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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 91785 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #375 am: 20.10.2013, 15:21:31 »
Das Schauspiel das sich vor Jadars Augen entfaltete, wäre zu jedem anderen Zeitpunkt erheiternd gewesen und hätte den Alchemisten erfreut, doch nicht in diesem Fall. Als sich Crane und Pierce anfeindeten und alle bestätigten was Jadar ohnehin über sie dachte, hatte er mit einem nicht gerechnet und zwar mit Kendras Reaktion. Diese wirkte so ernüchternd auf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, als er Kendras tränen sah kam ihm dieses Wortgefecht gar nicht mehr so witzig vor und gleichzeitig verlor er das Gefühl der Moralischen Überlegenheit welches er zuvor genossen hatte. Zwar hatten Crane und Pierce verdient was sie sich gegenseitig an den Kopf geworfen hatten, aber nicht Kendra sie war Unschuldig doch nichts desto trotz wurde sie im gleichen Maße von den giftigen Worten verletzt und was hatte der Alchemist getan während als dies geschah, er hatte ihn sich hinein gelacht.

Als nun Kendra mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer stürmte und sowohl Dana als auch Crane ihr nach liefen, wollte auch Jadar dem Impuls folgen ihr nach zu gehen und sie zu trösten oder etwas zu sagen damit es ihr besser ginge, er tat es jedoch nicht. Es wäre reine Heuchelei dies zu tun und außerdem war er nicht sicher, ob er dies tat damit es Kendra besser ging oder damit er sich nicht länger schuldig fühlte. Und wenn diese Gedanken die in seinem Unterbewusstsein rumschwebten nur zu einem kleinen Teil der Wahrheit entsprachen, war er damit sowieso unqualifiziert Kendra in dieser Situation zu helfen.

Als er Jedoch Viktor Worte hörte, wusste er genau, wie er tun konnte um Kendra zu helfen, so macht er sich auf Viktor zu folgen, bevor er jedoch die Küche verließ drehte er sich kurz zu Brann und sagte mit einer Stimme die keinen Zweifel an seiner Meinung zu Samuel Pierce zuließ. "Herr Morton, bitte kümmern sie sich um Mr.Pierce."

Vor der Tür zu Viktor Zimmer blieb Jadar nochmals stehen holte einmal tief Luft und Klopfte an die Tür, was er jetzt vorhatte gehörte ganz und gar nicht zu seine Fähigkeiten Portfolio, doch würde er sich dieses Mal nicht davon abhalten lassen.
"Viktor Mortis, entschuldigen Sie die Störung, doch hören sie sich bitten an was ich zu sagen habe. Was Sie auf keinen Fall tun dürfen ist Kendra allein zu lassen, ihr Vater hat sie bereit verlasen, es wäre falsch wenn nun die, die sie eigentlich schützen sollten sie auch verlassen würden. Desweitern würde euer Entschluss an der Situation überhaupt nichts ändern, es würde sie möglicher weise noch verschlimmern, den bedenkt bitte, eure Abwesenheit wird nichts an der Tatsache ändern das sowohl Crane und nun auch Pierce in Kendras Haus sind und ohne euch gibt es eine Person weniger, die Kendra vor den verbalen Ausbrüchen der beiden schützen kann. Ich denke Kendra vertraut euch und wenn sie sich nicht mehr an euch wenden kann, bleibt nur noch Miss Gray, doch diese hat bereits alle Hände voll zu tun, Crane soweit es geht im Zaum zu halten. Und ich bin, wie ich leider zugeben muss, nicht besonders gut in solchen Bereichen, ich weiß allerdings nicht ob dies ebenso für Herrn Morton gilt."
Der Alchemist versucht einen, weiteren Appell und hofft das, das was er Wirklich sagen will den jungen Priester auch erreicht.
"Ihr solltet Kendra nicht allein lassen, Einsamkeit ist das letzte was sie jetzt gebrauchen kann."
« Letzte Änderung: 20.10.2013, 15:26:07 von Jadar L. Nefalen »

Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #376 am: 21.10.2013, 11:35:56 »
Ohne ein Wort zu verlieren, blickte Samuel auf die Tür und sah den Personen hinterher, die nach und nach den Raum verließen.
Resigniert ließ er sich auf einem der Stühle nieder und vergrub sein Gesicht, ungeachtet der Tatsache das Brann noch anwesend war, in seinen Händen.
Er rieb sich mit beiden Händen durch die Miene und stieß genervt Luft aus. Er hatte sich in eine mehr als unangenehme Situation manövriert.
Die einzige Person, die seine berechtige Anwesenheit hatte bezeugen können, war weinend fortgeeilt – durch die Schuld von Crane, wie Samuel nach wie vor fand.
Momentan konnte er aber auch nicht hinterher, denn nachdem Dana verschwunden war um nach Kendra zu sehen, war auch Ichabod gegangen und vermutlich gefolgt. Obwohl Pierce keine Angst vor einer neuerlichen Konfrontation mit dem Stockschwinger hatte, würde ihn eine Begegnung nicht weiterbringen. Er würde nicht zu Kendra heran kommen. Er versuchte sich in die Lage von ihr zu versetzen, immerhin hatte auch er den Tod seiner Mutter verarbeiten müssen, doch es gelang ihm nicht ganz. Weder Kendra selbst noch der Professor, waren in dem Wortgefecht beleidigt worden. Um ehrlich zu sein, hätte Samuel mit einer Ohrfeige besser umgehen können, als mit der weinenden Erbin. Eine Entschuldigung hervorzubringen, würde Samuel einiges an Kraft kosten, denn mit einer selbigen unterdrückte er seinen Stolz, er war sich immerhin keiner Schuld bewusst. Zumindest nur zum Teil.
Er drückte seine Handballen auf die Augen und legte seine Hände schließlich auf den Tisch. Sterne tanzten, von dem Druck auf den Augäpfeln ausgelöst, in seinem Sichtfeld, während er auf seine leere Tasse starrte.
Dann war auch der ruhige Viktor aufgestanden und ohne große Worte gegangen. Zweifel nagten an Samuel, hatte er es zu verantworten, dass der Priester nun das Weite suchte und nicht mehr bei Ms Lorrimor bleiben wollte. Doch diese wischte er schnell bei Seite. Nein – er war nicht schuld daran.
Auch Jadar war danach wieder gegangen – nicht ohne dem Söldner zu sagen, er solle ein Auge auf ihn haben. So verstand er die Aussage des Schülers des Professors zumindest. Nach dem schlechten Einstieg an der Tür und der Verwechslung, hatte er die Streitigkeit mit Crane natürlich ebenso hautnah erlebt wie alle anderen.
Erst jetzt wurde ihm die Anwesenheit von Morton wieder bewusst und er blickte zu ihm herüber, die Augenbrauen leicht nach oben gezogen. Er wurde sich einer Sache bewusst, er hatte einen Heidenrespekt vor dem Mann in der Rüstung. Solange dieser noch hier war und Samuel keine Möglichkeit hatte mit Kendra zu sprechen, da Ichabod ihm zuvorgekommen sein würde, blieb ihm nichts anders übrig, als herauszufinden, ob Morton nicht gerade Lust hatte ihn in der Luft zu zerreißen und ein normales Gespräch noch möglich war.
Er zuckte mit den Schulter und hob seine Handflächen in Richtung Decke“Wir Ihr seht, habe ich ein Talent dazu, mich von meiner besten Seite zu zeigen.“ Er verzog seinen rechten Mundwinkel nach oben um ein Grinsen anzudeuten. “Da sind wahrlich alle Pferde mit mir durchgegangen.“ Er schüttelte nun leicht resigniert den Kopf um seine – angebliche – Betroffenheit bezüglich der Diskussion zum Ausdruck zu bringen.
Samuel konnte nicht einschätzen, wie sehr sich die Gruppe mochte, oder wie die Sympathien gesetzt waren. Vielleicht waren Morton und Crane gut befreundet und Samuel setzte sich gerade in die Nesseln, vielleicht waren sie es aber auch nicht. Sollte Crane sich immer so verhalten wie eben, wäre es auch immerhin möglich, dass er ebenso wie er selbst seine Mitmenschen eher auf die Palme brachte, statt Freunde zu finden.
“Sagt Morton, habe ich abgesehen von der Beerdigung noch etwas verpasst?“ Seine Frage war natürlich nicht ohne Hintergedanken, der Tod des Professors erschien ihm einfach zu seltsam.
Vielleicht rührte die ihm entgegengebrachte Vorsicht und sogar auch Feindlichkeit, genau daher, dass nicht nur der Tod für ihn mysteriös erschien.
Der Brief den er erhalten hatte, lag noch immer auf dem Tisch. Er griff danach und hielt es in die Höhe, wobei er den Umschlag zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt, er wollte gerade bei Morton Vorsicht walten lassen. “Ich war wirklich ein Freund Petros. Sonst hätte ich doch keine Benachrichtigung erhalten.“ Er wedelte leicht damit.
« Letzte Änderung: 21.10.2013, 11:36:32 von Samuel Pierce »

