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Autor Thema: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder  (Gelesen 28022 mal)

Beschreibung: [Inplay]

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Nasreddin Yahya

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #150 am: 09.09.2014, 16:33:48 »
Während er im Wald hermumstapfte und in unheimlichen Ruinen nach Spuren suchte, fragte sich Nasreddin zum wiederholten Mal wie er hier herein geraten war, doch wie sehr er auch darüber nachdachte ihm wollte nicht vernünftiges einfallen.

Hatte er möglicher weise während seiner Reise die Erleuchtung erlangt von der die Mönche die geize Zeit sprachen, war er zum ehrbaren Vater der Weisheit geworden, den selbst die stolzen Sphinx willkommen heißen würden? Falls das der Fall war müsste er sich wohl überlegen, seinen Bart länger wachsen zu lassen und ihn sich weiß anzumalen. Doch das war natürlich nicht der Fall, wahrscheinlicher war, das wegen der ganzen Kälte sein Hirn auf die Größe einer geschrumpft war.

Wohlmöglich hatte ein wilder Ifrit von seinem Geist besitzergriffen und sein handeln beeinflusst, aber auch das hielt der Geschichtenerzähler für sehr unwahrscheinlich. Und selbstverständlich war er während seiner Entscheidung weder berauscht noch betrunken gewesen, er kam gerade erst aus dem Wald und der Geschichtenerzähler war beim besten Willen nicht der zügellose Sohn der Genusssucht, auch wenn er den fröhlichen Gott anbetete.

"Du weißt ganz genau wieso du hier bist, du unverschämter Vater der Neugier!"
Nasreddin hatte ein paar Abenteurer auf der Straße belauscht, wobei er jedoch zu seiner Verteidigung sagen musste, dass sie so laut geflüstert hatten, dass er sie selbst dann hätte hören können, wenn er am anderen Ende der Straße gestanden wäre.

Nun konnte er nichts mehr daran ändern, selbst wenn er nicht genau wusste was vor sich ging, hatte er ihnen bereits seine Hilfe zugesagt.
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 16:35:38 von Nasreddin Yahya »

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #151 am: 11.09.2014, 19:39:13 »
Was war das nur für ein eigenartig gekleideter Kauz? Fragte sich Bergi bewusst und er kam dabei nicht umhin, den für ihn durch und durch eigenartigen Mann Namens Nasreddin zu beobachten. Niemals zuvor hatte der zum Zwerg erzogene Gnom einen Keleshiten erlebt, oder wäre geschweige denn jemals in jener berüchtigten Wüste gewesen. Doch so sehr ihn die bunten Farben und die scharfkantigen Züge, samt der völlig absurden Kopfbedeckung, irritierten, so weckten sie doch gleichzeitig auch seine ehrliche Neugier. Beinahe hätte er sich dazu überwunden, den Fremden freundlich anzusprechen, da wurde er auch schon aus den Gedanken gerissen, als er aus dem Augenwinkel plötzlich die hübsche Frau namens Shira dabei beobachtete, wie sie einen schwerfälligen Balken in die Luft hob und damit weit ausholte.


Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #152 am: 11.09.2014, 20:51:53 »
Shira hatte die geschmolzene Eisentür falsch eingeschätzt, denn so einfach war es doch nicht, sie mit einem Holzbalken zu zerstören. Die Hexe aus Sandpoint bemerkte schnell, dass wohl eher das verkohlte Holz zersplittern würde, bevor das Eisen zerbrach - auch wenn die Tür durch das Feuer angegriffen und nicht mehr so stabil wie vorher war. Doch der Wahrsager - Wilbur Goldhämmerer - hatte sich die Versuche angesehen und kam jetzt mit einem Fläschchen voller Säure an die Eisentür heran. Er schüttete das Gemisch auf die Scharniere und andere bereits angegriffene Stellen[1], wo es anfing das Eisen mit einem lauten Zischen aufzulösen. Nach wenigen Sekunden war das Schauspiel vorbei und Shira hatte jetzt ein einfacheres Spiel mit diesem Hindernis. Nach einigen weiteren Schlägen gab die Tür nach und brach mit einem lauten Scheppern ein.
Nachdem sich aufgewirbelte Asche und Schnee verzogen hatten, war eine alte, leicht verfaulte und zumindest auf der oberen Stufe verkohlte Treppe, an der Stelle zu erkennen, wo vorher noch die Eisentür gewesen war. Der Geruch von Verwesung trat aus diesem Keller an die Oberfläche und vermischte sich mit dem chemischen Gestank der Säure. Durch das Licht, das in den Keller fiel, konnte man einen verstaubten Steinboden und die Ecke eines alten Eichentisches ausmachen.
Währenddessen verfolgte Gerion aufgeregt die Spuren, die er gefunden hatte. Tatsächlich konnte er unter dem Schnee weitere gefrorene Blutflecken ausmachen, die in den Wald führten. Es war nicht ganz einfach aber die Erfahrungen, die er die letzten Jahre hatte sammeln können, halfen ihm an genau den richtigen Stellen zu suchen. Doch auch er hörte das laute Scheppern, als die Tür in den Keller fiel. Während er sich umdrehte und die Szenerie beobachtete, fühlte er sich seltsam beobachtet, so als würde irgendetwas oder jemand, ihn ebenfalls genau mustern.[2]
 1. Kannst dir die Säure bitte streichen
 2. Gerion und alle die in seiner Nähe sind, dürfen gerne auf Perception würfeln.
« Letzte Änderung: 11.09.2014, 20:52:32 von Thorgrimm »

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #153 am: 11.09.2014, 23:15:59 »
"Buuh, was für ein Gestank", zog Shira die Nase hoch und wedelte sich mit der Hand etwas frische Luft zu. "Wozu dieses miefig stinkende Loch wohl gedient hat?", fragte sie Wilbur und versuchte einen etwas besseren Blick in den Keller zu erhalten. Vorsichtig setzte sie einen Fuß auf die oberste Stufe, gab etwas Gewicht darauf, balancierte aber immer noch auf dem anderen Bein, um nicht nach unten zu stürzen, falls die Treppe nachgab.

So weit sie sehen konnte, war zumindest in der Nähe der Treppe der Platz frei, bevor in der Ecke ein alter Tisch zum Vorschein kam. Mit lautem Getöse warf sie den Balken neben die Treppe, so dass er mit etwas Abstand davon liegen blieb. "Kannst du mir vielleicht von hier oben leuchten, damit ich beide Hände frei habe, um nach unten zu steigen?", bat sie den nebenstehenden Wilbur zu Hilfe. Immer wieder prüfend, in wie weit die Treppenstufen ihrem Gewicht stand hielt, bewegte sie sich Stück für Stück nach unten.

Gerion der Wanderer

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« Antwort #154 am: 12.09.2014, 08:17:09 »
Gerion freute sich, als er die Spuren entdeckte. Als er gerade beginnen wollte, sie weiter zu untersuchen und besonders nach Spuren der Angreifer suchen wollte, hörte er ein metallisches Scheppern in der Ruine. Er schreckte hoch, sah dann aber, dass Shira und Bergi dort etwas am Boden taten, was das Geräusch auslöste. Er schaute ihnen einen Moment zu und dann schien es ihm, als hätten sie dort etwas gefunden. Er markierte den Platz, an dem er die Spuren gefunden hatte mit einem Ast, den er in den Boden steckte. Als er gerade in Richtung der Ruine gehen wollte fühlte er sich beobachtet und schaute sich rasch noch einmal um[1].
 1. Wahrnehmung 21 (ggf. +2 (bevorzugtes Gelände Wald)
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 08:19:13 von Gerion der Wanderer »

Wilbur Goldhämmerer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #155 am: 12.09.2014, 17:05:35 »
"Ich bin mir garnicht so sicher, ob ich wirklich wissen will, wozu das hier gedient hat." Auch ihm ist dieser Gestank unangenehm. Dann nimmt er die Fackel von Shira entgegen und leuchtet in die Tiefe des Kellerlochs.
"Ich werde dir leuchten", sagte er dann zu der Hexe. "Pass auf, wo du hintrittst."

