Im Vorraum angekommen blieb die junge Elfen hinten und widmete den Malereien nur einen kurzen Blick. Für sie gab es zunächst Wichtigeres. Denn sie fragte sich, was denn nun für diesen Gesang verantwortlich war. Es musste ein außergewöhnliches Wesen sein, das zu diesem Gesang – und insbesondere zu so einem guten Gedächtnis fähig war. Sie vermutete daher, dass es sich deutlich von ihnen unterschied. Ungeduldig vor Neugier schritt sie eilig hinter den anderen her und betrat den nächsten Raum. Vor Staunen blieb einen Moment lang ihr Mund offen stehen. Mit einem derartigen Anblick hatte sie nicht gerechnet.
Kräftiges Violett, welches sich schlangengleich an einem Punkt zu bündeln schien...Miriel blinzelte kurz und bemerkte, dass ihre Ursprünge die Überreste lange verstorbener, menschenähnlicher Personen waren. Einige Meter über ihnen sah sie eine weitere Gestalt. Und sie war lebendig. Überrascht blieben ihre Augen auf der Gestalt ruhen und musterten sie für einen langen Augenblick. Weiß-graue Haut, rote Haare, perfekte Figur, die knappe Kleidung, welche sie an die Märchen von Hexen und Zauberern erinnerte...und dann ihre Hörner.
Sie deutete diese Merkmale als Zeichen des Bösen. Bei dem Ganzen handelte es sich offensichtlich um ein Ritual, um die böse Hexe an Ort und Stelle zu halten. Die vier Männer hielten sie über ihren Tod hinaus in Schach. Miriel sah dem Wesen in die Augen, ehe ihr einfiel, dass ihre Blicke – vielleicht sogar ihr Gesang sie alle beeinflussen könnte. Ohne ihr zu antworten begab sich das Mädchen zu einer der Leichen und versuchte mehr über sie herauszufinden.
[1] Ob ihre Geschichte so stimmte, vermochte sie nicht sicher zu sagen. Für sie klang es jedoch recht wahrscheinlich.