Der Türsteher, ein stämmiger Mann in schwarzem Frak und einer rein zur optischen Erscheinung aufgesetzten Sonnenbrille blickt Inigo an:
"Halt halt. Nicht so schnell. Sekunde... " Immer wieder fällt der Blick des Mannes zwischen seiner Notizliste und dem Akolyten hin und her, dann wendet er sich um mit der Bitte sich einen Moment zu gedulden um, wechselt einige Worte mit einer Person am anderen Ende seines Ohrmicros, ehe er sich schließlich wieder umdreht und fortfährt.
„Grist ist noch in der Arena, gerade findet der große Kampf statt." Dabei weißt er mit seinem Daumen leger über seine rechte Schulter wo sich ein kitschiges Werbeplakat mit der Aufschrift "Eclipsefinale: l'invincibile vs. Macellaio" befindet.
"Sie werden sich also noch ein wenig Gedulden müssen wenn sie mit ihm sprechen wollen. Aber ich habe sie angemeldet. Willkommen im Schicksalsrad, viel Glück."Unmissverständlich fügt er an, die Akolyten können sich einstweilen im gesamten Haus vergnügen oder dem Spektakel auf den Videoleinwänden folgen. Sie sollen nicht versuchen mit Grist Kontakt aufzunehmen. Das würde er übernehmen, sobald er Zeit dazu habe.
So hat sich der Einlass in das Glücksrad also dank eines guten Bluffs des ehemaligen Gangers doch einfacher und vor allem flotter gestaltet als zunächst angenommen, und das in diesem speziellen Fall auch gänzlich ohne Eintritt zu bezahlen. Ob diese kleines Schwindelei noch ein Nachspiel hat, das würden die Akolyten wohl noch früh genug erfahren. Zekh, der bereits zu einer Erkundungstour um das Casino ansetzen wollte, hat diesen Schulterzuckend in Richtung Merice abgebrochen, noch bevor er loslegen konnte.
Two Steps From Hell - IntoxicationIm Inneren des Glücksrads gibt es zunächst eine kleine Garderobe, ehe die Akolyten einen gewaltigen Saal betreten, der sich sicherlich etliche Dutzend Meter in Länge und Breite aber auch in die Höhe erstreckt. Die Lichtverhältnisse in dem Saal sind stark gedämpft. Er wird nur von schwachen grünen, roten, gelben und neonfarbnen Lichtern erleuchtet. Eine zweckmäßige Beleuchtung, wie nicht schwer zu erahnen ist, denn selbst auf kurze Distanz ist es schwer genaue Gesichtszüge seiner Gesprächspartner zu erkennen. Die schiere dichte des Lichtermeers macht es aber auf der anderen Seite nicht schwer, sich durch das Gewühl aus Glückspieltischen, Glückspielautomaten und Wettlokalen zu orientieren. Überall an den Wänden sind Videoschirme angebracht welche entweder Bilder verschiedenster gerade stattfindender Kämpfe zeigen, vor denen sich gebannt, jubelnd oder fluchend die Wettgemeinschaft sammelt, oder auf denen beinahe kryptische hunderte Tabellen voller Wettquoten auf und ab laufen. Das Lokal ist gut besucht und an einigen Stellen kann es auch einmal zu engeren Gedränges kommen. Die schnelle rhythmisch intonierende von elektronischen Klängen und dominanten Bass geprägte Musik, welche hartnäckig das ausgelassene Treiben der Gäste und das Laute geklimperte der einarmigen Banditen von allen Seiten zu überschallen versucht lässt, untermalt die hecktische Atmosphäre und regt zum weiterspielen an.
Die Luft in dem Saal riecht sehr neutral, auch wenn sie etwas dünn ist. Gemessen an der Anzahl an Leuten und dem ein oder andern dick aufgetragenen Parfüm weißt dies auf ein ausgeklügeltes Luftreinigungsystem hin, welches in diesem Saal gute Arbeit leistet.
Zudem fallen sowohl Trantor, Noah als auch Kleist schnell die unzähligen, unauffälligen und in der Dunkelheit schwer auszumachenden Kameras auf, welche überall angebracht sind und mit Leichtigkeit jeden Winkel des Saals doppelt und dreifach abdecken. Technisch ist der gute Grist für einen "Unterweltboss" ziemlich gut bestückt. Es ist nicht nur Zaddion bewusst, dass die Wartung dieser "Unterschlupfs" nur durch die geheimen Künste des Mechanikus möglich sein kann.
"Ok, wir sind drin... mh, das war ja einfach!", fasst Zekh die Situation schamlos trocken zusammen.
"Ich habe so das Gefühl jetzt kommt der schierigere Teil, was meint ihr?"