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Autor Thema: Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses  (Gelesen 68195 mal)

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Nasreddin Yahya

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #375 am: 04.06.2016, 19:36:17 »
"Bei Cayden Cailean, dem fröhlichen Gott, auch dieser Unwürdige hier hat noch eine Überraschung parat, selbst wenn dieser hier nicht der spielerische Vater der Verschlagenheit ist, bedeutet es nicht das wir uns nicht einen kleinen Scherz mit ihnen erlauben können und sie etwas von ihrer eigenen Medizin kosten lassen."
Mit diesen Worten begann auch Nasreddin zu zaubern, wobei er jedes seiner Worte mit einer ausladenden Handbewegung unterstrich. Doch diese ausschweifenden Handbewegungen schienen Wirkung zu zeigen als sich vor dem Geschichtenerzähler eine dicke Rauchwolke bildete. In dieser düsteren und unheilvollen Rauchwolke, die den Keleshieten bei weiten an Größe übertraf, machten sich die Konturen einer Kreatur deutlich die sich langsam aber sicher aus dem aschfarbenden Rauch zu schälen schien. Ein wiederkehrender Albtraum, der Schmiedeschand.[1]
 1. Silent Image: Will Save vs 17(10 + 2 + 4 + 1)
« Letzte Änderung: 04.06.2016, 20:05:13 von Nasreddin Yahya »

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #376 am: 05.06.2016, 00:01:27 »
"Einem Wahnsinnigen kann man den Wahn nicht ausreden", kommentierte Finlay Theudis in den Raum gestellte Frage, "schon gar nicht an diesem Ort, der ein ganzes Volk in den Wahn getrieben hat."

Er fasste seinen Rapier fester und folgte den anderen grimmig entschlossen, wenn auch ohne große Hoffnung. Er teilte weder Nasreddins Ansicht, dass die Göttin der Morgenblüte ihnen hier unten helfen konnte, noch Shiras, dass ihr Kater die taktische Lage in der Höhle des verrückten Koboldkönigs einzuschätzen vermochte. Beide sprachen darauf von geplanten Überraschungen, was in Finlays Ohren jedoch auch mehr nach frommen Wünschen klang.

Was ihn aufhorchen ließ war Nasreddins Rede von einem kleinen Scherz, um die Kobolde etwas von ihrer eigenen Medizin kosten zu lassen. Dafür war Finlay immer zu haben! Er beobachtete gespannt, was der Kelshite sich ausgedacht hatte. Als er es erkannte, weiteten sich seine Augen. Und ihm kam eine Idee. Eine Vorstellung. Seine letzte Vorstellung. Nein, nicht seine Vorstellung. Es war eine Zwei-Mann-Nummer. Bunt und Finster geben sich die Ehre in einer einzigartigen, nie dagewesenen Illusionsnummer, nur heute, nur hier, und der Eintritt ist frei!

Längst hatte Finlay aus seinem Bündel (welches er zurückließ) das notdürftig verpackte Werkzeug aus der Esse gezogen (die kleineren, in ein Tuch gewickelten Teile) und sich dem vorneweg schwebenden "Schmiedeschand"[1] an die Fersen geheftet. Dabei rasselte er mit dem Werkzeug im Takt schleppender Schritte und hauchte mit dessen Geisterstimme—so täuschend echt, dass es Nasreddin kalt den Rücken hinunterlief und der Kelshite meinte, den Hauch des Geisteratems in seinem Nacken zu spüren—leise, nur ein Flüstern, ein hallendes Wispern, aber dennoch dem Kettenrasseln vorauseilend...

"Seelen für Droskars Esse... Eure Seelen werden meine Kette vervollständigen, werden mich befreien... die Seele eines Königs noch, dann wird Droskar zufrieden sein... dann werde ich endlich frei sein... eine wilde, starke Seele... für Droskars Esse..."[2]
 1. Ich nehme mal an, er schwebt in Richtung Eingang...?
 2. Bluff = 23
« Letzte Änderung: 05.06.2016, 19:50:34 von Finlay MacBhradain »
Mein Herz ist leer, deines sei voll.
~Wir sind hier~

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #377 am: 06.06.2016, 01:49:54 »
Es war eine ungewöhnliche Bühne und ein Publikum, für das Finlay noch nie gespielt hatte. Ein - zugegebenermaßen verrückter - König und seine Wachen. Eine Koboldhöhle, die lediglich von zwei Feuerschalen beleuchtet wurde, war allerdings die perfekte Grundlage für diese düstere Vorstellung und so kamen die Geräusche täuschend echt rüber. Auch Nasreddin schaffte es, den untoten Zwerg reell darzustellen. So wie der Rauch den gepeinigten Körper des Schmiedes umspielte, mochte man meinen, dass er gerade wieder in sein Unleben zurückgekehrt worden war.
Trotzdem war es bei genauerer Inspizierung offensichtlich, dass der Zauber nicht alles wahrheitsgetreu darzustellen vermochte. So fiel jedem in der Nähe der Illusion auf, dass sowohl die Hitze, die den Schmiedeschand ständig umgeben hatte, als auch der Geruch nach Kohle, Feuer, Eisen und verbranntem, gammeligen Fleisch fehlte. Davon abgesehen war dies wirklich eine imposante Illusion.
Das sahen anscheinend auch die Koboldwachen so, die ängstlich vor dem Zwergengeist zurückwichen und einander hilfesuchend ansahen. Sogar der König selbst schien für einen Moment irritiert und unsicher zu sein. Statt zurückzuweichen, ging er allerdings einen Schritt auf den Geist zu und richtete seine Axt auf ihn. Wie eines Königs würdig, ließ er sich nicht so einfach einschüchtern.
"Was machst du hier? Wir haben einen Vertrag, denk daran! Eines der Rosahautbabys gehört dir - der Rest mir" Doch dann schien dem Kobold ein Licht aufzugehen und sein gesundes Auge verengte sich zu einem Schlitz. Schließlich grinste er, als er die Illusion durchschaute und sah dabei zu Gerion und dem Höhleneingang.[1]
"Ein interessanter Trick aber einen Drachen kann man nicht so einfach täuschen." Auch wenn die Illusion durchschaut worden war, so hatte sie Gerion und dem Rest der Gruppe wertvolle Zeit erkämpft.
 1. Geschaffter Willenswurf, trotz des Malus durch Finlays bluffen

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #378 am: 15.06.2016, 15:26:00 »
Ein Kampf war jetzt unausweichlich. Der Drachenkönig schien nicht gewillt, die Kinder freizulassen oder das Opferritual abzubrechen. Stattdessen wollte er nun auch die heldenhaften Retter töten oder zumindest ausschalten, um sie später ebenfalls zu opfern. Grinsend aber durchaus wachsam umher schauend, stand er hinter seinen beiden goldenen Wachen und erwartete die ersten Angriffe. Seine Axt, die überall nur als Mann-Hau bekannt war, lag ruhig in seinen Händen, während die beiden Koboldwachen ihre Kurzspeere bereits erhoben hatten und mit ihnen auf die Helden zielten. Diese nutzen die wenigen Sekunden, die sie durch die Überraschung der Schmiedeschand-Illusion gewonnen hatten, um sich besser zu positionieren und sich mental auf einen harten Kampf auf Leben und Tod vorzubereiten.


Hier geht es zum Kampf...
« Letzte Änderung: 15.06.2016, 15:55:48 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #379 am: 21.09.2016, 03:21:56 »
Gegen einen Drachen - Kampfzusammenfassung Teil 1

"Nun gut, so soll es sein." dachte Gerion als klar war, dass nun die Waffen sprechen würden. Er sah seine Chance, den König zu erreichen. Wenn er zögerte, würden sich die Wachen eine Mauer vor ihm bilden., Also machte er beherzt einen Schritt nach vorne, zog dabei seine beiden magisch verbesserten Waffen und griff den König an. Er hoffte, dass ihm die anderen schnell zu Hilfe kommen würden, denn sonst wäre es ein kurzer Kampf.

