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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 108276 mal)

Beschreibung: Inplay

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Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1020 am: 23.10.2013, 03:24:59 »
Arkil / Shadal

Da Arkil ihr keine genauen Anweisungen gegeben hatte, über welche Mauer der Festung sie einsteigen sollte, wählte Shadal selbst eine aus. Um genau zu sein wählte sie die Südseite von Balentyne aus. Die Seite mit dem Haupttorhaus wollte sie nicht nehmen aus offensichtlichen Gründen und an der Westseite mit dem Dienstboteneingang waren Wachen positioniert was diese Seite auch nicht optimal für einen Einstieg machte. So kletterte sie im Schutz der Dunkelheit, gleich einer Spinne, die Wände des südlichen Wehrturms hinauf, welche die Burgmauern weit überragte. Als sie auf Höhe Oberkante der Mauern angekommen war hörte sie Stimmen und sah den LIchtschein einer Fackel über die Brüstung wandern. Sofort verharrte einen Moment. Als die Stimmen und der Lichtschein sich wieder entfernten kletterte sie weiter, sowohl durch Entfernung als auch Dunkelheit vor den Blicken der Wachen geschützt. Wäre eine der Wachen ungewöhnlich aufmerksam gewesen und hätte sich im richtigen Moment herumgedreht hätte er vielleicht eine Chance gehabt sie zu entdecken. Doch so schlich sie unbemerkt weiter und verschaffte sich nun erst einmal einen Überlick über den Burginnenhof. Sie konnte insgesamt 8 Wachen auf den Mauern ausmachen, die immer in Zweiergruppen partoullierten. An den Ecktürmen und den Treppen hoch zu den Mauerwehrgängen waren Fackeln angebracht. Im Hof selbst standen ebenfalls zwei Wachen vor dem Hauptgebäude positioniert, Licht spendete ihnen die Fackeln die am Eingang zum Donjon befestigt waren.  Zwei weitere Wachen saßen am Haupttorhaus und spielten auf einem Fass Karten auf dem eine Öllaterne stand.
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Arkil

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1021 am: 23.10.2013, 15:44:54 »
Shadal schaute sich um, ob sie irgendwelche Zwerge bei den Fackeln entdecken konnte, denn Arkil hatte sie ja eindringlich vor diesen gewarnt.
Dann schlich sie weiter. Kurz über den Wehrgang gehuscht und dann kletterte sie die Mauer auf der Innenseite in den Hof hinunter.
Wieder verharrte sie und schaute sich um, ob es auch Patrouillen im Hof gab.
Sie folgte weiter den Anweisungen und begann den Hauptturm zu erklettern, wobei sie sich versuchte ihm Schatten zu halten. Immer wieder warf sie einen Blick auf die Wachen auf den Wehrgängen, ob diese nicht in ihre Richtung schauten. Aber meistens ging eine Wache davon aus, daß die Gefahr von Außen kam und nicht von Innen, so daß sie sich einigermaßen sicher fühlte. Jedenfalls so sicher, wie sich ein Einbrecher eben fühlen konnte.
Vorsichtig glitt sie mit Hilfe des Zaubers über die Wand des Turmes und bewegte sich auf Fenster zu, um einen Blick hineinzuwerfen und so den Inneren Aufbau des Gebäudes zu ermitteln.
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1022 am: 23.10.2013, 19:13:27 »
Völlig in seine Arbeit vertieft, hatte Nicolas Arkil nicht kommen hören und schreckte von seiner Arbeit hoch. Sein Gesicht war durch die Dämpfe der Tiegel und kleinen Töpfe nassgeschwitzt und bevor er Arkil erkennen konnte, musste er sich erst den Schweiß mit seiner Robe aus dem Gesicht wischen. Als er sah, das es Arkil war, der sich dem Lager genährt hatte, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Fast hatte er schon damit gerechnet in das Antlitz einer Wache von Balentyne zu blicken aber zum Glück hatte er sich geirrt. Er hatte sich kein bisschen um seine Sicherheit gekümmert und hätte sich selbst ohrfeigen können, um sich diese Dummheit auszutreiben.

Aber er konnte Langeweile und einfache Tätigkeiten wie einen Wachdienst nicht ausstehen - er fand, man könnte die Zeit auch viel besser nutzen und deshalb fing er oft schon nach wenigen Minuten Langeweile an, seine Forschungen etwas voranzutreiben. Außerdem kribbelte es ihn sowieso schon in den Fingern, die neuen Chemikalien zu verwenden, die er ein paar Stunden zuvor in Altenkreuz gekauft hatte. Bevor Arkil verschwand, rief ihm Nicolas noch eine Warnung zu, die er vollkommen ernst meinte.

"Seit vorsichtig. Wenn sie Ochnar erwischt haben, kann es sein, das sie jetzt aufmerksamer geworden sind - je nachdem was für eine Geschichte unser lieber Halbork ihnen erzählt hat.
Ich hoffe, Ihr habt Erfolg mit eurer Suche. Es wäre sehr schade, wenn Ochnar das ganze nicht überlebt. Das gleiche gilt für Euch. Jedes Mitglied dieses Knotens ist wichtig, um die Aufgabe zu erfüllen, die uns aufgetragen wurde. Vergesst nicht die Verantwortung, die Ihr tragt!"