Nasreddin Yahya

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« Antwort #156 am: 12.09.2014, 18:20:01 »
Es wurde erzählt das es in der Wüste, Nomaden Stämme gab die selbst Spuren auf den wandelbaren Dünen folgen konnten, oder den Spuren eines Vogels auf unnachgiebigem Fels, Nasreddin war keiner dieser Wüsten Nomaden daher blieb seine suche auch erfolglos.

Als er allerdings einen der Fremden neben sich bemerkte, erschien es ihm eine gute Gelegenheit sich vorzustellen und sich nach den Umständen dieser suche zu erkundigen.
"Salam! vergebt bitte diesem taktlosen Vater der Unhöflichkeit der es versäumt hat sich bei euch und euren Freunden vorzustellen, doch bei all der Hektik habe ich wohl die passende Gelegenheit versäumt. Dieser Unwürdige hier ist Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler."
Bei diesen Worten machte Nasreddin eine tiefe Verbeugung, wie es in seiner Heimat üblich ist.

"Es ist eine schlimme Sache das Kinder vermisst werden, vergebt diesem Unwissenden die Frage, leider kenne ich die Umstände, die zum Verschwinden der Kinder führten nicht, währt ihr so freundlich diesem Vater der Begriffsstutzigkeit die Situation die uns hierhergeführt hat nochmals zu erläutern?"
Während er auf seinen Gegenüber einredete erstarrte seine Stimme ebenso wie sein offenes Lächeln, das er seinem Gesprächspartner zeigte, hatte er nicht gerade etwas gehört?[1]
 1. Perception: 22

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #157 am: 12.09.2014, 19:41:47 »
Bergi beobachtete gespannt, wie Willbur und Shira mit etwas zu ihren Füßen hantierten. Erst die Frau, wie sie immer und immer wieder mit einem durchaus recht stattlichen Holzbalken nach unten hämmerte... Dann gesellte sich der Wahrsager Willbur hinzu und kippte eine Flüssigkeit zu Boden.

Der Krieger kam nicht umhin, sich gehörig zu wundern, was für absolute Eigenheiten die Bewohner dieses Tales an sich hatten. Plötzlich wurde er aus seiner Erkenntnis gerissen, als der farbenfrohe Barde neben ihm einfach aus dem Nichts drauf los quatschte.

Von Argwohn begleitet legte Bergi die Stirn in Falten. Er wollte dabei keineswegs unhöflich wirken, doch hatte diese Vorstellung nicht zwingend dazu beigetragen, dass der zum Zwerg erzogene Gnom sich nun weniger über jenen spitzbärtigen Kauz wunderte. Als er sich Nasreddin zuwandte bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie Shira langsam... Nun ja. Langsam in der Erde verschwand!

Seine Sinne verlangten danach, sofort zu den beiden Gefährten zu laufen, doch seine Erziehung verbot ihm sich diesem Drang hinzugeben. Nicht ohne die Freundlichkeit des bunten Kerlchens zu erwidern.

"Bergi Glimmaxt, von den Glimmaxt Zwergen. Sehr angenehm, werter Herr Nasreddin." Der Gnom versuchte sein Bestes, die Gütigkeitsfloskeln so schnell wie möglich hinter sich zu bringen; so sehr sehnte es ihn danach, diesem anderen Schauspiel beizuwohnen. Ob sie wohl einen Geheimgang entdeckt haben?!

Er grinste breit, nickte Nasreddin freundlich zu und schlug ihn sanft mit dem Ellbogen in die Seite.

"Ihr habt ja ganz schön viele Väter, das muss man ihnen lassen! Wenn ihr mich nun kurz entschuldigen würdet... Ich glaube die Frau und der Wahrsager sind da auf etwas gestoßen!"

Ohne auf eine Reaktion des Barden zu warten, hob er den Familienschild der Glimmäxte und lief so schnell er konnte durch die Ruine des ehemaligen Waisenheimes, direkt auf die aufgebrochene Falltüre zu. Er hoffte inständig, der bunte Mann würde ihn nun nicht für unfreundlich halten, doch die Eile erwies sich als notwendig, als Bergi die Gegebenheiten erkannte.

