
Johann ist etwas überrumpelt von Hinas Aktion. Schnell zieht er seine Hand wieder zurück. Er schaut in die verwirrten Augen seines Bruders, des Mörders seiner Mutter. Er versucht so ruhig zu bleiben wie es geht.

"Hab mir zwar schon öfter gewünscht tot zu sein, gerade nach einer durchzechten Nacht, aber eigentlich fühle ich mich ganz lebendig muss ich sagen."
Auf Johanns Lippen zeichnet sich ein spöttisches Lächeln ab: "Nun kommt Cousinchen, Brüderchen, lasst uns nach Wächterstein zurückkehren. Wir können diesen Tag später noch gebührend feiern." - Wobei er jedem offen lässt sich zu überlegen warum man diesen Tag feiern sollte. Für ihn war es die gute Nachricht, dass es den Alten endlich erwischt hatte.

Luther Engelsnot

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #214 am: 29.07.2016, 16:24:57 »
Thalia und ihre Einheit verfolgen die Offenbarung über die Familienverbandlungen und das Zusammentreffen dreier Leute aus der selben Adelslinien eher mit Desinteresse, auch wenn es dem ein oder anderen eine hochgezogene Augenbraue entlockt. Es ist offensichtlich, dass die Kundschafter nichts damit zu tun haben wollen. Ganz im Gegensatz zu der Bekräftigung von Hina über den Drachenangriff. Sie schüttelt den Kopf.
„Das ist schlecht, sehr schlecht. Wir hatten hier noch nie so ein Problem und die Route existiert seit Jahren. Irgendetwas muss passiert sein. Ein weiterer Punkt den ich wohl melden muss.“
Bigbie hingegen entlockt die Erkenntnis, dass Johann anscheinend der Erstgeborene einer möglicherweise einflussreichen Adelsfamilie, ein Lächeln. Er sieht wohl Gelegenheiten darin und schließt zu Johann auf.
„Ja lasst uns endlich hier weggekommen und dann auf unser Überleben und mehr anstoßen.“
Stimmt er überschwänglich zu und flüstert zu Johann.
„Aufgrund unser Gemeinsamkeiten hätte ich ein Angebot, eine Gelegenheit für euch. Aber das hat später Zeit.“
Seamus hingegen wird von dem Backenkneifer völlig auf dem falschen Fuß erwischt und die damit verbundene Aussage geht wie so oft völlig über seinen Kopf.
„Ich bin sicher die anderen wären auch lieber am leben und hatten wichtige Aufgaben. Allerdings bin ich natürlich auch froh am leben zu sein.“
Merkt er an und Thalia winkt ab.
„Dann kommt.“
Die Kundschafterin führt die jetzt größere Gruppe in Begleitung ihrer Einheit weg vom Fluss hinein in den Dschungel. Immer wieder bleiben einige als Nachhut zurück, verwischen Spuren und achten auf mögliche Verfolger. Thalia hingegen führt sie über versteckte Wege durch den dichten Wald, welche die Reise erheblich verschnellern und vereinfachen. Langsam senkt sich die Sonne jedoch auch dem Horizont entgegen und als sie nach über einer Stunde endlich den Dschungel hinter sich lassen, setzt die Dunkelheit bereits ein und die Geräuschkulisse in ihrem Rücken schwillt nur noch mehr an, als unzählige Insekten und andere Lebewesen erwachen. Sie können froh sein nicht mehr dort zu sein und vor ihnen erhebt sich die Stadt Wächterstein.
Mitten im Dschungel ist eine große Lichtung gerodet wurden, in dessen Zentrum sich die Siedlung hinter einer sechs Meter Holzpallisadenmauer versteckt. Von außen ist kaum etwas sichtbar, nur an einigen Stellen erheben sich große Steingebäude über die Höhe der Mauer. Eines davon ist ein Anwesen mit strahlenden roten Ziegeldächern und einem von zwei Türmen flankiertes Hauptgebäude. Hinter den Fenstern brennt Licht und es sieht nicht mehr wie im besten Zustand aus. Überall wuchern einzelne Ranken, einige Ziegel sind abgefallen und es wirkt irgendwie ungepflegt, fast ein wenig verfallen. Doch es ist Johann, Roland und Clarisse bekannt, denn es ist das Anwesen von Haus Aldath in dem alle drei wenigstens einen Teil ihres Leben verbracht haben. Auf den Holzmauern von Wächterstein halten Leute in Kettenpanzernwache und auf ihren Wappenröcken prangt das Symbol von Neu-Galifar. Eine Krone über fünf gekreuzten Schwertern in verschiedenen Farben, die für die ursprünglichen fünf Königreiche stehen. Thalia hebt die Hand zum Gruße.
“Kundschafterleutnant Thalia Mornae, ich habe einige Überlebende einer Katastrophe im Dschungel gefunden und möchte Bericht erstatten bei Hauptmann ir'Rekklan. Lass uns in die Stadt.“
Die Wachen werfen einen kurzen Blick auf die versammelte Gruppe und scheinen mit Thalias Worte zufrieden. Eines der Tore wird entriegelt und sie betreten Wächterstein selbst. Im Inneren wird ihnen offenbart, dass die Stadt selbst einen eher unbedeutenden Anblick abgibt. Die meisten Gebäude sind aus Holz und kaum mehr als zwei Etagen hoch und nur vereinzelt finden sich dazwischen prunkvollere oder zumindest größere Steingebäude wieder. Die Wege selbst sind nicht gepflastert, sondern nur geebnet und mit Holzbalken unterlegt, während in regelmäßigen Abständen magische Laternen die Straße beleuchten. Hinter den Fenstern strahlt in vielen Häusern Licht und es sind nur wenige Bewohner auf den Straßen. Thalia wendet sich an die Gruppe.
„Ich werde Hauptmann ir'Rekklan Bericht erstatten und danach möglicherweise noch einmal zur Befragung vorbei kommen. Ich nehme ich kann euch beim Anwesen von der Familie Aldath finden oder gibt es andere Pläne?“
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Roland ir'Aldath