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #377 am: 21.10.2013, 19:45:33 »
Einen kurzen Moment verstummte das Schluchzen hinter der Tür. Ein lautes Schniefen war zu hören. "Kommt rein."
Kendra stand gerade von einem polsterbezogenen Stuhl auf. Der Raum wurde dominiert von einem Bett gesäumt von einem schweren brokatrotem Vorhang. Zwei schwere Eichentruhen standen am nördlichen und südlichen Ende des Raums.

Kendra schaute von Dana zu Ichabod, ihre Augen sind leicht gerötet. An ihrem linken Ärmel ist eine feuchte Stelle zu erkennen. Inzwischen schien die Sonne durch das Fenster, welche immer wieder von Wolken verhangen wurde. Irgendwie war es eine unwirkliche Situation, Mr. Crane und seine Exfrau hatten damit gerechnet Kendra zu trösten, doch nicht im Traum wären sie vor ihrem Reiseantritt darauf gekommen, dass sie der Grund für die Tränen der Tochter ihres Freundes zu sein.

"Entschuldigt, ich habe unten etwas überreagiert." Kendras Stimme schien sich noch nicht wieder ganz gefangen zu haben, sie klingt noch etwas brüchig: "Im Moment scheint mir einfach alles über den Kopf hinaus zu wachsen. Der Tod meines Vaters, euer Verdacht er sei ermordet wurden, eure Auseinandersetzung mit Vater Grimburrow, das Blut an der Statur... Es ist einfach zu viel für mich. Am liebsten würde ich einfach verschwinden."
Kendra zuckte mit den Schultern: "Aber wenn mein Vater und ihr recht habt und der Flüsternde Pfad hier ist, dann kann ich nicht einfach so gehen. Denn ihr würdet mich begleiten und das würde heißen alle hier in Gefahr zu lassen und es gibt hier gute Leute nicht nur solche wie Gibb."

Erst jetzt schien ihr die Situation in der Küche wieder einzufallen: "Ihr braucht Herrn Pierce nicht mit soviel Misstrauen zu begegnen, ich habe ihn wirklich eingeladen, auch er war ein Freund und Protegé meines Vaters. Es ist traurig, dass er seine Beerdigung verpasst hat."
Langsam festigte sich ihre Stimme wieder: "Es geht schon wieder. Es geht schon wieder. murmelte sie leise vor sich hin.
« Letzte Änderung: 21.10.2013, 21:26:46 von Bram Stoker »

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #378 am: 21.10.2013, 21:34:27 »
Etwas hilflos wirkend reichte der Ermittler Kendra sein Stofftaschentuch, welches er sich schon mehrfach bei Ekelanfällen die letzten Tage sichtbar vor das Gesicht gehalten hatte, nachdem er nach Dana eingetreten war.
Denn schließlich wusste Ichabod was Anstand und Sitte war - und so hielt er seiner Exfrau, vielleicht auch um sie etwas milder zu stimmen, hilfsbereit und aufmerksam die Tür auf, bevor er folgte.

Seine ersten Worte kamen ihm nur schwer über die Lippen, sein Atem stockte und seine Zunge musste sich erst von der Scham lösen:
"Ihr müsst Euch nicht entschuldigen - Euer Verhalten ist absolut verständlich in Eurer Situation und in all dem, was passiert ist und vorallem was auch ich dazu beigetragen habe - allein ich muss mich entschuldigen!
Vielen Dank aber ersteinmal, dass Ihr meine Bitte und meinen Wunsch erhört habt.
Dies rechne ich Euch, Kendra, nach meinem ganzen Verhalten als große Geste und Zeichen an."
, und verneigte sich anerkennend leicht.

Aber nur, um typisch für ihn damit richtig in Fahrt und Redeschwall zu kommen:
"Ich möchte mich an dieser Stelle für all den Ärger und den Schmerz, welchen ich hervorgerufen habe, zutiefst entschuldigen.
Es war niemals meine Absicht Euch vor den Kopf zu stoßen oder gar emotional zu verletzten!
Denn ich fühle mit Euch.
Meine Seele und mein Herz sind durch den Tod Eures Vater noch immer erschüttert...und die Erkenntnisse und Hintergründe bezüglich seines viel zu jähen Endes haben mich in meinen Grundfesten erschüttert.
Ich habe bisher zwar überlebt, aber nur, um von nun an von Albträumen geplagt zu werden.
Denn die ganzen Ereignisse und vorallem die Rückschläge von gestern überschreiten, was verkraftbar ist.
Ich bin sogar, um ehrlich zu sein, hin und her gerissen die Stadt zu verlassen, um den Schaden für Euch kleiner zu halten und um andere Wege zu finden Ravengro und Euch zu helfen.
Doch ich habe mich dagegen entschlossen, um direkt für Euch da zu sein."
, wobei Ichabod kurz Luft holte und dabei auch seine Lippen und Zunge kurz neu befeuchtete, um erneut auszuholen:
"Aber damit bin ich wohl Euch auch keine große Hilfe, denn ich schieße vor immer wieder über meine Ziel hinaus, wenn ich auf verschlossene Türen, Dummheit und Gegenwind treffe.
Bei mir geht es dann deutlich mit allen Pferden durch, um mal ein Zitat der Shoanti zu bringen.
Doch ich meine alles, was ich mache wirklich nur gut und versuche nur auf meine Art Recht zu sprechen und Rache oder besser gesagt Genugtuung für Euren Vater zu finden.
Das müsst ihr mir wirklich glauben!
Ich bin nicht Euer Feind, sondern nur ein Freund, welcher schlecht mit der aktuellen Situation umgehen kann...
Und ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich unserem neuen Gast und dessen Absichten, egal ob eingeladen oder nicht und egal ob ein Freund des Professors oder nicht, denn der Professor hatte wohl auch Feinde oder seinen Freunden, sonst wäre er nicht ermordert und verraten worden, nicht über den Weg traue und mich durch ihn provoziert gefühlt habe.
Aber es sollte um Euch gehen und nicht um mich..."
, wobei Ichabod von seiner ganzen Gestik und mimik klar verkörperte, dass er seine Worte wirklich ernst meinte.

