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Autor Thema: Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses  (Gelesen 67989 mal)

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Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #180 am: 13.09.2015, 21:35:15 »
Als erst der eine und kurze Zeit später auch der andere Abenteurer wieder das Licht erblickte, fragte Shira unverblümt: "Jetzt bin ich aber gespannt, was ihr beiden dort unten gesucht habt?"

Auf Grund der Hilferufe und dem Vertrauen zuerst das Gepäck nach oben zu schicken, glaubte sie nicht so recht daran, dass sie hier Freunde der Kobolde vor sich hatte. Doch hielt sie die beiden sorgsam im Blick, um sofort mit einem Spruch auf einen Angriff reagieren zu können.

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #181 am: 14.09.2015, 00:23:06 »
Der Mann, der als erster hochgeklettert kam—so flink, dass man meinen könnte, er liefe die Wand hoch—packte, kaum dass er sich einen erleichterten Seufzer gönnte, erst einmal am Seil mit an und das war auch gut so, denn sein Kamerad wog knapp das doppelte und stellte sich dann auch als ein muskelbepackter Hüne heraus, der die Menschen um ihn herum um anderthalb Kopf überragte.

Der erste Mann dagegen war so groß wie Nasreddin, nur etwas drahtiger, an der Grenze zu mager. Bart und Haupthaar waren mittelblond und kurz geschoren, ersterer zudem recht spärlich, letzteres dagegen schmückte sich mit einem dünnen Zopf hinterm linken Ohr, welcher allerdings mit einem schmuddeligen grauen Band umwickelt war und daher nur bedingt als Zierde taugte. Überhaupt wirkte der Mann insgesamt ein wenig schmuddelig, oder freundlicher ausgedrückt: als hätte er bessere Zeiten gesehen. In seinem Gürtel steckten ein Dolch und ein Rapier.

Außerdem war er—und das hätte man vielleicht als erstes nennen sollen, denn es fiel als erstes auf—halbnackt und seine Arme, Brust und Rücken über und über mit Tättowierungen bedeckt. Welches der Tattoos dagegen als erstes auffiel, ließ sich kaum entscheiden: vielleicht der Schwan, der sich mit ausgebreiteten Flügeln quer über seine Brust streckte, oder die Flammen, die seinen linken Arm hinaufzüngelten, oder aber die beiden barbusigen Damen, die den rechten Arm zierten. Das heißt, eigentlich zeigte nur die auf dem Oberarm ihre blanken Brüste her, die andere, auf der Innenseite des Unterarms, trug ein dünnes Hemd, das sich klatschnass an ihren Körper schmiegte, wodurch sie nackter erschien als erstere. Überhaupt war ihre ganze Pose derart einladend... aber dafür musste man schon sehr genau hinschauen.

Die eigene Blöße schien den Mann, trotz der anwesenden Dame, nicht weiter zu genieren und er hub gerade an, die ihm gestellte Frage zu beantworten, als sein Blick auf die beiden Kobolde fiel. Seine Augen weiteten sich, die Hand fuhr zum Griff seines Rapiers, doch fing er sich sogleich wieder. Statt blank zu ziehen, sah er sich nervös in alle Richtungen um, nickte dann aus irgendeinem Grund und tauchte zu seinem Rucksack hinab. Er kramte ein wattiertes Hemd heraus, welches er überstreifte. Ebenso rasch folgte ein Kettenhemd. Während er dieses zurechtzog und -zupfte und auch diverse dazu passende Schulterstücke, Armschienen und dergleichen anlegte[1]—so schäbig seine Kleidung und sonstige Ausrüstung aussah, so hochwertig schien dagegen das Rüstzeug—antwortete er endlich auf die Frage.

