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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 72609 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #210 am: 17.07.2011, 14:33:21 »
"Das ist natürlich noch viel besser als Fackeln." rief Dan mit einem Lachen aus und zwängte sich an Tolkwy vorbei. "Kommt Leute, lasst uns den Geräuschen auf den Grund gehen." Mit diesen Worten schwang er sich die Leiter hinunter. Unten angekommen, zog er seinen Säbel und sah sich im spärlichen Licht um. Insgesamt hatten seine Bewegungen etwas Katzenhaftes, lauerndes. Er schien regelrecht unter Spannung zu stehen.
« Letzte Änderung: 18.07.2011, 09:47:50 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #211 am: 18.07.2011, 19:58:57 »
Nachdem sich die Gestrandeten auf dem Wrack der Jenivere kurz umgesehen haben und beschlossen hatten, dass zuerst dem Grund der seltsamen Geräusche - und somit der Tatsache, dass sie nicht alleine waren - nachgespürt werden sollte kümmerte sich Kwazeel in Absprache mit Tolkwy und Dan um Licht, welches ihnen die weitere Erforschung des zerstörten Schiffes erleichtern sollte. Und gesagt - getan, nur wenige Momente später hatte Tolkwy die Luke vollständig geöffnet und war mit dem Matrosen voran in den Schiffsbauch hinabgestiegen. Auch Kwazeel war den Beiden kurz darauf gefolgt, kaum hatten sie schon den ersten Blick um sich getätigt...

Simue derweilen stand noch oben und würde vermutlich als Nächste sogleich den Abstieg wagen: Doch aus der hölzernen Öffnung drang ihr ein erschrockenes Keuchen entgegen, und ein grässliches Klappern! Scheinbar waren ihre Gefährten auf etwas gestoßen, was nicht besonders freundlich oder angenehm war...

Den drei Gefährten im Mitteldeck einstweilen bot sich nach einem kurzen Rundumblick, der allerdings lediglich mehrere geschlossene Türen, allesamt nicht ganz unbeschädigt, einige Pfützen am Boden und einige Stücke geborstenen Holzes zu 'Tage' brachte, ein schrecklicher Anblick: Aus dem langen Gang, der in den hinteren Teil des einst so stolzen Schiffes führte kam aus dem Halbdunkel des Schiffsbauchs eines dieser bissigen Krabbentiere entgegen, wie sie es am Strand vor einigen Stunden schon erlebt hatten. Tolkwy konnte es dank seiner Dunkelsicht klar vor sich erkennen und die anderen beiden konnten im Schein der von Kwazeel erleuchteten Waffenköpfe auch alle Umrisse eindeutig ausmachen - und das was sie da sahen war nicht besonders erfreulich. Das Ungetüm war größer als die Wesen am Strand, unverkennbar, und seine kleinen schwarzen Äuglein funkelten ihnen boshaft entgegen - doch am gefährlichsten wohl erschienen die zwei scharfen Klauen, welche unablässig auf und zu schnappten, geradewegs auf die Abenteurer zu: Die Quelle der seltsamen Geräusche war nun also vorerst geklärt! Die von warm gewordenem Salzwasser geschwängerte Luft erfüllte den ganzen Raum und von Oben drang nur wenig Licht hinein - das konnte ja mal was werden! Doch in just jenem Moment erschütterte ein schwerer Schlag die Jenivere und die Gefährten sowie das Krustentier taumelten zur Seite - eine große Welle musste das Wrack getroffen haben: Ihnen war also nicht nur die heimische Tierwelt sondern auch die Natur selbst feindlich gesonnen!...

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #212 am: 20.07.2011, 10:17:44 »
Unablässig bewegte sich das Krabbentier mit seinen zergliederten Beinen vorwärts - es schien, als hätten die Kameraden es bei irgendetwas gestört und aufgeschreckt - langsam aber bewusst stakste es auf die Gefährten zu. Schabend klapperten seine scharfen Klauen immer wieder und immer wieder - eine Drohgebärde, ein Alarmsignal für Artgenossen? Und schließlich blieb es stehen, eine kurze Distanz von wenigen Metern bestand noch zu den Abenteurern im Halbdunkel, hob seinen langen Stachel mit dem gebogenen Stachel und ließ ihn nach vorne schnellen: Direkt auf Kwazeel zu, doch das Ungetier verfehlte ihn um Einiges, vielleicht setzte ihm die leichte Schräglage des Bodens in seiner Orientierung zu. Wie würde es wohl den Entdeckern ergehen?...