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #215 am: 30.07.2016, 16:27:08 »
Einige Jahre sind vergangen, als Roland das letzte Mal in Wächterstein war, und sogleich füllen Erinnerungen an frühere Zeiten seine Gedanken. Auch wenn er sich immer wieder eingeredet hat, wie schlimm er es hier fand, denkt er nun hauptsächlich an die unbeschwerten Zeiten seiner Kindheit. In dieser Gasse dort vorne hat er einmal einen Gemüsestand umgeworfen, als er mit einem anderen Kind fangen gespielt hat.

Auf die Frage der Führerin hin fasst er sich jedoch schnell wieder: "Ich für meinen Teil werde mich selbstverständlich sofort dorthin begeben. Welche Pläne meine Mitreisenden haben, weiß ich natürlich nicht."

Der Paladin ist keineswegs begeistert von der Aussicht auf weiteren Kontakt zu den Leuten, die alle seinen Zusammenbruch miterlebt haben.
"Die werden doch nicht alle mitkommen wollen? Die wollten doch sowieso hierher, da werden sie ja wohl was anderes vorhaben."

Luther Engelsnot

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #216 am: 31.07.2016, 12:52:46 »
Bigbie schüttelt den Kopf.
„Ich hatte es zumindest nicht geplant und ich glaube mindestens einer möchte sicher nicht, dass ich dort auftauche.“
Sagt er mit einem Blick zu Roland. Danach schaut er wieder zu Thalia.
„Gegen eine Einladung hätte ich aber auch nichts.“
Meint er mit einem Schulterzucken und führt aus.
„Aber mein Ziel war tatsächlich ein anderer Ort. Ich wollte einen alten Freund besuchen, ihr kennt ihn sicher, Zachary Blum. Ihr findet mich in seinem Haus, zumindest, falls nichts schief geht.“
Thalia nickt und Seamus schaut etwas unsicher zwischen allen Anwesenden hin und her. Am Ende räuspert er sich.
„Wir wollten eigentlich wie üblich nach Neuthron um das Schiff abzuladen, aber dann kam ja dieser Drache dazwischen und der Absturz und die anderen Probleme...ähm...was ich sagen wollte wir haben eigentlich keinen Ort direkt zum Unterkommen...ich weiß ist etwas doof gelaufen alles...aber auf jeden Fall...wäre es nett, wenn wir eine Nacht unterkommen könnten...um uns morgen um die anderen Sachen zu kümmern...also nur wenn es ok ist...“
Wird er immer kleinlauter und verzettelt sich.
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Clarisse

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« Antwort #217 am: 31.07.2016, 13:40:22 »
Clarisse ist sehr erleichtert, das sie wieder in der Zivilisation sind. Am liebsten würde sie ein paar Tage schlafen,  aber sie fürchtet das sie bei Wachen Verstand sein muss, um das Drama um ihre Cousins zu klären.