"Erst mal danke fürs Rausholen. Ich nehme an, ihr habt meine Antwort vorhin nicht ganz mitgekriegt. Wir waren also auf der Flucht vor einem Pack Zwergenghoule, das irgendwo da hinten", er zeigte den Gang hinunter, "unsere drei Kameraden verspeist hat, als wir halt hier reingeplumpst sind. Eigentlich war's ja ein Glück, sonst wären wir jetzt tot und halb verdaut. Finlay ist mein Name, von Beruf Akrobat, und das hier ist Theudis. Nach seinem Beruf braucht man wohl nicht zu fragen. Jedenfalls wurden wir und die anderen vom Holzfürst angeheuert, seinen Sohn zu finden, der mit weiteren Kindern verschwunden ist. Darf man fragen, wer ihr seid? Die Eltern der Kinder?"

Er rückte einige letzte Dinge an seinem Gürtel zurecht und warf einen erwartungsvollen Blick in die Runde.
 1. Dauer der Prozedur: 1 min
« Letzte Änderung: 16.09.2015, 13:56:57 von Finlay MacBhradain »
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Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #182 am: 16.09.2015, 20:58:10 »
"Wann hat der Holzfürst euch angeheuert und was wisst ihr über die Kinder?", fragte sie ohne zu zögern. Sie wollte wissen, ob die Geschichte stimmen konnte. "Und vor allem wann seid ihr in die Höhle eingedrungen? Wir haben euch bisher nicht gesehen?"

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #183 am: 17.09.2015, 11:28:43 »
"Wir euch auch noch nicht!" erwiderte Finlay grinsend. Von dem Verhörton ließ er sich nicht beirren: natürlich wollte man seine Geschichte verifizieren, das war verständlich und zudem ein weiteres Indiz, dass diese Leute hier nicht bloß Schatzjäger waren. "An eine derart illustere Gruppe tät ich mich bestimmt erinnern: eine schöne Frau, so tatkräftig wie drei Männer zusammen, ein fröhlich gekleideter Herr, den der Duft eines ganzen Rosengartens umweht, ein wackerer Naturbursche mit Holzfällerschultern und zwei Gnome, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten! Ja, ich denke, ihr wärt mir aufgefallen, selbst unter dem ganzen Gauklervolk, das sich derzeit in Falkengrund tummelt."

Das alles sagte er derart charmant und in keinster Weise spöttisch, dass man sich schon sehr anstrengen müsste, ihm die Beschreibungen übel zu nehmen.[1] Danach kam er aber gleich zum Punkt: "Natürlich hättet ihr gerne Beweise, dass wir sind, wer wir vorgeben zu sein. Nun, eure Fragen kann ich leicht beantworten, mein Kamerad und ich haben nichts zu verbergen. Doch selbst wenn unsere Antwort zu eurem Wissen passt, kann dies kein endgültiger Beweis sein und so bitte ich um einen kleinen Vertrauensvorschuss, wie ja auch wir beide darauf angewiesen sind, euch mit unserem Leben zu vertrauen."

Und er berichtete so knapp und präzise wie möglich—eventuell warf sein Kamerad hier und da eine korrigierende oder ergänzende Bemerkung ein—was sie bisher erlebt hatten, seit sie vom Holzfürsten angeheuert wurden.[2] Von dem ungewohnt vielen Reden (nachdem er zuvor schon so viel gesungen hatte) war er längst heiser geworden, als er beim Kampf gegen den Allip anlangte, auf den sie vor den Ghoulen gestoßen waren. Etwas zornig endete er:

