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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 134710 mal)

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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1035 am: 10.10.2010, 11:51:54 »
"Ähhh ..." Gab Mika mit großem Unbehagen von sich und traute sich nicht dem Stallmeister Tarak weiterhin in die Augen zu schauen. Ihre Blicke suchten stattdessen den Boden ab, obwohl es dafür wenig Grund gab.
Irgendwann half aber nichts mehr und die Bardin rückte mit der Wahrheit heraus und die lautete: "Eigentlich hatte ich noch gar keinen Auftritt. Ich weiß nicht, wie ich das machen soll." Kleinlaut war kein Ausdruck, denn Mika sprach ganz leise, als sie eingestehen musste, dass sie vom Bardedasein noch ein ganzes Stück entfernt war. "Und was ist, wenn es den Leuten nicht gefällt?
Ich bin erst seit kurzem Barde. Ich bin erst vor wenigen Wochen entlassen worden."
Fügte die Bardin ein wenig lauter hinzu, um ihre bisherige Inaktivität zu verteidigen.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1036 am: 10.10.2010, 13:42:40 »
Tarak nickte verständnisvoll, und schenkte Mika erneut ein Lächeln. Dieser Mann schien tatsächlich für alles Verständnis zu haben.

"Das Wichtigste, was du als Bardin können musst ist, auf die Leute zuzugehen. Es wird immer Idioten im Publikum geben, Stänkerer, Banausen oder Leute, die einfach einen anderen Geschmack haben. Mein Schwager musste mal vor einer Gruppe von Goblins spielen, die haben ein vollkommen anderes Musikverständnis als wir. Aber wenn er abgehauen wäre, oder zurückgestänkert hätte, dann wäre er nicht nur sein Publikum zu dem Zeitpunkt losgewesen, sondern es hätte sich auch rumgesprochen. Er hätte seinem Ruf geschadet. Stattdessen hat er die Goblins dazu gebracht, selbst mitzumachen. Er hat sie dazu gebracht, auf den Stühlen und Tischen zu trommeln, und seine Musik nur noch als Beiwerk dazu eingebracht. Er hat noch nie so viel Trinkgeld bekommen wie an diesem Abend."

Der Stallmeister lachte bei dem Gedanken. "Später hat er mir erzählt, dass er die Musik an dem Abend furchtbar fand, und eigentlich hatte er die ganze Zeit Angst vor den Goblins. Aber als der Abend vorbei war, haben sie ihn geliebt. Für sie war es ein unvergesslicher Abend. Das ist es, was die Arbeit eines guten Barden ausmacht."

"Du solltest keine Angst davor haben, zu scheitern. Avlan, so heißt mein Schwager, hat in seinem ersten Jahr als Barde sogar oft genug Prügel kassiert. Aber er hat aus jedem Mal etwas gelernt. Weißt du, er hatte keinen Einfluss darauf, was die Leute tun. Manchmal sind sie fair, manchmal nicht. Manchmal lassen sie ihre Wut an ihm ab, obwohl er gar nichts damit zu tun hat. So wie du heute bei Milan. Aber das interessiert ihn alles nicht. Er meinte mal, er kann die Leute nicht verändern, aber er kann sich selbst verändern. Und wenn ein Auftritt mißlingt, hat das nichts mit den Leuten zu tun, sondern damit, dass er etwas falsch gemacht hat. Also denkt er immer wieder und wieder über den Abend nach, bis er weiß, wie er auch diesen Abend in einen Erfolg hätte verwandeln können. Und wenn er das nächste Mal in einer solchen Situation ist, ist er vorbereitet."