"Ich kann also verstehen, wenn Ihr mir nicht verzeiht und lieber wollt, dass ich Eurer Haus oder sogar die Stadt verlasse.
Es obliegt allein Euch mir zu verzeihen und zu entscheiden, ob ich bleibe oder nicht.
Sollte ich bleiben dürfen, werde ich alles in meiner Macht stehen tuen den Pfad aufzuhalten und Ravengro zu retten.
Aber dies ist nun ersteinmal egal.
Ich hoffe, dass ich nun mich wenigstens etwas mehr versteht!"
[1]
 1. Diplomatie 10 (war ja klar)
« Letzte Änderung: 21.10.2013, 21:41:31 von Sensemann »

Brann Morton

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« Antwort #379 am: 22.10.2013, 16:40:34 »
Vielleicht hätte Brann den Streit zwischen Ichabod Crane und Samuel Pierce schon vorher unterbrechen und ein Machtwort sprechen sollen aber wer hatte schon ahnen können das Kendra so auf den Streit reagiert? Selbst im Nachhinein fand er, das Kendra überreagiert hatte. Die Zeiten waren hart und sie hatte ihren Vater verloren aber Brann hatte gedacht, das sie etwas selbstbeherrschter war. Außerdem war dies ja nicht der erste Streit, den sie mitbekam aber vielleicht war es derjenige, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte.
Brann hatte einfach nur gehofft, zumindest einmal in Ruhe frühstücken und einen zur Abwechslung mal angenehmen Tag verbringen zu können aber die Kombination aus Ichabod Crane und Samuel Pierce war anscheinend zu explosiv und so verabschiedete er sich von einem ruhigen und entspannten Morgen. Der Tag hatte mit einem unerwarteten Besuch angefangen – der vielleicht noch nicht einmal ein Freund des Professors war, Brief hin oder her – und hatte kaum ein paar Minuten später eine Wendung genommen, die dem Söldner ganz und garnicht gefiel. Am liebsten hätte er sich wieder in das Arbeitszimmer des Professors zurückgezogen und den Tag verschlafen, damit man am nächsten Tag einen neuen Versuch starten konnte – am besten mit einem gefesselten und geknebelten Crane und Pierce.

Brann Morton konnte sich ein lautes Seufzen nicht verkneifen und blickte den Personen hinterher, die nacheinander den Raum verließen. Nun war er alleine mit Pierce, was ihm ein weiteres kurzes Seufzen entlockte. Der Mann schien - zumindest nach dem, was er bisher von sich gegeben hatte - mindestens genauso schlimm zu sein wie Crane.
Das er einen Blick auf Pierce haben sollte, musste man ihm allerdings nicht sagen, er hatte nicht vor, ihn auch nur eine Minute aus den Augen zu lassen. Brann konnte sich einfach nicht sicher sein, das der Neuankömmling wirklich ein Freund des Professors war und bis sich das nicht geklärt hatte, würde er ihm keinen Moment vertrauen.
Wenn Kendra sich wieder beruhigt hatte, mussten sie unbedingt in dem Testament nachschauen ob Pierce erwähnt wurde, denn das wäre Beweis genug. Dann musste man sich nur noch überlegen, wie man ihm die ganze Situation erklärte und ihn am besten die Problematik mit dem Pfad näherbrachte.

Pierce schien selbst etwas misstrauisch zu sein, was es erleichtern würde die Situation in der sie waren zu erklären, wenn es denn überhaupt soweit kommen sollte. Brann Morton ließ es sich nicht nehmen, bei der Antwort auf die Frage des Mannes, zwar die Wahrheit aber dafür nichts wichtiges zu sagen.

"Ihr habt nichts verpasst. Die Dorfbewohner hassen Fremde und machen uns das Leben schwer, weshalb alle etwas angespannt sind. Das habt Ihr bestimmt auch schon bemerkt."
"Ich hoffe übrigens wirklich für Euch, das Ihr euch normalerweise besser unter Kontrolle habt, denn einen zweiten Ichabod Crane möchte ich nicht in Kendras Nähe wissen. Schon einer ist mehr als genug." Doch noch war er nicht fertig, denn auch wenn Pierce den Brief hochhielt, konnte Brann ihn nicht ins Vertrauen ziehen. Zu leicht lässt sich ein Brief fälschen. Vielleicht wollte sich nur ein Mitglied des Pfads Zugang zum Haus verschaffen um Kendra im Schlaf zu ermorden oder die Bücher zu stehlen. Nein, so leicht erntete man das Vertrauen des etwas paranoiden Branns nicht. Bevor er wieder in Schweigen verfiel, blickte er Pierce in die Augen legte die Karten auf den Tisch.
"Ich vertraue Euch nicht und Euer Brief ist keinen Pfifferling wert. Sobald wir das Testament durchgelesen haben, können wir uns normal unterhalten aber ich warne Euch trotzdem: Wenn Ihr Kendra noch einmal zum weinen bringt, werde ich dafür sorgen, das ihr dazu nicht noch einmal die Gelegenheit bekommt. Das ist keine leere Drohung, also merkt Euch meine Worte"

Noch hatte Pierce ihn nicht wie Crane zur Weißglut getrieben aber irgendwie hatte der Söldner das Gefühl, das es nicht lange dauern würde, bis es soweit war. Er hoffte allerdings, das es nicht soweit kommen musste und das Pierce sich tatsächlich als Freund des Professors herausstellte. Dumm schien der Mann ja nicht zu sein und einen weiteren Verbündeten im Kampf gegen den Pfad - den sie leider alleine kämpfen mussten und keine Unterstützung von den Dorfbewohnern oder den Priestern erhielten - konnten sie gut gebrauchen.
Mit einem weiteren Blick vergewisserte sich Brann, das Pierce seine Nachricht nicht nur verstanden, sondern auch verinnerlicht hatte.

Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #380 am: 22.10.2013, 17:07:10 »
Langsam ließ Samuel den Brief zwischen seinen Fingern nach unten sinken, bis das Papier seinen Unterarm berührte. Er stützte seinen Kopf auf die andere Hand und hörte Brann zu.
Die Information war eher nichtssagend die er erhielt, dennoch schien in den Worten mehr zu liegen, als es den Anschein machte. Zumindest meinte er dies aus den Worten herauslesen zu können.
Die Dorfbewohner, die er selbst nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte, schienen also der Gruppe nicht wohlgesonnen. Durch einige Reisen, war Pierce durchaus in den Genuss von Ablehnung und Unfreundlichkeit gekommen, aber gleich ein ganzes Dorf? Da rechnete er mit Ignoranz, als mit Mistgabeln und Fackeln wieder hinaus getrieben zu werden.
Schließlich ließ er den Brief gänzlich auf den Tisch sinken.