"Aber ich muss schon sagen, einen größeren Holzkopf als euren Holzfürst habe ich noch nicht erlebt! Wieso hat er sich nicht mit den anderen Eltern zusammengetan und gemeinsam Helfer angeheuert und eine Suche nach den Kindern gestartet? Dann wären wir alle zusammen losgezogen, hätten die Ghoule im Handstreich niedergemacht, und William, Tobin und Carver könnten noch leben! Überhaupt, was ist das für ein padrone, der sich nur um das Leben des eigenen Kindes sorgt, und nicht einmal das übermäßig? Ha, das würde es bei uns Zigeunern nicht geben, dass da einer sagt: 'Die Kinder der anderen sind mir egal, Geld gibt's nur für meinen Jungen!' Verrecken, so drückte er es sogar aus. Lasst sie ruhig verrecken! Wir hatten natürlich nicht vor, irgendwen verrecken zu lassen, aber sein Geld soll er nur herzeigen, der Halunke! Also, wenn wir die Kinder finden", fügte er kleinlaut hinzu. "Gemeinsam hätten wir aber zumindest wieder eine Chance. So, wenn ihr uns jetzt nicht glaubt, stoßt ihr uns wohl besser in die Grube zurück. Wenn ich euch aber doch überzeugen konnte, dürfen wir vielleicht endlich erfahren, wer ihr seid."
 1. Diplomacy = 24, nur falls das jemand einbeziehen möchte.
 2. Da müsste der Meister helfen! (1) Ich weiß gar nicht, woher wir wissen, dass die Kinder im Droskarfels sind. Ihr hattet es ja von dem gespenstischen kleinen Mädchen erfahren. (2) Ich nehme an, wir sind knapp vor euch hier rein, sonst hätten wir ja auf die Kampfspuren und Koboldleichen in der Eingangshalle stoßen müssen. (3) Zeitlich passt das jedenfalls alles zu dem, was ihr wisst. (4) Offenbar sind wir den "Weg der Geister" gegangen, von wegen Allip, s.u.
« Letzte Änderung: 17.09.2015, 20:05:31 von Finlay MacBhradain »
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Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #184 am: 17.09.2015, 18:32:39 »
"Eure Geschichte klingt einigermaßen plausibel und deckt sich zumindest in einigen Punkten, mit dem was wir erlebt haben. Vor allem die Begegnung mit dem Holzfürsten und seinem Leibwächter ist mir noch gut in Erinnerung. Beide übellaunig und abstoßend - vor allem Zahldag, diese schmierige Wanze. Wenn es nicht um sein Kind gehen würde, sondern um ihn, könnte er mir den Buckel herunterrutschen. Wir sind zwar nicht die Eltern der anderen Kinder, aber sind ebenfalls auf der Suche nach ihnen."

Sie musterte die beiden nun nochmals genau. "Ich hoffe für euch, dass ihr die Wahrheit sprecht und nicht nur hinter dem Gold des Holzfürsten her seid und uns im Stich lasst, sobald ihr seinen Jungen in Händen haltet. Wir werden auf jeden Fall versuchen alle Kinder aus den Klauen der Kobolde zu retten.

Dies ist kein leichtes Ziel und wir können es nur erreichen, wenn wir zusammen halten. Alle - ohne Außnahme!"


Anschließend trat sie einen Schritt vor und reichte dem Artisten die Hand. "Mein Name ist Shira Voralis und dies neben mir ist mein treuer Begleiter Soleb." Als er seinen Namen hörte, trat der Kater hinter der Hexe hervor und schupperte sich an den beiden Neulingen.

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #185 am: 19.09.2015, 01:27:35 »
Neugierig hatten die beiden ehemaligen Koboldsklaven Jarrdreg und Kibbo das Treiben um die Falle beobachtet. Sie hatten sich im Hintergrund gehalten und darauf aufgepasst, nichts falsches zu tun, damit sie von Bergi oder einem der anderen Gruppenmitglieder nicht doch noch Haue kriegen würden. Gerade als sie sich wieder ein Stück nach vorne gewagt hatten, um den bzw. die beiden Neuankömmlinge genauer in Augenschein zu nehmen, griff Finlay zum Rapier. Das schlimmste befürchtend zogen sich die beiden Kobolde wimmernd zurück und kauerten sich auf dem Boden hinter der Gruppe zusammen.
Doch der schmerzhafte Stoß der Waffe blieb aus. Jarrdreg hob als Erster wieder den Kopf und beobachtete die Situation vorsichtig. Langsam, geduckt und sichtlich verängstigt, traten die beiden Reptilien hinter Shira. Wieder war es Jarrdreg, der für die beiden sprach.
"Wer das sein, große Befreierin So-und-So? Freunde von euch? Suchen auch nach Rosahautkindern oder doch Glitzerzeug?" fragte er unterwürfig, als Shira sich vorgestellt hatte. Der Rest der Gruppe - bis auf Wilbur natürlich - konnte wieder nur das bekannte Zischen und Knurren hören, dass die drakonische Sprache ausmachte.
« Letzte Änderung: 19.09.2015, 01:28:42 von Thorgrimm »