Wieder lächelte er Mika an. "Im Grunde ist die Arbeit eines Barden meiner Arbeit gar nicht so unähnlich. Es geht darum, zu verstehen, was in deinem Gegenüber vorgeht. Nur dass ich eben mit Pferden arbeite."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1037 am: 10.10.2010, 22:56:44 »
"Aber das ist doch nahezu unmöglich. An einem Tisch in der Kneipe, hocken ein paar junge Kerl, vollkommen besoffen, die alles angraben, was nach einer Frau aussieht. Daneben der Karten spielende Stamm tisch alter Herren. Und in einer Ecke hockt dann eine Gestalt, die versucht ihren Kummer zu ertränken. Wie soll ein Barde sowas unter einen Hut bringen?" Fragte Mika, die eigentlich nur einen kleinen Ausblick in das Spektrum anbot, welches ein Gastraum in jeder größeren Kneipe zu bieten hatte. Die einen wollen Stimmung, die nächsten ein paar Lieder von früher und der Letzte, würde sich, wenn überhaupt, nur über ein paar Melancholische Melodien freuen.
Der Typ in der Ecke wird dabei das kleinere Problem sein, eher die anderen Parteien."
Sagte Mika, welche die Sache nicht so einfach fand und zugeben musste, dass Stallmeister und Barden nicht in jedem Fall vergleichbare Berufe waren, denn ein Stallmeister konnte einfach mal ein Pferd zur Seite nehmen und sich allein um dieses Exemplar kümmern, Mika, als Bardin, musste immer alle im Auge behalten.
"Außerdem hatte es Milan ein Stückweit auch verdient gehabt, wenn es auch im Gesamten betrachtet falsch war. Aber ich werde mich nachher noch entschuldigen. Aber sicher nicht bei Lémar diesem Vollidioten. Aber das hat gerade wenig mit dem Ganzen zu tun." Tat die Bardin das Thema schnell wieder ab, kaum hatte sie es angeschnitten.
Und schnell führte Mika alles wieder zurück zum Dasein einer Bardin: "Aber auch wenn es klar ist, dass ich dort einen Fehler gemacht habe. Kann es doch nie ganz klar sein, dass wirklich ich einen Fehler gegenüber einem Publikum getan habe. Was soll ich machen, als mein Bestes zu geben? Natürlich werde ich ihnen nicht vorspielen, was sie auf keinen Fall hören wollen, aber Anfang kann ich dann doch wirklich nur ein Glücksspiel beginnen. Vielleicht treffe ich den Ton oder auch nicht. Das ist so schwierig."
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1038 am: 10.10.2010, 23:21:44 »
Tarak hörte sich die Sorgen Mikas mit erstem Gesichtsausdruck an. Er hörte ihr sehr konzentriert zu, und es war offensichtlich, dass er sie ernstnahm. "Ich habe nie gesagt, dass es einfach ist. Klauen ist da wesentlich einfacher. Aber du hattest dich, glaube ich, gegen den einfachen Weg entschieden."

Er legte der jungen Frau eine Hand auf die Schulter, und sah ihr tief in die Augen. "Fang klein an. Als ich angefangen habe, wäre ich mit einem Tier wie Cheron auch überfordert gewesen. Spiele vor einer kleinen Gruppe, vor deinen Freunden zum Beispiel. Ich kann dir nicht erklären, wie du all diese Dinge unter einen Hut bringst, einfach weil ich kein Barde bin. Aber du kannst es selbst lernen, einfach, indem du beobachtest. Stell dich selbst vor einfache Aufgaben. Irgendwann wirst du sie meistern, und dann bist du bereit für die nächst schwierigeren."

Nun lächelte er wieder, und sah zu Cheron. "So ist das immer im Leben. Wichtig ist, dass du genau herausfindest, wohin du willst. Cheron wollte zuerst ein Zuhause finden, und dann Anführer seiner eigenen kleinen Herde werden. Wenn du dir sicher bist, dass du Bardin sein willst, dann musst du dafür kämpfen. Du kannst auch einfach nur für dich Musik machen, dann brauchst du nicht vor Publikum zu spielen. Aber Geld wirst du damit dann auch niemals verdienen. Außerdem wirst du niemals erleben, wie es ist, die Herzen der Leute tief in ihrem Innersten zu berühren."
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1039 am: 11.10.2010, 00:45:22 »
Milan fiel es schwer, ruhig sitzen zu bleiben. Hatten sie denn nicht schon genug zu tun? Musste Beldin denn jetzt auch noch unbedingt auf seinen toten Meister hören, der ihm aus irgend einem Grund erschienen war? Und selbst wenn er das war, was hatte das schon damit zu tun? Selbst wenn Mutter Sonne es ihm persönlich gesagt hätte, wäre das kein Grund, einfach fortzugehen und sie im Stich zu lassen, denn das tat er doch und nichts anderes. Er ließ sie im Stich, fiel ihnen in den Rücken, wie Mika ihm, Milan, permanent in den Rücken fiel. Er versuchte, durchzuatmen, seinen Zorn irgendwie zu kontrollieren, aber letztendlich gelang es ihm nicht mehr. Er sprang auf und packte Beldin am Kragen.