Dabei erwähnte Nicolas mit keinem Wort, das es auch andere Gründe gab, das er nicht wollte, das sie starben. Der Alchemist war zwar ein pragmatischer Mensch, der oft kalt und abweisend wirkte und sich in seinen Forschungen vergrub aber langsam hatte er so etwas wie eine Freundschaft zu manchen Mitgliedern des Knotens entwickelt. Etwas, das Nicolas bis jetzt völlig fremd in seinem Leben gewesen war. Seine kranken Veranlagungen und der freie Umgang mit Gesetzen und Moral, hatten ihn schon sehr früh zu einem Außenseiter und Alleingänger werden lassen.
Während er Arkil hinterherblickte und hoffte, das weder ihm, noch Ochnar etwas passierte, verfiel er in Gedanken an die Vergangenheit und legte sich dann - nachdem er seine neuen gebrauten Bomben und Extrakte verstaut und seinen Raben angewiesen hatte über das Lager zu wachen, während er schlief - langsam schlafen.
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Ignad

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1023 am: 23.10.2013, 19:16:37 »
Nachdem Jegor und Iomine gegangen waren wurde Ignad wieder sichtbar. Er hatte gelernt das die Menschen mit denen er zu tun hatte es stets bevorzugten ein Gesicht zu sehen mit dem sie reden konnten. Auch wenn das ein größeres Risiko bedeutete. Manchmal vermisste Ignad seinen alten Meister, der war über solche gewöhnlichen Bedürfnisse erhaben gewesen.
Als Luis ihm die Spielkarten anbot nickte Ignad mit einem leichten Grinsen und nahm die Spielkarten gerne an[1]. Sollte der Mensch ruhig den Eindruck bekommen er könnte ihm mit solchen Kleinigkeiten einen Gefallen tun. Da die Karten nicht magisch waren lies Ignad sie in seiner Westentasche verschwinden.

"Nein Herr. Wegen der Dornenkrone habe ich keine Frage. Ich werde sie mir onehin die nächsten Tage genauer anschauen. Ich verstehe mich ein wenig auf magische Dinge." erwiederte der Teufel auf die erste Frage des Antipaladins. Als Luis dann fortfuhr und erzählte dass sein Plan bereits heute Abend beginnen würde stahl sich ein infernalisches Grinsen auf Ignads Gesicht. In Vorfreude auf Wagnisse und es den Iomedae Verehrern einmal mehr heimzahlen zu können rieb sich der Imp die Hände.
"Oh nein Herr. Ich weiß sehr wenig über euch. Nur dass ihr ein feuriger Vehrehrer unseres einzigen Herren seid und aus welchem Hause ihr kommt. Es gibt sicher noch so viel mehr über eine so mächtige Person von so gutem Blute wie euch zu wissen, aber selbstverständlich beantworte ich erst eure Fragen. Einem niederen Diener wie mir steht es nicht zu Fragen zu haben oder gar zu stellen." Nach diesen Worten der Schmeichelei verneigte sich Ignad in der Luft um seine unterwürfige Haltung weiter zu verdeutlichen. Innerlich war Ignad weit weniger von Luis beeindruckt, doch er wusste wo sein Platz in der Hierarchie war und eine gute Zusammenarbeit, die das Gelingen der Aufgabe sicherstellen würde, war weit wichtiger als sein persönlicher Stolz. Nach der Verbeugung senkte Ignad seine Stimme noch weiter um ganz sicher zu gehen, dass niemand außerhalb des Zimmers seine Stimme hören würde. "Über mich gibt es leider nicht viel zu erzählen. Geboren wurde ich aus den Energien von Nessus, der neunten Ebene der Hölle. Dort diente ich meinem Herren Serreketh einem mächtigen Gelugon. Zumindest solange bis ein Magier der materiellen Ebene mich als seinen Vertrauten zu sich rief. Sein Name war Magister Simsting und er lebte in Ghastenhall. Gemeinsam ebneten wir dort den Weg der Kirche unseres einzigen Herren Asmodeus indem wir andere Kirchen und Diener des Landes in unsere Schuld brachten, oder uns um ihre schmutzigen Geheimnisse kümmerten. Ich war meinem Herr ein guter Diener. In all den Jahren die ich ihm zur Seite Stand hat niemand von meiner Anwesenheit erfahren, nicht einmal seine Frau oder Kinder." Plötzlich verfinsterte sich Ignads Miene und als er im Flüsterton fortfuhr war nicht zu verkennender giftiger Hass in seiner Stimme. "Als der Verräterkönig Markadian der Vierte den Tron bestieg und die Asmodeusverehrung verbot waren die Häscher schneller bei meinem Herren als die Boten welche die Kunde des Verbots verbreiteten. Mit mächtiger Magie und Schwertern warfen sie ihn zu Boden. Ich konnte nur zusehen und hoffen ihn aus dem Gefängnis in der Nacht wieder heraus zu holen. Doch als er sich ergab legten sie ihm keine Fesseln an, sondern erschlugen ihn ohne jeden Grund. Reinwaschen von ihren Schulden und Sünden, von denen mein Meister und ich wussten, wollten sie sich und ich werde nicht ruhen bis ich jeden Einzelnen von ihnen zugrunde gerichtet und seine Seele in die Hölle geschleift habe." Ein entschlossenes Funkeln leuchtete in den Augen des kleinen Teufels bei seinen letzten Worten. Auch wenn man nur eine kleine geflügelte Gestalt vor sich sah, kaum in der Lage ein Langschwert zu halten, so lies Ignad doch keinen Zweifel daran dass er jeden seiner Gedanken auf dieses Ziel lenken würde. Als sich Ignad dessen gewahr wurde riss er sich wieder zusammen um seiner Stimme und seinem Ausdruck wieder mehr den kriecherischen, unterwürfigen Charakter zu geben den Luis bisher kennen gelernt hatte. "Seit dem sind ein paar Jahre vergangen und ich bin meinem Ziel ein Stück näher gekommen. Die Bekanntschaft mit unserem gemeinsamen Freund mit dem interessanten Keller hat mir viel dabei geholfen. Letztlich hat diese Bekanntschaft mich nun hier her geführt und ich bin versessen darauf wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen zu können diesen verräterischen Iomedae Paktierer eine weitere Niederlage beizubringen." Einen Moment schien es als würde Ignad noch etwas sagen wollen, doch dann hielt er sich sichtlich zurück weiter zu reden. Beinahe hätte er den Hass in seinem Herzen wieder Oberhand gewinnen lassen. Doch anstelle sich in einer Schimpftirade über diese Verräter auszulassen beschloss er dass seine Geschichte erzählt wäre und wartete auf das Urteil von Sire Luis Almansor.
 1. Status aktualisiert

Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1024 am: 23.10.2013, 19:33:04 »
"Lugg nicht Karten spielen." beantwortete Ochnar die Frage der Wache, die wahrscheinlich froh war den dummen Halbork endlich los zu sein.
"Du nicht bleiben in Zelle?" fragte er den Wachmann weiter, für ihn war es wichtig zu erfahren ob der Wachmann bleiben oder zurück kommen würde: "Kommen zurück? Oder bringen Lugg essen?" Tatsächlich knurrte sein Magen.
Asmodeus wäre für ihn wenn Aldwyn die Nacht nicht in der Zelle verbringen würde sondern dafür. Dann könnte sich der Halbork mit dem Rücken an die Tür lehnen und so versuchen wenigstens etwas Schlaf zu bekommen. Sollte jemand versuchen die Tür zu öffnen, würde er sofort geweckt werden und könnte versuchen so schnell es geht seine Tarnung wieder her zu stellen. Etwas besseres fiel ihm vorerst nicht ein und er betete, dass es reichen würde.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1025 am: 24.10.2013, 00:44:41 »
Sir Luis war Schmeicheleien gewohnt, weswegen er diesen nicht viel Wertung schenkte und auf diese auch nicht reinfiel - vorallem, wenn sie von einem Imp kamen.
Stattdessen blieb der ehemalige Höllenritteranwärter lieber dabei Fragen zu stellen, wobei er weiterhin flüsterte:
"Ich dachte immer, dass ein Vertrauter verschwindet, sollte seiner arkaner Meister sterben?
Sehnt Ihr Euch denn nicht zurück nach Eurem Geburtsort, um dort zu etwas Größerem zu werden?"
, wobei Luis zumindest etwas von sich auch verriet:
"Also ich an Eurer Stelle würde mich danach sehnen und trachten...etwas anders wünsche ich mir jedenfalls auch für mich nicht, sollte ich das Zeitliche auf dieser Welt segnen.
Ein Leben als ein unsterbliches Geschöpf unseres Herren...bereit aufzusteigen in der strengen Hierarchie bis nur noch die Fürsten und unser Herr selbst mich an Macht übertreffen..."


Allerdings nur um ansonsten weitere Fragen zu stellen, ohne eine Redepause zu machen.
"Wie kommt Ihr ansonsten darauf, dass ich einem bereits erwähnten chelischen Ritterorden angehöre?
Meine Rüstung lässt nichts dergleichen vermuten, zumal ich dann selbst in diesem Land die Ordnung halten müsste anstatt eine neue Ordnung zu installieren, wenn Ihr versteht, worauf ich hinaus möchte?"
, wobei Luis mit seinen stahlblauen Augen den kleinen Teufel fixierte und musterte, um dessen Reaktion zu bewerten.

Aber auch bezüglich seiner letzten Fragen:
"Habt Ihr vom Keller ansonsten nur gehört oder musstet Ihr Euch ebenfalls Euch bewähren?
Und wen sonst habt Ihr im Anwesen kennengelernt, wenn Ihr mir diese Frage gestattet?"


Das gesamte Gespräch glich immer mehr einem Verhör, auch wenn Luis sich nicht anmerken ließ, wie er die bisherigen Antworte fand oder bewertete.
Würden die Antworten allerdings Luis reichen, würde damit das Ausfragen enden und stattdessen angefangen werden Pläne zu schmieden.

Einerseits hatte Luis eine böse Idee wie er den Bruder des Schänkenbesitzers noch morgen Abend zur Strecke bringen würde, wobei seine Augen kurz zum Buch über Talingard und dem Schreibzeug wanderten, und anderseits wollte er dem Schänkenbesitzer noch heute Nacht auf den Zahn fühlen, denn dieser hatte ihm die Wahrheit verheimlicht, wenn ihn sein Gespür nicht täuschte:

Die Schänke war noch heute ein Bordell.

