Wohl eher aus Mangel an Alternativen denn tatsächlichem Enthusiasmus taten sich die fünf Abenteurer also zusammen, um der einzig sichtbaren Spur zu folgen. Don Tristan, da er dieser Spur ohnehin gefolgt war, und nun, begleitet von vier weiteren Männern, auch die zarten Selbstzweifel, ob er dieser Aufgabe gewachsen war, beseitigt waren. Die beiden Eisen, da die Beschreibung des Castillers durchaus so klang, als könnte ihr Ziel das gleiche sein. Und Finnegan und Louis folgten den anderen vor allem, da diese Spur besser war als gar keine - und Louis auch durchaus neugierig war, den hünenhaften Eisen im Kampf zu erleben.
Tiefer und tiefer drangen sie in den Sumpf ein, und die Spur war kaum noch auszumachen, da das Tageslicht nun völlig verschwunden war. Zwar war noch immer beinahe Vollmond, doch die Nacht war dermaßen wolkenverhangen, dass dessen Licht kaum etwas gegen die dichte Wolkendecke ausrichten konnte. Umso länger sie so gingen, die Pferde an der Hand geführt, umso unheimlicher schien die Umgebung, und selbst den tapfersten der Männer rutschte ein wenig das Herz in die Hose. Es war Friedrich, der schließlich realisierte, was die Nacht so unheimlich machte: es war die Stille, die hier herrschte, und die ganz und gar ungewöhnlich war für eine Nacht in der freien Natur, wo sonst die Geräusche unzähliger Tiere sich zu einer Klangkulisse verbanden, die man bewusst gar nicht mehr wahrnahm, deren Fehlen sich jedoch unterbewusst sofort bemerkbar machte.
Nun, da sie dank Friedrichs Aufmerksamkeit wussten, was es gewesen war, beruhigten sich die Männer doch deutlich und konzentrierten sich wieder ganz auf die Aufgabe, den Spuren zu folgen. Sicherlich war die Abwesenheit aller tierischen Geräusche kein gutes Zeichen, doch wenn die Quelle dessen ein Werwolf war, würden sie ihn schon bezwingen können.
Nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich erspähte Finnegan an einem Hügel vor ihnen einen dunklen Höhleneingang, auf den die Spuren direkt zuzulaufen schienen. Sofort blieb die Gruppe stehen und verhielt sich mucksmäuschenstill, um das Biest, wenn es sich dort befinden sollte, nicht zu warnen. Doch wussten sie bisher nicht, ob es tatsächlich der Unterschlupf des Schreckens war, und wenn ja, ob er sich auch gerade dort befand.