Der Geschichtenerzähler hatte erwartet, dass der Kobold König die Illusion durchschauen würde, bei solch einem Ungeheuer war es wahrlich keine Überraschung. Doch der kurze Augenblick indem er den Schrecken in der Stimme des Königs vernommen hat, war bereits Belohnung genug für ihn und ein kleines Lächeln erschien wieder auf Nasreddins Lippen.

Nachdem der Keleshiete, Finlay dem finsteren Vater der Gewitztheit, ein anerkennendes Nicken zukommen ließ, richtete er seine Aufmerksamkeit auf eine der Koboldwachen. Mit einer fließenden Handbewegung spannte der Sohn der Wüste den Kurzbogen und leitete seine Arkane-Energie in den Pfeil, bevor er ihn davon schnellen ließ.

Shira hatte die Lage gerade erfasst, als Gerion auch schon nach vorne stürmte. Dies war selbstmörderisch - sie musste sofort reagieren. Eigentlich wollte sie das Erd-Elementar direkt auf den Koboldkönig ansetzen, doch Gerion brauchte Hilfe, sonst würde er schon im näschten Augenblick mit dem Gesicht auf dem Fels aufschlagen und sich nicht mehr rühren.

Kurzerhand schälte sich das Erd-Elementar direkt neben der rechten Wache aus dem Boden und begann sofort den drachenartigen Kobold zu attackieren.

Shira selbst konzentrierte sich auf Melokrep und versuchte dessen Kräfte zu schwächen. Doch die ganze Situation hatte sie etwas aus dem Konzept gebracht, so dass sich der Strahl neben dem Koboldkönig in die Felswand bohrte.

Während die rechte Koboldwache schwer damit beschäftigt war, den Angriffen auszuweichen oder diese mithilfe seines Kurzspeeres zu parieren - womit sie nur mäßigen Erfolg hatte und sowohl vom Erdelementar und auch Nasreddins Pfeil getroffen wurde - hatte es der König einfacher. Statt sich sofort blutrünstig auf Gerion zu stürzen, zog er sich nach einem eingesteckten Treffer - der ihn allerdings nur streifte und deshalb kaum interessierte - zurück und bereitete einen Zauber vor. Bellende und zischende Laute zogen durch die kleine Höhle, als Merlokrep die Zauberformel sprach. Finlay spürte bereits, wie er immer schläfriger wurde. In wenigen Sekunden schon, würde er auf dem Boden liegen und schlafen.

Der direkte Weg zum Koboldkönig ist Theudis verstellt, also bleibt ihm nicht viel anderes übrig als nachzurücken. Den Zauber des Kobold schüttelt er leicht ab, doch brachte es den Menschen genug aus dem Konzept um seinen Angriff nicht mit der nötigen Präzision auszuführen.

Obwohl die beiden Wachen selbst unter den Angriffen der Gruppe litten und sich darauf konzentrieren mussten, diese abzuwehren oder ihnen auszuweichen, gingen sie in die Offensive. Beide nahmen Gerion, der dem König am nächsten war, in die Zange und griffen ihn an. Dem ersten Angriff konnte der Waldläufer noch ausweichen aber der zweite traf ihn schmerzhaft in die Seite. Das Gift, das in weiser Voraussicht auf die Speerspitzen aufgetragen worden war, zeigte allerdings keine Wirkung. Mit einem schnellen Schritt stellten sich die Wachen schließlich schützend vor ihren König.

Als die Wachen sich schützend vor den zaubernden König stellten, drückte Finlay sich an der Höhlenwand entlang zwei Schritt weiter in die Höhle hinein, um eine etwas bessere Schusslinie auf diesen zu haben. Seine Göttin um Beistand bittend—fern fühlte sie sich hier unten an, so fern von ihm wie er fern vom nächsten Fluss war—brachte er einen Eiszapfen hervor, der nicht größer als ein Schlehendorn war, aber immerhin zielgenau auf Merlokrep zuschoss.

Gerion ärgerte sich, denn nun hatten sich doch die Wachen zwischen ihn und den König gedrängt. Für ihn war es derzeit kaum möglich, sie zu umgehen, also seufzte er und griff die Wache vor sich an. So wie sie nun standen konnte das Erdelementar zu seiner Rechten dazu stoßen und Theudis hätte zu seiner Linken Platz, also blieb er stehen.


Der Geschichtenerzähler spürte wie feindliche Magie versuchte sich seiner zu bemächtigen, doch sein Geist gleich einem störrischen Kamel, ließ sich nicht so leicht beugen. Als Barde war er darin geübt die Sinne und Geister andere zu täuschen und zu allem Überfluss wurde der Geist des Keleshieten von seinem unbedingten Glauben an die gütige Sarenrae und den tapferen Cayden Cailean weiter gestärkt.

Nasreddin schnaubte verächtlich und sandte ein freches Lächeln in Richtung der Kobolde, bevor er sich in Position brachte und einen weiteren Pfeil auf die Kobold-Wache abschoss.

Das Erd-Elementar lies sich nicht beirren und begrub die beiden Wachen weiternhin unter Dreck und Steinen.

Aber Shira erkannte, dass sie sich nun um Melokrep kümmern musste. Sie drückte sich an Nasreddin vorbei und begann dann einen ihrer Hexensprüche zu murmeln, um auf den Geist und den Willen des Koboldhäuptlings einzuwirken.

Zwar hatte der Koboldkönig Finlays Angriff anscheinend komplett ignoriert und sich weiter auf seinen Zauber konzentriert, doch Shira schaffte es mit ihrem Fluch, die Zauberformel des Kobolds zu unterbrechen. Merlokrep brach seinen bellenden Gesang ab und blinzelte, völlig aus dem Konzept gebracht, einige Momente. Schließlich stampfte er wütend in die nördliche Ecke der Höhle und holte tief Luft. Den Namen "Drachenkönig" hatte er unter den Kobolden offensichtlich nicht umsonst verdient. Als er wieder ausatmete, ging sein Atem in Flammen auf und verwandelte die halbe Höhle in ein Inferno. Lediglich das Erdelementar und Shiras Katze wurden von dem Drachenodem verschont.

Desna ist nicht auf Theudis Seite, zumindest nicht in diesem Kampf. Als der König ihn mit Feuer bespeiht, sieht Theudis rot. Er macht einen Schritt zur Seite und prügelt auf die Wache vor ihm ein. Doch er ist zu unkonzentriert um die Wache zu treffen.

Eingeschüchtert von dem großen Mann und dem noch größeren Schwert, schaffte es der Kobold gerade noch, dem Angriff Theudis auszuweichen. Das war allerdings alles, was das Reptil noch zustande brachte. Sein Konter war nicht mehr als ein zaghafter Versuch, das Monster vor sich zu piksen und so hieb die königliche Wache mehrere Zentimeter daneben.

Ein weiterer Kobold tauchte im rechten Gang auf und betrat die Höhle. Kraftlos bellend und kichernd schlurfte er näher. Obwohl er wie ein wandelnder Leichnam aussah, machte er sich augenblicklich an die Arbeit, einen Zauber zu wirken. In seiner knochig-weißgeschuppten Hand bildeten sich zwei magische Geschosse, welche sich sogleich auf Gerion zubewegten und sich schmerzhaft in seine Seite bohrten. Wieder kicherte der kaum ein Meter große Jekkajak, dessen Schuppen bereits grau geworden waren und verwelkt wirkten. Seine Haut spannte sich über die Knochen - kaum ein Gramm Fett oder Muskeln waren ihm geblieben. Während er kicherte, konnte man sehen, dass sich in seiner Schnauze nur noch ein einsamer Zahn befand und er unablässig sabberte. Trotzdem umgab ihn Macht und außerdem eine sichtbar magisch schimmernde Barriere.

Kaum war Merlokreps Konzentration gebrochen, konnte Finlay die Müdigkeit wieder abschütteln, doch bevor er sich noch richtig wieder orientieren konnte, wurde er bereits von Flammen eingehüllt. Er taumelte zurück. Feuer mochte Finlay gar nicht. Und so war er drauf und dran, in blinder Wut einen weiteren Eissplitter auf den König zu jagen, da schlugen zwei magische Geschosse auf Gerion ein, die vom anderen Ende der Höhle aus geschleudert wurden. Jekkajak war da.

