Tarakas war inzwischen schon einige Stunden gelaufen. Seine Beine wollen nicht mehr, und so verrichtet sich auch sein Lauftempo immer langsamer. Den Weg entlanglaufend schaut er ab und zu mal in die Luft, er fragt sich, was ihn in Erlen wohl wiederfahren würde. Sein Auftraggeber, ein Stadtrat, dessen Namen er sich auf eines der Papierrollen geschrieben hatte um es sich nicht merken zu müssen, würde ihn für diesen Auftrag reich entlohnen - Und solange der Barde den Weg entlang läuft, denkt er nur an das Klingen der Goldmünzen.
Nach einiger Zeit hört er das Knarren von Rädern und Menschenstimmen, welche ihm jedoch am Ende des Weges vor sich noch nicht erscheinen. "Was zum...?" Dann, kurz darauf erscheinen einige Dutzend von Menschen am Horizont und laufen mit Beladungen, Packeseln und Karren den Weg in die Richtung des Barden entlang. Tarakas schaut ein wenig verdutzt, doch er scheint gleich verstanden zu haben, dass etwas nicht stimmte - Und je länger er nachdenkt, desto mehr Menschen und andere Wesen, streifen seinen Weg in Richtung Gondareth. "Hey! Du da!" er zieht seinen Rapier und hält ihn einem ängstlich aussehenden Manne vor die Brust, sodass er nicht weiter voranlaufen kann. "Was um alles in der Welt geht hier vor? Woher kommt ihr - Vielleicht aus Erlen, hm? Ist dort etwas geschehen. Lauft ihr vor etwas weg? Sprich!" Doch der Mann schaut den Barden nur angsterfüllt an und nickt hastig, dann fässt er die Klinge der Stichwaffe langsam an und schiebt sie vor sich weg. Er rennt der Menschenherde hinterher. Tarakas schaut der Karawane noch drein, doch sein Gesicht verzieht sich zu einem Schmunzeln, und fürs Erste hält er die Meute für Zigeuner oder einfach nur Verrückte. "Sollen sie hingehen wohin sie nur wollen - Mein Weg führt dort hin." Selbstsicher deutet er mit seinem Rapier in die Richtung, von der aus die Menschenmasse gekommen war. Er musste nach Erlen, und das schnell - Er hoffte, dass sein Auftraggeber in der Zwischenzeit noch am Leben war. Sonst wäre es das alles hier nicht umsonst gewesen...
"Verdammt!" Tarakas hatte sich verlaufen. Er hackt mit seinem Rapier einige Äste vor sich entzwei um sich so den Weg freizubahnen. "Hätte mir wenigstens einer dieser Bastarde von Zigeuner den Weg gewiesen, wäre ich niemals an die Kreuzung gekommen, und von dort aus nicht in den Wald, und von dort aus nicht hierher... Ein Sündenbock muss jetzt her, und zwar schnell - sonst ergreift mich der Wahnsinn noch heut Nacht!" Unzufrieden und sauer hackt sich der Barde weiterhin seinen Lauf und nach einiger Zeit bleibt er vor einem riesigen Strauch stehen. Sein Blick wandert herauf und herab, der Barde versucht einen Blick über den Strauch zu erfassen. Sinnlos.
Doch erst nach einigen Minuten erhört Tarakas dann die ersten Klänge und Schreie. Es scheint ihm nach einem Kampf zu lauten - Der Barde brummt erneut und legt dann seinen Rucksack ab. Dieser Strauch war dichter als all die anderen gewesen und um ihn herum waren nur solcher Sorte aus dem Boden gewachsen. Eine Sackgasse. Doch die Klänge von Klingen und Magischer Formeln werden hinter dem Gestrüpp immer lauter. So zieht er mit seinem Rapier einen gewaltigen Schnitt durch die Mitte des Strauches und einige Äste lösen sich. Daraufhin packt er seinen Rucksack und hackt sich mit Leichtigkeit den Rest der Blätter und Zweige weg.
Endlich nach einigen Schnitten ist ihm die Sicht wieder voll und ganz offenbart: Der Barde staunt nicht schlecht, als er dort vor sich eine ganze Gruppe voller verschiedener Wesen vortrifft (von den meißten hatte er schon viel gehört) welche gegen einen Orken und zwei zäh-aussehende Wölfe kämpfen. Nach einem kurzen Beobachtungsmoment zuckt der Barde mit den Schultern und beginnt mühsam in Richtung einer der Bestien zu laufen - Seinen Rapier hält Tarakas immer noch mit Leichtigkeit in der Rechten. Die Gruppe schien ihn noch nicht einmal bemerkt zu haben, da schreitet der Barde auch schon hastend in die Meute und zieht seinen Rapier zu einem tiefen Stich in Richtung Wolfsgestalt nach hinten, lässt ihn dann wieder schnell auf ihn zurasen...