So gingen die Abenteurer auch in die Schankstube. Dort saßen ungefähr 15 Personen an Tischen, Männer und Frauen, aber keine Kinder. Viele Tische waren unbesetzt. Es gab einen dickflüssigen, kräftigen und sehr scharfen Eintopf mit Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Der Gruppe wurden sofort Schalen gebracht, die mit der dampfenden Suppe gefüllt waren. Die Stimmung war nicht überschwänglich, aber die Leute waren dennoch froh, dass sie den Tag überstanden hatten. Die Einheimischen schauten immer wieder mal neugierig zu der Gruppe, aber es traute sich scheinbar niemand, sie anzusprechen.
Und so saß man zusammen und aß, danach kamen einige wenige träge und leise geführte Gespräche in Gang, aber die Dorfbewohner verabschiedeten sich schnell. Meira war nicht da,aber Roman saß bei der Gruppe. Als viele der Dorfbewohner schon gegangen waren kam Ludwig zu ihnen. Er war nass, denn es hatte stark zu Regnen begonnen.
"Ich habe alle Wunden versorgt, sie sehen soweit alle normal aus. Ich kann nichts erkennen, was irgendwie anders ist. Aber das Licht war schon nicht mehr so gut, vielleicht schaut ihr euch das morgen früh nach dem Frühstück mit mir zusammen nochmal genau an?" Als einige der Abenteurer nickten ging er mit einem dankbaren Lächeln ebenfalls zu Bett.
Roman zeigte der Gruppe wenig später einen kleinen Nebenraum der Gaststube, in der sie schlafen konnten. Es waren dort für jeden eine Matte und eine Weiche Decke ausgelegt worden, so dass sie eine einigermaßen bequeme Nachtruhe haben würden.
Die Nacht selbst war ruhig. Nur Angrosch hatte einen seltsamen Traum. In seinem Traum war er ein Tier, er wusste nicht genau, welche Art von Tier, aber er lief durch ein weites Land. Er lief und lief, sah sich um und seine Neugier trieb ihn voran. Doch dann hörte er eine Leise Stimme in seinem inneren, die ihn zu rufen schien. Er ignorierte sie und lief weiter. Aber die Stimme wurde immer drängender und irgendwann konnte er sie nicht mehr ignorieren. Sie rief ihn zu sich, zurück zu seinem Rudel.
Der nächste Morgen zeigte einen klaren Himmel, aber die Sonnenstrahlen waren kaum zu sehen, denn die Feuchtigkeit der Nacht war zu einem dichten Nebel aufgestiegen. Kivan ließ den Vogel mit der Nachricht fliegen und dann trafen sich alle im Schankraum. Als sie sich gerade zum Frühstück setzen wollten hörten sie einen seltsamen Ton, ein Horn oder etwas ähnliches. Die Dorfbewohner wurden sofort unruhig, die Männer sprangen auf und liefen nach draußen. Roman rief der Gruppe zu, dass es das Alarmhorn des Dorfes war, von den wachen am Tor. Dann lief er ebenfalls hinaus. Als die Gruppe im Hof ankam, sahen sie die Männer mit Sensen und Knüppeln zum Tor laufen und folgten ihnen. Einer der Männer stand schon unten und sie schnappten ein "Reiter, zwei Stück" auf. Offenbar bekam das Dorf Besuch.