Gerion der Wanderer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #186 am: 19.09.2015, 14:38:21 »
Gerion hatte sich im Hintergrund gehalten, der Kerl aus der Grube hatte bei ihm keinen guten Eindruck hinterlassen. Als er dann die Geschichte der zwei hörte, überlegte er kurz, ob das eine Falle sein könnte, aber das wäre viel zu kompliziert gewesen - so waren ihre Gegner hier unten nicht.
Zuerst wunderte es Gerion, dass der Holzfürst ihnen nichts von der andere Gruppe gesagt hatte, aber warum er das hätte tun sollen. Dem Holzfürst war nur wichtig, seinen Sohn wieder zu bekommen, egal wie viele Abenteurer dabei drauf gingen. Und zwei Gruppen loszuschicken verdoppelte die Chance. Aus dessen Sicht also eine gute Idee. Wie auch immer, nun waren sie alle hier aufeinander getroffen und vermutlich war es die beste Idee, zunächst zusammen zu bleiben. Beide Gruppen hatten Kameraden verloren, beide waren geschwächt und zusammen hätten sie die besten Chancen, ihr Ziel zu erreichen. Aber ob die beiden, die sie aus der Grube geholt hatten, das auch so sahen, wusste er nicht.

Als Shira den Kobolden geantwortet hatte, sprach Gerion in die Runde: "Nun, wir alle suchen die Kinder, wir alle haben Verluste erlitten und sind noch nicht am Ziel. Ich weiß nicht, was der Holzfürst euch als Belohnung versprochen hat, aber ich denke wir sollten gemeinsam weiter gehen und unser Glück als Gruppe versuchen."

Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #187 am: 20.09.2015, 11:46:24 »
Auf die Frage der Kobolde antwortete Shira nur knapp: "Die beiden sind ebenfalls auf der Suche nach den Kindern. Ihr solltet sie also nicht versuchen hereinzulegen, sonst wird der größere der beiden euch zerquetschen." Dabei lächelte sie, um die Kobolde nicht komplett einzuschüchtern.

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #188 am: 20.09.2015, 12:55:09 »
Finlay ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie mit sichtlicher Erleichterung. "Freut mich, dich kennenzulernen, Shira. Und das ist, in dieser Situation, alles andere als eine Floskel! Was nun das Gold des Holzfürsten betrifft, so sind mir, während ich da unten auf mein Ende wartete, gleich zweierlei Zweifel gekommen: erstens, ob das wirklich eine so gute Idee war, dafür mein Leben zu riskieren, und zweitens, ob der Kerl wohl überhaupt vorhat, uns auszubezahlen. Was würde ich schon tun können, wenn ich glücklich mit seinem Jungen ankäme und er will's nicht hergeben: den Jungen wieder mitnehmen?"

Shiras Hand loslassend, ging er in die Knie und streckte Soleb einladend die Faust entgegen, ob dieser nicht vielleicht, wie Katzen es so gerne taten, "Köpfchen reiben" wollte. Ein wenig erschrak er selbst, als er sich dabei Nase an Nase mit den beiden Kobolden fand, die sich schutzsuchend an die Dame schmiegten. Der größere der beiden zischte und knurrte, und Shira zischte und knurrte zurück. Aha. Wäre Shira bei einer Gauklertruppe, wäre sie wohl die Bärendompteurin. Oder vielleicht statt Bär lieber eine Raubkatze oder ein Krokodil?