"Wartet doch, werte Frau Shira! Passt bloß auf eure Füße auf - Ich bin direkt hinter ihnen!" Er nickte dem Wahrsager knapp zu, zog sich den Helm tiefer über die Augen und folgte sodann den beiden hinab durch die Öffnung.

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #158 am: 14.09.2014, 16:49:45 »
Als Gerion den Blick schweifen ließ entdeckte er etwas hinter einem Busch, eine sehr kleine, humanoide Gestalt, die sich scheinbar beobachtete. Vielleicht war eines der Kinder dem entkommen, was die anderen erwischt hatte? dachte er. Er tat so, als hätte er die Gestalt nicht gesehen, entschied sich nun aber, nicht zu den andern zu gehen. Er tat so, als würde er weiter den Boden absuchen und bewegte sich langsam grob in die Richtung der Gestalt. Er versuchte aus den Augenwinkeln den Busch immer im Auge zu behalten um notfalls aufspringen und los rennen zu können, falls die Gestalt die Flucht ergriff. Wenn es eins der Kinder war wollte er es jedoch nicht erschrecken, indem er auf es zustürzte. Und wenn es ein anderes Wesen war, wollte er nicht direkt in dessen möglicherweise Klauenbewehrten Arme stürmen.
« Letzte Änderung: 14.09.2014, 16:51:40 von Gerion der Wanderer »

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #159 am: 18.09.2014, 01:32:33 »
Während Shira, Wilbur und Bergi langsam aber sicher in den stinkenden, modrigen Keller hinabstiegen und dabei von knarrenden Treppenstufen begleitet wurden, näherte sich Gerion vorsichtig dem Wesen, dass ihn beobachtet hatte. Auch Nasreddin hatte ein Rascheln gehört und mitbekommen, dass irgendetwas aus dem Wald sie beobachtete. Kein gutes Zeichen, wenn man die Geschichten über den Finstermondwald kannte. Trotz all den Gefahren, die hier lauern konnten, ging der Waldläufer mutig voraus und täuschte vor, nach weiteren Spuren zu suchen. Schon nach wenigen Sekunden, trug dieses Vorgehen ersten Früchte, als er einen genaueren Blick auf das Wesen werfen konnte.
Erst waren nur Zweige und sogar kleine Brombeeren zu erkennen, die nicht zu dem Strauch davor passen wollten - denn der trug keine Beeren - aber schon bald sah Gerion, dass es einzelne Zweige waren, die sich in langen, verworrenen, nussbraunen Haaren verfangen hatten. Je näher er kam, desto mehr konnte er erkennen. Erst kam eine verdreckte Stirn in Sicht und schließlich zwei kleine, grüne Augen, die ihn voller Angst anstarrten aber ihrer Form nach, einem Menschen gehören mussten. Der Mensch schien zu erkennen, dass er entdeckt worden war, sprang auf und flüchtete hinter einen nahen Baum. Der kurze Moment reichte aber um zu erkennen, dass es sich um ein junges Mädchen handeln musste. Sie war spindeldürr und trug ein gelbes, verdrecktes Kleid, dass ihren dunkel gefleckten Körper - ein Haufen Dreck, Erde und sogar getrocknetes Blut - verdeckte.
Vorsichtig lugte sie hinter dem Baum hervor und beobachtete Gerion und Nasreddin aus einer Mischung von Angst, Hoffnung und Neugier. Selbst aus der Entfernung konnten sie sehen, wie sie mit beiden dünnen Ärmchen, eine alte Stoffpuppe umklammert hielt. Hatten die beiden Männer am Waldrand gerade vielleicht eines der vermissten Kinder gefunden?