Und hatte sich weit hinten in dem engen Gang positioniert, wo man kaum an ihn herankam.

Ha, das wollen wir doch mal sehen, ob wir dich da nicht rausbekommen...

"Filla do río, escoita o meu apelido! Lonxe das túas marxes estou consumida por un toque de ti. Polo tanto, saía das ondas, e ancho ti, deita-te sobre a terra, traia o río para min! Pon o mundo na súa roupa húmida. Murmurio-nos a todos a túa promesa máis doce nos nosos oídos: a morte! É a morte, que se aninha na nosa pel, mollado, frío e suave como o teu aliento divino."

Varisisch für (Anzeigen)

Und für Jekkajak verschwand die Welt im Nebel.

Auch der Sohn der Wüste fühlte sich von den Ereignissen überrumpelt, als ihm plötzlich Feuer entgegenschlug und magische Geschosse durch die Luft schnellten. Ein weiterer Kobold war aufgetreten und dieser heimtückische Sohn einer Natter, war offensichtlich in der Magie bewandert, da die Arkanen Geschosse, die seinen Freund Gerion trafen, in Ihm seinen Ursprung hatten. Es Handelte sich hier eindeutig um den wahnsinnigen Schamanen, doch bevor Nasreddin ihn mit Pfeilen spicken konnte wurde dieser auf einmal von einem dichten Nebel umhüllt.

Der Keleshiete fluchte innerlich, als der feige Vater der Hinterhältigkeit sich im Nebel versteckte, es blieb ihm nichts anderes übrig als sich ein neues Ziel zu suchen. Und so richtete der Geschichtenerzähler den Bogen auf die übrig gebliebene Wache.

Nasreddin spannte den Bogen, doch bevor er den Pfeil fliegen ließ, zupfte er an der Bogensehne und ließ den klaren Ton der daraus entstand nicht einfach in den weit der Höhle verklingen, sondern leitete die Magie des Klangs weiter in den Pfeil, so dass dieser förmlich summte und feuerte ihn ab.

Als Melokrep die Höhle in Flammen setzte, konnte Shira nicht mehr schnell genug reagieren und zog instinktiv die angekogelten Finger zurück. Sie musste ihn endlich stoppen. Erneut konzentrierte sie sich auf den Anführer der Kobolde. "Redulce!"  Es wurde Zeit, dass sie diese Bestie gemeinsam in die Zange nahmen.

Doch das würde nicht so einfach werden, denn aus den Augenwinkeln hatte die Hexe bereits einen kleineren Kobold entdeckt, der sofort magische Geschosse auf Gerion abfeurte. Doch dank Finlay war er auch schon wieder außer Sichtweiter hinter einer Nebelwand verschwunden.

Das Erdelementar lies sich davon nicht beeindrucken und griff weiterhin die Wache an.

Das Elementar war eine große Hilfe gegen die Wachen, sie mussten sich beeilen, den König zu besiegen, bevor der Schamane sich einmischen würde. Der Nebel irritierte Gerion nur kurz, denn er war zu ihrem Vorteil. Sollte der Schamane sich nähern, wird Gerion sich ihm entgegen stellen, falls das Elementar dies nicht tut. Als dann ein Pfeil von hinten die Wache erledigte, war der Weg frei. Gerion ging also zur Wand und dann zum König, so dass Theudis noch ausreichend Platz hatte, um anzugreifen.

Mit Leichtigkeit schien der König die Angriffe - sowohl magische, als auch physische - zu parieren und abzuwehren. Er grinste boshaft, als er sich auf einen Konter vorbereitete und mit einem mächtigen Hieb versuchte Gerion zu fällen. Die kleine Axt fraß sich aufgrund des Schwungs ein Stück in den Steinboden, bevor er sie wieder herauszog und sich wieder auf die kommenden Angriffe vorbereitete. Hätte Merlokrep getroffen, dann sähe es jetzt schlecht für den Waldläufer aus.

Statt sich aus dem Nebel hinauszubegeben, fing Jekkajak an, in einen leisen Gesang zu verfallen. Offensichtlich wollte er einen Zauber sprechen. Da man den Koboldhexer allerdings nicht sehen konnte, war es schwer bis unmöglich zu erahnen, was er wirklich vorhatte. Zwar war er wohl schon etwas senil und hatte sich nicht mehr an das Opferungsritual erinnern können, doch dumm war er anscheinend nicht. Er nutzte den Nebel einfach für sich und machte das beste aus seiner Situation.

Nun muss es aber klappen. Gerion hatte den Koboldkönig erreicht und wollte den Kampf nun schnell beenden, bevor dessen Waffe ihm den Schädel spalten würde. Leider war er so darauf bedacht, besonders gut zu treffen, dass er zu viel Schwung in die Schläge legte und seine Füße auf einigen Steinchen am Boden wegrutschten, so dass beide Angriffe ihr Ziel nicht fanden.

Finlays Plan war gescheitert. Der Kobold nutzte den Nebeln zum Zaubern. Also ließ Finlay ihn wieder verschwinden. Vorher aber nutzte er die Deckung und Jekkajaks Ablenkung, um sich an diesem vorbeizuschleichen und in seinen Rücken zu gelangen.

Kaum hatte sich der Nebel verzogen konnte Nasreddin wieder die Gestalt, des schuppige Großvater der Niedertracht ausmachen, welcher sich am anderen Ende der Höhle befand und mit leuchtenden Händen hinterhältig hin und her fuchtelte, bereit finstere Ghoule, grausame Efreet und andere grausige Gestalten zu beschwören.

Doch das konnte der Keleshieten nicht so einfach zulassen, er drehte sich mit einer schnellen Bewegung zum Schamanen und feuerte einen Magie geladenen Pfeil ab um dessen Zauber, was auch immer es sein mochte, zu unterbrechen. Leider hatte die Eile des Geschichtenerzählers ihn seine Treffsicherheit gekostet und der Pfeil flog harmlos über den Schamanen hinweg.

Mit vor Wut verzerrten Gesicht stürmt Theudis auf den König zu. Doch trotz aller seiner Wucht ist der Angriff schlecht gezielt.

Irgendwie war der Koboldkönig unverwundbar. Er trotzte scheinbar mühelos allen Angriffen. Die Hexe musste sich etwas anderes einfallen lassen. Erneut nutzte sie den Stab und beschwörte diesmal ein Blitz-Elementar. Doch sie musst sich scheinbar erst an diesen Stab gewöhnen, denn anstatt eines mächtigen Blitzes entfuhr dem Wesen lediglich eine Batterie an Funken, welche an Merlokrep mühelos abprallten.

Der Koboldkönig stellte sich als übler Gegner heraus. Da er klein, geschickt und zusätzlich durch ein magisches Schild geschützt war, schien er den Angriffen Gerions und Theudis mit Leichtigkeit ausweichen zu können. Wie Theudis allerdings merken musste, verließ sich Merlokrep nicht nur auf seine Defensive. Mit einem mächtigen Hieb schwang der König Mann-Hau in Richtung des viel größeren Menschen vor sich und traf seine Hüfte. Die magische Axt fraß sich tief in das Fleisch des Mannes. In diesem Moment wusste Theudis: Wenn er nicht so stark und ausdauernd wäre, hätte dieser eine Hieb ihn getötet. Die Gerüchte über die Stärke des Koboldkönigs schienen sich zu bewahrheiten.
« Letzte Änderung: 21.09.2016, 03:22:13 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #380 am: 21.09.2016, 03:26:49 »
Gegen einen Drachen - Kampfzusammenfassung Teil 2

Kaum war der Nebel verschwunden und Finlay hinter den Koboldschamanen geschlichen, beendete dieser seinen Zauber. Neben Shira fing es an zu leuchten und wie aus dem nichts erschien eine riesige Fledermaus, die auch sofort angriff aber die Hexe verfehlte. Jekkajak sah in der zaubernden Hexe anscheinend eine Gefahr und feuerte ein weiteres mal zwei magische Geschosse ab, die sich zielsicher und schmerzhaft in Shiras Körper bohrten. Der Schamane fing laut an zu lachen und zu jaulen, bevor er sich ein Stück von Finlay entfernte und sich auf diese direktere Bedrohung konzentrierte. Sabbernd bereitete er sich auf einen Angriff vor.

