Kiran macht ein subtiles Zeichen mit der Hand und Anisha setzt sich wieder hin. Chahar folgt verwirrt mit dem Blick, um den Empfänger des Signals zu ermitteln, und sieht den riesigen Warg, der sich ihnen zwischenzeitlich genähert hat. Kiran lässt den Zadjiten stehen und marschiert in Richtung Bug des Schiffes, wo sich Kapitän Aklat Ganda aufhält. Bis er dort ankommt, haben die Ruderer im Takt von Yalena bereits die ersten Züge durchgeführt und die Weiße Dirne gewinnt langsam an Fahrt. Chahar - etwas blasser als zuvor - donnert die Männer an den beiden Steuerrudern an, eine bestimmte Richtung weg vom Wal einzuschlagen. Das Gespräch zwischen Kiran und Aklat verläuft für ersteren derweil eher ernüchternd. Der Kapitän beharrt darauf, zu wissen was er tut und bittet Kiran höflich aber bestimmt, von weiteren Einmischungen abzusehen - sie seien nicht Teil des abgemachten Geschäfts.
Der Wal begleitet sie noch eine Weile, verschwindet dann aber in der Tiefe der See, ohne ein weiteres Problem darzustellen. Aklat lässt die Ruderer mit leicht korrigiertem Kurs trotzdem fortfahren, denn der Wind dreht ungünstig, so dass das Hauptsegel eingeholt werden muss. Der Rest des Tages entpuppt sich daher unerwartet als müheselig - selbst Yalena spürt irgendwann eine gewisse Schwere in den Unterarmen. Die Seeleute lassen sich ihren Mut aber nicht nehmen und stimmen im Takt der Trommel ein susrahnisches Seefahrerlied an, das von der Weite des Ozeans, dem Fernweh sowie vollbusigen susrahnischen Huren handelt, die letztendlich dafür sorgen, dass die Seemänner immer wieder einen Weg zurück nach Hause finden.
Als sich die Sonne schließlich hinter dem Horizont zurückzieht, beendet Chahar auf Weisung des Kapitäns das Rudern, bedankt sich bei den Männern für ihren harten Einsatz und entlässt sie bis zum Morgengrauen von weiterer Arbeit. Viele begeben sich unter Deck, wo sich zwischen den Verstauräumen enge Schlafstätten befinden. Nach Löschung der Fracht in Ghazor ist allerdings reichlich Platz und nur noch wenige Kisten und Handelsgüter stehen festgezurrt an Ort und Stelle. Die Wolken haben sich derweil nicht verflüchtigt, sind aber nach wie vor in weiter Ferne. Stattdessen hat der Wind gut zugelegt und pfeift mit beachtlicher Stärke über sie hinweg.
Irgendwann begeben sich Kiran, Yalena und Einar unter Deck zur Ruhe. Auch Anisha kann sich dort aufhalten, obgleich es sich für sie wie ein enger Fuchsbau anfühlen muss. Dennoch ist es besser, als oben dem scharfen Wind ausgesetzt zu sein...
Einar: Einar steht an der Reling der Dirne und blickt auf das strahlende Meer hinaus. Plötzlich gibt es einen gewaltigen Schlag. Holz knirscht, das Schiff bockt auf und der Hüne wird ins Wasser geschleudert. Er versucht, rasch an die Oberfläche zu schwimmen, doch so stark er auch seine Arme und Beine anstrengt - er kommt einfach nicht voran, sondern sinkt stattdessen immer tiefer und tiefer, so als würde ihn ein gewaltiges Gewicht nach unten ziehen. Irgendwann kann er die Luft nicht mehr anhalten und atmet das salzige Meerwasser. Irritiert stellt er fest, dass er nicht ertrinkt. Dann ertönt der Gesang der See. Einar dreht sich um und blickt im Zwielicht der Tiefe in das riesige Auge eines Wals, beinahe so groß wie sein gesamter Körper. Er verspürt keine Angst oder Bedrohung, sondern beinahe sogar eine gewisse Verbundenheit zu dem Giganten. Magische Sekunden verstreichen, doch plötzlich verändert sich der Gesang zu einer Schreckensmelodie und das Tier erschaudert. Einar sieht, wie aus der schwarzen Endlosigkeit unter ihnen mehrere Fangarme nach oben schnellen und den Wal ergreifen. Ihre kolossale Größe ist absolut unfassbar und sprengt das Vorstellungvermögen des Nordmannes. Sie winden sich wie eine Vielzahl Würgeschlangen und reißen den König der See schließlich in die Tiefe...
Alle: Nassgeschwitzt erwacht Einar in seiner engen Koje. Alles um ihn herum schaukelt und knirscht ohne Unterlass. Von oben hört er gedämpft irgendjemanden schreien: "Mann über Bord! Mann über Boooord!" Auch Yalena und Kiran erwachen. Der Bestienmeister findet seine Tiergefährtin bereits hellauf und an seiner Seite wachend, die Ohren hoch aufgestellt und - so erkennt Kiran - in absoluter Alarmbereitschaft.