“Nun zu erst einmal, lag es nicht in meiner Absicht Kendra zum Weinen zu bringen. Tatsächlich hat mich das auch mehr als überrascht, wie ich bereits sagte, war mein Verhalten nicht in Ordnung, aber ich hatte keinesfalls vor sie zu verletzten. Keine Sorge, ich nehme eure Worte mehr als ernst.“
Ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihm breit, überdachte er nur die Rüstung und die Waffe seines Gegenübers. Doch selbst unbewaffnet und nur mit einem Handtuch bekleidet, würde Morton die Attribute haben Samuel ziemliche Schmerzen zu verursachen – was dieser unter allen Umständen verhindern wollte. Schmerzen hatte er für seinen Geschmack genug erlitten, es schien ihm, als sei er der Einzige der immer wieder welche tragen müsste! Seien es körperliche oder seelische, er legte keinen Wert darauf.  

“Weiterhin besteht wohl keine Gefahr, dass ich mich als ein zweiter Crane herausstelle, immerhin müsste ich mir dann die Beine unterhalb der Knie abschlagen und das war nicht in meinem Sinne.“ Er rieb sich erneut durchs Gesicht und blickte zu Brann herüber.
“Da niemand außer Kendra meine Verbundenheit mit ihrem Vater bezeugen kann, wäre es wohl am besten wir gehen zu ihr und klären die Sache.“
Er stand auf und drückte seinen Rücken durch, während er seine Hände in die Nierengegend legte, bis ein Knacken den unangenehmen Druck von seiner Wirbelsäule nahm.
“Da ich jedoch in diesem Haus nichts kenne, bis auf den Flur und eben diese Küche, müsste ich Euch bitten mich zu Ms Lorrimor zu geleiten. Zumal Ihr mich vermutlich ohnehin nicht alleine durch das Haus schlendern lassen wollt, habe ich nicht Recht? Ich bin Kendra eine Entschuldigung fällig.“
Sanft ließ er sich gegen die Wand sinken und stellte seinen rechten Fuß locker mit der Spitze überschlagen neben den Linken. Auch seine Arme verschränkte er wieder, nicht aus Ablehnung, sondern aus Bequemlichkeit und sich der Tatsache bewusst, dass er – momentan zumindest – keinen Schritt ohne Morton im Nacken tun können würde. Schließlich hob er aber doch seinen Arm und deute damit lässig in Richtung Tür.
“Ich verstehe Euch gut Brann Morton, weshalb solltet Ihr mir auch vertrauen. Also wie beliebt es Euch, vor oder nach Euch?“
« Letzte Änderung: 22.10.2013, 17:08:28 von Samuel Pierce »

Bram Stoker

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« Antwort #381 am: 23.10.2013, 19:28:18 »
Sorgsam lauschte Kendra Ichabods Ausführungen. Ihre Hände hatte sie vor ihrem Körper zusammen geführt: "Nein, bitte bleibt."
Forderte sie den Mann aus Aashügel auf: "Vielleicht habe ich etwas stark reagiert, in letzter Zeit habe ich manchmal das Gefühl nicht ganz ich selbst zu sein, und dieses Gefühl steht euch natürlich auch zu.
Mein Vater hat euch alle hier aus einem Grund zusammen geführt, er hat euch vertraut und vielleicht sollte ich dies einfach auch tun.
Vielleicht sollten wir einfach wieder runter gehen und uns alle etwas beruhigen.
Und eine bitte noch versucht Samuel, wenn euch nichts anderes möglich ist, zu ignorieren. Er hat genauso wie ihr eine Berechtigung hier zu sein. Mein Vater war auch ihm zu Dank verpflichtet wie andersherum. Ihr alle habt eine besondere Rolle in seinem Leben gespielt und die Geschichten hat er mir oft genug erzählt."
Bei der letzten Erinnerung lächelte die Erbin des Professors leicht, wahrscheinlich dachte sie gerade an Abende als Petros sie ins Bett brachte und sie nicht einzuschlafen vermochte. An seine Nähe, seine tiefe Stimme, die ihr Geschichten von seinen Reisen und Abenteuern erzählten.

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #382 am: 23.10.2013, 20:51:59 »
Während Brann den Antworten zuhörte, stand er langsam auf und streckte sich einen Moment. Er überprüfte schnell den Sitz seiner Rüstung, ließ seinen Blick aber dann nur einen Moment später wieder auf Pierce ruhen. Wenigstens konnte der Mann seine Fehler eingestehen und ging nicht direkt zum Angriff über, wie Crane. Das hätte Brann an diesem Morgen gerade noch gefehlt - ein weiterer Mann, der sich nicht bessern wollte und an allen anderen Stellen nach Fehlern suchte um sich dahinter zu verstecken.
Die Laune des Söldners besserte sich unmerklich, als er den Witz seines Gegegnübers hörte. Recht hatte Pierce schon aber trotzdem ließ sich Brann dadurch nicht aus der Reserve locken. Solange er sich in keiner Weise mit dem Fremden anfreundete, würde es auch keine Probleme geben, sobald er sich als Gefahr herausstellte. Eine Bindung zu jemandem zu entwickeln, den man nicht kannte und der gefährlich sein konnte, konnte hinderlich sein, das hatte Brann schon sehr früh gelernt.

 Trotzdem konnte sich Brann ein Schmunzeln bei dem letzten Kommentar des Mannes nicht verkneifen. Zumindest nahm er ihm seine Reaktion nicht übel oder war das alles nur gespielt? Pierce war schwer einzuschätzen, was Brann überhaupt nicht gefiel. Er mochte es, wenn er Personen schon nach ein paar Minuten sofort einschätzen konnte - zu diesen Personen gehörte zum Beispiel Ichabod - und Pierce war keine solche Person. Mit einer kurzen Handbewegung machte er deutlich, das Pierce voraus gehen sollte.
Phsyisch war Brann ihm durchaus überlegen, deshalb machte er sich eher sorgen darum von hinten erstochen zu werden, auch wenn die Chance ziemlich gering war, das es jetzt in diesem Moment passieren würde. Aber Vorsicht war besser als Nachsicht. So führte er Pierce durch das Haus, während er immer einige Schritte hinter ihm ging und ihm beschrieb, wo er hergehen sollte. An Kendras Tür angekommen, klopfte er und wartete ab, bis sie hereingelassen wurden. Sofort und ohne weite Umschweife kam er auf sein Anliegen zu sprechen.

"Ich störe nur ungern aber dürften wir uns das Testament kurz ansehen?"

Ichabod Crane

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« Antwort #383 am: 24.10.2013, 01:34:55 »
Mit einem "In Ordnung. Damit wäre es nun alles geklärt...", quittierte Ichabod Kendra's Antwort, denn auch wenn ihm die Bitte bezüglich Samuel ganz und gar nicht zusagte, so war der Ermittler dennoch froh, dass die Differenzen zwischen der Tochter des toten Professors und ihm geklärt waren.
Und auch Dana schenkte der Schurke einen leicht fragenden Blick, ob sie mit seiner Entschuldigung zufrieden war und vielleicht etwas wieder milder gestimmt.