Von dieser positiven Wendung bekam der Rest der Gruppe, der sich langsam aber sicher in den stinkenden Keller begeben hatte, nichts mit. Sie mussten sich zu sehr darauf konzentrieren, nicht ihren Mageninhalt auf dem kalten Steinboden zu verteilen. Der Anblick, der sich ihnen bot, wollte nicht Recht zu einem Kinderheim passen. Dem ein oder anderem fielen aber vielleicht die Gerüchte ein, die sich über diesen Ort erzählt wurden und langsam schien es so, als würden sie sich bewahrheiten.
Der gesamte Raum bestand aus kalten, trostlosen Steinwänden, die hier und da eine Geschichte voller Pein und Schmerzen zu erzählen haben mochten, wie das getrocknete Blut bewies. Die einzige Fackel, in den Händen des Gnoms, schaffte es kaum die Dunkelheit zu vertreiben, so als würde sie sich durch die Schandtaten, die in den vergangenen Jahren hier begangen worden waren, festgesetzt haben. Ein schartiger, blutbesudelter Eichentisch war an die Wand gelehnt. Im Fackellicht konnte man allerlei Klingen, stachelige Instrumente und sogar eine dornenbesetzte Peitsche erkennen.[1] Außerdem lag auch ein Bund feuchter, leicht angeschimmelter Kräuter[2] auf dem Tisch, von dem allerdings nicht der eklige Verwesungsgeruch ausging.
An der hintersten Wand der Folterkammer - oder was dieser Keller in Wirklichkeit auch war - hingen zwei rostige, blutbesudelte Fesseln, die mit einem Bolzen an der Wand befestigt waren. Darunter lag der skelettierte Leichnam eines Humanoiden.[3] Anscheinend weiblich, denn die Leiche trug noch immer ein, durch getrocknetes Blut braunes Kleid. Der Verwesungsgestank ging von dieser Leiche aus und überlagerte alles andere in diesem Raum. Was auch immer sich hier abgespielt hatte, man würde die Leiche genauer betrachten müssen, um mehr herauszufinden.[4]
 1. Erwähnenswert wären zwei silberne Dolche (MW)
 2. Wurf auf Craft (Alchemy) oder Knowledge (Nature), wer mehr wissen will
 3. Wurf auf Heilkunde bitte, um genaueres zu erfahren. Gilt auch für die Todesart.
 4. Ein Wurf auf Perception bitte.
« Letzte Änderung: 18.09.2014, 02:30:20 von Thorgrimm »

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #160 am: 18.09.2014, 13:16:55 »
Als Gerion sah, dass das Wesen los sprang, wollte er schon hinterher hechten, allerdings war die Kleine so schnell, dass sein Moment des Zögerns ausreichte, dass das Kind sich hinter dem Baum in Sicherheit gebracht hatte. Da sie dort stehen blieb sah er keinen Grund, hinter her zu rennen. Als er dann sah, dass sie in seine Richtung spähte, richtete er sich auf, hielt die Hände mit den Handinnenflächen nach außen in die Luft, damit sie sah, dass er keine Waffe trug und blieb stehen. "Hallo, mein Kind. Ich bin Gerion, ein Waldmann. Schau, ich bin nicht bewaffnet und will dir nichts böses. Wir sind zu diesem Ort gekommen, da wir einige Kinder suchen. Wir haben etwas zu Essen dabei und auch ein wärmendes Feuer können wir anfachen. Wenn du möchtest, komm doch heraus." Er fühlte sich nicht so wohl, er wusste nicht so recht, wie man mit Kindern umgehen musste, allerdings dachte er, dass das Kind von selbst kommen müsse. Da waren Kinder ähnlich wie Tiere, die sich im Bau verkrochen. Als er registrierte, dass der seltsam aussehende Mann hinter ihm war, schwieg er um zu warten, wie sich alles entwickeln würde.

Nasreddin Yahya

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #161 am: 18.09.2014, 18:53:59 »
In diesem Land war Höflichkeit so rar, wie Wasser in der Wüste.
Doch Nasreddin hatte keine Zeit sich über die Unhöflichkeit des ungewöhnlichen Zwerges weitere Gedanken zu machen, den er schien tatsächlich etwas gehört zu haben und er war allem Anschein nicht der einzige, einer der anderen Männer schien auch etwas bemerkt zu haben.
Bei Sarenrae, las es bitte kein Gouhl sein dieser Ort ist schon so unheimlich genug...
Während er das dachte, tastete er nervös an seinem Gürtel herum doch seine Finger, wollten denn Griff seines Säbels einfach nicht finden, dazu war der Geschichtenerzähler viel zu nervös.