Der Schamane befand sich nicht mehr da, wo Finlay ihn zuletzt gesehen hatte. Also macht Finlay einen Schritt hinterher und greift ihn an. Erfolglos.

Die Götter waren gerade nicht auf ihrer Seite, Theudis wie auch er selbst konnten den König nicht verletzten, aber dieser hatte Theudis eine tiefe Wunde zugefügt. Nun hatte Gerion eine weitere Chance und er wollte sie endlich nutzen.

Der Geschichtenerzähler konnte seine Unsicherheit nur schwer verbergen, als seine Angriffe und die Angriffe seiner Gefährten ins leere schlugen, wohingegen die wilden Attacken des Königs und des Schamanen ihre Ziele trafen. Doch Nasreddins heroische Gefährten, die tapferen Söhne und Töchter des Heldenmutes machten keine anstalten aufzugeben, daher konnte auch er es sich nicht erlauben dies zu tun. Daher schluckte der Sohn der Wüste seine Unsicherheit herunter und schenkte dem Schamanen ein grimmiges Lächeln ebenso wie einen magischen Pfeil.

Der rießigen Fledermaus konnte die Hexe gerade noch ausweichen, aber gegen die magischen Geschosse des Schamanen hatte sie keine Chance. Jetzt hatten sie es schon mit 3 Gegnern zu tun. Sofort zog sie sich an den Rand der Mauer zurück und begann die Fledermaus mit einer kreisenden Bewegung ihrer Hände und dem Stab in ihren Bann zu ziehen. "Dormira!", endete sie die Aktion.

Das Blitz-Elementar versuchte weiterhin den Koboldkönig mit seinen aufgeladenen Pranken zu treffen, doch die Echse war ziemlich wendig, so dass der Versuch erneut daneben ging.

Vor Schmerzen eucht der Barbar laut auf, so hatte er sich den Kampf nicht vorgestellt. Ohne weiter groß darüber nachzudenken holt er einfach ungezielt weiter aus und prügelt auf den Goblinkönig ein.

Wieder wich der König fast allen Angriffen aus, die ihm entgegengeschleudert wurden. Selbst die gut gezielten Schläge Gerions wurden von der magischen Barriere aufgehalten und warfen das kleine Reptil nur einige Zentimeter in Richtung der Höhlenwand. Schließlich sah der Koboldkönig seine Zeit gekommen und hieb nach dem Waldläufer, doch dieser konnte dem vernichtenden Angriff im letzten Moment ausweichen.

Das graue und alte Reptil hatte dem Angriff Finlays gekonnt ausweichen können und tanzte fast schon, irre lachend, durch die Höhle. Dabei hielt der Schamane seine Hände ausgestreckt und schon nach wenigen Sekunden verließen regenbogenfarbene, in der Luft tanzende, geometrische Formen seine Hände und rasten auf Nasreddin zu. Diesen schien das Farbspiel allerdings nichts anhaben zu können.

Finlay setzte dem Schamanen nach und verfehlte abermals. Zeit, etwas von den alchemischen Substanzen auszuprobieren, die der alte Gnom vorhin verteilt hatte. Zum Beispiel den Stein, der einen solchen Krach erzeugt, dass man hinterher nichts mehr hört. Wer nichts mehr hört, zaubert schlechter.

Einen Moment hält Theudis inne. Er schaut sich den Koboldkönig an und lässt ihn diesmal nicht aus den Augen. Er holt weit und sein Zweihänder findet mit einem schmatzenden Geräusch Fleisch.

Nachdem die Fledermaus müde zu Boden gesunken war, musste sich die Hexe nun endlich um den Schamanen kümmern. Erneut erhob sie den Stab und erzeugte ein weiteres Blitz-Elementar, welches sich vor dem Schamanaen aufbaute, aber ebensowenig wie das andere etwas ausrichten konnte. "Verdammt!", entfuhr es ihr. Diese Elementar zeigten bei weitem nicht den Erfolg, welchen sie sich versprochen hatte. Sie musste dringend ihre Strategie wechseln.

Nasreddin starte wie gebannt auf das Farbenspiel welche urplötzlich sein Blickfeld erfüllte das klare Blau, das lebendige Grün, das leidenschaftliche Rot und noch viel mehr. Alles Farben die der Geschichtenerzähler kannte, die ihm vertraut waren und ihn an die Märkte seiner Heimat erinnerten an denen geschäftige Keleshieten, in farbenfrohen Kaftanen ihrem bunten Treiben nachgingen.

Doch der glasige Blick der sich auf den Augen des Keleshieten gebildet hatte hielt nicht lange an und wurde ersetzt, durch das schelmische Lächeln einer Person, der ein Streich erfolgreich gelungen war. Und so schoss Nasreddin einen magischen Pfeil durch den Regenbogenstrahl hindurch, auf den Schamanen ab.

Frustriert, fast schon halbherzig, hieb Gerion abermals nach dem König—und abermals wurde sein erster Angriff von dem magischen Schild abgelenkt, woraufhin der zweite ganz ins Leere ging. Das mit dem Schild störte allmählich. Wovon mochte es ausgehen? Hatte Merlokrep gezaubert, bevor er den Menschen in seine Höhle ließ? Oder ging der Schutz von einem Gegenstand aus?

Inzwischen keuchte Theudis und schnappt hörbar nach Luft. Der Schweiß brannte in seinen Augen. Seine Waffe wurde immer schwerer und so fiel es dem Koboldkönig leicht seinem nächsten Angriff auszuweichen. Ein Lachen entsprang der Kehle von Theudis Gegner.

Wieder schaffte es der König, so gut wie jeden Angriff abzuwehren. Lediglich Theudis, mit seiner ungezügelten, rohen Kraft, schafft es, Merlokrep zu verletzen. Doch wo die vorherigen Feinde des Barbaren durch einen solchen Schlag getötet, ja gespalten worden wären, verzog der Koboldkönig nur schmerzvoll das Gesicht. Er stand noch immer auf den Beinen. Zeigte zwar klare Anzeichen davon, Kraft und Ausdauer verloren zu haben aber er war immer noch ungeschlagen und schien sich einen Spaß daraus zu machen, wie wild mit Mann-Hau umherzuwirbeln. Dieses mal ging sein Schlag in Richtung Gerions, doch der Waldläufer schaffte es, dem Hieb auszuweichen.

Zwischen Elementar und Finlay in die Ecke gedrängt, wagte es Jekkajak nicht, sich auf einen Zauber zu konzentrieren. Stattdessen zog er einen kleinen Dolch, der nach nicht viel mehr als einem übergroßen Zahnstocher aussah und hieb damit in Richtung des Akrobaten und Klerikers. Obwohl der Angriff überraschend kam, wehrte Finlay ihn ab.

Immer wenn der König den mächtiger Hammer hob, spürte Gerion eine gewisse Aufregung. Diese Waffe wurde als sehr gefährlich beschrieben und er wollte sie nicht zu spüren bekommen. Bisher hatte er Glück, aber er selbst hatte genauso wenig Erfolg wie der König. Als er gerade überlegte, wohin sein nächster Schlag gehen sollte fiel sein Blick auf einen Riss im Felsen oberhalb des Königs. Er war kein Zwerg, aber er hatte schon das ein oder andere Mal in einer Höhle übernachtet und prüfte den Felsen oft mit einigen Schlägen auf Stabilität. Vielleicht war das ein Weg, den König in Bedrängnis zu bringen. Kurz entschlossen hob er nur die Axt und ziele auf den Felsen, dorthin, wo der Felsen am schwächsten aussah. Aber wieder einmal merkte er, dass die Axt eher seine Waffe war, denn er traf den Felsen nicht genau dort, wohin er gezielt hatte und so knallte sein Schlag wirkungslos gegen den Felsen.