Aber nur um ansonsten seine Frage zu wiederholen, welche durch den Zwist untergegangen war.
"Darf ich ansonsten an das Schreibzeug erinnern, denn ich würde gerne einen Brief verfassen...selbst wenn ich, wenn ich nochmal tiefer in mich gehe, frage, ob dies ein kluger Schachzug ist.
Denn die Kundschafter sind in Aashügel zumindest genauso ungern gesehen wie Sczarni.
Und dies wird hier in Ravengro nicht anders sein.
Obgleich sowieso fraglich ist, ob der Brief ankommt beziehungsweise ob die Kundschafter dem Inhalt des Briefes Glauben schenken und uns als Außenstehenden der Organisation zur Hilfe kommen..."
, wobei Ichabod nachdenklich sein markantes Kinn rieb und förmlich aufschreckte als in diesem Moment Brann an die Tür klopfte und nach Einsicht in der Testament verlangte.

Der selbsternannte Detektiv und selbsternannte Hochadelige, wobei eher einfacher Ermittler und Mitglied eines untergegangenen Adelshauses passte, gefiel dieses Hineinplatzen ganz und gar nicht, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte der Söldner Jadar und vorallem zu allem Unfrieden Samuel mit im Schlepptau.

Denn anders konnte man das "wir" nicht werten.

Doch immerhin betete und wünschte sich Ichabod, dass sein neuer Dorn im Auge im Testament nicht erwähnt worden wäre und schneller einen Abgang machen würde wie er begonnen hatte bei seinem Eintreffen heiße Luft zu fabrizieren.

Und so wartete Ichabod sich ein schwerer Seufzen verkneifend und innerlich merklich nach außen angespannt nicht nur auf Kendra's Reaktion, sondern auch auf die erneute Verlesung des letzten Willens des toten Professors, und machte sich dabei aber auch schon Gedanken, wem er statt den Kundschaftern einen Brief zusenden könnte.

Dabei kam der Detektiv auf die Priester seiner Heimat:
Die nomadisch lebenden Varisier seiner Heimat verehrten fast ausschließlich Desna, während die meisten Bürger Ustalav's Desna zwar respektierten, aber Pharasma anhängen - womit der Klerus von Göttin des Glückes und der Träume wegfiel, denn wohin sollte er einen Brief entsenden, wenn er ihn nicht ordentlich adressieren könnte?
Der Glauben an die Herrin der Gräber war in seiner Heimatnation dagegen zwar besonders stark und besaß eine isolierte, fatalistische Neigung, wie man sie ansonsten fast nirgends vorfand, aber Ichabod hatte eigentlich genug vom Klerus der Todesgöttin, je länger er an den gestrigen Tag zurück dachte.
Wie viele ihrer Anhänger glaubte der Schurke zwar, dass es ihnen vom Schicksal vorherbestimmt war, schlechte Dinge zu erleiden und sie diese ertragen müssten, um ein gerechtes Urteil ihrer Göttin zu erlangen, wenn sie einst vor ihren Thron treten würden, doch auf die weltliche Kirche konnte man sich diesbezüglich nicht verlassen.

Wen also sollte er zur Hilfe rufen?

Vielleicht sollte er diesbezüglich seine Vorurteile zumindest gegenüber dem Söldner nach der Testamentverlesung über Bord werfen und diesen um Rat fragen, denn vielleicht kannte er als Söldner vielleicht einen militärischen Orden, welcher sich bereit erklären würde den Wispernden Pfad als Feind zu bekämpfen.
« Letzte Änderung: 24.10.2013, 01:35:12 von Ichabod Crane »

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #384 am: 25.10.2013, 00:37:39 »
"Was ist wenn wir Kendra durch unser Tun mehr in Gefahr gebracht haben, als wenn sie jemals von alleine hätte heraufbeschwören können? Wir haben uns so ziemlich jede Person in Ravengro zu unserem Feind gemacht. Wie sollen wir sie beschützen wenn jeder in diesem Ort nicht bereit sein wird uns zu helfen wenn wir Hilfe brauchen? Wenn ihr glaubt, dass wir die offensichtlichen Probleme hier im Ort alleine lösen können, dann bin ich dazu geneigt euch einen Narren zu nennen."

Waren die dumpfen Worte Viktor's die Jadar zu Ohren kamen. Auch wenn es der Alchemist nicht sehen konnte, so lag der Pharasmit noch immer auf seinem Bett und starrte an die Decke. Es fehlte ihm in diesem Moment einfach die körperliche und seelische Kraft von diesem Bett aufzustehen und sich dem neuen Tag und den Anderen zu stellen.

Er hatte es wirklich versucht! Versucht Brücken zwischen den Freunden des Professors zu schlagen, nur um zu sehen wie sie von beiden Seiten in Brand gesteckt wurden. Warum waren die Menschen nicht in der Lage miteinander auszukommen? Warum musste es immer Konflikte zwischen ihnen geben?

Viktor seufzte schwer und erhob sich mit einem leisen Seufzen von seinem Bett. Sein Körper fühlte sich immer noch an als wäre sämtliche Kraft schon vor lange Zeit aus ihm gewichen.

"Was soll ich tun Herrin? Was KANN ich überhaupt tun? Wie soll ich Kendra beschützen wenn niemand mehr bereit ist uns zu helfen oder uns nicht einmal glaubt?" Viktor erwartete keine Antwort auf seinen stillen Appell an seinen Göttin, doch er fühlte sich als müsste diese Frage trotzdem gestellt werden.

"Was solls" murmelte Viktor nach einigen Momenten und öffnete die Tür auf den Gang in welchem Jadar stand:

"Auch wenn ich nicht hier im Haus sein werde so werde ich weiterhin nach den Ursachen dieser Angriffe durch die Untoten suchen. Ich War gestern so gut wie den ganzen Tag lang nicht in Kendras Nähe. Wäre sie zu diesen Zeitpunkten attackiert worden hätte ich auch nichts tun können. Was ich aber tun kann, ist zu versuchen die Mörder des Professors und im gleichen Schritt auch die Schöpfer dieser Wiedergänger zu finden."

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #385 am: 26.10.2013, 12:22:13 »
Jadar war betrübt solche Worte aus dem Mund des jungen Priesters zu hören, er wünschte weder ihm noch Kendra das sie solche Erlebnisse erfahren mussten, doch das war nicht möglich. Enttäuschungen und Trauer gehörten ebenso zum Leben dazu wie Freude, ob man sich nun durch die Trauer übermannen oder von Rückschlägen verbittern lies hing von einem selbst ab und von der inneren Stärker die jede Person besaß. Doch der Alchemist konnte ihnen nicht dabei helfen, denn das war eine der Erfahrungen die jeder selbst machen musste.

"Nein, ihr wisst genau das, das nicht stimmt. Wir haben Kendra nicht in Gefahr gebracht, Sie und das ganze Dorf befanden sich bereits in Gefahr. Das Problem ist, dass sie die Gefahr in der sie sich befinden nicht sehen können. Aus diesem Grund hat uns der Professor herbeigeholt und uns die Bücher gegeben, so dass wir die Gefahr erkennen. Dadurch hat er uns aber auch die Verantwortung übertragen dagegen etwas zu unternehmen. Und selbst wenn die Dorfbewohner undankbar sind, uns misstrauen und verachten, bedeutet das nicht das wir sie einfach ihrem Schicksal überlassen sollten. Jedem von uns ist klar das wir von niemandem in diesem Dorf Hilfe erwarten können, aber was ist die alternative uns den Schwierigkeiten zu ergeben und nicht tun, oder gar weglaufen? Nein, denn selbst wenn es dumm und gefährlich ist, wir müssen etwas unternehmen, weil niemand sonst bereit ist etwas zu tun. Und wenn mich das in euren Augen einen Narren macht, dann ist das leider so."