Im Gegensatz zu ihren Cousins hatte Clarisse ja nur die letzten 3 Jahre ihres Lebens hier verbracht, weshalb  ihr das Anwesen nicht soviele Emotionen hervorruft.

Auch wenn ihr älterer Cousin sich bisher als zynisch und negativ herausstellt, schiebt sie das auf die sehr merkwürdige und gefährliche Reise und beschließt ihm eine zweite Chance zu gewähren.

" Was haltet ihr davon, daß wir in Ruhe essen, uns ausschlafen und morgen in Ruhe besprechen ?"

Als Seamus auf das Problem hinweisen, daß er und Käptain  Hina kein Schlafplatz verfügen, wendet sie sich an sie.
" Ich fürchte auch Aegis will mich keine Sekunde aus dem Auge lassen. Ich bin zwar nicht "die Erbin" des Hauses ir'Aldath  und überlasse die Entscheidung natürlich meinen Cousins, aber ich glaube das Anwesen ist groß genug für uns alle."

Roland ir'Aldath

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« Antwort #218 am: 31.07.2016, 15:13:14 »
“Nun, so sei es.“ bringt Roland mit wenig Enthusiasmus hervor. Immerhin der Wandler hat andere Pläne, und er ist der letzte, den Roland in den Mauern des Familiensitzes haben wollte. Dort würde sich dann auch die Frage klären, ob dieser Barde wirklich sein Bruder sein kann. Denn Alfred, der viel mehr als nur der Butler auch der Verwalter und rechte Hand seines Vaters war, hat der Familie sein gesamtes Leben lang gedient wie bereits seine Eltern vor ihm, und würde daher seinen echten Bruder sicherlich erkennen.

Aegis

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« Antwort #219 am: 01.08.2016, 00:57:05 »
Erleichtert betrachtet Aegis die Siedlung, die mitten in den Dschungel gebaut wurde und seinen Gefahren trotzt. Die Palisade verspricht Schutz - natürlich nicht gegen einen Drachen aber zumindest gegen die Echsenwesen und das bedeutet, dass sie alle endlich in Sicherheit sind. Während der Kriegsgeschmiedete sich noch mit der Frage beschäftigt, wieso man eine Siedlung in dieser Gegend aufgebaut hat, folgt er dem Rest der Gruppe über die Straßen. Wirklich viel scheint Wächterstein nicht zu bieten aber zumindest kann man es als Basis nutzen. Aegis hat nicht vergessen, was ihn und Clarisse hierher geführt hat. Als sie vermutet, dass er sie nicht aus den Augen lassen möchte, nickt er nur.
"Ich danke euch für dieses Angebot. Eine Nacht zum erholen, reparieren und vorbereiten ist genau das richtige."
Er hofft nur, dass es auch nur bei dieser einen Nacht bleibt. Aegis ist voller Tatendrang und will endlich mit der Arbeit beginnen. Wie es bei seiner Kundschafterkollegin aussieht, wird sich noch zeigen, jetzt da sie ihre Familie gefunden hat. Er wird ihr aber auch noch einmal ganz klar seine Meinung sagen, wenn sie ihren Plan plötzlich ändern möchte. Vielleicht kommt es aber auch gar nicht so weit. Er wird sich überraschen lassen.

Johann ir'Aldath

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« Antwort #220 am: 01.08.2016, 12:02:56 »
"Ach was, wenn du willst begleite uns Bigbie.", lädt Johann auch den Wandler ein: "Kanns dir aber auch nicht verübeln, wenn du lieber bei deinem Freund wohnen möchtest. Ich werde erstmal schauen ob mein Zimmer noch existiert."
Johann lacht kurz vor sich hin: "Aber vielleicht sollten wir ersteinmal zum Anwesen gehen und etwas Ordnung in das Chaos bringen. Und natürlich wäre es gut zu wissen was den Alten letzendlich dahingerafft hat."