Doch ersteinmal galt es sich über Ignad ein genaues Bild zu machen, denn die Information von Iomine bezüglich der Dornenkrone und der geheimnisvolle Abgang der Priester Sir Jegor hatte den Wiscrani misstrauisch werden lassen, selbst wenn er weiterhin ersteinmal gute Miene zum bösen Spiel machte und die Krone samt Edelstein auf dem Kopf behalten würde.
Denn wie Luis und die restlichen Paktgefährten des Nessusknoten war auch der Kardinal an diesen Blutpakt gebunden.

Auch wenn Luis als Chelaxianer wusste wie zweischneidig solch ein Schwert war und wie geschickt Asmodeusanhänger solch einen Pakt zum Nachteil des Restes auszunutzen wussten, denn nichts anders war schließlich auch das Dogma von Asmodeus, dem Teufelgottes und Ersten, welcher nicht umsonst der Fürst der Finsternis und auch der Prinz der Lügen von seinen Titeln war.

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1026 am: 24.10.2013, 04:53:51 »
Arkil / Shadal

Shadal konnte unter den Wachen keine Zwerge oder andere Rassen ausmachen die dafür bekannt waren in der Dunkelheit zu sehen. Nur Menschen. Im Hof gab es keine Patrouillen, jedoch die fest stationierten Wachen vor dem Donjon und eben an dem Torhaus. Die Fenster in die sie nun neugierig einen Blick waren Schießscharten oder Belüftungsschlitze wie sie in solchen Türmen häufig anzutreffen waren und hatten die Form von langen rechteckigen Schlitzen und wurden erst innen breiter.
Trotzdem reichte es für Shadal aus einen Blick in das Innere des Turmes zu werfen. Sie konnte schnell feststellen das der Turm offensichtlich über mindestens vier Etagen verfügte - die unterste Etage verfügte jedoch über keinerlei Fenster. Dafür konnte Shadal einen kleinen Rauchabzug - einen Kamin entdecken der in Richtung des Flusses vermutlich seinen Rauch abgab wenn der dahinter liegende Ofen befeuert wurde. Der Rauchabzug war absichtlich klein gehalten. Höchstens etwas Ratten- oder Katzengroßes könnte hier eindringen. Die nächste Ebene war mit Lüftungsschlitzen versehen und so konnte Shadal einen Blick hinein werfen: offensichtlich handelte es sich hier um eine Art Ehrenhalle oder etwas ähnliches. Die Wände waren mit verschiedenen Bannern behangen jedoch kannte sich die Externarin zu wenig mit Heraldik aus um diese genauer einordnen zu können. Das Blau-weiße Banner und somit die Farben der Königsfamilie und Nation Talingard war häufig zu sehen. Aber auf Podesten waren auch Helme ausgestellt, zerbrochene Waffen, Zierschilde mit Wappen, Standarten und Ehrenauszeichnungen hingen an den Wänden zwischen den Bannern. Zwei Soldaten der talingardischen Armee hielten hier Wachdienst. Doch auch sie bemerken nicht den schwarzen Schatten der kurz durch das Fenster hereinlugt.
Die dritte Etage war offensichtlich eine Art Stützpunkt für Bogenschützen und unbewacht derzeit. Die gesamte Außenwand war mit Schießscharten für Bögen übersät und von dieser hohen Position aus konnten die Bogenschützen das ganze Umland mit ihren tödlichen Pfeilen eindecken. Shadal konnte Regale ausmachen in denen nicht hunderte, sondern tausende von Pfeilen gelagert waren. In einer Belagerung würde dem Turm die Munition so schnell nicht ausgehen.
Auf der letzten Turmebene die direkt unter dem Dach lag konnte Shadal nur eine Art Verschlag ausmachen, der teilweise aus dem Dachstuhl herausrage und so einen Landeplatz für Vögel bot. Auf dem Verschlag und auch dem Dach saßen einige schwarze Raben welche Shadal neugierig musterten. Dabei blieb es ersteinmal solange sie genug Abstand hielt.
« Letzte Änderung: 24.10.2013, 04:56:04 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Iomine

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« Antwort #1027 am: 24.10.2013, 08:46:12 »
Iomine lies sich von Luis aus dem Zimmer komplimentieren, den beiden eine gute Nacht wünschend, ebenso Jegor, als sie auf dem Flur waren. Dann ging sie ein wenig hüpfend und leise vor sich hin summend zurück zu ihrem Zimmer, um sich dort zur Ruhe zu begeben. Den Edelstein lies sie in ihrer Tasche verschwinden, nachdem sie ihn einige Momente nachdenklich begutachtete. Eine Falle? Unwahrscheinlich, wenn auf der Dornenkrone bereits Magie lag, um sie zu kontrollieren, oder was auch immer zu tun, wieso dann noch einen Edelstein hinzufügen. Andererseits, die Dornenkrone hätte schon bei ihrer Erschaffung auf solche Edelsteine vorbereitet werden müssen, und wieso hatte der Kardinal ihnen jene nicht schon damals gegeben. Würde es noch weitere Edelsteine geben, die noch mächtiger waren, oder andere Effekte hatten. Jedenfalls war es klug, denn so wären sie recht dumm, die Dornenkronen fortzugeben, selbst für Iomine war diese zusätzliche Wirkung mächtig genug, dass sie ihre Paranoia ein wenig beiseite schieben konnte. Trotzdem, lieber noch etwas warten, es sah eh nicht aus, als würde sie die Macht dieses Edelsteins heute Nacht benötigen.

