Áines Schwimmkünste verbesserten sich nur geringfügig, immer wieder sank sie hinab, kam nach Luft hechelnd nach oben und kam so mehr schlecht als recht vorwärts. Sie verlor ihr Gefühl für Zeit und Entfernung, nur dann, wenn sie auftauchte, konnte sie bemerken, dass der Katamaran und ihre Gefährten nicht mehr zu sehen waren, nicht einmal mehr der diffuse Lichtschein, der den Raum beleuchtet hatte. Sie war in der Finsternis allein und schließlich ging es auch nicht mehr weiter. Glücklicherweise konnte sie dank ihrer angeborenen Fähigkeiten einigermaßen sehen, so dass ihr bald klar wurde, dass ein Geflecht aus Zweigen, Ästen und feuchter Erde ihr den weiteren Weg versperrte.
Regadur machte sich mit aller gebotenen Vorsicht daran, den Purpurdrachen zu bergen. Die beiden Purpurdrachen, die ihm unter den Katamaran gefolgt waren, standen bereit, um ihm zu helfen und mit ihm ihren Freund zu bergen, dessen Augen noch weit aufgerissen waren. Nur seine Wunden bluteten nicht mehr, aber weder Áine, Dorgen oder Katriana hätten ihm noch helfen können. Der Mann war tot und das schien seine Kameraden schwer zu treffen. Nach einer Weile nahmen sie ihn auf und brachten ihn zu dem Verletzten, um den sich Katriana und Áine gekümmert hatten. Dort legten sie ihn ab und waren nun unschlüssig, was zu tun sei.
Dorgen ließ zunächst nur oberflächlich seinen Blick über die Nische gleiten. Er entdeckte an einer Wand eine große, farbige Karte des südöstlichen Teils von Cormyr. Einige Punkte waren gesondert eingezeichnet und sagten Dorgen auf die Schnelle nichts. Der Goldene Schrein, der Träumerfelsen oder die Mönchsklinge, ein paar der Punkte wie die Mönchsklinge lagen direkt auf oder neben dem eingezeichneten Weg des Mantikors. Andere befanden sich da, wo keiner freiwillig hinging: im Weiten Sumpf. Auch wenn Dorgen sich kaum in dieser Gegend auskannte, wusste er, dass diese Marschregion, die zwischen Cormyr und Sembia lag, eine der gefährlichsten Gegenden des ganzen Landes war. Und genau da befanden sich die beiden Punkte: die Verlorene Zuflucht und die Feste Orvaskyte. Da er aber nicht sonderlich viel damit anfangen konnte, wandte sich Dorgen dem Schreibtisch zu. Dort fanden sich allerlei Essensreste, aber auch Tinte und ein paar Pergamente, die aber keinerlei interessante Informationen enthielten. Dafür befand sich auf dem Schreibtisch eine kleinere Karte, die der an der Wand ähnlich war, nur in schwarz-weiß gehalten und ohne sämtliche Punkte, die sich auf der großen Karte befanden.
![](http://img219.imageshack.us/img219/2219/kartemhair.jpg)
"Ausgehend vom X wandert nach Südosten in Richtung des Unbekannten Schreins (das weiße Gebäude aus Marmor auf dem Hügel). Vom Schrein aus geht ungefähr zwanzig Meilen nach Osten. Zu eurer Linken findet ihr die Gruft von Chonis. Habt ihr den Sumpf erreicht, haltet Ausschau nach dem Weg entlang des Totenkopfstabes. Folgt dem Weg zur letzten Zuflucht und erwartet weitere Befehle."
Die Karte wusste Dorgen schon genug zu fesseln, allerdings fiel ihm zudem, als er den Schreibtisch berührte, die recht dicke Tischplatte auf. Als er genau hinsah, entdeckte er, dass sich unter der Tischplatte, als Teil davon getarnt, eine verschlossene Schublade befand. Nur einen Schlüssel konnte er nicht entdecken.