"Oh nein, mein Freund, das ist der falsche Gegner!" Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck schob sich Dan an das Krustenvieh heran, nachdem er einen seiner Dolche gezogen hatte. Mit dieser Waffe war er hier in dem beengten Raum besser dran als mit seinem Säbel. Allerdings mußte er dafür auch näher an die Klauen des Wesens. Vorsichtig versuchte er mit der Klinge nach der großen Krabbe zu stoßen.

Trotz aller Vorsicht jedoch und dank Dans Groll konnte sein geschickt geführter Angriff die Verteidigung des feindlichen Wesens durchbrechen. Laut und schmerzerfüllt krächzte es auf und wand sich unter dem Stich den der Matrose ihm verpasst hatte. Tief war die kurze Klinge in den Körper des Krustentiers eingedrungen, hatte vielerlei Schichten des zähen Fleisches zerschnitten und Sehnen durchtrennt - das Untier bäumte sich unkontrolliert vor Dan und seinen Kameraden auf...

Tolkwy bemerkte im Licht seiner Waffe wie die Kreatur ihren Giftstachel einsetzte um seine Begleiter zu verletzten. Vor diesem hatte er sie schon am Strand gewarnt, als kleinere Ungeheuer dieser Gattung sie angegriffen hatten.

Seine Muskeln spannten sich an, als er seine große leuchtende Axt vom Rücken nahm und sie mit einem lauten Schrei seitlich aufzog. Seine Eckzähne deutlich sichtbar, glitzerten seine Augen furchterregend. Es würde nur noch einen Augenblick dauern, bis Tolkwy die Axt tief in den Körper des Wesens schmettern wird.

Als sich ein weiterer der Neuankömmlinge auf dem Wrack dem Krustentier nun drohend entgegenstellte und furchterregend seine Zähne bleckte, den Blick auf das eh schon schmerzerfüllte Wesen fokussiert und die große leuchtende Axt emporhob, war es um das Untier aus dem Meer geschehen: Aus dem Krächzen war ein Quietschen geworden und wie vom Blitz getroffen wand sich das Wesen hin und her: Als ob es furchtbaren Qualen ausgesetzt wäre verrenkte sich der aus Horn geformte Körper immer und immer wieder und langsam wich das Wesen zurück. Tolkwys Versuch das feindliche Wesen einzuschüchtern war auf voller Linie geglückt - nun sollten die Gefährten leichtes Spiel mit ihrem neuen Feind haben...

Kwazeel versucht es der Kreatur mit seinem Speer zurück zu zahlen. Er war nicht erpicht darauf dieses Wesen zu töten, wahrscheinlich fühlte es sich nur in die Enge gedrängt, doch es hatte zuerst angegriffen und stellte eine Bedrohung da. Der Dschungel vergibt nichts. Doch auf den wankenden Planken torkelte der Mwangi nur umher und konnte keinen gescheiten Speerstich ausführen.

Den Speer vor sich gerichtet und wild durch die Luft fuchtelnd bot Kwazeel allerdings für das Krabbentier und seine Gefährten keinen besonders beeindruckenden Anblick: Seine Kampfkünste konnte der Druide jedenfalls hier nicht demonstrieren...

"Dan! Was ist da unten los!?"

brach es aus der erschrockenen Simue heraus, und sogleich griff sie an ihren Gürtel - der kleine Dolch war gelöst und lag sicher in ihrer leicht zitternden Hand. Was auch immer da unten los war, Simue war auch ein klein wenig froh darüber, dass sie es nicht zuerst entdeckt hatte. Dennoch kam sie noch ein wenig näher an die Luke heran und spähte hinunter zu ihren männlichen Begleitern: Sollten diese Hilfe benötigen würde sie eventuell den Abstieg wagen...