Ignad

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« Antwort #1028 am: 24.10.2013, 20:28:41 »
"Nun wie ihr seht bin ich noch hier. Wenn dem so ist dass ein Vertrauter normalerweise auf seine Ebene zurück kehrt, dann scheint es wohl Asmodeus Wille gewesen zu sein, dass ich noch hier verweile. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich was dies angeht nicht viel Erfahrung vorweisen kann. Magister Simsting war der erste und einzige der mich mit der arkanen Kunst zu sich rief und an sich band." versuchte Ignad mit einem entschuldigenden Lächeln leise zu erklären. "Nun und was die Rückkehr in meine Heimat angeht, so verstehe ich euren Standpunkt. Ihr seid ein Mensch und Menschen leben so kurz. Ich bin nun schon über 30 Jahre auf dieser Ebene und dennoch bin ich nach meinen Maßstäben eben erst angekommen und gewöhne mich so langsam an das eine oder andere. Außerdem hat es auch seine Vorteile auf dieser Ebene zu existieren. Die Hölle gehört Asmodeus bereits. Wo man hin sieht überall Teufel. Aber hier? Hier kann man in seinem Namen ganz anders dienen. Ich unterstütze den Kampf gegen die himmlischen Heerscharen besser indem ich hier Unfrieden stifte und gute Seelen zum stolpern bringe als das ich mich von einem Planetar erschlagen lasse. Immerhin bin ich nur ein Imp." Ignad hoffte dass seine Erklärungen dem Antipaladin genügen würden. Sie waren sehr nahe an der Wahrheit. Nur ein paar kleine Details fehlten zur ganzen Wahrheit. Der Teufel hatte keinen Grund zu lügen. Nicht jemandem gegenüber von dem der Kardinal ihm gesagt habe er sei tatsächlich ein überzeugter Diener von Asmodeus. Zwar hatte der kleine Teufel mit dem Gedanken gespielt ein klein wenig eine andere Geschichte zu erzählen um Asmodeus mit einer kleinen Lüge zu ehren, doch das Gelingen der Aufgabe, der Fall Talingards, wog schwerer als eine kleine Freude zur Abendstunde. Zumal der nun schwerer zu beantwortende Teil folgen würde. Also lies Ignad dem blonden Mann vor sich ein paar Sekunden Zeit bevor er fortfuhr.

"In der Tat kenne ich unseren gemeinsamen Freund nun schon seit über 20 Jahren. Ich habe einige Personen kennen gelernt die mit ihm zu tun hatten und haben. Die Wenigsten davon haben jedoch jemals das Anwesen betreten, welches ihr besuchen durftet. Allerdings kann ich euch nichts erzählen, dass unser Freund euch nicht schon erzählt hat. Seht ihr ich bin ein Diener und wenn ein Diener über seine Herren spricht, dann ist er ein schlechter Diener. Wäre ich bereit euch zu erzählen was ich weiß, dann hätte unser Freund mich nicht zu euch geschickt sondern mich erschlagen, denn ich wäre auch bereit gewesen es anderen zu erzählen. Und würde ich euch nun erzählen was ich weiß, müsstet ihr davon ausgehen, dass ich auch über euch reden werde und ihr würdet mich erschlagen müssen. Wenn ich aber schweige, dann könnt ihr in mir einen guten Diener sehen und mich auch wieder ziehen lassen auf das alle von uns das Werk Asmodeus vollenden. So klein mein Beitrag auch sein mag, so unersetzlich bin ich manchmal für jene die wirklich große Taten vollbringen." Ignad rechnete halb damit dass der bisher sehr beherrschte Mann diese Erklärung aktzeptieren würde. Zur anderen Hälfte aber rechnete er mit einem Einschüchterungsversuch. Dieser Luis Almansor verfügte definitiv über die Austrahlung und die Kampfkraft seinen überlegenen Standpunkt zu vertreten. In diesem Falle jedoch würde Ignad sich sofort wieder unsichtbar machen und die Flughöhe verändern. Es war noch zu früh um unvorsichtig zu sein.

