Kampf gegen Sir Balin - Runde 2
Sir Balin wehrte den ersten Angriff des ungestümen Ogers mit Leichtigkeit ab, es sah beinahe so aus als hätte er gegen solche Kreaturen bereits gekämpft. Kaum war der Oger heran schloss der Ritter mit einem Anpassungsschritt auf, unterlief die Reichweite von Grollhannes und schlug mit voller Kraft zielgerichtet in Richtung Kopf. Das Schwert traf hart am Schädelknochen des Ogers auf, es gab ein dumpfes Geräusch und eine blutige Furche öffnete sich vom Haarschopf an bis zum Unterkiefer. Der Oger verdrehte spastisch die Augen und sackte wie ein getroffener Riese zu Boden, wo er mit einem weiteren dumpfen Aufschlag liegenblieb.
"Und wenn ihr 13 mal 13 wäret, ich bin nicht allein. Denn Iomedae ist an meiner Seite." rief er mit dem Blut des Ogers besudelt in Richtung seiner Angreifer, aber insbesondere an Nicolas gerichtet.
Iomine verzog ein bischen das Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass die Masse an "Kameraden", welche gerade ihren schönen Plan ruiniert hatte, nun auch noch so sehr im Weg standen, dass sie nichtmal den Schlafzauber wirken konnte. Sie kaute sich ein wenig auf der Unterlippe herum und drückte knetend ihren Stoffhasen, wuselte dann aber zwischen den Beinen der anderen hindurch in den Raum in eine Ecke, richtete dort ihre Augen auf den Ritter und kniff sie leicht zusammen, ihren Willen auf Sir Balin ausrichtend. Wenn das nicht klappte, und die anderen sie hängen ließen, war sie vermutlich so gut wie tot, aber andererseits wäre das ja eine angemessene Beendigung eines verkorksten Kellerbesuches. Sir Balins Augen fielen zu, jedoch nur so kurz wie bei einem Sekundenschlaf, dann riss er die Augen wieder auf und kämpfte kurz dagegen an. Plötzlich war er wieder hellwach.
Doch trotz aller Differenzen und Diskrepanzen würde Sir Luis Iomine nicht alleine sterben lassen.
Mutig, auch wenn der Asmodeusanhänger sich gerne ersteinmal seine Gestalt wieder in sein normales Ich verwandeln würde, und etwas schockiert war, dass der Ritter den Oger mit einem Hieb wie einen morschen Baum fällte, machte sich der Antipaladin bereit für ein Duell Gut gegen Böse.
Doch sein erster Angriff, mit einem Schritt Abstand und einem langen chelaxianischen Kriegsschrei ausgeführt, war leider mehr als nur kläglich.
Einen Moment wurde Nicolas aus seiner Rage herausgerissen, als Grollhannes gefällt wurde und mit einem einzigen Hieb zu Boden ging. Doch Nicolas war viel zu sehr damit beschäftigt Rache zu üben und so trank er ein weiteres Extrakt, ignorierte die Gefahr, die von dem Ritter ausging und lief einfach in den Raum hinein.
"Euch steht also Iomedae zur Seite? Mal sehen ob sie Euch vor dem Höllenfeuer Asmodeus beschützen kann!"
Laut und irre lachend warf er gezielt eine Bombe auf den Ritter, diesmal nicht zu seinen Füßen, sondern mitten auf die schwere Brustplatte, damit das Feuer in die Rüstung eindringen konnte. Und dieses Mal traf der Alchemist. Seine flüssigen Flammen brannten auf der Rüstung, und liefen in die Zwischenräume, wo sie sich in das Fleisch von Sir Balin fraßen. Er schrie vor Schmerzen, doch so schnell wie die Flammen gekommen waren, verschwanden sie auf wieder. Es stank nach verbranntem Haar und Fleisch so das man fast würgen musste. Sein edler Wappenrock war von dem Flammen erfasst worden jedoch kaum verbrannt. Er glimmte lediglich an den Stoffrändern vor sich hin. Doch Sir Balin kümmerte die Schmerzen nicht. Er stand immer noch wie ein Fels in einem Meer von Asmodeusanhängern und hielt seine Stellung.
Eigentlich hatte gehofft er könne den anderen das Feld überlassen nachdem er seinen Segen gesprochen hatte. Doch innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte sich das Schlachtenglück geändert. Der Oger lag bewusstlos, wenn nicht gar tot, blutend am Boden. Dieser Ritter hatte das Ungetüm mit einem Hieb niedergestreckt. Also zückte Theodric seinen Heilstab und rannte nach vorn. Das Leben von Grollhannes bedeutete ihm wenig, aber er hatte sich als nützlich und loyal erwiesen. Außerdem hatte er lieber den Oger zwischen sich und diesem Ritter. Er sprach wieder einmal "Ikal" das zwergische Wort für Heilung und die Wunden des Ogers schlossen sich und er schlug die Augen auf.
Jetzt, wo alle in den Raum stürmten, machte sich auch Arkil daran wieder zu helfen.
"Ja, ja, es ist nur ein mickriger Adler, aber besser als nichts.", murmelte er zu sich selbst, während er einige Schritte nach vorne machte.
Während dessen begann er wieder mit der Beschwörung eines Schattenadlers direkt hinter dem Ritter.
Dieser erschien auch sogleich in den Schatten und stürzte sich mit einem Kreischen auf den schwer gepanzerter Gegner, um diesen mit flatterneden Flügeln von den anderen Kampfteilnehmern abzulenken.
Ochnar hatte gewartet, nichts hatte sich getan. Beherzt ging er auf den Ritter zu. Er umrundete Grolli. Leiden, Sir Balin sollte Leiden, mehr wollte Ochnar nicht. Um seine Hände bildeten sich Blitze, er fühlte fasst wie seine Hand von der Rüstung des Ritters angezogen wurde. Er ließ seinen Instinkten einfach freien Lauf und es schien als würde seine Hand wie von selbst auf den Ritter zufliegen und sich die elektrische Ladung entladen. Die Blitze zuckten über die Rüstung des Ritters, sein Schwert und auch über sein Gesicht. Er zuckte spastisch und keuchte vor Schmerzen auf. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt um gegen die Schmerzen anzukämpfen. Dann endlich ließen die Schmerzen nach als der Zauber aufhörte seine Wirkung zu entfallten. Rauchfäden stiegen die Rüstung hoch, sowohl von Ochnar, als auch von Nicolas´ Brandbombe. Jeder geringere Mann hätte diese Qualen nicht ausgehalten.
Grollhannes nutzte die Gelegenheit um seine Mistgabel, die er auch bewusstlos krampfhaft umklammert hatte, nach vorn zu treiben - in den Unterkörper des Ritters. Doch dieser sah den Angriff und wehrte diesen ab indem er so fest er konnte mit seinem schweren Plattenstiefel die Spitzen zur Seite trag und so ablenkte.