Der Alchemist wusste nicht ob seine Worte Viktor erreichen würden, das Verhalten des Priesters half niemanden, doch konnte er dem jungen Mann sein Verhalten nicht verübeln. In Jadars jungen hatte er sich weitaus schlimmer Verhalten und weitaus größere Fehler begangen. Für ihn war Ethik nur ein abstraktes Philosophisches Konzept das einzige was für Jadar zählte war der Fortschritt. Im ging es darum neuer grenzen aufzustoßen zum Wohle der Menschheit, doch die Realität sah anders aus. Man kann den Menschen nicht helfen, wenn man seine eigene Menschlichkeit vergisst.

Dieses Wissen war jedoch etwas, was er nur dank seiner Reisen erlangen konnte. Anfang war er gereist um der Realität zu entfliehen und seine Forschungen ungestört weiter treiben zu können, doch als er Tian erreichte wurden ihm während eines Aufenthalts in einem Tempel des Irori die Augen geöffnet. Zwar hat er sein Verlangen der Menschheit zu helfen und seine Forschung voranzutreiben nicht aufgegeben, aber im Gegensatz zu früher hinterfragt er seine eigenen Handlungen und fragt sich selbst ob das was er tut richtig ist, eine Frage die ihn vor 10 Jahren nie in den Sinn gekommen wäre.

Und daher fragte er nun Viktor:
"Viktor ich hätte eine Idee und ich würde gern wissen was ihr davon haltet.
Euch ist sicherlich bewusst das wir in der augenblicklichen Lage nicht mit der Hilfe von Vater Grimburrow rechnen können, gleichzeitig sind jedoch die Geräte welche sich in der Krypta befinden für die Rettung des Dorfes essenziell, wie wir unschwer aus dem Tagebuch Professor Lorrimor entnehmen konnten. Leider ist die Möglichkeit das Gerät mit Offizieller Zustimmung zu entnehmen nicht mehr existent und das Gerät mit Gewalt zu entwenden ist meines Erachtens keine alternative und sollte nur im äußerstem Notfall in Betracht gezogen werden und selbst dann nur unter größten vorbehalten."


Der Alchemist studierte das Gesicht des jungen Priesters um ein Zeichen des Verstehens oder der Ablehnung zu entdecken.
"Was bedeutet, dass Heimlichkeit die Option ist, welche zur Zeit die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit besitzt.
Hört euch meinen Vorschlag an und sagt mir ob er für euch vertretbar ist."


"Erstens, würdet ihr und Kendra zu Vater Grimburrow gehen und ihn in ein Gespräch verwickeln, ihr könntet mit ihm über den Professor reden, die Probleme im Dorf und wie er selbst zum Professor stand, ich bin zuversichtlich das ihr ohne Cranes eingreifen, das Gespräch in vernünftige Bahnen laufen lassen könnt, ihr müsst nur darauf achten das Gespräch am Laufen zu halten."

Zweitens, werden Crane, Brann Morton und ich auf dem Friedhof gehen und nach dem Gerät suchen.
Er holte dabei zwei Fläschchen hervor und reichte diese Viktor.
"Ich werde, verkleidet sein und zwar als Vater Grimburrow selbst, das eine Fläschchen verändert mein Aussehen, das andere meine Stimme. Da ich allerdings nicht allzu viel weiß wird Crane uns begleiten, da er besonders begabt darin zu sein scheint, Aufmerksamkeit aus sich zu ziehen im Guten wie im schlechten. Brann Morton ist da falls uns in der Krypta mehr erwartet als nur ein einfaches Gerät."

"Drittens, Miss Gray und Samuel Pierce werden sich in der Umgebung des Friedhofs aufhalten und alle möglichen Störungen von uns ablenken, falls sie das Gefühl haben sollten das keine unmittelbare Gefahr besteht, werden sie in die Stadt gehen, Personen befragen und dabei gesehen werden. So geben wir Miss Gray einen weiteren Versuch mit dem Stadtrat zu reden, Miss Gray hat ebenfalls Interesse an Miss Jominda Fallenbridge gezeigt sie könnte diese Gelegenheit nutzen um sich mit ihr zu unterhalten. Was Samuel Pierce betrifft so möchte ich betonen das ich ihm nicht traue, doch verdient jeder eine Chance Taten für sich sprechen zu lassen und diese Chance werde ich ihm nicht nehmen, desweiteren würde ich Miss Gray nur ungern alleine losschicken."

"Nun das ist mein Vorschlag, was haltet ihr davon?"
« Letzte Änderung: 26.10.2013, 19:03:37 von Jadar L. Nefalen »

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #386 am: 26.10.2013, 19:02:16 »
Dana war Kendra dankbar dafür, dass auch sie Ichabod bezüglich des Streits mit Samuel Pierce etwas den Wind aus den Segeln nahm. Es war zudem beruhigend zu hören, dass der Neuankömmling tatsächlich eingeladen worden war, weil er ein Freund und Protegé des Professors gewesen war. Dies bedeutete, dass Samuel sich als nützliche Hilfe herausstellen könnte, wenn er sich denn entschloss zu bleiben. Damit dachte Dana wohl ganz anders als ihr Ehemann.

Aber zumindest zeigte Ichabod sich reumütig, was Kendra betraf – was Dana tatsächlich vorerst wieder milder stimmte. Vorerst, denn ihre Laune verschlechterte sich erneut, während sie seiner Entschuldigung lauschte.
Selbstverständlich war Kendra hier ihre Gastgeberin und nicht sie, doch dass Ichabod die Entscheidung, ob er in Ravengro bleiben würde oder nicht, in Kendras Hände legte, missfiel Dana. Es mochte eine Geste sein, die seine Entschuldigung stützte, doch ging diese auf Danas Kosten. Für sie hörte es sich nach ihrer Überzeugungsarbeit danach an, als sei diese spurlos an Ichabod vorbeigegangen und als würde er Kendra ihr gegenüber den Vorzug geben. Es schmerzte und ärgerte sie, denn nachdem sie das Geplänkel mit ihm genossen hatte, fühlte sie sich nun zum Narren gehalten. Nur wenige Minuten waren vergangen, seitdem er ihr versichert hatte, dass er nicht glücklicher sein könne, weil er an ihrer Seite war, und seitdem er ihr versichert hatte, zu bleiben. Sie hatte versucht, Ichabod um den Finger zu wickeln, jedoch war sie anscheinend stattdessen in seine Falle aus schelmischen Worten, Küssen und Komplimenten getappt. War dies der erwähnte Krieg, den er nach der verlorenen Schlacht weiterführte? Dana wollte nicht, dass er ging, und allein das sollte für ihn bedeutsam sein. Liebe machte blind, so hieß es, und blind hatte sie darauf gehofft und vertraut, dass sich alles wieder fügen und gut werden würde, nun, da Ichabod und sie wieder vereint waren. Doch er machte in der jetzigen Situation nicht den Eindruck als würde er darauf Wert legen. Er machte nicht den Eindruck als sei Danas Meinung zu dem Thema überhaupt von Belang für ihn. Wieder einmal spürte sie, dass die Trennung ihr Gemüt zu einem zerbrechlichen Konstrukt gemacht hatte. Sie hatte sich von der Sehnsucht nach ihm und seinen Liebkosungen übermannen lassen, sodass sie scheinbar zu schnell wieder zu große Nähe zugelassen sowie selbst gewollt und heraufbeschworen hatte. Dana sich am liebsten für ihre Blauäugigkeit und ihre Verwundbarkeit, die sie selbst verursacht hatte, geohrfeigt.

