Als der Koboldschamane verkündete, eins der Kinder hätten sich die Ghoule gekrallt, drehte sich Finlays Magen um. Zu spät! Sie waren zu spät. Denn welchen Grund sollten die Ghoule haben, das Kind nicht sofort zu verspeisen? Warum sollten sie es den Kobolden wegschnappen wenn nicht zu genau diesem Zweck? Wie aus weiter Ferne drang die Frage der padrona an sein Ohr und auch der erwartungsvolle—ungeduldige!—Blick Gerions entging ihm nicht, doch fand Finlay seine Stimme nicht sogleich.
"Da... da war kein Kind", würgte er schließlich hervor. "Die Ghoule... sie waren... ausgehungert. Haben Tobin und Carver lebendig zerfleischt. Haben sich die besten Stücke mit den Zähnen rausgerissen und sich schmecken lassen, obwohl sie normalerweise ihr Fleisch gut abgehangen mögen. Wir haben kein Kind da gesehen..."
Dann riss er sich zusammen—mit sichtlicher Mühe.
"Sie hatten uns einen Hinterhalt gelegt. Wir hatten noch nicht begriffen, wie uns geschah, da hatte einer schon Carver die Kehle durchbissen und Tobin stürzte sich wie irre auf sie, um den Freund zu rächen, und William, das war ein ganz frommer, ein Streiter Iomedaes, der hat sich gleich hinterhergestürzt in heiligem Zorn und Eifer, da rissen die Ghoule aber auch schon an Tobins Eingeweiden herum, und als William dann auch hinüber war, haben Theudis und ich ihnen unsere Fersen gezeigt. Das alles ging... schnell. Fünf von ihnen habe ich gezählt, aber ich habe keinen wirklich guten Blick in den Raum hinein erhaschen können, aus dem sie sich auf uns stürzten. Ihre Taktik, neben Hinterhalt, scheint mir zu sein, die Gegner so auseinanderzutreiben, dass sie sich um jeden einzeln kümmern können. Wir sollten also zusehen, dass wir zusammenbleiben. Ein Kratzer von ihnen kann dich schon lähmen, das sagte ich ja bereits. Wenn du dann allein dastehst, war's das halt."
Er warf Theudis einen fragenden Blick zu, ob dieser mit seiner Einschätzung zufrieden war oder etwas zu ergänzen wusste. Vor allem aber wollte er sich bei ihm vergewissern: Meinst du, wir schaffen sie diesmal, vorbereitet wie wir sind?