Nun konnte es auch Simue sehen, erneut waren sie auf ein solch hässliches Geschöpf gestoßen: Hornplatten über Hornplatten, klappernde Scheren und ein gefährlich schwankender Stachel - nur größer als die Wesen am Strand! Doch sie sah auch, dass ihre Gefährten das Untier scheinbar gut unter Kontrolle hatten und es sowohl schon verletzt als auch in die Enge getrieben hatten...

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #213 am: 20.07.2011, 19:51:43 »
Das scheu gewordene Krustentier war etwas zurückgewichen, doch die innere Wut und der Überlebensdrang waren stärker als alle Schmerzen dieser Welt - noch im selben Moment sauste der spitzige Stachel auf Dan zu und bohrte sich direkt neben ihm in die Holzwand des Schiffes, und wieder zurück. Holz splitterte und Horn knirschte. Auch die Klauen bewegten sich fast verzweifelt in die Richtung des Matrosen: Doch das Untier vermochte seinen Gegner nicht zu treffen. Langsam aber sicher schien es zu realisieren, dass ihm der Fluchtweg abgeschnitten war und sein Schicksal besiegelt sein würde...

Tolkwy machte einen Schritt auf den Feind zu, und versuchte mit der weit ausgeholten Axt das Monster zu treffen. Zu sehr hatte sich der Inquisitor Abadars auf seine Stärke verlassen und verfehlte das Ziel um Welten.

Noch Sekunden zuvor hatte Tolkwy bewiesen wie furchteinflössend er sein konnte und immer noch schien das gefährliche Gegenüber davon beeindruckt - den Hieb mit der Axt jedoch würde er noch üben müssen. So erschien es ihm fast als klapperte das Krabbentier hämisch seine innere Schadenfreude über den misslungenen Angriff heraus...

"Alles in Ordnung. Nur eine von diesen Krabben." rief Dan nach oben bevor er sich, durch die Unfähigkeit des Eurypteriden angefeuert, tänzelnd an dem Monster vorbei bewegte, um es mit dem Halbork in die Zange zu nehmen. Um das Risiko eines Passierschlages zu minimieren, sprang er mehr als das er lief und liess eine kurze Körperdrehung folgen um sich in Position zu bringen. Leider war sein daraufhin folgender Schlag etwas kurz geraten.

Die Krabbe war zu langsam - sie drehte sich zwar noch mit und blickte dem Matrosen immer noch ins Angesicht, aber bei seinem waghalsigen Manöver erwischt hatte sie ihn nicht - genauso wenig allerdings wie er sie mit seinem Hieb: Trotz seiner günstigen Position im Zusammenspiel mit Tolkwy gelang es ihm nicht dem Untier eine weitere Wunde zu verpassen und es so womöglich in die ewigen Jagdgründe zu schicken...

"Oh, oh... Eine eine von diesen - passt auf euch auf alle, ja? Ich schaue mich derweil hier oben um!"

rief Simue hinunter zu den drei Männern, die mitten im Kampf mit der gefährlichen Krabbe waren. Dann erhob sie sich - scheinbar wurden ihre Fähigkeiten dort unten nicht benötigt und insgeheim war sie auch ein bisschen froh darüber. Stattdessen erhob sie sich nun also, hielt ihren Dolch dennoch fest in der Hand und sah sich auf dem von Trümmern übersäten Schiffsdeck um - ebenso hob sie den Blick gen Himmel: Falls etwas Ungewöhnliches zu sehen war oder passierte, würde Simue es sicherlich als erste bemerken! So konnte sie ihren Gefährten wenigstens den Rücken frei halten...

Simue war sogar äußerst wachsam - ihr kleiner Rundumblick fiel deshalb auch deutlich genauer und sorgsamer aus als eigentlich gedacht. Sie bemühte sich redlich darum alles noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen - doch ihr fiel nichts Ungewöhnliches oder gar Gefährliches auf: Noch nicht...

Ermutigt von den Worten des Matrosen, der ihn geschickt verteidigte und den halbwegs erfolgreichen Aktionen seiner Kameraden gegen dieses Untier versuchte auch Kwazeel den Anderen hilfreich zur Seite zu stehen. Seinen Speer, nun fasste er ihn fester und sicherer, vor sich gerichtet machte er einen kurzen Schritt um Tolkwy nachzufolgen und konnte nun direkt auf den Rücken des Krustentieres blicken. Er nahm sich all seine Kraft zusammen, konzentrierte sich auf die hell erleuchtete Speerspitze und liess seine Waffe auf den Gegner niedersausen.

