Der Alte hatte die Frage Bhekks mit für ihn ungewöhnlich kurzen Worten verneint, und sich dann gedanklich aus dem Gespräch entfernt. Er hatte keine Möglichkeit, auf sicherer Entfernung Personen auszuspähen. Jedoch hatte er angefügt:
"Mitnichten bin ich irgendeine Form von Erkenntnismagier, Spionagezauberer oder Hellseher, doch wenn ich die Chance habe, nahe genug an ein Gebäude zu kommen, wie an seine Tür, habe ich doch entsprechende, magische Improvisationswerkzeuge eingepackt, um uns eine gewisse Abhilfe zu verschaffen."Er hatte kurz auf den Lippen gehabt, die Funktionsweise seiner Handschuhe minutiös zu beschreiben und sich dann doch dagegen entschieden. Ihm entging nicht, dass er seine Gruppe mit seinen wortreichen Äußerungen auf die Nerven zu fallen schien in dieser noch ungewissen Situation. Also bemühte er sich auch hier um eine kurze Äußerung. Der Rauch setzte wieder in kunstvoller Form ein, bildete einen Vorhang vor den Augen Bhekks, als sich zwei rauchende Hände in der Gestalt von Orvilles Handschuhen den Vorhang griffen und ihn lichteten.
"Diese Handschuhe ermöglichen es mir, durch festes Gestein, durch Holz und sonstige feste Materien zu schauen, wenn diese nicht zu dick sind." Er ließ Bhekk auf die alten Offiziershandschuhe blicken, die wahrlich schon bessere Tagen gesehen hatten, und doch von alter, guter Qualität sprachen.
Dann war er verstummt und dann wortlos gefolgt, als sie endlich aufbrachen.
Die kurze Fahrt verbrachte Orville schmauchend und brütend. Nicht wegen seiner Gefährten, vielmehr wegen der Ungewissheiten, die dieser Auftrag mit sich brachte. Was genau würde sie erwarten? Wo konnten sie zuverlässige Informationen gewinnen? Es waren ungewohnt viele offene Fragen. Sein mathematisch-denkender Geist quälte sich mit den vielen Variablen in dieser undurchsichtigen Gleichung. Also verbrachte Orville Hawkes die Zeit in Stille und für sich und grübelte. Oder er schlief, noch immer erschöpft von der langen Reise.
Auch danach war er in düsteren Gedanken gefangen. In jenen Gedanken, die wenig mit dem Ziel, aber doch mit seiner Endlichkeit zu tun hatten. Würde ihn dieser Auftrag tatsächlich näher bringen in seinen Forschungen? Er wollte sich seinen Gefährten nicht offenbaren, noch nicht. Ein tieferes Interesse verfolgte er, außer den paar Münzen, die klingelten. Und so bildet sich der milchige Schleier, der auf seinen Augen lag, auch um ihn und er wirkte die Zeit seiner Reise entrückt und unnahbar.
Erst Bhekks Ausruf, sich in Deckung zu begeben, ließ ihn kurz hochfahren und ehe er einen Gedanken verschwendete, übernahm das motorische Gedächtnis und vollführte einen Reflex, der den alten Mann mit ungewöhnlicher Behändigkeit mit seiner Umgebung verschmelzen ließ, gut versteckt zwischen schmalen Bäumchen und einer Hausecke
[1].
Seine Augen beobachten das Häuschen und die Situation weiter. Zielsicher griff seine Hand in die Tasche und wie von Wunderhand entzündete sich die Pfeife, die an den Mund des Alten glitt. Tief atmete er den magischen Dampf ein und behielt ihn, um sich nicht zu verraten, noch in sich
[2].
Er blieb passiv, seine Augen, sein Geist suchten nach einer Chance und er beschloss, die Situation genau zu beobachten. Dabei entging ihm nicht der kleine Mund auf der Eingangstür, der eindeutig magischer Natur sein mochte. Doch wozu er gut war, wollte ihm nicht einfallen. Zu sehr achtete er darauf, was dort nun passieren mochte. Und so fiel ihm auch erst jetzt auf, dass Guillaume gar nicht bei ihnen stand.