Inzwischen keuchte Theudis und schnappt hörbar nach Luft. Der Schweiß brannte in seinen Augen. Seine Waffe wurde immer schwerer und so fiel es dem Koboldkönig leicht seinem nächsten Angriff auszuweichen. Ein Lachen entsprang der Kehle von Theudis Gegner.

Doch bevor Finlay seinen Plan durchführen konnte, tauchte plötzlich ein weiteres von Shiras seltsamen Wesen direkt neben dem Schamanen auf und machte ihm einen Strich durch selbigen. Hatte so ein Ding überhaupt ein Gehör? Würde es sich von ihm angegriffen fühlen und auf ihn losgehen? Da stach Finlay doch lieber einfach zu. Leider in die Luft.

Er war halt kein Kämpfer. Er blickte einfach nicht durch. Die Schlacht um ihn herum: Chaos. Und er selbst war mit allem, was er tat, immer zu spät dran. Warum hatte er sich noch einmal freiwillig für diese Aufgabe gemeldet? Warum hatte er je gedacht, er könnte dabei nützlich sein? Weil er einmal, mit Oldroyd zusammen, eine Handvoll Straßenräuber abgewehrt hat?

Die beiden Blitzelemente verfolgten weiterhin stur ihr Ziel und liesen elektrisch geladene Blitze auf den Schamanen und den Koboldkönig niedersausen. Doch so richtigen Erfolg konnten sie damit nicht erzielen.

Die Hexe beobachtete die Situation mit sichtlichem Missfallen. Aber so richtig hatte sie noch keine Idee, wie sie der Lage Herr werden konnte. Erneut zeigte sie mit dem Stab kurz hinter Merlokrop und schon erschien ein weiteres Blitzelement, welches auch gleich mit viel Getöse einen Blitz auf dem Koboldkönig entlud.

Soleb hörte den Kampflärm, welcher ihn etwas abschreckte. Aber letztendlich siegte doch seine Neugier und er wagte sich in die Höhle, wo er mit schnellen Blicken schreckhaft von einem Schauplatz zum nächsten lugte.

Auch Nasreddin war überrascht über die Widerstandsfähigkeit des Schamanen, welcher ohne Zweifel der zähe Großvater einer Steinschildkröte war, da er selbst, obwohl er bereits mit zwei Pfeilen gespickt war, Finlays Angriffen mit der Geschicklichkeit einer Wüstennatter auswich. Glücklicherweise wurde der Kobold, durch den finsteren Finlay und den minderen Geist welchen Shira, die Tochter der Weisheit, sich zu Diensten gemacht hat, derart bedrängt so das es ihm garnichtmehr möglich war zu Zaubern.

Doch der Wahnsinn des Schamanen muss ihm ein übernatürliches Reaktionsvermögen verliehen haben, denn selbst in dieser ausweglosen Situation, gelang es ihm dem gezielten Schuss des Keleshieten auszuweichen.

Durch die gemeinsamen Angriffe der Gruppe und beschworenen Elementare, konnte der König nicht rechtzeitig auf Gerions Plan reagieren. Auch wenn der Schlag des Waldläufers nicht gut gezielt war, lösten sich einige Steinbrocken und fielen auf Merlokrep hinab. Seine magische Barriere schaffte es zwar, den größten Teil aufzuhalten aber einige Steine brachen durch und trafen den König auf den Kopf. "Was versuchst du da, Mensch?" Die Stimme des Königs war nicht viel mehr als ein wütendes Knurren und Bellen. Diese Wut verwandelte der Koboldkönig in einen vernichtenden Schlag. Mann-Hau fraß sich durch das Kettenhemd und damit in Gerions Bauch. Dort hinterließ die gefährliche Waffe eine klaffende Wunde. Gerion brach zusammen und blieb reglos auf dem Boden liegen. Er lebte noch aber würde es nicht mehr lange tun, wenn man ihm nicht half. Merlokrep leckte sich währenddessen die Lippen. "Wer ist das nächste Opfer für Mann-Hau?!"

"Hahahaha!" lachte der kleine Koboldschamane und tanzte dabei umher. Den Angriffen seiner beiden Gegner wich er scheinbar ohne viele Probleme aus, während er selbst mit seinem Dolch nach Finlay schlug. Die Angriffe Jekkajaks schienen nicht sehr gut gezielt und recht unmotiviert zu sein, als wolle er sein Gegenüber gar nicht stark verletzen. "Wirst ein gutes Opfer für Krone abgeben. Jaja!" knurrte und bellte er Finlay entgegen, während er mit seinem Miniaturdolch durch die Gegend hieb. Finlay konnte dabei einen genaueren Blick auf die Waffe werfen, die eindeutig keine Massenware war. Runen überzogen die Oberfläche und die Klinge schien in einem leichten Rot zu glänzen.

Als der Koboldschamamen ihn in der Händlerzunge anplärrte, grinste Finlay böse.

"Ja weißt Du denn nicht", erwiderte er, indem er vertraulich die Stimme senkte, "dass ich gar nicht sterben kann? Meine Göttin hat mir den Fluss versprochen!"

Doch dann verging ihm das Grinsen. Gerion war soeben unter einem gewaltigen Axthieb zu Boden gegangen und rührte sich nicht mehr. Wie ging das an, dass fünf Menschen nicht gegen zwei kleine Kobolde ankamen? War deren Magie wirklich so mächtig oder hielt ein finsterer Gott schützend die Hand über die beiden? Obwohl Theudis und Gerion auf den König einhieben, zeigte der noch keine nennenswerten Blessuren? Haben wir überhaupt eine Chance gegen sie? Jedenfalls nicht ohne Gerion.

Danach bedurfte es keinerlei Überlegung mehr: Finlay turnte quer durch die Höhle auf den Verletzten zu. Doch Furcht ließ seine Darstellung mittelmäßig—schlimmer noch: vorhersehbar—ausfallen, was der Koboldschamane dazu nutzte, ihm einen Dolchstoß mit auf den Weg zu geben.

Bei Gerion angelangt, beugte Finlay sich über ihn und rief seine Göttin an. Aus weiter Ferne spürte er Naderis Antwort. Bildete er es sich ein oder klang sie verzweifelt? Als wollte sie ihn fragen: Was machst Du nur so weit unter der Erde, so weit weg von mir? Komm doch wieder her! So schwach wie ihr antwortender Ruf in seiner Seele war die heilende Energie, die sich in seiner Brust ansammelte und warm den linken Arm hinabschoss und in Gerions reglosen Körper fuhr.

Gerade erst erschienen, versuchte das Blitz-Elementar in der Ecke weiterhin seine Blitze gegen den Kobold-König zu feuern, doch dieser nahm nicht einmal Notiz von ihm, was auf Grund der Harmlosigkeit des Elementars auch nicht verwunderlicht war.

Ebenso uneffektiv war auch das Elementar bei dem Kobold-Schamanen, welches mit seinen Blitzen bestenfalls eine weitere Lachsalve beim Schamanen hervorrief.

Wütend schüttelte die Hexe den Kopf. War denn den beiden überhaupt nicht beizukommen? Als der Zauber nachlies und sich das eine Elementar zwischen ihr und dem König auflöste, nahm sie ihren Stab und machte eine schwungvolle Bewegung von rechts der schlafenden Fledermaus bis in Richtung von Merlokrep. Vielleicht schaffte es das Blitzelementar ja dem König die metallene Waffe aus der Hand zu schlagen, so dass er endlich aufhörte damit weiter herumzuprahlen.

Einen traurigen Blick lies sie auch auf Gerion fallen, der die voll Kraft von Mann-Hau zu spüren bekommen hatte. Hoffentlich konnte ihm Nasreddin schnell zur Hilfe eilen.

Der Kampf zog sich immer weiter in die Länge, nicht gerade nach Theudis Geschmack. Er merkte immer mehr, dass seine Arme schwerer wurden und er unkonzentriert wurde. Auch Theudis nächster Angriff verfehlte den Koboldkönig bei Weitem, es sah schon fast wie ein Kunststück aus als der Kämpfer weit an dem Kobold vorbeischlug.

