Runde 1
Der Runenkönig ist der Erste, dank seinem neuen mächtigen Körper, welcher den Kampf eröffnet, indem er trotz der Entfernung und der Wächter vor ihm zielgenau Jarec mit schwarzen Blut, welches rötlich klitzert, beschiesst und ansonsten ersteinmal abwartet - mit den Worten auf seiner Muttersprache:
"Ihr habt es nicht anders gewollt! Euer Tod und mein Erwachen wird Hand in Hand gehen, Sterbliche!"Und auch ein Großteil der hügelriesen großen Leibwächter von König Xin warten ersteinmal ab, während nur die beiden vordersten Konstrukte mit ihren scharfen Klauen bei Thrarin tiefe blutende Wunde schneiden und alle Kundschafter in einen sonderbaren Nebel ihrer Odemwaffen begraben.
Es sollte ein Moment des Innehaltens sein, hier an der Spitze des Kristallpalastes in der Gegenwart des Ersten Königs. Doch die Kundschafter kommen nicht zu einem Moment der Ruhe angesichts des Erlebnisses. Ein brutaler Kampf um die Existenz Varisias beginnt auszubrechen und die Elfe spürt, dass keiner der Kundschafter diesen Raum lebend verlassen wird. Eine Erkenntnis, die die Mystikerin nicht belastet. Vielleicht war genau das der Wille der Götter, die sie hierher gebracht hatten.
Einen Augenblick scheint die Szenerie des beginnenden Kampfes vor den fast durchsichtigen Augen Shivira Edasserils einzufrieren. Doch dieser Moment dauert keinen Schlag eines Libellenflügels, da beginnt die Elfe Wort arkaner Magie zu flüstern. Diese Worte verweben sich mit einem dunklen Schwall an Lauten jener Todfeinde der Elfen, die sich nüchtern vor allem an den Hexenmeister richten: "Die Rüstung schützt Xin vor Waffen, Kälte, Feuer und Magie, doch das Artefakt und hoffentlich dessen Träger hat einen Chance durchzudringen." Das Sihedron verlässt bei diesen Worten bereits die Trägerin und erscheint in der selben Sekunde hinter dem Kopf der Shoanti.
Viel mehr Worte verlassen die Lippen "Sylaras" nicht, weil die die Elfe das Ziel für ihren Zauber längst ausgewählt hat. Die Wesen der Erdebene stört sie nicht, stattdessen versucht sie eines der Crystallis in einem dimensionalen Raum fallen zu lassen.
Die pulsierende Glyphe an der Seite der Mystikerin ist ein Wesen, dass keine rechte Gestalt zu haben scheint. Es liegt fast unscheinbar auf dem Boden und ist doch schnell. Ehe die meisten es bemerken liegt es plötzlich unter einem der Gegner, verwandelt sich dabei und greift nach dem Geist des Feindes.
Doch weder die lebendige Rune noch der Grubenzauber des elfischen Orakels können Xin's Leibwächtern etwas anhaben.
Schlimmer noch: Nicht nur der Crystallis, welcher bisher abgewartet hatte, weicht nicht nur gekonnt der magischen Falle aus, sondern nimmt Stellung bei den Kundschaftern auf, um ebenfalls sein Odem los zu werden.
Und auch Xin greift plötzlich, als hätte er darauf gewartet, in den Kampf ein und versucht nach dem Sihedron mittels Magie zu greifen, als Sylara das Artefakt zu Allistra sendet.
Allerdings dieses Mal noch vergebens, was den Erzmagier der Runenmagier laut fluchen lässt.
Als die Kundschafter das Innerste von Xins Palast erreichen muss Morvius trotz der Gefahr kurz innehalten.
Nicht nur, weil der Zustand von Xin's Privatgemach den zerbrochenen Zustand seiner selbst wiederspiegelte, sondern auch weil Xin seinen Körper mit so vielen Wächtern umgeben hatte, auch wenn dies aus seiner Sicht natürlich Sinn ergab.
Durch den kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit abgelenkt, schafft er es fast nicht den Gasangriffen von Xins Dienern zu widerstehen. Er merkt schon wie das Gas seine Gedanken zu lähmen scheint, jedoch scheint sich Sorshen's Körper nicht mit so einer leichten Niederlage kurz vor dem Erreichen einer ihrer größten Ziele - der endgültigen Vernichtung Xins - nicht geschlagen geben zu wollen und bekämpft den Versteinerungseffekt mit aller Macht, bis es ihr tatsächlich gelingt ihn zu überwinden.