Vermutlich überreagierte sie, doch dass sie Enttäuschung, hinsichtlich Kendra aber auch leichte Eifersucht verspürte, konnte sie nicht verhindern. So war es Betrübtheit und Anspannung, die sie befallen hatten, als Ichabod sich ihr nach Kendras Antwort mit einem fragenden Blick zuwandte. Die Tochter des Professors hatte Ichabod gebeten zu bleiben, dennoch war Dana nicht glücklich darüber, auf diese Weise ihren Willen zu bekommen. Sie war im Vergleich mit der vorherigen Situation nicht wirklich milder gestimmt, wenn auch ihre jetzige schlechte Laune anderer Art war. Dana erwiderte Ichabods Blick nur kurz und schwieg. Sie wollte die Angelegenheit nicht kommentieren, denn sie wollte es vermeiden, Kendras Nerven noch mehr beanspruchen, indem auch sie möglicherweise die Beherrschung verlor. Außerdem ging das, was sich zwischen den Eheleuten Crane abspielte, niemand anderen etwas an.

„Ihr müsst Euch nicht für Eure Gefühle entschuldigen, Kendra“, sagte Dana dann doch, um nicht völlig still daneben zu stehen.
„Wir alle sind angespannt und in Trauer und für Euch muss es am schwersten sein. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn…“ Sie unterbrach sich. Von einem Unglück zu sprechen, rief es herbei, und nicht nur Kendra hatte vor Kurzem ihren Vater verloren, sondern auch Ichabod seine Eltern. Der Tod Danas Mutter war viele Jahre her, weswegen sie diese Trauer schon überwunden hatte, doch sie wollte sich wirklich nicht ausmalen, wie es ihr zumute sein würde, wenn Pharasma auch noch ihren eigenen Vater zu sich rufen würde. Neben Ichabod war er der wichtigste Mensch in Danas Leben, auch wenn das Verhältnis beiden Männer untereinander nicht das beste war – der in die Jahre und damit auch in die Breite geratene Schurke und Händler hatte Ichabod nie wirklich gemocht.

Gerade auf die Art und Weise, auf die der Professor das Zeitliche gesegnet hatte, musste dessen Tod für Kendra besonders schwer zu ertragen sein. Miss Lorrimor schien noch nicht wirklich wahrhaben zu wollen, dass ihr Vater von Nekromanten – möglicherweise Freunden, von deren Schaffen er nichts geahnt hatte und denen er vertraut hatte – ermordet worden war.
„Wenn es Euch mit uns jedoch zu viel wird, scheut nicht, es zu sagen. Langsam wird es hier unter einem Dach eng mit so vielen Besuchern und wir wollen Eure Gastfreundschaft nicht überanspruchen. Sicherlich werden im Ort noch ein paar Betten frei sein. Vielleicht ist es angesichts der Streitereien, die aufkommen, die beste Lösung, uns einander etwas Abstand zu gönnen.“ Uneigennützig war dieser Vorschlag nicht. Mit dem Gedanken, sich in Ravengro ein Zimmer zu nehmen, hatte Dana bereits am gestrigen Tag gespielt, weil sie sich nach der Anreise und nach den zwei bisherigen, einigermaßen unruhigen Nächten hier nach einem bequemen Bett sehnte. Ob sie sich zudem nach ungestörter Zweisamkeit mit Ichabod sehnte, war sie sich im Moment nicht sicher.

Im Grunde war Dana dankbar dafür, dass Brann auftauchte und sich ungeduldig bezüglich einer erneuten Testamentverlesung zeigte. Wenn sie doppelte Gewissheit hatten, Samuel Pierce vertrauen zu können, denn Kendra hatte ihrerseits immerhin bereits bestätigt, dass sie den Neuankömmling eingeladen hatte, würden sie auch offen über weitere Pläne sprechen können. Das würde Dana vermutlich von den Dingen, die allein sie persönlich beschäftigten, ablenken. Außerdem mussten sie einfach weitere Nachforschungen betreiben, um den Mord am Professor aufzuklären.
„Was meintet Ihr eigentlich mit 'Blut an der Statue'?“, wollte Dana, an Kendra gewandt, noch wissen. „Aber lasst uns dies vielleicht später besprechen, das Testament hat nun erst einmal Vorrang.“

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #387 am: 27.10.2013, 01:48:23 »
Für Ichabod Crane war Dana selbstverständlich ein offenes Buch, denn er kannte sie einfach viel zu gut wie sie auch ihn kannte wie ihre eigene Westentasche.
Und so bemerkte der Ermittler sehr aufmerksam und sensibel, dass seine Exfrau sich weiterhin distanziert und bedeckt ihm gegenüber hielt, auch wenn Ichabod dafür die eigentlichen und wahren Gründe nicht erkannte und schlimmer - sie weiterhin in seinem Fehlverhalten bezüglich Samuel sah.

Umso enttäuschter und entfremdeter wirkte der Varisier beziehungsweise Varisianer, da Dana wohl seine Entschuldigung nicht annahm, und blickte traurig auf den Boden.
Sein Blick wurde auch nicht besser, als Dana auch verbal wieder in Erscheinung trat.
Nein, sein Blick blieb traurig und bohrend in die Ferne, auch wenn es in diesem Fall nur der Fußboden war.
Mit keinem Wort sprach seine Exfrau ihn persönlich an, auch wenn ihre nur halb ausgesprochenen Worte dennoch ihn trafen.
Seine Augen wanderten in ihren Höhlen vom Blick her kurz nach links oben, denn Ichabod dachte an seine toten Eltern und erinnerte sich wehmütig.
Aber nur, um daraufhin noch trauriger und verstimmter wieder auf den Boden zu starren, obgleich seine Lippen noch schmaler wurden.

Wie sehr sehnte er sich nach einer Berührung von Dana, um ihm Trost zu spenden.
Irgendeine kleine Geste oder Zärtlichkeit als Zeichen ihrer Verbundenheit, Anteilnahme und Liebe.
Doch nichts dergleichen kam und selbst ein Blick in seine Richtung blieb aus.

Als Dana dann auch nicht vom Abstand zu sprechen begann und anbot außerhalb des Hauses des Professors zu nächtigen, war die vollkommene Enttäuschung komplett erreicht.
Dana wollte deutlich Abstand von ihm und machte dies indirekt an ihn gerichtet nun deutlich, auch wenn sie damit sich deutlich aus seinem Schutz entfernte, welchen er ihr geschworen und versprochen hatte.

Jedoch kamen ihm auch andere Gedanken sofort:
Samuel, der Kotzbrocken, hatte sein Zeil erreicht und die beiden Schurken entzweit.
Wie sehr Ichabod ihn dafür verabscheute und hasste.
Doch ihm waren die Hände gebunden.

