Ich finde, ein Diebesgilden-Abenteuer hätte auf jeden Fall viel Potenzial. Gemeinsam Einbrüche etc. zu erledigen, macht sicher Spaß.
Gilden-Abenteuer habe ich schon kennengelernt (ohne selbst mitgespielt zu haben), allerdings im Bereich der systemfreien Schreibrollenspiele.
Als Fan von Malmsturm kann ich dir dieses System für diesen Zweck nur wärmstens empfehlen. Das "Problem" mit Klassen und Archetypen könnte sein, dass schurkische Klassen zwar unterschiedliche Fähigkeiten haben, aber in einer reinen Schurkengruppe durchaus einschränkend sein könnten, weil sie dennoch wenig Raum für wirklichen Individualismus lassen. Das kann ich mir zumindest so vorstellen. Entweder Kampf oder Skills sind im Fokus, das finde ich persönlich nicht so ideal. Malmsturm legt den Fokus auf's Rollenspiel und nicht auf beschränkte Klassenfertigkeiten oder eine Gesinnung, die man am besten einhalten muss, was eine individuellere Entfaltung ermöglicht. Man kann selbst wählen, welche Fertigkeiten einem wichtig sind, welche Talente man haben möchte und, was ich sehr angenehm finde, die Aspekte sorgen dafür, dass die Persönlichkeit der Charaktere ebenfalls eine große Rolle bekommt. Malmsturm ist auf anderer Seite skilllastig. Alles wird über Skills geregelt, selbst Angriff und Verteidigung. Wenn man gegen Charaktere/Lebewesen handelt, würfelt man nicht gegen feste SGs, sondern gegen Gegenwürfe. Man muss ein bisschen umdenken, wenn man es anders kennt, aber da man seine Skillstufen selbst sortiert, kann man so selbst entscheiden, wie kampflastig der Charakter wirklich ist - und nebenbei kann er durchaus geschickt und gebildet sein und sogar zaubern, wenn er möchte, und zwar in dem Maß, wie er es möchte.
Da ich mich selbst genauer in Malmsturm hineingelesen habe, um eine meiner Runden in diesem System leiten zu können, kann ich dir sagen, dass das System wirklich nicht schwer ist. Erst recht nicht, wenn man mit wertefixierteren Systemen wie Pathfinder Erfahrung hat. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass man SL durchaus improvisieren muss, weil die Regelungen für manche Situationen nun einmal nicht so detailliert sind wie bei Pathfinder und Co. Da ich aber zuvor überhaupt keine Erfahrung im Leiten mit Systemen gehabt habe und es gut funktioniert, glaube ich nicht, dass du Probleme damit haben wirst, wenn du dich darauf einlässt. Für Erzählrollenspiele finde ich es sicherlich besser geeignet als Pathfinder und ich persönlich würde (als SL und Spielerin) Malmsturm gegenüber Pathfinder inzwischen immer den Vorzug geben, wenn ich die Wahl habe, denn Malmsturm passt sich flexibel an das Setting und die Wünsche aller Beteiligten an. Gerade, wenn man keine vorgefertigten Abenteuer spielt, sondern sein eigenes schafft, lässt Malmsturm einfach mehr Freiheiten. Über Geschmack lässt sich allerdings schwer streiten.