Gerion sah den Schlag kommen, aber es war zu spät und dann war alles schwarz....Er spürte Schmerzen, überall, sie bohrten sich wie glühende Klingen in seinen Kopf, seinen Körper, sein Bewusstsein...Bewusstsein. Er fühlte wieder etwas, er war am Leben.

Es dauerte einen Moment bis er realisierte, wo er war und was vermutlich geschehen war. Er öffnete die Augen und schaute voller Angst nach oben in der Erwartung, die Waffe des Königs auf sich zurasen zu sehen. Der König stand da, aber die Axt war nicht in seiner Hand. Und dann sah er sie, sie lag direkt vor seinen Füßen, vor Gerions Nase. Ohne lange nachzudenken schnappte er die Waffe vor den Augen des verdutzt blickenden Königs, stand auf und versuchte sich ein Stück zurückzuziehen, die Waffe des Gegners fest in seiner Hand.

Die Provokationen des Kobolds fielen überraschender weise auf fruchtbaren Boden, auch wenn Keleschieten für ihr heißblütiges Temperament bekannt waren, zog Nasreddin meist Wortgefechten echten Gefechten vor. Doch der Kampf verlief derartig schlecht, dass es kein Wunder war das das der Sohn der Wüste langsam die Nerven verlor.
"Beim süßen Gebräu des fröhlichen Gottes, wurde ich dieser unflätige Großvater der Hinterhältigkeit, von der grausamen Göttin des Schicksal mit teuflischen Glück gesegnet...?!"
Der entnervte Aufschrei des Geschichtenerzählers wurde durch einen weiteren Angriff untermahl, welcher wieder einmal verfehlte. Bevor Nasreddin jedoch eine weitere Schimpftirade von sich lassen konnte, blieben ihm die Worte je im Halse stecken als der Situation Gerions des Waldemanns gewahr wurde.
Leider war der Geschichtenerzähler nicht in der Position sich vom Kampf zu lösen, da er fürchten musste, dass der Schamane dieser heimtückische Vater giftiger Skorpione, ihnen sogleich in den Rückenfallen würde. Umso erleichterter war er, als Freund Gerion sich erhob und auf ihn zu humpelte, das erlaubte dem Keleschieten sich voll und ganz auf den Schamanen zu konzentrieren, oder jedenfalls den versuch dazu.

Gerade noch wurden die Angriffe der Gruppe von dem magischen Schild oder der Axt aufgehalten des Koboldkönigs aufgehalten, da stürmte auch schon eines der Blitzelementare vor, die Shira beschworen hatte. Dieser Angriff kam so überraschend und war durch den Anlauf so durchschlagskräftig, dass dem König seine heißgeliebte Waffe aus den Händen geschlagen wurde. "Mann-Hau!" schrie er, als sich alles um ihn herum regelrecht überschlug. Finlay brachte den fast toten Waldläufer wieder ins Leben zurück, der den Moment sofort nutzte und die magische Axt des Königs klaute.
Jetzt hatte Merlokrep seinen größten Vorteil verloren. Die magische Waffe, mit der er schon so viele Leben genommen hatte. Doch auch wenn er einen Moment ungläubig auf Gerion starrte, gab der König nicht auf. "Denkt nicht, dass ihr gewonnen habt. Ihr steht vor einem Drachen!" Mit diesen Worten verlängerten sich die Fingernägel des Kobolds und wurden zu scharfen Krallen. Wie wild schlug er nach Theudis und fügte ihm dabei vier blutige Wunden zu.

"Werf dich gerne in Fluss, wenn Opfer fertig ist." bellte der kleine Schamane Finlay hinterher, während er versuchte diesen mit seinem Dolch zu erwischen. Doch auch wenn die akrobatische Einlage vorhersehbar gewesen war, schaffte Jekkajak es nicht, Finlay zu verletzen. Er war immer noch ein Schamane - kein Krieger. Aus diesem Grund entfernte er sich auch wieder tanzend von dem Elementar - und wich dabei durch Glück, Können oder Zufall zwei weiteren von Nasreddins Pfeilen aus - und konzentrierte sich ein weiteres Mal auf einen Zauber.

Als Gerion die Waffe des Königs in der Hand wog, spürte er kurz den Impuls, sich mit ihr wieder in den Kampf zu stürzen und den König mit dessen eigenen Waffe zu schlagen. Aber als seine Muskeln sich anspannten, spürte er die Schmerzen seiner Wunde überall in seinem Körper und zuckte kurz zusammen. Der Schmerz erinnerte ihn daran, was jetzt wichtig war, er war kaum in der Verfassung sich dem König entgegen zu stellen. Also holte er eines der kleinen Fläschchen aus dem Rucksack, von dem er wusste, dass es seine Wunden zumindest ein wenig heilen würde. Die Wirkung setzte sofort ein und er fühlte sich etwas besser, auch wenn der Schmerz immernoch stark zu spüren war. Außerdem packte er den schweren Hammer weg, er wollte wieder mit den vertrauten Äxten in den Kampf gehen.

Von den erzeugten Blitz-Elementaren zeigte sich lediglich das zuletzt herbeigerufene Elementar als ebenbürdig für die die beiden Kobolde. Das vor dem Schamanen löste sich gar von selbst auf, da der Zauber nicht länger wirkte. Dadurch hatte nun der Schamane freie Fahrt und Shira musste regieren. Sie hatte genug von den Elementaren, die nicht so recht nach so reagierten, wie sie es sich vorstellte. Kurzerhand griff sie auf Wesen zurück, mit denen sie mehr Erfahrung hatte. Sie machte mit dem Stab eine Bewegung in Richtung des Schamanen, worauf ein Wolf hervorsprang, der sofort auf den Kobold zuschoss.

Nachdem sich Nasreddin vergewissert hat, das sein guter Freund Gerion in Sicherheit war, konnte er sein ganzes Augenmerk auf den heimtückischen Urvater der Verderbtheit richten, welcher sich zweifelsohne darauf vorbereitete einen grausigen Zauber auf sie loszulassen. Glücklicherweise gab dieser Augenblick, dem Keleshieten die Gelegenheit die sie so dringend brauchten, denn während des Zauberns konnte der garstige Großvater der lästigen Mindergeister nur schwerlich ausweiche.

Bei der rechtschaffenden Morgenblüte und bei dem tapferen Gott der Abenteurer, bitte gebt diesem Unwürdigen einen sicheren Arm und ein scharfes Auge, um diese Unholde zu besiegen, so dass wir die Kinder schnell aus diesem Ort des Schreckens befreien können.

Als er dieses Stoßgebet von sich gegeben hatte, ließ Nasreddin den durch Magie durchtränkten Pfeil von der Sehen, welcher mit der Schnelligkeit eines Zephyrs auf den mörderischen Schamanen zuflog.

Alles geschah so schnell. Überall blitzte und zischte etwas, wirbelte etwas herum, rannte hin und her. Finlay kam nicht mehr mit. Er war eben kein Kämpfer! Eine solche Schlacht hatte er noch nicht erlebt. Und so stand er noch verdutzt da, als Gerion—gerade hatte der noch bewusstlos auf dem Boden gelegen—aufsprang und an ihm vorbeidrängte. Er selbst konnte sich gar nicht so schnell entschließen, was tun. Immer war er zu spät mit allem, stand im Weg, zauberte das falsche oder zumindest nichts, worauf die Gefährten reagierten (Oldroyd hätte den Nebel zu nutzen gewusst, aber Oldroyd war tat) und außerdem war Finlay am Ende seiner Kräfte. Und so schleuderte er, weil ihm so schnell nicht besseres einfiel, einen Eiszapfen auf den König. Herantreten traute er sich nicht, direkt an das Blitzding da heran, und neben ihm schwang Theudis sein Riesenschwert wie ein Wilder. Und weil Finlay so sehr aufpasste, ja nicht den falschen zu treffen, traf er niemanden. Hinterher erst fiel ihm auf, dass er noch den Donnerstein in der Hand hielt und jetzt eigentlich der richtige Moment gewesen wäre, diesen auf den—zaubernden!—Schamanen zu werfen.