Um seine Verblüffung zu verbergen, erklärte Finlay rasch weiter:

"Im übrigen mache ich mir so viel gar nicht aus Gold, ich hab bloß gern was im Magen außer Haferbrei, den es bei mir bereits seit Wochen ausschließlich gibt, und selbst da neigen sich meine Vorräte ihrem Ende zu. Versprecht mir also bei glücklichem Ausgang eine warme Mahlzeit—egal was, nur kein Haferbrei!—und ich bin euer Mann auf Leben und Tod."

Er zwinkerte zu Shira hoch, obwohl es ihm eigentlich ernst war. Nicht wörtlich, natürlich, aber das Versprechen, sie nicht im Stich zu lassen, meinte er tatsächlich ehrlich und dafür hatte er inzwischen drei gute Gründe: erstens, diese Leute hatten ihn aus der Grube gerettet, sodass er von nun an jeden Atemzug an der freien Luft ihnen verdanken würde; zweitens muss es der Wunsch seiner Göttin gewesen sein, dass der Trupp hier genau im letzten Augenblick aufgetaucht war, um Finlays Ende vor der Zeit und entgegen dem Plan zu verhindern; drittens hatte er schon einmal vier Kinder im Stich gelassen und würde es nicht noch einmal tun. Er hoffte wirklich sehr, dass er es nicht noch einmal tun würde.

"Ich kenne mich übrigens auch ein wenig aus mit Fallen und so, also wenn nicht gerade ein Pack Ghoule meine Gebeine abnagen will, und auch wenn ich mein Können nicht mit deinem vergleichen will, vielleicht kann ich trotzdem behilflich sein. Verfügt in der Hinsicht bitte nach Belieben über mich. Ach, und wegen der Ghoule, falls wir auf sie treffen, lasst mich ganz kurz sagen, was ich vorhin beobachtet und zuvor auf meinen Reisen schon über Ghoule gehört habe. Das wichtigste ist: auf keinen Fall beißen lassen. Kratzer sind schlimm genug, die können einem schon das Blut vergiften, dass man sich nicht mehr rühren kann, aber wer gebissen wird und stirbt, wird einer von ihnen. Sie selbst sind immun gegen fast alles und man kommt ihnen nur mit roher Gewalt bei oder aber mit elementaren oder heiligen Kräften. Sie brauchen kein Licht zum Sehen und schlau sind die Mistviecher. Verdammt schlau. Reden können sie auch, in dem Fall allerdings zwergisch, das kann wohl niemand hier?"[1]
 1. Knowledge (religion) = 25
« Letzte Änderung: 20.09.2015, 16:38:04 von Finlay MacBhradain »
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Amani

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #189 am: 20.09.2015, 16:43:12 »
"Theudis Rekkared, ist mein Name habt, dank allesamt.", sprach der großgewachsene Mensch, nachdem er seine Rüstung und Waffen wieder angelegt hatte. Er deutete eine Verbeugung an. Für den Rest waren es ihm zu viele Menschen. Sein Blick wanderte über den Bund zusammengewürfelten Haufen, während Finlay genug sprach, als dass es für Theudis eine Woche gereicht hätte.

"Nun da wir anscheinend, das gleiche Ziel haben, können wir wohl genauso gut zusammen weiter gehen. Zumindest, sodenn ihr uns begleiten wollt. Ich werde so oder so weiter gehen. Ich habe noch eine Rechnung offen.", dabei schlug er mit der geballten Faust in seine offene Hand. Seine Augen sahen etwas merkwürdig aus. Leicht zusammengekniffen und rötlich. Innerlich brannte der Söldner darauf seinen Freund zu rächen.

Gerion der Wanderer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #190 am: 21.09.2015, 17:00:22 »
Gerion betrachtete die beiden ungleichen Abenteurer einen Moment. Es behagte ihm nicht besonders, mitten in diesem finsteren Keller voller bösartiger Kreaturen zwei Fremd in seinem Rücken zu haben, wer konnte schon sagen, was für Kerle die beiden waren und was sie so vor hatten. Daher entschied er, zunächst am Ende der Gruppe zu gehen. Die zeit drängte, sie mussten weiter. "Nun gut, dann lasst uns gehen. Aber Vorsicht, dort hinter der nächsten Tür befindet sich eine Gruppe von Kobolden. Vielleicht gelingt es uns, dass wir sie nicht töten müssen, da sie selbst offensichtlich unzufrieden sind. Falls nicht, werden wir sie aber bekämpfen müssen."