Luis Almansor

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« Antwort #1029 am: 25.10.2013, 00:03:02 »
Doch Luis gab sich wirklich mit allen Antworten von Ignad, auch wenn ihm weitere Fragen dabei kamen, zufrieden.
Und auch die Fragen, ob der Imp vielleicht einem Knoten des Kardinals angehörte beziehungsweise was er über die anderen Knoten wusste, stellte der Antipaladin hinten an und konzentrierte sich lieber darin den neuen Diener in seine Pläne einzuweihen.
"Genug Frage und Antwort gespielt - nicht das Ihr noch glaubt, dass ich Euch verhöre.
Aber ich weiß nun mal halt gerne, mit wem ich es zu tun habe, zumal ich damit den restlichen Mitgliedern des Nessuskonten diese Fragen ersparen kann, wenn ich von Euch ihnen erzähle.
Kommen wir also zu unseren Plänen, welche ich gedanklich schon weit geschmiedet habe, da ansonsten auch ich es bisher war, welcher Informationen eingeholt hat."
, und wurde nicht nur von seiner leisen Stimme her, sondern auch von seinem Gesichtsausdruck und Mimik plötzlich ernster.
"Wobei ich nur für die Gruppe in der Stadt sprechen kann, denn wir haben seit nun zwei Tagen bald kein Kontakt mehr zu den drei weiteren Mitgliedern außerhalb der Stadt.", wobei der Adelige aus Westkrone seine Worte kurz wirken ließ und erst nach ein paar Sekunden weiter seine Monolog hielt.
"Deswegen kommen wir zu meinen Plänen und Euren Aufgaben, ohne weiteres Geplänkel:
Ich möchte heute Nacht die Schänke observieren, denn ich glaube, dass der Wirt hier ein illegales Bordell Nachts betreibt."
, wobei der blonde Wiscrani mit seinen typisch chelisch-blauen Augen die Augen des Imp's auf dessen Reaktion fixierte.
"Nicht, um irgendwelche fleischlichen Gelüste zu frönen, denn da bin ich anders als unsere tote Hexenmeisterin und hatte davon schon zur Genüge, sondern um an Gift zu kommen.
Denn da, wo Dienerinnen des dreifachen Stichs zu finden sind, gibt es auch meist Gift zu kaufen."
, erklärte Luis weite und grinste kurz finster.
"Und da kommt Ihr mit ins Spiel, denn Ihr werdet mir helfen...nein, ich formuliere es anders: Ihr sollt meine Augen und Ohren sein.
Schaut Euch unsichtbar und leise um und ruft mich, solltet Ihr etwas finden, was meine Aufmerksamkeit verdient hat."
, womit der Fürst der Finsternis des Asmodeus zum Buch über Talingard griff.
"Ich werde ansonsten mich hier in die Sitten, Geflogenheiten und Gesetze dieses Landes einlesen, denn ich habe vor dem Bruder des Wirtes, ein Hauptmann der Feste, morgen eine Nase zu drehen.
Aber schaut Euch ersteinmal um - später ist noch immer Zeit, dass wir uns über meine weiteren Pläne unterhalten und diese tiefgehender zu planen."


Sollte Ignad keine weiteren Fragen oder Antworten an Luis haben, würde Luis das Buch aufschlagen und beginnen sich einzulesen.
Denn sein Plan, einen gefälschten Haftbefehl durch die Inquisition der Ritterdirne zu erstellen, musste ordentlich vorbereitet sein, damit er funktionieren würde.
Obgleich Luis dennoch damit den kleinen Teufel auch gleich auf seine Raffinesse und Schläue testete.

Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1030 am: 25.10.2013, 20:21:34 »
Unruhig wanderte Ochnar in der Zelle hin und her. War seine Entscheidung richtig? Waren die Gefahren hier zu verbleiben zu hoch? Und wenn wie sollte er hier raus kommen? Kurzerhand entschloss er sich zuerst den Raum in dem er sich befand zu untersuchen.[1] Ein Fluchtgang würde unterirdisch beginnen, vielleicht gab es hier einen Ausgang.
Sobald er mit dem Raum fertig war, würde er sich den restlichen Zellentrakt angucken.[2]
Wenn er eine Flucht versuchen würde, wäre wohl nachts die Chance am höchsten, wenn die Wachen müde wären. Vielleicht sollte er das Äußere des Hauptmanns annehmen und einfach rausmaschieren. Oder ein anderes Gesicht und fragen warum ein wütender Ork in seine Zelle eingedrungen sei? Doch zuersteinmal war der Zellentrakt dran.
 1. Wahrnehmen: 16
 2. siehe Würfelthread
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Ignad

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« Antwort #1031 am: 26.10.2013, 00:17:38 »
"Und ruft mich, solltet Ihr etwas finden, was meine Aufmerksamkeit verdient hat." ahmte Ignad den Antipaladin in Gedanken nach. "Natürlich wird nichts so wichtig sein um eure Aufmerksamkeit zu erfordern. Wie könnte ich es je wagen euch stören." übte er schon einmal seine Rechtfertigung. Die materielle Ebene machte ihn aufmüpfig, daran würde er arbeiten müssen.

"Ja Herr, ich werde berichten." sagte er nur und legte seinen Unsichtbarkeitszauber auf sich. Nun würde der gemütliche Teil des Abends beginnen.

Unsichtbar schlich er sich zum Fenster in Luis Zimmer heraus. Doch bevor er sich an die Arbeit machte musste er etwas klären. Er setzte sich aufs Dach des Gasthauses und studierte die Dornenkrone genau. Er kannte diesen Gegenstand nicht und mit magischen Gegenständen musste man immer vorsichtig sein.[1] Erst als er sich sicher war, dass kein extradimensionaler Raum an die Krone geknüpft war und es somit nicht zu einer Explosion kommen würde, verstaute er die Dornenkrone in seiner Weste.

"Nun gut, wenn der Wirt in der Nacht etwas Heimliches treibt, dann wird er wohl gleichzeitig nicht schlafen können." dachte sich der kleine Teufel und umflog das Gasthaus erneut. Nachdem keine neuen magischen Auren aufgetaucht waren drang er wieder ein. Die Schlösser hier waren schon beim ersten Mal kein Hindernis gewesen. Zuerst suchte er noch nach Aktivität in der Gaststube beziehungsweise Küche und beschattete den Wirt. Zumindest solange bis sich etwas ergeben würde, oder der Wirt schlafen ging. Würden alle im Hause schlafen könnte er sich in aller Gemütsruhe Schränke, Schreibtische und Regale vornehmen. Irgendwo lagen vielleicht Briefe, Schuldscheine oder sonst irgend etwas, das auf ein Geheimnis des Wirtes hindeutete. Auch der Keller, immer ein beliebter Ort für versteckte Gänge würde nicht unangetastet bleiben.[2]

