Für Ludger, Valeria, Valentin und Alina sieht die Flusslandschaft aus wie auf eine Postkarte gemalt.
Der Fluss plätschert langsam und idylilisch vor sich hin, während sich das Gras an der Böschung wohlgenärt in Richtung Himmel erstreckt. Einige größere Steine ragen aus dem Flussbett hervor, so dass ein Überqueren auch trockenen Fußes recht problemfrei möglich sein dürfte. Der Himmel ist nur von wenigen Wolken gesäumt und die Sonne strahlt durch die Baumwipfel und taucht die Gegend in ein warmes und angenehmes Licht. Es geht nur ein einziger übersichtlicher Weg an dem Fluss entlang. Die eine Richtung führt sie, wie das dort angebrachte Schild beschreibt, wohl auf direktem Wege zum Tittisee. Die andere Richtung ist nicht weiter ausgeschrieben. Ein Ortskundiger dürfte aber erahnen können, dass man in dieser Richtung wohl irgendwann zum Feldberg kommen müsste. Ein kleiner Trampfelpfad führt auf der anderen Flussseite zurück zu dem Schlachthaus von dem Sie am gestrigen Tag geflohen sind.
Auffälliges gibt es für die vier allerdings nicht zu entdecken.
Sarah hingegen hat bei Ihrer Suche etwas mehr Glück. Am nahen Flussufer ist an einer Stelle das Gras teilweise herausgerissen und mehrere zerbrochene Äste vervollständigen das Bild. Eine Art Schleifspur führt von der Wassergrenze in Richtung Wald. Bei genauerem Hinsehen erhärtet sich bei Ihr der Verdacht, dass sich hier irgend jemand bäuchlings aus dem Wasser gezogen haben muss und kriechend weiter in Richtung Wald verschwunden ist.
Als Max den Fluss durschreitet, erblicken seine Augen an der grasüberwachsenen Böschung etwas blaues hervorlugen. Ohne lange zu überlegen fegt er das Gras etwas beiseite und greift instinktiv nach dem blauen Gegenstand. Als er spürt dass sich der Gegenstand nicht so leicht zu Tage fördern lässt, beugt er sich noch etwas tiefer und drückt das restliche Gras, welches ihm einen genaueren Blick versperrt, zur Seite. Er erkennt einen blauen Turnschuh, der zwischen zwei größeren Steinen eingeklemmt ist. Ohne größere Mühe, drückt Max einen der Steine zur Seite und hebt den Turnschuh in die Luft um seinen Fund den anderen zu präsentieren.
Und genau in dem Moment ertönt ein unheimliches Wimmern, gefolgt von knackenden Ästen und raschelnden Büschen die Gegend.
Ludger und Alina die sich beide in der Nähe der Waldgrenze aufhalten um dort den Boden zu untersuchen erkennen sofort, dass das Geräusch unmittelbar vor Ihnen ertönt und rasch auf sie zuzukommen scheint.