Haravak nickt und lässt sich in einiger Entfernung zum Lagerfeuer nieder. Sein wilder Gefährte tut es ihm gleich und so verbringt das ungleiche Paar aus der Wildniss die nächsten Stunden bis zum Sonnenaufgang.
Der Schlaf der Gruppe ist unruhig, weiß sie doch nicht ob sie dem Neuankömmling trauen kann. Obgleich die Nachtwache, insbesondere der misstrauische Kâdir ein wachsames Augen auf den Halbork hat, macht dieser verdächtigen Bewegungen, ja versucht nicht einmal ein Gespräch zu beginnen. Es scheint der fremde Waldläufer verbringt die Nacht in einer seltsamen Form des Halbschlafs, bei der er im Schneidersitz auf dem Boden hockt, doch bei dem kleinsten Geräusch die Augen aufreißt.
Am nächsten Morgen wartet Haravak bis die Gruppe das Feuer gelöscht und die Pferde gesattelt hat, dann macht er sich ohne große Worte auf den Weg.
Der Halbork führt die Gefährten durch ein stilles und trostloses Moor, dass sich scheinbar viele Meilen in jede Richtung ausdehnt.
Auf ein Bemerkung Bolmurs hin erklärt der Haravak, dass diese Gegend in der Tat das Stille Moor genannt wird und im Sommer ein heimtückischer Morast ist, auf dessen Grund die Knochen unzähliger unvorsichtiger Reisender liegen. Im Winter hingegen ist das Moor zu einer einzigen harten Ebene gefroren, auf der weit und breit nicht ein Kraut zu sehen ist.
Die meisten Tiere und Bestien der Thar meiden diesen Ort aus Instinkt und in der Tat kommt es bis zum Ende des Tages nicht zu einer einzigen Begegnung.
Als es dämmert, setzt ein schwacher, aber beständiger Schneeregen ein und mischt sich mit dem Nebelteppich, der über dem Land liegt.
In der Ferne taucht ein schwaches Licht auf und dann ein weiteres. Immer mehr flackernde Feuer schälen sich vor euch aus dem grauen Dunst und dann erheben sich die Zinnen einer Zitadelle aus ein Nebelschleier. Wie die Finger einer verkrüppelten Hand erhebt sich das Bauwerk über einen gewaltigen schwarzen Felsen.
Die tanzenden Lichter - es müssen dutzende sein - sind in etwa einer halben Meile um die Zitadelle herum verteilt. Als sich der Nebel immer mehr lichtet, erkennt ihr, dass sich ein Lager aus Zelten und grob gezimmerten Hütten um jedes der Feuer gruppiert. Obwohl ihr noch mehr als einen Pfeilschuss von der Festung entfernt seit, könnt ihr das Treiben hunderter, wenn nicht tausender Orks hören, dass aus den Lagern zu euch herüber dringt.
![](http://img845.imageshack.us/img845/6549/xuljarrak.jpg)
Haravak bemerkt die überraschten Gesichter der Gefährten:
![](http://img839.imageshack.us/img839/5822/thumbharavak.jpg)
| "Xûl-Jarrak, einst Zitadelle der alten Könige, jetzt Festung von Thrull, Kriegsfürst und Häuptling aller Stämme. Nun verratet mir, wie ihr einer Armee schlachtbereiter Orks gegenüber tretet um die verfluchte Stadt Melvaunt zu retten."
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