"Verflucht!" rief er und zu sich selbst: Was soll das, was verlierst du hier die Nerven? Jetzt pass halt auf, was du tust, sonst kommst du hier nicht wieder raus!

Schlagartig fühlte Theudis wie seine Waffe schwer wurde. Er kannte das Gefühl zur Genüge, normalerweise spürte er es aber erst, wenn sein Gegner blutend am Boden lag. Er hatte diesen Kobold deutlich unterschätzt. Mit seinen Armen, die sich wie frische Butter anfühlten, holte er aus und schaffte es nach dem König zu schlagen, auch wenn der Hieb nicht sonderlich effektiv war.

Thorgrimm

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« Antwort #381 am: 21.09.2016, 04:11:55 »
Völlig auf seinen Zauber konzentriert, sah Jekkajak, der alte, graue Schamane der Wahrschuppenkobolde den Angriff Nasreddins nicht kommen. Schon als der Pfeil von der Sehne flog, war das Schicksal des kleinen Reptils besiegelt. Zielsicher fand das mit magischer Energie aufgeladene Geschoss sein Ziel zwischen den kleinen Augen und beendete so augenblicklich das Leben des Schamanen. Abrupt hörte er mit seinem Gesang, der nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung von Bell-, Zisch- und Knurrlauten war, auf und wurde so daran gehindert, seinen Zauber zu Ende zu führen.
Der Koboldkönig war viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu verteidigen und ohne Mann-Hau auszuteilen, dass er den Tod seines engsten Vertrauten gar nicht richtig mitbekam. Fieberhaft kämpfte der Kobold gegen die Übermacht an Gegnern und seine vielen Verletzungen an, doch egal wie sehr er sich anstrengte, auch seine Zeit war schon bald gekommen. Der König sah sein Ende noch nicht gekommen und kämpfte verbissen weiter, bevor er schließlich mit einem finalen Angriff gerichtet wurde.

Vier Koboldleichen lagen verstreut im Raum herum. Die grauen Schuppen des Schamanen wurden langsam rot von Blut gefärbt. In seiner Hand hielt er noch immer den magischen, runenverzierten Dolch und sein Maul war zu einem letzten Schrei aufgerissen. Die beiden königlichen Wachen wirkten in ihren goldenen Rüstungen selbst tot auf dem Boden noch erhaben. Doch der König war ein ganz anderes Kaliber. Für einen Kobold hatte er wie wild gekämpft und eine deutliche Bedrohung dargestellt. Ob er wirklich zum Teil Drache war, würde man jetzt nicht mehr herausfinden. Doch er hatte Feuer gespuckt und war ein außerordentlich mächtiges Exemplar seiner Rasse gewesen. Jetzt lag auch er auf dem kalten Steinboden und blutete aus mehreren Wunden. Auf seinem Kopf thronte die Krone des Koboldkönigs - der Grund für all den Wahnsinn und die Entführung der Kinder. Ihre spitzen Zacken waren blutbesudelt. Ganz offensichtlich ein mächtiger, magischer Gegenstand - so wie Mann-Hau.
Doch die blutbesudelten Zacken der Krone konnten auch bedeuten, dass schon jemand geopfert worden war. Kamen die Helden zu spät? Hatten sie sich zu viel Zeit gelassen? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Ein einzelner Gang führte im Nordosten der Höhle noch tiefer in den Berg hinein. Wenn die Kinder irgendwo waren, dann dort.
« Letzte Änderung: 21.09.2016, 04:13:16 von Thorgrimm »

Gerion der Wanderer

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« Antwort #382 am: 21.09.2016, 09:35:30 »
Als sie merkten, dass der König schwächer wurde, beflügelte das die Helden. Gerion nahm Mann-Hau und näherte sich dem König. Alle umstehenden nutzen die Chance und gemeinsam schafften sie es, den König niederzustrecken. Als es vollbracht war, lehnte Gerion sich erschöpft an die Felswand hinter sich. Schweiß rann ihm die Stirn hinab. Er blickte auf den toten König, dann auf die anderen Leichen und war froh, dass es vorbei war. Es war ein harter Kampf gewesen und zweifelsohne hatten die Gegner den Tod verdient, sie hatten versucht, einen anderen Weg zu finden. Aber in diesen Höhlen steckte der Wahnsinn in allen Kreaturen - vielleicht auch in ihrer Gruppe.

Er stand dort einen Moment, die beiden blutverschmierten Äxte in der Hand, angelehnt an den kalten Felsen, als ihm die Kinder wieder einfielen. "Kommt, suchen wir die Kinder. Plündern können wir später noch" und zeigte in die Richtung des Gangs.

Shira

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« Antwort #383 am: 22.09.2016, 00:06:39 »
Als zuerst Jekkajak von Nasreddin's Pfeil getroffen zusammen sackte und kurz darauf auch noch Merlokrep, viel eine zentnerschwere Last von der Hexe ab. Obwohl sie vor dem Koboldkönig gewarnt wurden, hatte sie auf Grund der Übermacht, welche sie dem Schamanen zu verdanken hatten, gedacht, dass sie den Kobold schnell überwinden können. Doch weit gefehlt, der König mit seinem mächtigen Beil schien unbezwingbar. Selbst die heraufbeschworenen Elementare hatten kaum eine Chance. Um so glücklicher, dass es einem gelang, dem König das Beil zu entreißen.

Doch Gerion hatte recht, es wurde aller höchste Zeit die Kinder zu retten. "Lass uns nachsehen, wo die anderen Kinder sind. Es gibt mir keine Ruhe, wenn ich nicht weiß, ob sie noch leben oder in Gefahr sind. Dies sind nicht die einzigen Kobolde in der Höhle."

Finlay MacBhradain

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« Antwort #384 am: 25.09.2016, 12:37:48 »
Gerion und Shira hatten ihre Sinne wesentlich schneller beisammen als Finlay. Schamane und König waren längst zu Boden gegangen, da sprang sein sein Blick noch immer panisch in der Höhle herum, als drohe aus allen Richtungen ein Angriff.

Als endlich feststand, dass keine unmittelbare Gefahr drohte—und auch die seltsamen Blitzviecher verschwunden waren—gelang es Finlay endlich, sich zusammenzureißen. Immerhin, er lebte noch! Dafür, dass er sich zuvor nicht die geringste Hoffnung gemacht hatte, sie kämen hier lebend wieder hinaus... Nun, noch waren sie es nicht.

Naderi, lass das den letzten Kampf in diesen verdammten Höhlen gewesen sein! Lass Kerrdamark sein Wort halten!

Dann schlich er vor. An der Gabelung wandte er sich ohne Zögern nach links, denn er hatte vorhin schon gesehen, dass der rechte Abzweig in eine kleine Höhle führte, in der sich niemand befand. Beim Schleichen spitzte er die Ohren. Die eigenen Gefährten sahen und hörten den Gaukler einen Augenblick später bereits nicht mehr. Wer kurz abgelenkt war und nicht mitbekommen hat, dass Finlay vorgerückt war, mochte denken, er habe sich in Luft aufgelöst. Leider pochte der eigene Puls so laut in seinem Ohr, dass davon die Fußtritte herumschleichender Kobolde wohl übertönt würden.[1]
 1. Stealth = 28 (nat. 20);
Perception = 15
« Letzte Änderung: 25.09.2016, 16:04:16 von Finlay MacBhradain »
Mein Herz ist leer, deines sei voll.
~Wir sind hier~

Gerion der Wanderer

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« Antwort #385 am: 25.09.2016, 15:58:06 »
Gerion sah aus dem Augenwinkel, dass Finlay schon weiter ging, aber auch nur deshalb, weil er gerade noch in die Richtung gezeigt hatte. "Na, jetzt hat er es aber eilig", dachte er bei sich und begann, ihm zu folgen.