Hina d'Lyrandar

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« Antwort #221 am: 04.08.2016, 18:33:37 »
Nicht gewohnt, so lange zu Fuß unterwegs zu sein und sich dabei durch unwegsames Gelände zu kämpfen oder tödlichen Gefahren auszuweichen, gähnt Hina während der letzten Meilen bis Wächterstein mehr als nur ein paar Mal. Die Stadt im Dschungel hat sie bereits öfters gesehen und besucht, und sie verspürt weder Überraschung noch Nostalgie. Vielmehr sehnt sich die Drachenmaladlige nach einer anständigen Mahlzeit und einem gemütlichen Bett. Sie zweifelt nicht daran, dass sie ohne Probleme in einem Gasthaus unterkommen kann, doch Seamus macht mit der Bitte an die ir'Aldath-Geschwister einen ersten Zug, für den sie ihn küssen könnte.
"In dem geheimnisvollen Provinzialanwesen übernachten, direkt am Herzen des Dramas? Ausgezeichnet!"
Ein Energieschub durchfährt die erschöpfte Halbelfe. Sie rutscht an die Seite der jungen Schiffswache und strahlt nur so ob der widerstandslosen Zustimmung von Clarisse und Roland.
"Haus Lyrandar dankt für die Güte und Gastfreundschaft!," verkündet die Kapitänin. Sie wirkt nicht, als würde sie eine geänderte Meinung noch akzeptieren. Dann hakt sie sich bei Seamus ein und schaut zu der Anführerin der örtlichen Kundschaftertruppe. "Dann weißt du ja, wo du uns findest. Der Drache hat uns wohl längeren Landurlaub verpasst, wir sehen uns jetzt öfters!"
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Luther Engelsnot

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« Antwort #222 am: 04.08.2016, 19:12:44 »
Bigbie lächelt bei der Einladung.
„Danke, aber ich sollte lieber meinen Freund zu erst besuchen. Immerhin bin ich schon überfällig, nicht dass er sich Sorgen macht. Vielleicht schaue ich später vorbei und ich hoffe man sieht sich doch wieder.“
Bringt er vor allem Johann eine gewisse Herzlichkeit entgegen, ehe er mit einem belustigenden Grinsen zu Roland schaut.
„Denkt an meine Worte, Johann.“
Gibt er diesem noch auf den Weg und verschwindet weniger später in den Straßen der Stadt, während Thalia zu Hina schaut.
„Na dann haben wir wenigstens mal etwas mehr Zeit, ehe du wieder klanglos verschwindest.“
Meint die Frau es nicht ganz ernst und schaut zu den Anderen.
„Ich wünsche eine erholsame Nacht und werde alles mit meinem Vorgesetzten besprechen.“
So verabschieden sich auch die Kundschafter und lassen die Verunglückten alleine. Seamus wie immer überrumpelt wehrt sich nicht gegen Hina und macht sich gemeinsam mit allen auf den Weg zum Anwesen der Aldaths. Sie streifen durch die Straßen der Holzsiedlung, welche einen vernüftigen Eindruck macht, und so aussieht, als ob es den Leuten gut geht. Nichts wirkt verfallen, beschädigt oder kaputt. Ganz im Gegenteil sehen sie kleinere Dekorationen in Form von Blumenkränzen, Fähnchen oder Glockenspielen, die im Wind klingen. Wächterstein wirkt wie ein Ort der Ruhe und als sie sich dem Anwesen nähern, wirkt dieses wie ein erhabener Schandfleck. Zwar sticht das massive Steingebäude mit den großen Fenstern auf dem Hügel prunkvoll hervor, doch es wirkt schlecht gepflegt. Die Fenster sind schmutzig, die roten Vorhänge dahinter zerschlissen und die Mauer, die das Anwesen umgibt, hat einige Löcher bekommen. Sie treten zum gusseisernen Eingangstor, welches halb schief hängt und vernehmen beim Näher kommen gedämpfte Geräusche aus dem Inneren des Gebäudes. Licht brennt hinter den zu gezogenen Vorhängen und es wirkt als würde jemand darin feiern? Aber wie kann das sein? Ohne zu zögern nähern sie sich dem großen doppelflügelingen Eingangstor des Hauptteil des Anwesens. Eine vergoldete Gargoyle dient als Türklopfer, doch im ersten Moment passiert nichts. Erst nach energischen erneuten aufschlagen des Klopfers gegen die Tür, wird diese einen Spalt weit geöffnet. Dahinter kommt ein erbärmlicher Anblick zum Vorschein. Es ist Alfred, doch der treue Verwalter und Butler der Familie wirkt völlig ausgemergelt. Seine grauen Augen sind mit Tränensäcken unterlaufen, während sein schmales langgezogenes Gesicht fast schon wie ein Totenschädel wirkt und die wenigen weißen Haare auf dem Kopf immer mehr einer Glatze weichen. Sein Körper ist spindeldürr. Dennoch trägt er einen gut gepflegten schwarzen Anzug und seine Augen weiten sich bei dem Anblick.
„Johann? Roland? Ihr lebt? Clarisse, du auch hier?“
Kann er es scheinbar gar nicht glauben und räuspert sich.
„Ich hätte nie gedacht euch wieder zu sehen, Johann. Ich bereue es zu tiefst, was euer Vater getan hat, als er euch aus seinem Leben gestrichen hat, aber es war nicht meine Entscheidung.“
Geriert er förmlich in einen Redeschwall und schaut sich plötzlich um. Seine Stimme wird angespannter.
„Ich muss Sie leider bitten morgen wiederzukommen.“
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Roland ir'Aldath