Erst wenn das Gasthaus gründlich durchsucht worden war würde Ignad wieder ins Freie fliegen. Jedoch nur um sich Iomines Fenster zu nähern. Es war mittlerweile sehr spät, oder aber sehr früh. Ganz vorsichtig um nicht einem Alarm Zauber oder ähnlichem zu erliegen linste er durch die Spalten des Fensterverschlages nach magischen Auren. Erst dann öffnete er das Fenster und setzte sich auf die Fensterbank. Er wagte es nicht ihr Zimmer zu betreten. Würde sie wach werden könnte er einfach behaupten er hätte nach ihr und Herr Mümmel sehen wollen. Eigentlich entsprach das sogar der Wahrheit. Diese Iomine war so schnell so freundlich geworden und was es mit diesem Stoffhasen auf sich hatte, das wusste Ignad auch nicht. Sie hatte es geschafft ihn mit einer einfachen Reaktion nachhaltig zu verunsichern und sowas mochte Ignad nicht. Unbekanntes birgt die größte aller Gefahren in sich, dass wusste er. Doch nun konnte er sich auch genug Zeit lassen konnte um aus der Distanz ihre Aura und die ihres Hasen betrachten zu können. Vielleicht würde sich ihm ja erschließen welches Geheimnis sich dahinter verbarg.[3]

Erst nachdem diese Neugier gestillt worden war verschloss Ignad vorsichtig Iomines Fenster wieder. Erneut machte er einen kurzen Abstecher ins Schlafgemach des Wirtes um zu kontrollieren ob dieser noch schlief. Sollte dies der Fall sein würde der Teufel noch eine Weile etwas ziellos in der näheren Umgebung durch das Dorf fliegen. Nachtschwärmer müssten so langsam sehen, dass sie wieder nach Hause kamen um ihre Rollen für den kommenden Tag zu spielen. Und wenn die Sonne sich dann letztlich so langsam zeigte kehrte er zurück.
 1. Spellcraft: 19
 2. Stealth: 62, Perception: 31, Sleight of Hand: 16, Disable Device: 26
 3. Spellcraft: 15

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1032 am: 26.10.2013, 13:59:33 »
Ignad

Während Luis sich also im Studium des Buches über die schriftlichen Gepflogenheiten von Talingards versenkte, verlies Ignad das Zimmer. Er musst nicht mehr lange warten bist der Schankraum des Gasthauses sich langsam recht schnell leerte, als draußen die Nachtwächter von Altenkreuz die Sperrstunde mittel der Bierglocke ankündigten (was in der Winterzeit etwa zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit geschah). Eigentlich garkeine so schlechte Idee die man sicher beibehalten konnte um den Pöbel besser unter Kontrolle zu haben - wenn das Land erstmal in den Klauen seiner verdienten Herrscher wäre. Noch eine Stunde durften sich die Leut im Schankraum aufhalten, dann gingen sie auf den kürzesten Wegen mit einer Laterne nach Hause oder ließen sich vom Gesinde des Wirtshauses nach Hause leuchten. Die hier eingekehrten Gäste verschwanden nach und nach auf ihre Zimmer und schließlich war nur noch der Wirt, seine Frau und das Gesinde in der Schankstube, stellte die Stühle auf die Tische und machte Ordnung. Der Besitzer des Gasthauses Bellam Barhold zählte seine Einkünfte die er in einer kleinen Holztruhe einsperrte und mit sich nahm. Dann gingen alle zu Bette in die zweite Etage wo auch die Zimmer der Gäste waren. All dies geschah von Ignad beobachtet - der sich im Schatten des Gebälks der Stube unsichtbar verborgen hielt. Als die Schankstube schließlich im Dunkeln da lag und alle zu Bett gegangen waren, machte sich Ignad endlich an seine Arbeit. Seine Suche war anstrengend, vor allem da er versuchte keine Spuren zu hinterlassen das hier jemand alles durchsucht hatte. In der Holzkasette in welcher der Wirt das Geld bis zur Abendleerung aufbewahrte fanden sich tatsächlich ein paar Schuldscheine - jedoch von solche geringen Betrag das sie nicht weiter von Interesse waren für den Imp. Ein paar Silbertaler hier, ein paar dort und ein paar nichtssagende Namen standen darauf.

