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« am: 19.04.2021, 13:26:46 »
Calxu hob einen Zeigefinger „Als guter Händler, der Oleg als Herr des Handelspostens wohl ist, will wohl keinen Anteil an der Beute haben sondern die Beute von uns abkaufen, um sie dann selber gewinnträchtig weiter zu verkaufen.“ Mit einem Blick über die Ausbeute hatte er für sich festgestellt, dass er davon wohl Größtenteils nichts gebrauchen könne. Selbst die Bögen fand er nicht reizvoll. Zu Oleg gewandt meinte er „Wenn wir einen Plan haben, wäre ich interessiert an dem Was du im Lager hast. Ein Wurfspeer wie der von Gulyre wäre für mich hilfreich. Auch Tinkturen und Heiltränke wären sicher interessant nicht nur für mich. Aber wie gesagt, gerne dazu später.“
Auf Katharinas Vorschlag hin, was mit den vier Banditen passieren sollte, schüttelte Calxu den Kopf. Ähnlich hatte er auch bei Victors Worten zum Mitspracherecht von Oleg und seiner Frau bei der Schuld und Unschuld der Banditen aber auch bei dem Wort Prozess reagiert. Nachdem er sich die gehörten Argumente durch den Kopf hatte gehen lassen, sprach er ruhig „Meine Meinung zu den Banditen ist tatsächlich ähnlich wie die von Victor und Katharina. Zwei sind Kandidaten wo die Antwort klar ist. Hierbei sei angemerkt, dass ich die Frage der Schuldfindung niemals den Geschädigten überlassen würde. Das würde im Chaos enden oder besser gesagt in die dunklen Zeiten der Blutrache zurückführen. Kurz um, bei zweien ist nur die Frage wie sie den Tod finden und auch hier würde ich vom Strick absehen. Ich würde das scharfe Schwert empfehlen, auch wenn ihnen vom Stand her diese Henkerswaffe nicht zusteht.
Die beiden Anderen sind nach einer Abwägung zu beurteilen. Sie sind schuldig ihrer Taten die sich gemacht haben und die sie hier vor unseren Augen versuchten. Da sie sich, nach etwas Nachdruck, ergeben haben und scheinbar kooperativ im Verhör waren, ist bei ihnen wirklich zu überlegen, was mit ihnen geschehen soll. Eine Zeit lang einkerkern ist wohl etwas schwierig, mitnehmen und die Konfrontation mit ihren alten Kameraden sichern, hier habe ich ein ungutes Bauchgefühl, Freilassen mit einer Ermahnung oder einer Aufgabe wäre eine Option wo wir uns der Reue der beiden sehr sicher sein müssen. Da wenn sie wieder räuberische Taten durchführen, haben wir eine gewisse Mitschuld an der Tat.“
In seinem Monolog war gegenüber Happs durchaus ein Missklang zu hören. Das Verhör mit dem Banditen verlief wie erwartet. Happs spukte Wortwörtlich auf die Einschüchterungsversuche von Calxu und seine Verhörer. Er stellte sich stur. Selbst unterschwellige Andeutungen oder Versprechen der Strafmilderung drangen nicht in seinen Kopf. Dabei hatte Calxu gehofft, dass er wenigstens etwas Einsicht gezeigt hätte. Aber nichts da. Erstaunlich wieviel Vertrauen er in seine Banditenfreunde und ihre Taten steckte.
Mit dem Blick auf die Karte und den Wald wurde ihm ähnlich unwohl wie bei dem Vorschlag einen der vier mit in die Nähe des Banditenlager zu nehmen. Sei es auch der, der am vertrauenswürdigsten war. Ihm gefiel einfach nicht der Gedanke im Fall der Fälle einen zehnten Gegner in ihrem Rücken zu haben. Taktisch unklug auch wenn er nicht ganz die Idee die Katarina hatte von der Hand weisen konnte. Einen Führer für die Gegend brauchten sie. „Das Banditenlager ist ein Problem. Nicht nur wegen den neun die dort noch sitzen.“ Mit einer Kralle zeigte er auf die simplen Symbole auf der Karte die für Wald standen „Was soll das sein, dichter Nadelwald, Laubwald mit Gestrüpp, sind dort Moore und Sümpfe versteckt. Der Fluss würde sogar dafür sprechen. Keiner von uns erwartet einen Wald der von Holzfällern ausgedünnt ist aber was erwartet uns von der Natur her? Wir haben den Auftrag die Gegend zu Kartographieren, um für die Schwertjunker eben diese natürlichen Gegebenheiten in Erfahrung zu bringen. In ein Land vorzudringen was wir nicht kennen und direkt den Kampf zu suchen. Das bringt viele Unwägbarkeiten und auch Gefahren für das Leben unser Gefährten.“ Er ließ etwas Rauch zwischen den Zähnen aufsteigen. Vor einem Kampf hatte er keine Angst aber er wollte schon gerne sicher, sein ihn auch gewinnen zu können, ohne einen der neuen Kammeraden zu verlieren. Das fremde Gelände und die Gefahr gegen eine Übermacht zu kämpfen, die im Gelände heimisch war, gefielen ihm schleichtweg nicht. So blind kampflustig war er nun auch wieder nicht. „Darum verstehe ich auch eure Vorschläge und finde sie sehr gut, Katharina und Tian. Wenn wir ausrücken brauchen wir mehr Informationen über den Wald und ihre Positionen darin. Da können uns die beiden kooperativeren Banditen durchaus helfen. Aber sie einfach kommen zu lassen, wäre vielleicht nicht die dümmste Idee, oder? Hier im Fort können wir uns vorbereiten und gute Ausgangspositionen suchen.“ Er ließ die Frage stehen und Blickte auf die Karte. Eine Antwort, ob warten oder angreifen besser war,hatte er nicht und gleich was die anderen sagten würde er wohl mitziehen.