Skarin kann weder seinen neuen Waffenbruder noch die blonde Frau einschätzen.
Seufzend trinkt er deshalb den nächsten Krug mit Gerstensaft halb leer und duscht sich erneut halb damit selbst.
Ein Trick, um besoffen zu spielen und gleichzeitig so weit wie möglich nüchtern zu bleiben.
Dennoch fehlt Skarin das Gefühl sein Gegenüber richtig einschätzen zu können.
Und auch die Worte der Frau sind nicht einfach schadlos an ihm abgefallen.
Ethrista hatten einen großen Fehler gemacht. Fehlende Etikette.
Diese müsste man bestrafen. Und ausnutzen!
Gelassen streckt sich der runtergekommene Mann und wirkt kurz fast so, als würde er einschlafen.
Alles Zeit, um über die Situation nachzudenken.
Skarin würde verlieren, wenn er nun nicht eine Show machen würde.
Er würde sein Gesicht gegenüber seinem neuen Gefährten verlieren. Schwäche zeigen. Unnötige Schwäche.
Im Gegensatz zu seinem Gefährten trägt er keine Waffen offen erkennbar (was auch unnötig ist, denn Skarin kann im Gegensatz zu vielen Menschen sogar einen Oger mit leeren Händen töten) und spielt den Trunkenbold. Gewollte Schwäche.
Doch sich von einer Frau und einem neuen Gefährten über den Tisch ziehen lassen ist unnötige Schwäche.
Ein Plan hatte er bereits, doch die Worte fallen ihm schwer.
Doch es muss so sein.
Mit einem kalten Grinsen bleckt Skarin kurz seine Zähne, welche im Gegensatz zu seinem restlichen Äußeren sehr gepflegt und strahlend weiß wirken, und schaut mit seinen strahlend blauen Augen Ethrista stechend fast drohend an.
"Ich weiß nicht, welcher Teufel Euch am Kinn gekitzelt hat, aber ich kann mich nicht entsinnen Euch das Du angeboten zu haben?
Ein kleiner Spaß bei Spiel und etwas Süßholzraspeln macht mich noch lange nicht zu Eurem Speichellecker!", faucht er mit spitzer Zunge und erhebt sich blitzschnell.
"Tut mir Leid, Hávardur, aber ihr müsst alleine diese Lügnerin stellen. Ich bin raus aus dem Spiel, bevor ich in einer Badewanne baden, um ihr Blut von meiner Haut zu waschen für ihre bodenlosen Unverforenheiten."
Dabei winkt er bereits die Kellnerin erneut herbei, denn er möchte seine Rechnung begleichen, was er auch dann tut.
[1]"Entschuldigt mich bitte, Hávardur, ich warte vorne am Eingang auf Euch! Lasst Euch ruhig Zeit...mit dieser Hafendirne!"
Woraufhin Skarin entschwindet in Richtung Ausgang, wobei er sie Situation nutzt um sich umzuschauen.
Denn seine Feinde können überall auf ihn lauern. Und seine Inneren Dämonen zwangen ihn auch immer dazu sich Neue zu machen.
Kurz schaut Skarin auchzurück zu seinem Freund und versucht diesen einzuschätzen, ob er seine Worte auch wirklich verstanden und nicht falsch verstanden hat.