Doch vergeblich - wieder traf der Mwangi sein Ziel nicht. Vielleicht war es zu dunkel, vielleicht waren es aber auch einfach die Wellen. Wieder und wieder schlugen sie gegen das Schiff - was wohl Simue oben gerade machte, oder mitmachte... Und erneut traf eine große Woge das Schiffswrack und durch einen Spalt im Fußboden schwappte eiskaltes Wasser empor - umspülte die Füße der Helden und verlief sich wieder in den Holzplanken des Schiffes...
« Letzte Änderung: 21.07.2011, 14:57:09 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #214 am: 21.07.2011, 14:57:39 »
Immer noch eingeschüchtert von der Übermacht des Feindes und ziemlich in die Enge gedrängt begann der Meeresskorpion nun Dan zu attackieren, doch nach einem weiteren vergeblichen Versuch sein Gegenüber, welches ihm solche qualvollen Schmerzen zugefügt hatte, zu verletzten schien das Untier genug zu haben - fast als wenn es die Panik packte: Aufgeregt stakste es davon - neben den Matrosen und dann den Gang entlang aus dem es scheinbar gekommen war. Es riskierte, dass es dabei verletzt wurde, das Krabbentier zeigte somit ein eindeutiges Fluchtverhalten - der Kampf schien zumindest auf geistiger Ebene fast entschieden zu sein!

Als Dan sah, dass das Wesen seine Deckung aufgab lies er seinen Dolch niederfahren, schrammte aber nur den Panzer des Wesens.

Während das kühle  Wasser seine Füße einhüllte holte Tolkwy zum zweiten Mal mit seiner großen Axt aus. Gerade als das Monster sich umdrehte und in der Flucht sein Heil suchte, krachte die Axt in sein Rücken. Den Panzer knackte die Axt ohne Probleme und hauchte dem Viech sein Lebensatem aus. Als es unter dem Schlag zusammensackte, stemmte Tolkwy seinen Fuß gegen den Panzer und zog mit einem kräftigen Ruck, die Axt aus der tiefen Wunde. Ein zufriedenes Lächeln, zierte sein Gesicht.
« Letzte Änderung: 21.07.2011, 15:41:20 von Ksynthral »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #215 am: 21.07.2011, 15:58:15 »
Etwas verstört blickte Dan von Tolkwys Axt auf seinen Dolch, und auf die jeweiligen Wunden die sie geschlagen hatten. Fürwahr ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber er hatte nunmal für sich den wesentlich eleganteren Stil gewählt, und nicht die rohe Gewalt. "Warnt mich bitte das nächste mal bevor ihr ein derartiges Gebrüll ausstoßt, mir stehen immer noch die Nackenhaare zu Berge." sagte er zwinkernd zu Tolkwy.
Als Nächstes fiel ihm Simue ein. "Möchte die holde Maid an Deck eine Trophäe der hier erlegten Bestie?" rief er hinauf. Ihm war deutlich anzusehen das ihm das kurze Intermezzo Spaß gemacht hatte.
"So oder so, lange sollten wir hier nicht verbleiben, und uns ein wenig sputen." meinte er und wischte sich den Dolch an seinem Beinkleid am, bevor er ihn wieder wegsteckte. "Zur Kabine des Käptn gehts dort lang." Und er setzte sich an die Spitze der Gruppe.
« Letzte Änderung: 22.07.2011, 22:48:44 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #216 am: 22.07.2011, 13:57:59 »
Mit großen Augen starrte er Dan hinter her. „Wenn ich euch gewarnt hätte, wäre das Viech auch nicht erschrocken.“  Als der Matrose an ihm vorbeihuschte war er sich aber nicht mehr sicher ob er dies wirklich ernst gemeint hatte. Zufrieden mit sich selbst nahm er den goldenen Schlüssel Abadars und hielt ihn kurz an seine Stirn. „Du gibst deinem Streiter zur richtigen Zeit Kraft und Selbstvertrauen. Wir werden die Sache schon überleben.“

