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« am: 29.04.2013, 12:24:50 »
Unaufhaltsam nähert sich die Vogelbestie dem Kind, das sich kreischend gegen den Leichnam in seinem Rücken presst.
Da bohrt sich Uirebs Pfeil zielgenau ins Fell des Halses.
Ein schrilles Geräusch, halb Schrei, halb Pfeifen, dringt aus dem Schnabel, und das Wesen wendet den Kopf. Die scharfen Vogelaugen haben Uireb erfasst, und es dauert keine Sekunde, da hat es seinen Leib herumgeworfen und stürmt auf den jungen Krieger zu. Unter den Pfoten zerbrechen Tonkrüge, und es rennt durch einen Stand, als sei er gar nicht dort. Das Holz bricht krachend.
Uireb springt im letzten Moment zur Seite, als sich das Biest mit ausgefahrenen Klauen voran auf ihn stürzt. Sein Gewicht geht auf einen Wagen voller magischer Feuerwerksartefakte nieder. Das Holz zersplittert, und bunte Schlangen und Kugeln kullern von der Ladefläche.
Hätte diese Wucht Uireb erfasst, viel wäre von ihm nicht übrig geblieben. Und auch der Pfeil scheint das Monster nur wütend gemacht zu haben.
Zwei kleine Feuerwerksartefakte zerspringen zu schillernden Farbexplosionen unter den Beinen des Ungetüms. Das Fell ist nur angesengt - aber die größeren der Artefakte liegen rund herum verstreut.
Leuchtend hell schlagen zwei Explosionen aus Licht am Flügel der Kreatur ein - es ist Hennens Magie, und sie hinterlässt ein Loch, umrandet von schwarzen Federn.
Niira indessen erspäht das Mädchen, das eben noch dem Tod in der Gestalt eines Greifen ins Auge geblickt hat. Erst jetzt fällt es ihr auf, aber nicht alles Blut auf dem Boden ist von den anderen Opfern des Riesenvogels. Auch das Mädchen hat eine dünne Blutspur hinter sich her gezogen. Es sitzt noch immer an seinem Platz, starr vor Angst, während alle Menschen in Sichtweite in die Seitenstraßen fliehen.
Nur der junge Mann, den sie vorhin kennengelernt hat, und ein mysteriöser Bogenschütze lenken die Bestie ab...