"Komm, lass und Finlay folgen", sagte er in Vorbeigehen zu Shira und ging ebenfalls in den Gang. Auch er bemühte sich, leise zu sein, denn er war nicht sicher, dass dort nichts mehr lauerte.[1]
 1. Stealth 18
« Letzte Änderung: 25.09.2016, 15:59:42 von Gerion der Wanderer »

Amani

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« Antwort #386 am: 27.09.2016, 10:43:19 »
Nachdem der Koboldkönig fiel war Theudis sofort auf den Knien. Sein Atem ging stoßweise, seine mächtige Brust hob und senkte sich. In seinem Ohren konnte er seinen Puls spüren, seine Sicht war verschwommen. Jeder verdammte Muskel in seinem Körper brannte. Einen Moment lang wusste er nicht wie er wieder aufstehen sollte, als seine Begleiter schon weiter stürmen wollten, doch er hatte nicht die Kraft zu reden.

Klirrend fiel sein Zweihänder aus seiner Hand. Mit beiden Händen stützte er sich auf dem Boden auf und wuchtete seinen Körper wieder auf die Beine. Theudis lief Schweiß in die Augen als er sie zusammenknief und versuchte zu erkennen, wo die anderen hinrannten. Mit schweren Schritten folgte der Barbar den Anderen. Der König war ihm vollkommen egal. Er konzentrierte sich nur darauf einen Schritt nach dem anderen zu machen.

Shira

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« Antwort #387 am: 27.09.2016, 16:49:23 »
Ohne Gerion's Hinweis, hätte Shira das Verschwinden von Finlay nicht bemerkt. Zu sehr hatte sie noch die anderen im Auge, damit sie als Gruppe den Raum verliesen. So viel ihr auch auf, dass es Theudis schwerer erwischt hatte, als es auf den ersten Blick aussah. Auch ein Bär von einem Mann wie er, musste den vielen Treffern des Kobolds Tribut zollen.

"Was ist los mit dir? Ich glaube du kannst einen guten Schluck gebrauchen", grinste die Hexe, wobei es mehr ein ironisches Lachen war, da sie sehr wohl gesehen hatte, was der Kämpfer einstecken musse.

Sie griff in die Innentasche ihrer Jacke und zog ein kleines Fläschen hervor[1]. "Trinke dies und du wird wieder zu Kräften kommen. Oder glaubst du ich trage dir den Zweihänder hinterher."

Dann blickte sie noch einmal die Leichen der Kobolde an. Konnten sie es wirklich riskieren, dies alles herumliegen zu lassen, bis sie die Kinder gefunden hatten. Was wenn die anderen Kobolde kamen und die gefährlichen Waffen an sich nahmen, um ihren König zu rächen.

Sie bückte sich und nahm zumindest schon einmal die Krone des Königs sowie den Dolch des Schamanen an sich - sicher war sicher. Die goldene Rüstungen konnten sie auch später noch mitnehmen.
 1. Cure Light Wounds
« Letzte Änderung: 27.09.2016, 16:56:40 von Shira »

Thorgrimm

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« Antwort #388 am: 30.09.2016, 17:29:42 »
Die Kinder waren nicht vergessen und so zog es die Gruppe augenblicklich weiter durch die kleinen Koboldgänge. Schmerzende Verletzungen mussten warten und eine Verschnaufpause würde man auf später verlegen müssen. Jetzt galt es endlich die restlichen drei Kinder zu finden, die sich noch hier befinden mussten. Schließlich hatte man sich die ganze Mühe nur ihretwegen gemacht. Ob sie schnell genug gekommen waren, würde sich schon bald zeigen.
Wenn man Kerrdamarks Karte Glauben schenken konnte - zumindest bisher hatte sie der Wahrheit entsprochen - befanden sich hier nur noch zwei weitere Höhlen. Eine davon war bis auf einige Einrichtungsgegenstände in Koboldgröße und einem guten dutzend verschiedener Trophäen - von Schädeln, bis hin zu Fellen - leer. Vermutlich die Wohnhöhle des Königs selbst.
Folgte man dem zweiten Gang allerdings weiter, kam man schnell in der Opferhöhle an. Ein einzelner, mehrere Meter langer und breiter Altar füllte diesen Raum aus, der nur spärlich von zwei Fackeln beleuchtet wurde. Der Altar selbst bestand aus schwarzem Granit und war definitiv nicht von Koboldhänden gefertigt. Das Einzige, was hier auf Kobolde hindeutete, war das weiße, völlig wirr wirkende Gekrakel, auf dem schwarzen Granit. Es waren geometrische Formen, Blitze und Klauenabdrücke - nichts was auf den ersten Blick wirklich Sinn ergab.
Doch viel interessanter waren sowieso die Kinder, die tatsächlich hier im Raum gefangen gehalten wurden. Zwei der Kinder waren bereits auf den Altar gefesselt worden und bewegten sich nicht. Auch als Finlay - und hinter ihm Gerion - in den Raum schlich, reagierten sie nicht. Es waren zwei Jungen. Ein recht großer, dünner Junge, mit kurzen schwarzen Haaren und ein kleinerer, schlanker Junge mit Sommersprossen und roten, lockigen Haaren. Sie trugen einfache Kleidung - graue und braune Leinenhemden, eine Weste, Kordeln, halb zerrissene Stoffhosen und festes aber abgenutztes Schuhwerk. Zumindest Shira, Gerion und Nasreddin würden sich denken können, das dies Mikra und Hollin sein mussten.
Über die beiden Jungen war ein Mädchen gebeugt. Erstaunlicherweise war sie nicht gefesselt aber ein Stück Seil lag noch in einer Ecke der Höhle auf dem Boden. Die braunen, hüftlangen Haare des Mädchens waren zu einem Zopf zusammengebunden und nur eine einzelne Strähne fiel ihr ins Gesicht. Anstatt eines Leinenhemdes trug sie ein Lederwams. Um ihre Hüfte hatte sie einige Taschen geschnallt. Ein leises Schluchzen war von ihr zu hören. Bemerkt hatte sie anscheinend niemanden.

Finlay MacBhradain

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« Antwort #389 am: 03.10.2016, 21:16:04 »
Gerne wäre Finlay auf die Kinder zugeeilt, doch es war nicht auszuschließen, dass der Koboldschamane hier noch rasch eine Falle aktiviert hatte, bevor er dem Ruf des Königs aus der Nachbarhöhle gefolgt war. Also hielt Finlay, bevor er auch nur einen Schritt in den Raum hinein tat, ganz genau nach Drähten dicht über dem Boden oder Erhebungen auf selbigen oder nach derlei Unstimmigkeiten Ausschau.[1]:  Sobald er frei Sicht auf den Altar mit den Kindern hatte, unterbrach er allerdings dieses Tun und rief Naderi um Hilfe an. Vielleicht war es für die beiden Jungen doch noch nicht zu spät?

"Naderi, dea máis graciosa de amantes, axúdanos!" wisperte er halblaut. "O teu servo humilde pídeche!"[2]

Abermals ging die unheimliche Veränderung mit ihm vor: einem Ertrinkenden gleich rang er um Luft, während er einen Wasserschwall nach dem anderen erbrach; Haar und Kleidung klebte ihm klatschnass an der blauverfrorenen Haut; ein eisiger Sprühregen benetzte alles und jeden in einem Umkreis von neun Schritt, nicht unangenehm, sondern erquickend, belebend, obwohl Finlay selbst kaum noch wie ein Lebender erschien, mit seinen blicklosen, milchig-weißen Augen.

Wenige Augenblicke später war der Spuk aber schon vorbei und anstelle einer Wasserleiche stand ein spuckender, sich wie ein nasser Hund schüttelnder Gaukler da. Einige seiner Wunden hatten sich geschlossen, bei den verletzten Gefährten auch. Nicht so sehr, wie erhofft, denn Naderi hatte einfach Mühe, ihren Priester durch so viel Erde hindurch zu erreichen.[3]

In banger Hoffnung blickte er zum Altar.
 1. Fallen suchen: perception=26
 2. Varisisch: Naderi, gütigste Göttin der Liebenden, hilf uns! Dein demütiger Diener bittet dich.
 3. Heilen: 2 Punkte für alle, Helden und Kinder
« Letzte Änderung: 04.10.2016, 19:13:38 von Finlay MacBhradain »
Mein Herz ist leer, deines sei voll.
~Wir sind hier~

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