"Es ist doch scheißegal, wer mit dir geredet und dir sonst was erzählt hat, scheißegal! Du willst dich doch nur aus der Affäre ziehen, du willst doch nur dein eigenes Ding durchziehen, weil du glaubst, dass du immer auf dem richtigen Weg bist und glaubst, dass du alles, was passiert, verstehst. Was wäre denn, wenn deine Begegnung" - er sprach dieses Wort so spöttisch wie möglich aus - "nur eine Wahnvorstellung von dir ist oder dir von irgendjemand anderem eingegeben wurde? Was ist, wenn es das gleiche ist wie diese Skorpion-Vision von Eretria, hm? Dann läufst du geradewegs in deinen Tod und uns lieferst du auch aus!" Er stieß Beldin von sich und schlug dem Elfen mit der Faust ins Gesicht.

Heftig atmend entschied Milan, dass es wohl genug war, dass er wahrscheinlich sogar zu weit gegangen war. Er wandte sich ab und meinte nur noch, wieder mit ruhigem, aber noch zornigem Ton: "Dann geh, wenn du meinst, dass dir nichts bleibt. Geh einfach, du Feigling, und folge deinem eigenen Weg. Mach, was du denkst, aber glaub ja nicht, dass du es in unserem Interesse oder für unsere Sache tust. Erwarte nicht, dass du, wenn du überleben solltest und wir uns wiedersehen, dass wir...nein, ich kann dieses Mal nicht für die anderen sprechen, das müssen sie selbst entscheiden...dass ich dich dann wieder Willkommen heiße."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1040 am: 11.10.2010, 10:12:28 »
"Hm." Meinte Mika und fügte unbestimmt hinzu: "Mal gucken. Aber erstmal habe ich noch Arbeit und Geld und kann es deshalb langsam angehen." Die Bardin klang nicht gerade begeistert, für sie würde es wohl noch ein langer Weg werden, ehe sie eine richtige Bardin werden würde.
"Ich sollte vielleicht noch ein wenig üben. Am besten jetzt, denn jetzt habe ich etwas Zeit." Sagte dann Mika, die zwar nicht sehr überzeugt klang, aber irgendwie versuchte das aufzunehmen, was ihr Tarak gesagt hatte und für sich nun eine Lösung suchte, wie sie es schaffen könnte einem Publikum gegenüberzutreten. Üben konnte dabei nur helfen, denn Übung macht den Meister und sorgt auch für Sicherheit.
"Ich danke euch, für eure Zeit." Sagte Mika nun, da sie dachte, dass das, was der Stallmeister ihr sagen wollte, gesagt worden war.
Irgendwie glaubte sie nicht daran, dass Tarka ihr noch mehr helfen konnte. enügend Denkanstöße hat er gegeben und langsam reifte etwas in Mika.
Eine kleine Blüte öffnete sich auch wenige Sekunden später und mit ihr erblühte auch ein Lächeln im Gesicht der Bardin, als diese nochmal mit deutlich mehr Überzeugung wiederholt: "Vielen, vielen Dank."
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1041 am: 16.10.2010, 22:04:45 »
Beldin wehrte sich nicht, als Milan ihn schlug, Auch danach reagierte er eine ganze Zeit nicht. Er sah Milan nur an. Mit einem Blick, der gleichermaßen Enttäuschung, Verzweiflung, aber auch Verständnis ausdrückte.

Schließlich stand er auf, wischte sich einen Streifen Blut vom Gesicht, und ging zur Tür. "Ich werde Karol bitten, mir eine Gaststätte zu empfehlen. Morgen früh reise ich ab. Ich wünsche euch Glück."

