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Autor Thema: Dracula, the Devil's Son  (Gelesen 41464 mal)

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Valèij Delany

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #165 am: 07.01.2008, 21:49:22 »
Stillschweigend nickt der Roma, leitet sein Pferd weiter auf dem Pfad, dem die Gruppe folgt in die Richtung, in die sie der Weg führt, und welchen Bernard anstrebt.

Immer wieder wandert der Blick des Kriegers zum Sonnenstand, dann zurück über seine Schulter, wo er das Lager der Türken vermutet. Dann erst kehrt sein Blick wieder in die Richtung zurück, in die die kleine Gruppe reitet.
Stillschweigend, so merkt der Roma jedoch, denkt er mehr als einmal daran, ob Edward und Jonathan den Türken in die Hände gefallen waren.
Aber wer könnte das schon so genau sagen, vermutlich würde Valèij nie wieder etwas von den beiden hören.

Monoton klang von den Pferdehufen das Klackern zu dem Roma herauf, während die Sonne sie auf dem Weg Tutrakan begleitet.

Der Tod

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #166 am: 11.01.2008, 02:30:13 »
Die Verabschiedung von den Engländern war kurz und ernst, wenn auch mit den besten Wünschen gewesen. Nun reitet die Gruppe ohne geistlichen und möglicherweise auch göttlichen Beistand weiter nach Norden - immer in die Richtung der Walachei, dem Fürstentum des berüchtigten 'Pfählers' Vlad Tepes...

Und die Veränderung ist nicht zu leugnen. Erst war es nur ein ungutes Gefühl, als ob man geradewegs in eine andere, dunklere und für Menschen feindliche Unterwelt hineinreiten würde, doch nun wird mit jeder weiteren Meile der nur zu reale Schrecken, der diese Ländereien heimsucht, immer deutlicher:
Der Weg, wenngleich zuvor schon kaum mehr als eine Lehmpiste in der Hügellandschaft, verwandelt sich in eine zertrampelte, undefinierte Fläche von Staub und Schlamm. Die vereinzelten Hütten mit den erntereifen Weizenfeldern weichen gebrandschatzten Ruinen und lebensfeindlicher Brache. Viele der kleine Wäldchen sind gerodet worden und an ihre Stelle sind bizarre Ansammlungen langer Holzstangen getreten, teils umgeworfen, teils zerbrochen, teils noch wie Speere schief in den Himmel ragend, deren Kämpfer und Opfer dieses Werkzeug nicht überlebt haben...

Die ehemals freundlich lächelnde Sonne hat sich über die Stunden des kräftezehrenden Ritts hinweg zu einem gnadenlos sengenden Glutball am eigentümlicherweise wieder wolkenlosen Himmel gewandelt, als plötzlich, ganz nach Erwartung Bernards, sich weitere Reize in die trostlose, von Krieg und Raubzügen ausgezehrte Landschaft mischen: Hinter der nächsten Kuppe, an der sich der Weg vorbeiwindet, steigen tatsächlich ein paar blasse Rauchfahnen auf und die Luft wird vom vorerst nur schwach wahrnehmbaren Gestank von Unrat und Algen durchzogen - Tutrakan und damit die Donau scheinen endlich in greifbarer Nähe zu sein...
Mosaic - The Flowers of Montezuma: culture clash in colonial Mexico

Bernard

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #167 am: 11.01.2008, 13:16:08 »
Immer noch finster schauend und sichtbar nicht auf den Weg konzentriert hat Bernard die vergangenen Stunden hinter sich gebracht und die zunehmend trostlos werdende Umgebung kaum wahrgenommen.

Als schließlich die Rauchfahnen die Nähe ihres Zieles verraten, zügelt er sein Pferd, und sein Blick wird plötzlich wieder scharf und durchdringend, seine Haltung angespannt. Aufmerksam mustert die Umgebung, untersucht sie nach Anzeichen, dassdie Türken, mit denen sie gestern ihren Zusammenstoß hatten sie überholt und hier einen Hinterhalt gelegt haben.

Erst jetzt scheint er auch die brütende Hitze, durch die die Gruppe unterwegs ist, zu bemerken. Einhändig holt er seinen Wasserschlauch aus der Satteltasche, entkorkt ihn und nimmt einen langen Schluck, die Augen immer noch auf die Umgebung gerichtet. Was für eine gottverlassene Gegend.