Gerade als er die Untersuchung des Schankraums und der Theke abgeschlossen hatte und sich die Küche vornahm wo er auch eine Falltür entdeckte und sich dort mit viel Mühe daran machte diese anzuheben[1], konnte er ein Poltern im Schankraum hören das näher kam. Irgendjemand gab sich Mühe damit leise zu sein, hatte dabei aber offensichtlich nicht viel Erfolg und fluchte kurz. Zumindest nicht für Ignads geschärfte Teufelssinne. Die Tür zur Küche wurde langsam und verstohlen geöffnet und ein Lichtschein von einer Kerze fiel herein. Es war die Gestalt von Bellam Barhold. Nachdem er sicherheitshalber nochmal einen Blick nach hinten geworfen hatte um festzustellen ob er verfolgt wurde, schloss er die Küchentür wieder leise und hielt auf Falltüre am Boden zu. Dort stellte er seinen Kerzenständer ab und hob mit beiden Händen die Luke hoch. Dann nahm er das Licht wieder an sich und stieg die darunter liegende Treppe hinab ohne den unsichtbaren Ignad auch nur ansatzweise zu bemerken. Mitten auf der Treppe hielt er noch einmal inne und griff dann wieder nach oben um die Luke zu langsam wieder zu schließen. Wenn Ignad ihm nun folgen wollte und wissen wollte was in dem Keller lag, war das seine einzige Chance - denn ohne magische Vergrößerung oder einen Zauber der ihm ungeahnte Kräfte schenken würde, bekam er die Luke allein nicht wieder auf. Das bedeutete aber auch das er ohne fremde Helfe dort unten vermutlich nicht wieder rauskäme...
 1. Gewicht von der Falltür 3cmx1,5mx1m = 40 kg schafft er also nicht zu liften
« Letzte Änderung: 26.10.2013, 21:51:18 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1033 am: 26.10.2013, 17:50:54 »
Iomines Zimmer ist nicht mit einem Alarmzauber gesichert, jedoch hat sie ein Tuch vor das Schlüsselloch gehangen, wohl um zu verhindern, dass jemand hinein späht. Auch die Vorhänge sind zugezogen, aber nach einer Weile findet Ignad einen Winkel, durch den er das Bett erkennen kann.

Iomine hatte sich inzwischen, wie zu dieser Uhrzeit sicherlich die meisten Sterblichen dieser Siedlung, in ihr Bett zurückgezogen und schlief, damit sie am Morgen wieder ausgeruht und wach war. Nun sah Ignad sie auch das erste Mal nicht in ihrer "Engelsgestalt" mit blonden Löckchen und Federflügeln, hatte sie jene doch auch in der Privatsphäre von Luis' Zimmer nicht abgelegt, anders als der Antipaladin. Die weißen Federflügel waren nun zu schwarzen, Fledermausartigen geworden, ihre blonden Locken waren schwarz und glatt. Eine Tiefling, wie Ignad sicherlich erkennt, auch wenn ihr Bocksbeine oder ein Schweif oder ähnliches fehlen. Das einzige, was noch genau so aussieht wie vorher war 'Herr Mümmel', den sie wie ein richtiges Kuscheltier im Arm hielt und halb ihren Kopf darauf bettete. Seine Aura ist seltsam und für Ignad nicht zu durchschauen, allerdings nicht teuflischer Art, soviel wird er wohl erkennen. Dann dreht sich Iomine im Schlaf und Traum auf die Seite und der Kopf des Stoffhasen dreht sich etwas, wie in einer zufälligen Bewegung, nur dass seine leblosen Knopfaugen jetzt genau auf den unsichtbar spähenden Imp gerichtet sind. Seine Besitzerin schläft scheinbar arglos weiter.

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1034 am: 26.10.2013, 18:52:00 »
Sir Luis Almansor bekam von den ganzen Machenschaften des Teufels nicht mit, denn er würde wahrscheinlich mit dem Kopf schütteln.
Denn eigentlich hatte er sich klar und einfach ausgedrückt gehabt - und dies, was der Imp in der Zwischenzeit alles machte, war ganz und gar nicht im Willen und nach dem Geschmack des Fürsten der Finsternis, wie man die Antipaladine des Asmodeus offiziell nannte.
Stattdessen war der adelige Wiscrani immernoch in seine Studien vertieft, wobei er dabei begann erste gedankliche Notizen sich zu machen, denn schließlich hatte er mehrere Dokumente vor zu fälschen - noch in dieser Nacht.
Als chelischer Kontraktmeister hatte Luis zumindest genügend Vorkenntnisse in Sachen Sprachwissenschaft und Vertragskunde.

Und so begann der rechtschaffende, wenn auch fanatische und bösartige, Chelaxianer mit einem teuflischen Grinsen das erste Dokument anzufertigen und zu fälschen:
Einen Haftbefehl gegen Hauptmann Barhold, welcher sich gegen die Anschuldigung des Kannibalismus (etwas, worauf Luis kam, als er an Grollhannes Sehnsüchte, aber vorallem an Iomine's kranken Gebaren, kurz dachte und grinsend den Kopf schüttelte) in Brandmark vorzustellen und zu erklären hätte.
Ein Haftbefehl durch die Krone von Talingard und die Inquisition der Iomedae, wobei Luis mit der in Hilfenahme des Buches über Talingard sowie genügend Zeit und dem Vertrauen auf seine Fähigkeiten diesen versuchte bestens zu fälschen und außerdem den Plan hatte vielleicht am Besten als Sir Balin von Karfeld diesen zu überstellen.
Denn seinen Plan diesbezüglich war der Asmodeusanhänger in der Zwischenzeit schon weitreichend vorgeplant im Kopf nachgegangen.

Der Adelige aus Westkrone würde den Hauptmann außerdem der Stadt stellen und wenn möglich so schnell wie möglich durch den Haftbefehl entwaffnen.
Aber diesbezüglich hatte er noch ein paar weitere Trümpfe im Ärmel, zumindest von seinen Optionen und weiteren Plänen her.

Der Antipaladin würde jedoch am nächsten Tag noch mehr Dokumente versuchen zu fälschen haben, um auf alle Umstände vorbereitet zu sein.
Heute Nacht jedoch würde er sich nur diesem Haftbefehl widmen und ansonsten nach einem Gebet an den Teufelsgott zu Bette gehen, sofern nicht Ignad mit wichtiger Kunde zu ihm zurückkehren würde.

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