Als Dan die Leiter nach oben gestiegen war, schaute sich der Halbork im Halbdunkeln ein wenig um. „Was hat das Viech hier unten getan?  Um Schätze zu suchen, hm dafür halte ich es für zu primitiv… aber vielleicht haben die gelagerten Nahrungsmittel es angelockt.„ Der Situation immer noch nicht ganz trauend hielt er seine leuchtende Waffe hoch und versuchte herauszufinden woran der Eurypterid sich zu schaffen gemacht hatte[1].
 1. Perception take 10 =18
« Letzte Änderung: 22.07.2011, 22:50:45 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #217 am: 22.07.2011, 22:57:17 »
Tatsächlich hatte der gemeine Eurypterid Anderes vorgehabt, doch Tolkwy konnte sich trotz seiner scharfen Augen nicht ganz sicher sein. Er meinte jedoch unter der Tür in deren Richtung das Krustentier zuletzt geflohen war ein Rinnsal einer dunklen und zähen Flüssigkeit zu sehen - gerade noch so erkennen zu können. Doch was es war, da war er sich nicht sicher, doch ein Gedanke würde ihm auf jeden Fall sofort in den Sinn kommen - Blut!... Auch die hölzerne Tür selbst schien Einiges abbekommen zu haben - Kratzer und Zersplitterungen, das konnte gut und gerne von einer dieser Klauen stammen...

Dan derweil war oben bei Simue angekommen, die zwar seinen Ruf gehört hatte, sich aber lediglich verunsichert umgedreht hatte und ihn nun ansah:

"Ähm, ähm - habt ihr es erledigt, also, ich meine - ähm..."

Die Gute schien ziemlich verwirrt zu sein, gedankenverloren hatte sie sich an Deck weiter umgesehen, aber Nichts, leidlich gar Nichts hier oben war passiert oder auffällig gewesen...

Halas derweil saß schweigend vor Gelik und Tascha im Sand. Es schien als hätte er den roten Faden seiner Erzählung verloren. Den Traum wollte er preisgeben - eine Geschichte: Etwas Erschreckendes für sie alle wie er bereits verkündet hatte. Er schloss kurz die Augen, winkte den Beiden kurz ab und dachte nach, dann öffnete er seine Augen blickte sie mit einem stechenden Blick an und begann zu erzählen...
« Letzte Änderung: 22.07.2011, 22:58:20 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #218 am: 23.07.2011, 09:37:26 »
"Nun, dann will ich euch mal erzählen, was mir in meiner Vision - den Göttern sei Dank - widerfahren ist: Wenn mir das in Wirklichkeit passiert wäre... Nicht auszudenken, wenn dies alles - so denn hört aufmerksam zu: Ich war wieder auf der Jenivere dem stolzen Schiff mit dem wir alle reisten - Zielort Eleder - und es war Abend, und das Meer war unruhig: Es herrschte Sturm. Die Wellen schlugen nur so gegen das Schiff. Alles wirkte seltsam verzerrt und verwirbelt. Die Farben, die Umrisse, alles nur unscharf zu erkennen und dann stand ich plötzlich an der Reeling. Mein Magen rebellierte. Und Gelik, so wie wir es beim Abendessen noch mit dem Essen, ach was sage ich, mit dem Fraß zu tun hatten, genau so muss es auch gewesen sein! Mir war furchtbar übel und ich übergab mich - doch ich war anscheinend nicht alleine: Überall klagten Passagiere und Mannschaftsmitglieder über Bauchschmerzen...

Halas holte tief Luft und hielt sich den Kopf. Noch immer war er reichlich verwirrt, was seine Erzählung anging - vielleicht hatte er sich einen Sonnenstich eingefangen, aber: Hier im Schatten, und eigentlich hatte er sich doch auf magische Art und Weise geschützt. Nun, vielleicht ein weiteres Zeichen der Götter, eine Andeutung, ein Zeichen...