Dann schaute er zu Shira und Wilbur: "Wollt ihr versuchen, mit den Kobolden zu verhandeln, wir sollten so eine heikle Sache nicht über den Umweg unserer beiden Kobolde hier machen und ihr beide sprecht die Sprache der Biester."

Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #191 am: 21.09.2015, 22:42:51 »
Der Neue, der mindestens so gesprächig war wie Nassreddin, überraschte die Hexe, als er sich hinabbeugte und sogar Soleb begrüste. Das hatte bisher noch keiner gemacht. Die meisten nahmen keinerlei Notiz von dem Kater. "Oh", entfuhr ihr ein Laut der Überraschung.

Doch dann hatte sie sich wieder gefangen und antwortete: "Das üppige Mahl muss noch etwas warten, die Zeit drängt. Und außerdem habe ich nicht vor, mich von den Ghoulen beißen zu lassen. Wir habe die Schatten überstanden und sind einiges gewohnt."

Dann drehte sie sich zu dem Hünen. "Eine Rechnung haben wir alle noch offen. Aber wenn ihr wieder blindlings draufloslauffen wollt, habt ihr ja schon gesehen wohin das führt." Sie trat noch einen Schritt vor und blickte ihm von unten heraus in die Augen. "Nur diesmal reitet ihr uns auch mit hinein. Und daran hat niemand von uns Interesse. Alle Aktionen werden abgesprochen - ist das klar?"

Ohne noch auf die Antwort zu warten wandt sie sich anschließend an Gerion. "Wir können es versuchen, aber vermutlich werden sie losschlagen, sobald sie uns sehen. Sogar auf unsere beiden Begleiter werden wir uns nicht mehr verlassen können. Sie könnten die Seite wechseln, sobald wir ins Hintertreffen geraten. Zumindest glaube ich nicht, dass sie uns gegen die Kobolde helfen werden.

Na dann, lass es uns versuchen."


Sie ging erneut voran und untersuchte Schritt für Schritt den Boden und warf auch immer einen Blick auf die Wände und die Decke. Der Neue, Finlay, sprach zwar davon, dass er auch Ahnung davon hat, aber sie ging lieber auf Nummer sicher.

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #192 am: 22.09.2015, 01:17:46 »
"Hmpf." brummte Bergi und setzte sich ebenfalls langsam in Bewegung. "Ich weiß nicht ob es die beste Idee ist, zwei Fremde im Rücken zu haben, die auch noch für den Holzfürsten arbeiten." tat der Gnomenzwerg schließlich seine Meinung kund. Ihm machte es überhaupt nichts aus, sein Misstrauen offen zuzugeben.
"Vor allem dann nicht, wenn er noch nicht einmal einen Gnom von einem Zwerg unterscheiden kann!" Er fing an lauter zu werden und sich in seine Wut hineinzusteigern. "Ich bin ein waschechter Glimmaxt! Kannst du mir bitte verraten, welcher Gnom eine Axt mit so einer Inschrift trägt?" meinte Bergi und hob seine Axt nach oben, damit Finlay die Runen auf der Waffe sehen konnte. Er nickte und fuhr fort, bevor der Artist antworten konnte. "Genau! Keiner bei HELMHAMARDAN! Und ein solcher, prächtiger Bart, wird auch nur von einem Zwerg getragen!"
Die Kobolde zuckten bei den Worten Bergis zusammen und wichen einige Schritte zurück. Doch der Gnomenzwerg beruhigte sich schnell wieder. "Wie dem auch sei. Ich will euch einfach mal glauben, dass ihr uns helfen wollt. Mein Name ist Bergi Glimmaxt und das sind Gerion, Nasreddin und Wilbur." stellte er den Rets der Gruppe vor. "So... jetzt wo das erledigt ist, lasst uns weitergehen. Wir haben schon viel zu viel Zeit vergeudet." brummte der Zwerg bzw. Gnom wieder und ging weiter den Gang entlang.
Tatsächlich unterschied sich dieser Gang nicht unbedingt vom Rest. Er war schmucklos und führte immer näher an den Raum, aus dem die Koboldstimmen drangen.[1] Kibbo und Jarrdreg hielten sich weiterhin zurück und achteten darauf, möglichst unauffällig zu bleiben.
 1. Perception, um Gesprächsfetzen aufzuschnappen (Macht natürlich nur für Shira und Wilbur Sinn)
« Letzte Änderung: 22.09.2015, 01:18:52 von Thorgrimm »