Oh, fröhlicher Gott bitte erhöre diesen Unwürdigen und schenke ihm Mut, so dass er dir dieser Begegnung keine Schande macht.
Mit dieser bitte bewegte sich Nasreddin in Richtung der Geräusche die er gehört hatte, nur um beinahe aufzuschreien als etwas vom Gebüsch hinter einen Baum verschwand. Als der Geschichtenerzähler erkannte worum es sich dabei Handelte atmete er erleichtert auf. Nasreddin du bist wahrlich nicht der Vater des Mutes, es würde mich auch selbst dann wundern wenn du Vetter des Mutes wärst.
Nasreddin schüttelte den Kopf, als er leise über sich selbst lachte.

Als er nun die Versuche des Mannes sah das verängstigte Mädchen zu beruhigen, nährte auch er sich vorsichtig dem Baum, dort setzte er sich auf dem Boden holte seine Tabla(Trommel) hervor und verbeugte sich vor dem Mädchen aus dieser sitzenden Position und sagte:
"Salam! Dieser Unwürdige der hier vor euch sitzt ist Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler."
Diese Vorstellung gab er nicht nur für das Mädchen sondern auch für den Fremden, während er in einem beruhigenden Rhythmus auf seinen Tabla spielte.
"Damit ihr seht, das dieser hier nicht der trügerische Vater der Lügen ist werde ich euch eine Kostprobe meiner Kunst darbieten, die Geschichte heißt:
Das Bärenbaby und das Hasenbaby (Anzeigen)
"Später hat sich der kleine Hase beim Bärenbaby für sein Verhalten entschuldigt und sie wurden gute Freunde und was wir unwürdigen, von der mit Weisheit gesegneten Mutter des Hasenbaby lernen können ist, wie wichtig Höflichkeit und gutes Benehmen ist. Hätte das Hasenbaby das Bärenbaby nicht beleidigt wären sie sofort Freunde geworden und hätten nicht gestritten."

Damit beendete Nasreddin seine Geschichte und schenkte dem Mädchen ein warmes Lächeln.
"Nun kleiner Hase, dieser brummige Bär dort drüben würde gerne dein Freund sein," Bei diesen Worten zeigte er auf den anderen Mann. "Möchtest du ihm nicht deinen Namen verraten?"
« Letzte Änderung: 18.09.2014, 18:54:48 von Nasreddin Yahya »

Thorgrimm

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« Antwort #162 am: 19.09.2014, 00:01:57 »
Vorsichtig ging das Mädchen ein, zwei Schritte von dem Baum weg und sah Gerion aus großen, grünen Augen an. Die Angst war jetzt einem unsicheren Stirnrunzeln gewichen, als würde sie nicht genau wissen, was zu tun war. Unruhig tapste sie barfuß von einem Bein auf das andere, näherte sich aber erstmal nicht weiter, sondern umklammerte weiterhin ihre Puppe. Während Nasreddin seine Geschichte erzählte und einen langsamen Rhythmus auf seiner Trommel spielte, wirkte sich das auf das Mädchen aus. Sie wurde ruhiger und setzte sich einige Schritte entfernt, vor den beiden Männern auf den Boden, was ihnen ermöglichte, das Mädchen genauer zu sehen. Unter dem ganzen Verschmutzungen und Dreck, wurden kleine und größere Narben sichtbar, die anscheinend ihren gesamten Körper bedeckten. 
Am Ende der Kindergeschichte kicherte sie sogar und schien den Entschluss gefasst zu haben, dass keine Gefahr von den beiden ausging. Das Mädchen ging einige weitere Schritte auf sie zu, blieb aber auf gebührendem Abstand.
"Das war eine lustige Geschichte mit dem Hasen und dem Bären. Elara hat uns auch immer Geschichten erzählt. Ich bin Jeva." stellte sie sich vor, wobei ihre Stimme einen traurigen Unterton annahm, als sie von Elara sprach - der Frau, die das Kinderheim geleitet hatte. Sie druckste etwas herum und senkte den Blick. "Habt ihr vielleicht was zu Essen? Ich habe so einen Hunger..." bettelte sie und in diesem Moment wurde ihr dürrer Körperbau überdeutlich.