"Wo war ich stehen geblieben, ach ja, genau - die große Übelkeit. Du warst auch da mein Gnomenfreund?! Auch du hast zu kämpfen gehabt mit vermutlich dem Abendessen - ich sagte doch Giftmischerei, irgendetwas muss da dran sein... Und noch wissen wir nicht wer, oder was - eventuell hat dies ja alles Nachwirkungen, und was wäre wenn... Nicht auszumalen, wenn der Giftmischer noch unter uns..."

Der Martain erzählte standhaft weiter, versuchte seine bruchstückhaften Erinnerungen an den Traum wieder zusammenzusetzen. Doch die wenigen blassen Bilder zerrannen in seinem Kopf wie wenn Wasser den Sand am Strand hinwegspülte. Ein großes Scherbenpuzzle, das es wieder zu vereinen galt um ein gesamtes Bild der Situation zu erhalten - doch seine Erzählung wurde immer wirrer und unvollständiger: Seinen Zuhörern schien es, als spinne Halas im Moment ein wenig rum. Doch er bemühte sich die Traumerzählung zu einem Ende zu bringen:

"Und dann gab es plötzlich ein gewaltiges Knirschen, ein donnernder Schlag - nein, nicht am Himmel, kein Gewittergrollen, nein - wir waren aufgelaufen. Ja, so wie das Wrack der echten Jenivere - hier verschwimmen für mich alle Grenzen, es könnte ja sein, dass... Doch nein, es ging weiter: Menschen gerieten in Panik, liefen wild umher und schrien aus Furcht, Wasser schwappte ins Boot. Dann habe ich den Kapitän gesehen, er stand da, mitten auf dem Deck, blickte sich um und - scheinbar völlig gelassen - da war dann plötzlich diese Frau, diese Gelehrte. Ich denke zumindest sie war es, und nun ja, sie gab ihm einen Kuss, wenn mich nicht alles täuscht und sie flüsterte ihm irgendetwas zu... Dunkelheit umfing mich wieder und als ich erneut sehen konnte, da schöpften wir Wasser aus dem Schiffsrumpf. Mit großen Holzlöffeln, doch vergeblich... Welch Ironie des Schicksals und irgendwann fiel ich dann, fiel in die dunklen Tiefen meines Traums, alles wurde undeutlicher und ich sah noch solch Klauen dieser Krabbenungetiere auf mich zukommen... Und: Ja, so in etwa war das... Das, das war alles..."

Beendete Halas Martain damit seine lange Erzählung. Erschöpft wirkte er nun, er entkorkte dieses Mal selbst seinen eigenen Wasserschlauch und führte ihn an seine Lippen. Wieder fühlten sie sich trocken und spröde an - so wie im Traum, als ob tausend kleine Stacheln daraus hervorbrechen würden und es ihn langsam aber sicher...

Gelik Ebberschwinge

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Der Schlangenschädel
« Antwort #219 am: 23.07.2011, 20:00:07 »
Eine Verschwörung... gegen uns, oder gegen einen Einzelnen, gegen die Reederei, den Kapitän... nein, wenn sie ihn geküsst hat... warum nur, vielleicht war sie doch, eine Affäre, oder dergleichen... und war mir wirklich übel?... Nun wenn ich an mein Aufwachen zurückdenke, dann - dann scheint das durchaus realistisch... an Bord der Jenivere also und dann aufgelaufen... warum nur, die Insel lag doch sicherlich nicht auf der Route...

Gelik wirkte sehr nachdenklich während Halas Martain, den er inzwischen als guten Freund kennengelernt hatte, seinen Traum, seine Version der Vision erzählte. Wie um alles in der Welt gehörten diese bruchstückhaften Erinnerungen zusammen: Der Gnom war sich sicher, das würde eine vorzügliche Geschichte geben - doch noch war ihr Ausgang ungewiss.

"Halas, weisst du, das hört sich wirklich nicht besonders gut an, du hattest recht... Doch spannend war und ist es allemal... Ob du wohl noch mehr Visionen haben wirst, du sagtest die Götter würden die Eingebungen zukommen lassen, nicht?... Hm - ich kann mir jedenfalls noch keinen so rechten Reim aus all den Vorkommnissen machen, ob sie überhaupt alle so geschehen sind - ich meine die Löffelsache: Das alles besser ist als das Essen auf der Jenivere ist sicher, aber Salzwasser, hehe..."