Und so wartete der Detektiv verstummt und verstimmt darauf, dass Kendra Dana's Aufforderung folgen würde und es zur erneuten Testamentverlesung kommen würde.

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #388 am: 27.10.2013, 13:27:31 »
Mit einer einladenden Geste deutet sie in Richtung Arbeitszimmer: "Dort ist sowohl Papier alsauch Tinte und Feder zu finden."
Sie selbst ging vorraus: "Südlich am Flussverlauf steht eine Statur gen Schreckenfels gerichtet. Hawkran steht dort und hält seine Wache. Der Weg am Fluss ist einer meiner Lieblingsplätze wenn es mir nach Ruhe verlangt. So war ich dort gestern mit Brann."
In der Bibliothek angekommen griff sie nach einem dicken Atlas mit Karten von Ustalav, den sie auf den Schreibtisch hievte. Sorgfältig blätterte sie die brüchigen Seiten um.
Zwischen den Seiten tauchte plötzlich das Testament ihres Vaters auf. Das helle Pergament setzte sich gegen das vergilbte Papier des Buchbandes ab. Sorgsam entfaltete sie das Papier. Unter dem Text des Pergaments waren sorgfältig alle ihre Namen aufgeführt und wo nach ihnen zu suchen sei. Und genau dort prangte der Name Samuel Pierce.

"Ich hoffe das reicht euch." sprach Kendra die den beiden Schurken das Papier entgegen streckte. Sie wartete bis Dana und Ichabod Zeit hatten die Namen durch zu gehen.
"Auf jener besagten Statur prangte ein V auf dem Sockel aus getrocknetem Blut." setzte sie die Geschichte fort, die sie vorher unterbrochen hatte: "Wir sind sofort wieder zurück ins Dorf gegangen. Es war eine ganz merkwürdige Situation. Wer macht den so was?" fragte sie, wobei sie wohl keine Antwort erwartete.

Ichabod Crane

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« Antwort #389 am: 28.10.2013, 10:59:32 »
Ichabod's Kopf schmerzte so stark, als würde ein feenartiger Gremlin von Innen mit einem kleinen Hämmerchen sein Hirn malträtieren.
Seine Gedanken rasten hin und her, während seine Traurigkeit und seine Enttäuschung zur blanken Wut und Empörung wurde.
Denn das Dana ihm scheinbar nicht verzeihen wollte war einerlei - das jedoch der Professor seinen neuen Widersacher wirklich schriftlich erwähnt hatte, bringt den varisischen Ermittler fast aus der Fassung.
Warum ausgerechnet hatte der Professor diesen Widerling in sein Herz und in sein Vertrauen geschlossen?
Seine Herrin stellte ihn wahrlich mehrfach in dieser Zeit auf die Probe.
Das Samuel zu diesem Zeitpunkt außerdem noch im selben Raum - schlimmer - in seiner Nähe sogar war, setzte dem ganzen hohn noch die Krone auf.

Doch da kam Kendra auch schon mit der nächsten Hiobsbotschaft um die Ecke, weshalb überhaupt Ichabod's Kopf so begann zu schmerzen, während sein Puls selbst in seinen Schläfen hämmerte, da er langsam Bluthochdruck bekam.
Weil wie konnte es sein, dass Brann diese wichtige Kunde bisher zu keinem Augenblick für erwähnenswert gehalten hatte?
Denn wenn es um Beweissicherung und Untersuchungen ging, zählte jede Stunde, wenn nicht sogar jede Minute.
War Ichabod wirklich nur von Stümpern und Dilettanten umzingelt und umgeben?
Wieso konnte der Söldner, auch wenn für ihn als Söldner wahrscheinlich nur Kampf und Geld zählte, solch eine wichtige Kunde einfach unter den Tisch fallen lassen?
Und wenn man Jadar's Andeutungen von letzter Nacht berücksichtigte: Was verschwieg der Söldner außerdem?

Seine Kopfschmerzen wurden wie seine aufgestaute Wut immer schlimmer.
Doch im eine lange Geschichte kurz zu halten und um nicht alle Hasstriaden in seinem Kopf zu erwähnen: Ichabod war erbost und schockiert zugleich, auch wenn sein Gesicht nur Zornesröte zeigte, statt Schrecken.

Jedoch versuchte der Detektiv davon nichts zu verbalisieren und nach außen zu äußern und besann sich lieber auf das Wesentliche.
Und auch seine Fähigkeiten als Meisterdetektiv.
Kurz erinnerte er sich dabei an seine bisherigen Erkenntnisse und an das, was ihn sein Lehrmeister Viktor gelehrt hatte, um anschließend seine Gedanken laut auszusprechen:
"Zwischen den Vorfällen auf dem Friedhof, dem Tod Eures Vaters und dieser entweihten Statue gibt es eine Verbindung: Schreckenfels!
Entweder möchte der Pfad diese Statue entwürdigen und Angst und Schrecken in der Stadt verbreiten, was am Ende wieder auf uns zurückfällt - ein sehr schlauer Schachzug - oder es ist eine Botschaft für die Bürger, wenn nicht sogar für uns selbst.
Vielleicht eine Warnung, ein Hinweis oder es ist einfach nur eine Beleidigung gegenüber dem Vorsteher von Schreckenfels, welche mit V beginnt, wie Verflucht oder Verdammt.
Wie lautet denn der Vorname des lokalen Heldens eigentlich? Und der seiner Frau?
Hatte er vielleicht einen Bruder oder hatte das Paar Kinder?
Falls ja, vielleicht liegt da der Schuh der Wahrheit.
Oder es gibt vielleicht einen der fünf Schwerverbrecher, dessen Name mit V beginnt?"
, und dachte dabei selbst über seine Worte nach[1].
Aber Ichabod scheute auch nicht Kendra diesbezüglich zu Rate zu fragen:
"Kendra, könnt Ihr vielleicht meine Fragen diesbezüglich beantworten?"

Doch der Ermittler aus Aashügel war mit seinen Worten und seinen Theorien noch lange nicht am Ende.
"Desweiteren müssen die Briefe dann wohl ersteinmal warten, denn wir haben Ermittlungen zu führen.
Wir sollten umgehend uns diese Statue anschauen und diese untersuchen!
Anderseits könnte darin ja auch die Falle liegen, um uns in der Stadt noch unbeliebter zu machen?
Dann sollte vielleicht nur ich allein mit die Statue anschauen, denn ist der Ruf erst ruiniert, dann..."
, wobei Ichabod seinen Satz unbeendet ließ und stattdessen eine letzte Frage stellte:
"Wieso erfahren ich nur erst jetzt davon, denn zu einer qualitativ befriedigenden Beweissicherung darf nicht eine ganze Nacht vergehen?"

Insgesamt wirkte der adelige Varisianer nun eher besessen, anstatt weiter entzürnt, auch wenn seine etwas wieder aufkommende Lockerheit für Dana zumindest sehr deutlich gespielt wirkte.
Sein Blick wanderte jedoch auch zu Samuel, vor welchem er seine Abneigung nicht verbergen konnte, und zu Brann, welcher von ihm künftig wie ein Orkblüter behandelt werden würde, denn scheinbar fehlte es dem Söldner an Hirnschmalz.
 1. Wissen Lokales 17
« Letzte Änderung: 28.10.2013, 22:50:19 von Sensemann »

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