Shira

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« Antwort #163 am: 20.09.2014, 00:36:16 »
Immer noch vorsichtig, um sich die Knöchel nicht zu verstauchen, schritt Shira voran, wobei sie darauf achtete, dass der Gnom stets an ihrer Seite blieb, da die Fackel den Raum nur spärlich erhellte. Sie hatte in ihrere Kindheit in den Straßen von Sandpoint schon vieles durchgemacht und auch so manchen Toten gesehen. Man konnte sicher nicht sagen, dass sie an einem solchen Ort Angst hatte. Dafür war sie selbst in ihrem jungen Alter schon viel zu abgebrüht. Wer damals etwas zu essen haben wollte, musste selbst zusehen, wie er es sich besorgte. Von den Resten der anderen war man keinesfalls satt geworden.

Aber dennoch war sie irgendwie angewidert von der ganzen Ausstattung in diesem Kellerraum, welche kaum einen Zweifel daran lies, dass hier Menschen - vermutlich Kinder - zu tote gefoltert worden waren.

Sie beäugte die Instrumente auf dem Eichentisch. Wie bestialisch musste man sein, um diese Folterwerkzeuge einzusetzen, um jemanden gefügig zu machen oder ein Geständnis herauszupressen. Dies war sicher nicht ihre Art. Dennoch ergriff sie die beiden Dolche, welche sich ebenfalls darunter befanden. Damit kannte sie sich aus. Püfend wiegte sie die noch gut erhaltenen Waffen in der Hand und prüfte die Klinge. "Immer noch von sehr guter Qualität! Diese Bastarde verstanden etwas davon." Sie griff unter ihren Mantel und zog aus ihrem Gürtel ihren eigenen Dolch heraus. "Die sind sogar noch besser als meiner", bemerkte sie nur knapp und steckte sich die beiden Dolche, ohne weiteren Kommentare, zusätzlich in den Gürtel.

Auf die ebenfalls dort liegenden Kräuterbüschel warf sie nur einen kurzen Blick, ohne sie anzufassen. Dafür benutzte sie den Dolch. Sie versuchte sich an die Hütte ihrer Mutter zu erinnern, in der sie dieses Kraut schon einmal gesehen hatte. Aber diese war auch keine Kunst, denn die Hütte der Kräuterkundlerin war voll mit heimischen Kräutern.

Die Leiche an der Wand war zuvor wohl noch in den Ringen gehangen. Doch der Lauf der Zeit hatte bereits an ihr genagt, so dass sie nur noch von ihrer Kleidung zusammen gehalten wurde, und herausgerutsch war.

Thorgrimm

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« Antwort #164 am: 20.09.2014, 01:08:51 »
Als sich Shira die Utensilien und vor allem das Pflanzenbündel auf dem Tisch ansah, dachte sie erst, dass sie erkannte, um was es sich handelte. Allerdings war es schwer zu sagen, wie lange das Bündel schon hier unten in dem Raum lag und der Schimmel tat sein Übriges, um die wahre Natur der Pflanzen zu verheimlichen. Allerdings war sicher, dass sie aus einem bestimmten Grund hier in der Folterkammer lagen und nicht als Dekoration gedacht waren.
Die Leiche gab ihre Geheimnisse allerdings schneller preis, da sie relativ offensichtlich waren. Den Resten verwesenden Fleisches, dem Ort und vor allem der Menge des Blutes nach zu urteilen, wurde dem Mensch zu Lebzeiten die Kehle herausgerissen. Dem Körperbau nach zu urteilen - und dem Kleid - war dieses Skelett einst eine Frau gewesen - vermutlich Elara selbst. Zumindest wies der Körperbau auf eine ältere Frau hin. Doch Shira erkannte noch etwas weiteres. Der Leiche fehlte an der linken Hand ein Finger.

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