Trotz seines leicht zynischen Untertons wirkte Gelik Ebberschwinge nachdenklich und schwerfällig. Er liess sich in den Schatten zurücksinken und klopfte Halas aufmunternd und dankbar auf die Schulter.

"Es ist gut, dass du es uns erzählt hast... Ich werde darüber nachdenken. Weib, was weisst du zu sagen, hm - wie ist es eigentlich um deine Kochkünste bestellt, hehe?!"

Frech sah er Tascha Nevah an, die ebenso stumm wie ein Fisch der Erzählung Halas'  gelauscht hatte.
« Letzte Änderung: 23.07.2011, 20:01:08 von Gelik Ebberschwinge »
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

Tascha Nevah

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Der Schlangenschädel
« Antwort #220 am: 23.07.2011, 20:09:19 »
"Herr Ebberschwinge, reißt euch zusammen! Natürlich kann ich ein wenig kochen - doch wahrlich, hier wird es um das nackte Überleben gehen und nicht den Genuss eines großen Festmahls! Die Vision von euch hört sich wirklich sehr schockierend an Herr Martain, habt Dank, dass ihr uns an eurem Wissen teilhaben lasst..."

Auch wenn mir hier und da die Zusammenhänge fehlen... der Gnom hat recht, wir wissen gar nicht ob die Situation auf dem Schiff diesselbe war, oder auch nur annähernd so abgelaufen ist... das irgendetwas mit dem Essen nicht stimmte ist sicher, ja... aber sonst?...

Tascha Nevah blickte Gelik ein wenig grimmig an, so langsam hatte sie genug von seinen noblen und vor allem vorlauten Attitüden. Halas Martain hingegen warf sie einen äußert dankbaren und zugleich beeindruckten Blick zu - dieser Mann wusste es trotz allem Geschichten zu erzählen und Reden zu schwingen. Nach einer kurzen Atempause setzte sie nachdenklich hinterher:

"Meint ihr nicht auch, wir sollten dem Rest davon erzählen?... Ich meine, so kommen wir nicht vorwärts, natürlich ist all dies schrecklich, doch wer sagt uns, dass es so wahr, oder was insgesamt war - da fehlen Details: Warum bei allen Himmeln sind wir hier?!... Nun ja, abwarten, oder? Mal sehen, was der Rest unten auf dem Wrack zu Tage fördern kann..."

Und auch sie legt sich noch ein wenig zurück, dieses Mal sogar bei Gelik und Halas - sie befürchtet insgeheim, dass der Mystiker erneut von einem bösen Traum mitgenommen werden könnte und dann - dann würde sie sofort zur Stelle sein.

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #221 am: 23.07.2011, 21:16:45 »
Unsicher warf Simue einen Blick zu der Luke, bevor sie sich wieder an Dan wandte. "Ich war mir nicht sicher, ob ich nicht nur im Weg stehe", erklärte sie schüchtern. "Hier oben konnte ich keine weitere Gefahr ausmachen."

Kwazeel Zethuka

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Der Schlangenschädel
« Antwort #222 am: 25.07.2011, 13:37:34 »
Kwazeel war glücklich, dass Tolkwy das gefährliche Untier erledigt hatte, viel hatte er dazu nicht beitragen können.

Kurz grübelte er über die Worte des Halbork nach "Nahrungsmittel ... ja der Gedanke kam mir auch schon. Haltet die Augen auf!"

Wobei er versuchte mit seinem leuchtenden Speer den weiteren Bereich des Unterdecks auszuleuchten.

Nahrung, Werkzeuge, Planen, das benötigten sie momentan am Dringendsten ...[1]
 1. Perception: Take 10 = 10
« Letzte Änderung: 25.07.2011, 15:42:46 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #223 am: 25.07.2011, 13:46:20 »
Überrascht schaute Tolkwy auf die Blutspuren am Boden. Mit seiner volumenvollen Stimme rief er den Anderen zu. „Hier unten sind Blutspuren, vielleicht gibt es noch einen Überlebenden. Er wird sich vor dem Krabbengetier eingeschlossen haben. „Kurz schaute er sich nach Kwazeel um, der noch neben ihm das Unterdeck durchsuchte. „Sollte er noch leben, verfügt ihr über gute Heilkunde oder sogar über heilende Magie?“  