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #193 am: 22.09.2015, 12:09:09 »
Nach Bergis Worten warf Finlay einen zweiten Blick auf den Gnom, ob er sich geirrt haben könnte, ob da vielleicht am Ende tatsächlich ein kleinwüchsiger Zwerg vor ihm stand, kam aber zu dem Schluss, dass es sich definitiv um einen Gnom handelte.

"Äh, tschuldigung, bin fremd hier und kenne mich weder mit Gnomen noch mit Zwergen aus", sagte er. "Bei uns in Brevoy gibt's das eine gar nicht und das andere kaum. Überhaupt, die einzige Unterteilung bei mir im Kopf ist fahrendes oder sesshaftes Volk, völlig gleich ob Zwerg, Gnom, Mensch oder sonstwas auf zwei Beinen. Aber der Tipp mit der Axt zum Auseinanderhalten ist gut, den werde ich mir merken." Er grinste so gewinnend er nur konnte.

Na, da habe ich ja gleich zwei neue Freunde! Der "Zwerg" traut mir nicht und Holzfäller Gerion schon gar nicht. Sollen nur aufpassen, dass sie nicht übereinander stolpern beim Versuch, hinter mir zu bleiben.

"Es stimmt schon, werter Herr Glimmaxt, dass ich am liebsten von hinten zusteche—aber nur bei Ghoulen, Straßenräubern und wer immer sonst noch glaubt, ungestraft die Meinen bedrohen zu dürfen." Er nickte Shira zu, die hier offenbar das Sagen hatte: "Wir richten uns ganz nach dir, padrona."

Dann machte er es Gerion und Bergi leicht, in seinem Rücken zu bleiben, indem er sich mit Shira an die Spitze setzte. Dabei ließ er immer zuerst sein Gepäck liegen und schlich, nach Fallen suchend, lautlos voraus. Sobald ein gewisses Stück Gang erkundet war, eilte er zurück und holte sein Gepäck nach, was in seinen Ohren deutlich mehr Lärm machte, da ihn aber keine strafenden Blicke trafen, wohl immer noch leise genug war.[1]
 1. perception = 23;
stealth = 25 (mit Gepäck 22)
« Letzte Änderung: 22.09.2015, 12:10:29 von Finlay MacBhradain »
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Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #194 am: 23.09.2015, 00:25:20 »
Ruckartig hielt die Hexe inne und schwenkte zu dem neben ihr kauernden Artisten um. "Was soll das?", fragte sie sichtlich gereizt. "Wir sind eine Gruppe, in der sich jeder auf den anderen verlässt, denn sonst werden wir hier unten nicht lange überleben. Für persönliche Profilierung ist hier kein Platz."

Als sie sah, wie er ebenfalls den Boden absuchte, rümpfte sie sichtlich die Nase. "Es hat einen guten Grund, weshalb ich vor den anderen die neuen Wege inspiziere. Du solltest dich auch ein paar Schritte zurückhalten, sonst gefährdest du noch dich und uns."

Shira war sich nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, diesen extrem neugierigen und aufdringlichen Abenteurer mitzunehmen.

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