Schließlich zufrieden mit seiner Musterung schließt und verstaut er den Schlauch wieder. Dann spricht er Valeij an: "Sagt, Delany, was wisst Ihr über dieses Nest? Wie viele Menschen wohnen hier, wie viele sind Christen, wie viele Heiden? Gelten sie als ehrlich, verschlagen, was auch immer? Müssen wir uns vor irgendetwas in Acht nehmen?"
O wie barmherzig ist Gott, wie gerecht und fromm.

Valèij Delany

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #168 am: 11.01.2008, 16:41:08 »
Ruhig mustert der Roma die Umgebung, hatte er bereits kurz vor ihrem Aufbruch noch einen Schluck Wasser zu sich genommen.
Jetzt blickt er auf den Hügelkamm, hinter welchem als Tutrakan liegen soll.
"Dort, hinter der Hügelkette, Bernard, ist Tutrakan. Weniger als hundert Menschen lebten hier noch vor einiger Zeit. Meist Christen, welche als sehr verschlagen gelten." Die Stimme des Zigeuners klingt traurig aber zur Vorsicht mahnend.

"Auf der anderen Seite des Wassers findet sich das walachische Dorf Tirgu Ayertes. Zwischen den Dörfern verkehrt die Fähre, obwohl beständig eine Art Rivalität in der Luft liegt."

Das scheint es gewesen zu sein, was der Roma über die Fährstätte berichten kann und so reitet er langsam weiter.
"Wir sollten vorsichtig sein bei den Leuten, mit denen wir es zu tun haben. Lasst uns zusammenbleiben und so schnell wie möglich die andere Seite des Flusses erreichen."

Langsam reitet der Roma weiter, Bernard neben sich, und es scheint so, als würde er über etwas nachdenken und gerade als Bernard ihn darauf ansprechen will, beginnt Valèij selbst:
"Bernard, ich sagte euch meinen Namen aus Höflichkeit, als wir zusammentrafen, doch eigentlich legte ich meinen Namen ab, als mein Bruder starb. Bitte nutzt ihn nicht zu häufig. Ich höre, wenn ihr mit mir redet. Ein Blick reicht."

Bernard

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #169 am: 11.01.2008, 17:15:13 »
Den Roma neben sich reitet der Deutsche weiter, nicht unbedingt beruhigt angesichts dessen Aussage, die Bevölkerung Tutrakans gelte als hinterhältig. Als dieser ihn noch einmal wegen des Namens anspricht, schaut er den Roma einen Moment an. "In Ordnung." Nach dieser kurzen Antwort, die er wie vieles von dem, was Bernard sagt, vollkommen ruhig und eher leise hervorgebracht hat, konzentriert sich er sich demonstrativ wieder auf die Umgebung. Irgendwann werde ich ihn fragen, was es damit auf sich hat. Aber nicht jetzt. Erst müssen wir über den Fluss.
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Valèij Delany

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #170 am: 11.01.2008, 21:03:52 »
Noch ein letztes Mal beschließt Valèij den Blick über die Schulter zu wagen, doch er glaubt bereits nicht mehr daran, dass die kleine Gruppe verfolgt wird.
Und so wendet er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne.

Es waren noch einige Minuten, bis sie das Dorf überhaupt erreichen würden, dennoch überlegte der Roma noch kurz, bis er schließlich seine Wertgegenstände erneut fester verzurrte, vermutlich auch, als wirklich nötig war.

Dann holt der Krieger erneut Luft und versucht ruhig zu bleiben, als die Gruppe dem Hügelkamm näher kommt. Eine Hand ruht dabei unbewusst in der Nähe seiner Waffe, ganz so als gebe ihm das ein sichereres Gefühl.

Hortensius

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #171 am: 12.01.2008, 12:28:24 »
"Dann lasst uns lieber sehen, dass wir schnell vom Acker kommen." Auch Hortensius schaut sich noch einmal um bevor er seinem Pferd die Hacken in die Seite drückt und sich langsam dem Dorf über den Hügel her nähert.

"Was denkt ihr, sobald wir den Fluss überquert haben müssten wir unsere türkischen Freunde los sein, oder nicht?" Kurz überprüft er nochmal den Sitz eines seiner Dolche im Gürtel.

"Euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr darum bittet." denkt er kurz bevor er ansetzen will zu beten. "Danke Herr, dass du uns hast die erste Etappe gut überstehen lassen. Sei uns gnädig im Verlauf, denn wir sind gekommen um deinen Willen zu vollführen."