Mit ein paar großen Schritten ging er zu Tür und versuchte diese normal zu öffnen. Sollte diese verschlossen sein, würde er nicht lange überlegen und versuchen diese mit seiner Axt aus dem Weg zu räumen.
« Letzte Änderung: 25.07.2011, 15:43:33 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #224 am: 25.07.2011, 16:11:47 »
Gefährlich kam dem Mwangi jedenfalls Nichts vor - natürlich, die Blutspuren sah er dann auch, als Tolkwy ihn aufmerksam machte: Irgendetwas musste da drinnen sein - oder vielleicht auch gewesen sein! Doch feindliche Wesen, die sie auf ihrer Suche behindern könnten schienen vorerst keine zu sichten zu sein. Der Eurypterid hatte vermutlich das Schiff als mögliche Nahrungsquelle und als Zufluchtsort für sich alleine beansprucht. Das restliche Mitteldeck war nicht besonders interessant: einige herausgebrochene Planken, zu Nichts mehr zu gebrauchen, die zahlreichen Türen in die verschiedenen Räume und natürlich die Türe an der sich gerade der Halbork zu schaffen machte...

Tolkwy derweil war zur Tür vorangeschritten und konnte sich nun sicher sein - unter seinen Füßen hatte sich Blut seinen Weg durch den Spalt unter der Türe gesucht: Größtenteils war es schon angetrocknet, halb versickert im Holz - Doch stetig lief ein kleines Rinnsal scheinbar frischen Lebenssaftes nach. Natürlich, die schräge Lage des Schiffes, doch - irgendeine Verletzung musste hinter dieser Tür auf sie warten!

Plötzlich traf wieder eine größere Welle das Schiffswrack - und während Kwazeel und der Halbork unten 'nur' mit dem sicheren Stand zu kämpfen hatten, so bekamen Dan und Simue eine tüchtige Ladung Salzwasser ins Gesicht: Doch weiterhin schien sich das Meer zurückzuziehen. Größere Stücke der Felsetappe zurück zur Klippe waren inzwischen sichtbar geworden. So würde die Rückkehr sicher einfacher fallen...

Die Holztür welche der Halbork versucht hatte zu öffnen war verklemmt, aber schon beschädigt. Der Eurypterid hatte sich vermutlich mit seinen Klauen daran zu schaffen gemacht. Doch schon nach zwei gezielten Axthieben hatte Tolkwy dieses 'Hindernis' beseitigt - was sich ihm dahinter allerdings für ein Anblick, bot war schrecklich! Ein Lagerraum, soviel war sicher, jedenfalls lies sich das aus all den umgestürzten Regalen und durcheinandergeworfenen Gütern erkennen - hier würde sich bestimmt etwas Brauchbares für den Lagerbau finden lassen - im Moment jedoch mehr eine Rumpelkammer: Doch Tolkwys Augenmerk wurde durch etwas Anderes abgelenkt. Ein Anblick, wie er kaum hätte schlimmer sein können in diesem Moment. Und das, obwohl die Gefährten eigentlich darauf gefasst waren: Zwischen all den Kisten und anderen umgestürzten Behältnissen lag - spärlich erhellt vom Lichtschein der Axt des Halborks - eine männliche Gestalt an der gegenüberliegenden Wand, die Arme schlaff und leblos hängend, der Kopf schief und aus dem Mund ein kleines Rinnsal Blut - verkrustet inzwischen: Der Mann selbst, übersät mit mehreren blutenden Wunden - ohne Zweifel: tot. Die Haare klebten nass und platt auf der hohen Stirn und die Lederrüstung wirkte wie die eines Mannschaftsmitglieds der Jenivere: Tolkwy schien es als hätte er diesen armen Hund schon mehrmals gesehen auf der Seereise, doch erkannte er nicht sofort, wer es war. Ein Kurzschwert fest umklammert in der leblosen Hand, doch die Augen willenlos geschlossen, der Mund wie zu einem Schrei geöffnet, schmerzverzerrt! Kein Überlebender also, das Gegenteil: eine Leiche...

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