Auf den zweiten Versuch in die selbe Richtung weit besser vorbereitet gelingt es ihr recht problemlos diesen abzuschütteln, auch wenn ihr ein dumpfes Poltern und das ungewohnte Gefühl einer unbelasteten Schulter verrät, dass ihr Vertrauter nicht soviel Glück hatte, wie auch ein kurzer Blick nach unten verrät.
Da es ihr unmöglich ist mehreren Feinde gleichzeitig den Weg zu ihnen abzuschneiden, ohne ihnen selbst den Weg zu Xin zu verbauen, wirkt sie, nachdem sie ein Stück zurückgewichen ist, zwei weitere ihre Fallgrubenzauber, um zwei der Wesen in Säuregruben zu schicken und ihnen zahlenmäßigen Vorteil zu verschaffen.
Doch ohne Erfolg, denn die Wächter sind erstaunlich flink auf ihren Beinen.
Sie waren ihrem Zeil so nahe, und doch so weit entfernt. Die nächsten Sekunden... Minuten würden über das Schicksal der gesamten Inneren See entscheiden.
Ein irres Funkeln ist in Jarec´s Augen wieder zu finden.
Ohne zu zögern und Furcht zu zeigen fasst er den Griff seiner Waffe fest. „
"Es geht los Thrarin! Verprügele alles, was Dir vor die Nase läuft, als würden Dich die Hurenpriesterinnen von Calistria zu Tode vögeln wollen. Schlage bis zu Deinem letzten Atemzug."
Ein Lachen dringt in Thrarin's Ohren, als Jarec anfängt mit seinem Schwert auf den Golem einzuschlagen.
Allerdings mit kläglichen Erfolg.
Mit klarem Geist und gefestigter Entschlossenheit lässt sich Allistra von der Kraft des magischen Fahrstuhls in Xin's heiligsten Rückzugsort tragen.
Die Shoanti hat kaum Zeit das Schauspiel, dass sich ihnen allen bietet zu bewundern, denn die Wächterkonstrukte Xin's hüllen sie alle mit ihrem eigenartigen Atem ein und Thrarin muss schon heftige Schläge durch die mechanischen Klauen von Xin's Leibwächtern einstecken.
Wie eine dunkelelfische Schlangenpeitsche bewegt Allistra ihren Körper und benutzt jedes Gelenk und jeden Muskel ihres Körpers um auf die Konstrukte einzuschlagen, doch nicht wie sonst, mit einer geschlossenen Faust, sondern mit ihren Handflächen und den harten Knochen in ihren Handgelenken.
Jedoch geht der schwer verletzte Crystallis nicht zu Boden.
Nun ist es also so weit: Sie stehen Xin, oder vielmehr dem, was von Xin übrig geblieben und was aus ihm geworden ist, gegenüber.
Die zerstrümmerten Gemächer des Runenkönigs bilden zusammen mit den Gegnern, die der Gruppe gegenüberstehen, ein Bild, das Thrarin, sollte er dies hier überstehen, nicht so schnell, wenn gar nie, vergessen wird.
Kaum taucht diese Szene vor Thrarin auf, schallt Xins drohende und wahnsinnige Stimme ihnen entgegen, und die beiden Konstrukte, die direkt vor ihm stehen, holen auch schon mit ihren künstlichen Klauen aus und treffen den zwergischen Schatzsucher und Kundschafter schwer.
Gegen diese präzise Schnelligkeit kann der Zwerg dieses Mal kaum etwas ausrichten doch die Schmerzen, die diese Schnitte ihm verursachen, lassen ihn keinen Schritt zurückweichen.
Auch der seltsame Nebel, dere ihn umfängt, zerrt an ihm, aber er kann widerstehen.
Jetzt ist er am Zug.
Jarecs Worte erwidert er mit einem grimmigen Lachen, denn auch ihn hat der Tatendrang und die Kampfeslust vollends ergriffen.
"Aye, das werd' ich, Bursche", antwortet Thrarin.
"Dass Du mir Xin nicht ohne mich fällst!", fügt er noch hinzu, während er schon Jarecs Aufforderung, auf alles einzuprügeln, nachgeht, und mit seiner Axt zum Gegensturm ansetzt.
Wie bei Allistra und Jarec ist auch Thrarins erstes Ziel der Golem direkt vor ihm.
Und der Zwerg hat Erfolg, denn das erste Golemexternar lösst sich in Staub auf, was dem Zwerg die Rache und die nächsten Angriffe der weiteren Wächter schon sehr bald bescheren wird.