Er öffnete die Tür, und trat auf den Gang. Kurz blieb er noch einmal stehen. "Eins noch, auch wenn du vermutlich sowieso nicht darauf hören wirst. Gerom gab mir eine Warnung für dich mit. Du sollst heute nacht Maruiko bei dir tragen. Er sagte... er sagte, er wird dich in deinen Träumen schützen."

Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, schloss er die Tür hinter sich.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1042 am: 16.10.2010, 22:10:33 »
Tarak lächelte Mika freundlich an. "Gern geschehen. Nur eins noch..."

Er sah Mika direkt in die Augen, dann blickte er zum Haupthaus. "Du brauchst Freunde. Menschen, denen du vertrauen kannst. Aber dazu musst du zuerst auf sie zugehen. Nur selten hat man das Glück, das jemand anders das für einen tut."

Kurz sah er zu Cheron. Mika drängte sich die Frage auf, was aus dem Hengst geworden wäre, wenn Tarak nicht "auf ihn zugegangen" wäre...
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1043 am: 17.10.2010, 19:34:39 »
Als Mika über die Worte von Tarak nachdachte, stellte ihr bald eine weitere Frage. Eine Frage die viel schwerer zu beantworten gewesen wäre, als die, nach dem Schicksal von Cheron.
Die junge Bardin fragte sich, ob sie wirklich Freunde hatte. In Himmelstor hatte sie keine richtigen Freunde. Ja, sie hatte ihr Leute, mit denen sie sich rumgetrieben hat. Aber wenn die nicht gerade im Gefängnis saßen, dann gaben sie der Wache allen Grund eine Zelle bereitzuhalten. Wirkliche Freunde waren das nicht. Ein Freund sollte auch keine der Gestalten sein. Sie hätten nur schlechten EInfluss auf sie. Blieben also nur ihre Weggefährten. Aber waren sie Freunde? Eine schwierige Frage!
Sie verstandt sich ganz gut mit ihnen. Meistens zumindestens. Aber wenn sie ehrlich war, keinem traute sie nicht weiter, als sie mit Pfeil und Bogen einen tötlichen Schuss abfeuern konnte. Der beste Beweis war der Rucksack auf ihrem Rücken.

Nach einigen Sekunden des Gedankenspiels, während dem sie einfach nur regungslos herumstand, bemerkte sie, dass es ziemlich blöde wirken musste, wie sie so im Stall stand. Für den Stallmeister musste das wie ein gutes Zeichen wirken, denn die junge Frau schien ernsthaft über seine Worte nachzudenken.
"Danke." Sagte Mika nochmal, ging auf Tarak zu und drückte ihn herzlich.
Danach verließ Mika den Stall, den Kopf voller Gedanken.

Um etwas Ordnung in ihrem Kopf zu bekommen, ging Mika wieder dorthin zurück, wo Tarak sie aufgelesen hatte. Dort setze sie sich hin, packte wieder ihre Laute aus, um ein wenig zu spielen. Dabei dachte Mika weniger daran, was sie spielte und wie sie es tat. Ihre Worte drehten sie nur um die Gruppe, mit der sie reiste ...
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1044 am: 18.10.2010, 16:26:20 »
Waldemar sah erschrocken zu Milan, als dieser auf Beldin losging. Als der Elf dann den Raum verließ, blickte der Waldläufer ihm einige Sekunden nach, bevor er aufstand. "Ich gehe ihm hinterher. Vielleicht lässt sich noch etwas retten."

An der Tür blieb er noch einmal stehen, und sah zu Milan. Es schien, als wollte er noch etwas sagen, doch dann verließ er den Raum ohne ein weiteres Wort.
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Calfay Rin

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« Antwort #1045 am: 18.10.2010, 17:43:54 »
Rin sagte nichts mehr zu Beldins Plan, sie verabschiedete ihn nur mit einem "Machs gut, Beldin.", auch wenn ihn das nach Milans Reaktion vermutlich nicht aufmuntern würde. Er glaubte sicher das Richtige zu tun und sie zog die Möglichkeit in Betracht dass er damit Recht hatte.
Dass Waldemar ihm nachging überraschte sie etwas. Vielleicht hätte sie das selbe getan, gäbe es nicht den Serienmörder und die Sache mit Milans Vater, zwei Dinge um die sie sich kümmern musste.

