So richtig wohl ist es aber niemandem bei dem Gedanken, womöglich noch weitere Oni aufzuscheuchen. Als sie ihre Sachen packen und sich aufmachen wollen, wird der Nebel dichter, bis man die Hand kaum noch vor Augen sehen kann. Shiro ist der erste, der das diffuse Unbehagen ausspricht. "
Es ist irrsinnig, bei diesem Nebel die Höhle aufzusuchen. Ich kann die Reichweite meines Bogens nicht ausnutzen und viel zu leicht könnten wir in eine weitere Falle der Oni geraten. Seid keine Narren, wir setzen unseren Weg fort. Es ist keine Schande, wenn wir die Höhle nicht aufsuchen. Es wird niemand zu Schaden kommen, denn im weiten Umkreis gibt es niemanden, der hier lebt." Die Männer äußern sich widerwillig, die Oni zu verschonen, doch insgeheim stimmen sie Shiro zu. Erst als Shiro den Vorschlag macht, mit einigen Wespen zurückzukehren und die Höhle auszuräuchern, machen sie sich auf den Weg.
12. April: Die SteppeNach etwa einer halben Stunde betreten sie die Steppe. Das Land ist eben und weithin überschaubar, denn hier ist nur wenig Nebel. Fast überall wächst ein rötlich-goldenes, manchmal hüfthohes Gras. Es ist sehr krautig und man kann sich an den Blättern schneiden, wenn man es rauft.
Bis zum Abend marschieren sie durch die Steppe und rasten in einem kleinen Bauern-Dorf. Demütig bieten die Bauern den Samurai Unterkunft an. Sie schämen sich, denn mehr als Hirse können sie den Samurai nicht bieten. Reis wächst in den Ebenen nicht und sogar die Hirse ist knapp, denn der Winter war lang und hart und noch immer ist es zu kalt, um den Boden umzupflügen. Manche munkeln auch, dass Schneefrauen für den langen Winter verantwortlich sind. Auch erzählen sie, dass sie in der Mitte des Dorfes einen kleinen Schrein aufgebaut haben, wo sie den Kami ein Art Hirse-Bier opfern. Sie hoffen, so den Sonnen-Kami wieder gnädig zu stimmen. Lange wird es nicht mehr dauern, bis sie Hunger leiden müssen.
Des Nachts, während sie rasten, spricht Tatsumi wiederholt mit Moriko. Er stellt ihr zahlreiche Fragen. Wo sie herkomme, warum sie nach Kyuden Gotai reise und warum sie alleine reise? Das Mädchen weicht im aus, wo sie kann. Schließlich wird Tatsumi misstrauisch und das schüchterne Mädchen zieht sich immer weiter zurück. Nach einer Weile bietet Tatsumi dem Mädchen an, sie mit seinem Pferd wieder nach Hause zu bringen, doch sie lehnt ab. Tatsumi ist frustriert und für einen Moment fällt seine Tatemae und er verliert einige harsche Worte. Dem Mädchen bleibt nichts anderes übrg als zuzustimmen. Am nächsten Morgen verlassen sie die Gruppe und auch Shiro geht seiner Wege.
13. April: Kyuden GotaiDie verbliebenen setzen ihren Weg bis zum nächsten Morgen fort. In einigen Meilen Entferung sehen sie schließlich die Hauptstadt des Reiches, Kyuden Gotai! Viele Menschen sind in die Stadt gekommen, um sich dieses gewaltige Spektakel anzusehen. Zu diesem Zweck sind weit um die große Hauptstadt herum Zelte aufgeschlagen worden. Sogar aus dieser Entfernung lässt das Turnier eine frohe Stimmung aufkommen.