Thrarin sieht Sylaras Winken und macht sie sofort zu ihr und den anderen auf. Es stimmt etwas nicht, das ist offensichtlich, und das kann er ganz und gar nicht gutheißen. Schnellen Schrittes lässt er die Menge der Gäste hinter sich und eilt herbei, um helfend zur Seite zu stehen, soweit ihm das möglich ist. Der dunkle Sturm, der sich über dem Meer zusammenbraut ist so plötzlich aufgetaucht, dass der Schluss nahe liegt, dass das Zusammensetzen des Sihedrons in unmittelbarer Verbindung damit steht. Das Mitglied des Decimvirates hat sich aus dem Staub gemacht und auch Lady Heidmarch sichtlich irritiert zurückgelassen. Dies alles verheißt nichts Gutes. Alarmiert, aber auch etwas unsicher, was er nun machen soll, denn außer Abwarten und sich auf das Ungewisse vorzubereiten, bleibt ihm nicht viel übrig. Er stellt sich mit dem Rücken zu Lady Heidmarch, allzeit bereit seine Axt zu ziehen, um sie zu verteidigen - auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, dass ihnen ein Kampf bevorsteht. Vielmehr scheint nun die Natur, oder eher mächtige Magie, ihr Gegner zu sein. Ein Gegner, gegen den man mit Waffen nicht viel ausrichten kann.
Dann beginnt die Erde zu beben. Ein schauriges Gefühl, beinahe noch schlimmer als Seegang unter den Planken. Wenn eigentlich fester Boden wackelt, das weiß jeder Zwerg, ist das Unheil nicht fern. Und ein einstürzender Irespan ist genauso eine erschreckende Vorstellung wie eine einstürzende Mine. Die Gäste der Festlichkeit geraten in Panik, schreien vor Angst und versuchen teilweise, schnellstmöglich fortzukommen, wenn sie vor Schreck nicht wie gelähmt sind. Einen kühlen Kopf zu bewahren und zu fliehen, scheint Thrarin der einzig richtige Weg, nun lebend von diesem Ort fortzukommen. Wobei selbst eine Flucht das Überleben nicht garantieren dürfte. Dem Zwerg entgeht in all dem Chaos nicht, dass sich das Meer zurückzieht: eine Flutwelle droht und damit ist zu befürchten, dass die ganze Stadt überschwemmt und zerstört wird. Die Bewohner Magnimars würden kaum eine Überlebenschance haben. Lady Heidmarch scheint völlig überfordert zu sein und Tharin ist weiterhin entschlossen, sie zu beschützen und notfalls an den Haaren hinter sich herzuziehen.
Doch dazu muss es nicht kommen. Zwischen dem Lärm um ihn herum hört der Zwerg, wie Andrezi Kurgess um Schutz für die Bewohner Magnimars bittet. Wie es scheint, wird der Anruf des Priesters erhört. Plötzlich schwindet der Irespan und die Katastrophe um ihn herum. Es verschlägt Thrarin verblüfft den Atem und er wirbelt etwas irritiert herum, um sich der neuen Umgebung bewusst zu werden. So etwas hat er noch nicht erlebt! Sprachlos betrachtet er all die Leute um sich herum, unzählig viele sind es. Die Bewohner Magnimars sind von Andrezi durch sein Flehen gerettet worden. Die Stadt allerdings scheint dem Untergang geweiht.
Und während Andrezi mit den Archons diskutiert, die anscheinend nicht begeistert von dem unangekündigten Besuch auf ihrer Ebene sind, findet Thrarin wieder Wort.
"Das ist... einfach unfassbar", haucht er noch immer überwältigt von seiner Situation. Dann fängt er sich allerdings und fixiert Lady Heidmarch. Er weiß nicht, ob er wütend auf sie sein soll, aber sein Inneres ist aufgewühlt und voller Enttäuschung.
"Ihr!", spricht er sie mit klaren Worten an, auch wenn er weiß, dass er mit einer Ranghöheren spricht. Vor wenigen Minuten hat Allistra Shan für ihr vorlautes Verhalten Konsequenzen zu spüren bekommen, doch Thrarin kann nun nicht schweigen.
"Ihr seid Schuld an diesem Unheil. Beherrschung der Thassilonischen Magie - pah! Offensichtlich habt mit Mächten gespielt, die alles, was wir uns mit unserer Vorstellungskraft hätten ausmalen können, in den Schatten stellt! Durch diesen Leichtsinn habt Ihr nun viele Leben und die Existenz Magnimars auf dem Gewissen. Sagt mir, was diese Katastrophe hier zu bedeuten hat. Was habt Ihr ausgelöst? Was habt ihr erschaffen... oder erweckt? Ist es Xin, wie Ihr sagtet?"
Thrarin hat sie diesen Namen aussprechen hören und es interessiert ihn brennend, mit was oder wem genau sie es hier zu tun haben, auch wenn er sich vor der Antwort fürchtet.