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« Antwort #223 am: 04.08.2016, 22:32:22 »
Auf dem Weg zum Haus der Aldath wechselte sich eine Kindheitserinnerung mit der nächsten ab; als sie jedoch ihr Ziel erreicht haben, traut Roland seinen Augen kaum. Was ist aus dem stolzen Anwesen geworden, in dem er seine Jugend verbracht hat? Es wirkt, als würde hier seit Jahren niemand mehr leben, so verlottert sieht alles aus.

Als Alfred ihnen dann die Tür öffnet, erschrickt der Paladin fast noch mehr. Ist es tatsächlich so lange her, dass der Butler so sehr gealtert ist? Doch es wirkt eher wie eine Krankheit, oder vielleicht Gram, die ihn so sehr mitgenommen hat. Schnell löst sich Rolands Frage nach der Identität seiner Reisegefährten in Wohlgefallen auf - Alfred erkennt ohne zu zögern sowohl Johann als auch Clarisse als seine Verwandten, während Roland das Erstaunen ins Gesicht geschrieben ist ob dieser Entwicklung. Diese Offenbarung würde er erst einmal verdauen müssen - doch seine Gedanken werden unterbrochen von der untypischen und vor allem äußerst ungehobelten Ausladung des Verwalters.

"Morgen wiederkommen? Du weißt hoffentlich, mit wem du redest, Alfred! Wir haben einen langen Weg zu Fuß durch den Dschungel zurückgelegt, nachdem unser Luftschiff unterwegs angegriffen wurde, und benötigen dringend Ruhe und eine Gelegenheit, uns frisch zu machen. Du wirst uns wohl kaum verbieten wollen, unser eigenes Haus zu betreten?" fragt der Paladin, nicht ohne eine gewisse Schärfe in der Stimme.

Luther Engelsnot

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Prolog: Auf feurigen Schwingen
« Antwort #224 am: 04.08.2016, 23:46:20 »
Alfred nimmt einen flehenden Blick an und beugt sich etwas nach vorne, aus der Tür heraus. Er flüstert leise mit schwacher Stimme.
„Bitte, meine Herren und Damen, bitte kommt morgen wieder. Sonst geschieht ein Unglück.“
Wieder dreht er leicht panisch den Kopf nach hinten, dreht sich nach irgendetwas im Haus um und zieht den Kopf wieder rein, um mit beherrschter Stimme zu veräußern.
„Bitte kommen Sie morgen wieder. Es ist schon zu spät für heute.“
Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Die gedämpften Feiergeräusche verstummen langsam und werden durch mehrere Schrittgeräusche abgelöst. Irgendwer muss noch im Haus sein.
« Letzte Änderung: 04.08.2016, 23:47:07 von Luther Engelsnot »
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