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1046 am: 18.10.2010, 20:42:04 »
Eretria beobachtete die Auseinandersetzung zwischen Beldin und Milan mit Schrecken. Sie musste erkennen, dass sie den Elfen überhaupt nicht verstand. Der Mann schien so fremdartig wie nur ein Elf sein konnte. Als ihr Verlobter schließlich sich zu einem Schlag hinreißen ließ, war die blonde Geweihte nur Augenblicke später an der Seite von Milan und legte ihm als Beweis, dass sie auf seiner Seite stand die Hand auf den Arm.
Die letzten Worte des Elfen ließen sie finster hinter dem Mann herschauen. "Mein Geliebter soll seine Nächte mit einem Schild teilen? Was bei den zwei Monden soll dies bedeuten? Warum will jeder einen Keil zwischen uns treiben?" Die Gedanken ließen die Frau traurig blicken und so bekam sie fast nicht mit, dass auch Waldemar den Raum verlassen wollte. "Lauf nicht einfach weg, Waldemar. Sage uns bitte bescheid, was Beldin vorhat. Ich glaube, dass er einen Fehler begeht. Wenn er sich nicht umstimmen lässt, wäre es vielleicht gut, wenn du ihm hilfst. Ich weiß nicht, was ihn antreibt, aber ich denke, du kannst ihm in der Wildnis besser helfen, als wir anderen."

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1047 am: 18.10.2010, 21:36:52 »
Geschockt von den Ereignissen die gerade um sie herum passiert sind, saß die Schneiderin eine Weile Summ da. In ihr rasten wieder alle möglichen Gedanken. So unsinnig es auch war, machte sie sich erneut Vorwürfe dass sie und der Fluch der auf ihr lastet für das alles verantwortlich sei. Auch beschäftigte sie sehr die Erkenntnis wie zerbrechlich die Beziehung zwischen so genannten "Freunden" zu sein schien.

Nach einer für sie scheinbar endlos langen Zeit des schweigens, erhob sie sich schließlich von ihrem Platz und wandte sich an die Verbliebenen Gefährten. "Ich denke wir sollten für Heute Schluss machen. Es hat wohl keinen Sinn jetzt noch weiteres zu Besprechen. Am besten machen wir Morgen weiter ... wenn sich alle beruhigt haben."

Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1048 am: 18.10.2010, 22:41:30 »
Stille. So war es meistens wenn jemand ging und Beldin war für eine sehr lange Zeit gegangen, vielleicht sogar für immer.
Als Arue ihren Vorschlag machte nickte Rin ihr zu. Morgen könnte sich die Zeit die sie eher schlafen gegangen waren auszahlen und nach dem was passiert war hatte selbst sie keine Lust mehr zu arbeiten. "Du hast Recht." stimmte sie der Schneiderin zu "Vielleicht sieht das ganze morgen anders aus."
Hierbei sah sie Milan und Eretria an, die vom Weggang des Elfen besonders mitgenommen zu sein schienen. Wenn die beiden darüber geschlafen hatten fanden sie hoffentlich doch noch Verständnis für ihn und seine Gefühle.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1049 am: 18.10.2010, 23:11:09 »
Bevor Waldemar ging, nickte er Eretria noch einmal kurz zu.

Lémar beobachtete die Szene stillschweigend, sah Milan aber an, als hätte er eine bislang unbekannte Seite an seinem alten Freund entdeckt. Auf Calfays Worte hin stand er auf. "Ja, das ist wohl das Beste. Im Moment scheinen einige hier nicht... ganz bei sich zu sein."

Er ging zu Milan, und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß nicht, was zwischen euch gelaufen ist, aber ich weiß, dass mir das eben nicht gefallen hat. Du kannst dich trotzdem auf mich verlassen, aber... gut war das nicht."

Kurz sah er noch einmal in die Runde. "Ich komme morgen früh wieder. Euch allen eine gute Nacht."

Damit verließ auch er das Zimmer.
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