Bernard

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #172 am: 12.01.2008, 16:59:14 »
"Na, ich hoffe doch. Deswegen haben wir uns schließlich so beeilt. Und wenn nicht - ihr Pech. Ich habe genug vom Laufen." Grimmige Belustigung spricht bei dieser Antwort aus Bernards Stimme.
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Der Tod

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #173 am: 12.01.2008, 18:53:12 »
Schnaubend trotten die Pferde die letzte, steinige Anhöhe hinauf, ehe der Hügel erklommen und endlich das erste Etappenziel in Sicht ist: Die Donau.
Wie eine dunkelgrüne, schleimige Schlange unendlicher Länge windet sich der Grenzfluss durch die kriegsversehrte Landschaft, gleichgültig ob des ungezählten Blutes, welches er an seinen Gestaden gesoffen und verschlungen hat. Ein unsteter Wind scheint aus der Niederung heraufzuwehen, welcher einen brackigen, modrigen Geruch in sich trägt. Während sich das Donaubecken vor den auf dem Hügelkamm stehenden Reitern nach Osten wie auch nach Westen hin verbreitert, befindet sich direkt vor ihnen eine verschmälerte Stelle, welche offensichtlich die Bildung der beiden kleinen Dörfer samt Fähre erst ermöglicht hat. Zufrieden mit ihrem bisherigen Fortschritt betrachten die Gesandten das nur aus wenigen, baufälligen und offensichtlich größtenteils verlassenen Holzhütten bestehende Tutrakan - als es ihnen siedend heiß gewahr wird:
Über dem einzigen größeren Gebäude, wohl eine Art Kontor, an welchem auch der Fährsteg zu erkennen ist, flattert die smaragdgrüne Flagge der Osmanen!
Wie konnten die Reisenden nur so vermessen sein und glauben, die türkischen Truppen würden dieses Nadelör nicht bewachen? Plötzlich wird der Gruppe hoch zu Ross auch deutlich, wie unglaublich auffällig sie sich selbst für unaufmerksame Beobachter gegen den hellen Himmel abheben müssen, jede Sekunde könnten sie von der offensichtlich vorhanden Garnision entdeckt werden - sofern es nicht bereits zu spät ist!
Mosaic - The Flowers of Montezuma: culture clash in colonial Mexico

Bernard

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #174 am: 15.01.2008, 14:21:16 »
Nur kurz zügelt Bernard sein Pferd, während er sich selbst verflucht. Verdammt, Bernard, konzentrier Dich! Erst über die Insulaner aufregen und dann selbst solche Fehler machen. So wird das nichts, nimm Dich zusammen!

Doch schnell hat er sich wieder in der Gewalt, schnalzt mit der Zunge, reitet ruhig weiter. Hoffentlich war meine Reaktion auf die Entfernung nicht zu erkennen. So, als ob daran nichts falsches sei, hält er direkt auf die osmanische Kaserne zu, beugt sich dabei nonchalant zu seinen Mitreisenden zu und sagt, ganz mit der Gestik einer ungezwungenen Unterhaltung:

"Es hilft nicht, wir müssen uns da durchbluffen. Lasst mich reden. Für de Notfall: Wir sind heute früh mit einer zusammengewürfelten und heruntergekommenen Gruppe von sechs christlchen Räubern aneinandergeraten, ungefähr 20 Meilen südöstlich von hier. Eine Schande für unseren Glauben, und dazu noch unfähig. Sie hatten wenig von Wert dabei, aber dieses Pferd, das sie bei der Flucht zurückließen, sah nicht so aus, als gehöre es ihnen, daher haben wir es mitgenommen, um es hier in der Kaserne seinen eigentlichen Eigentümern zurückgeben zu können. Nur, falls das Gespräch darauf kommt. Haltet es ansonsten im Hintergrund."

O Herr, vergib mir diese Lügen. Es geschieht in Deinem Auftrag, und doch gefällt es mir nicht. Warum nur kann Dein Werk nicht einfach sein?
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Hortensius

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #175 am: 16.01.2008, 14:57:01 »
"Ich hoffe die sprechen latein oder du türkisch. Mir soll es recht sein." Hortensius lässt sich leicht zurückfallen. Mit einem kurzen Griff vergewissert er sich, dass alle seine Waffen am angestammten Platz sitzen, nur für den Fall der Fälle.

"Sollte etwas passieren und wir fliehen müssen und uns verteilen wo treffen wir uns? Ca. 5 Meilen stromaufwärts?"

Leonius

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #176 am: 16.01.2008, 18:05:01 »
Leonius kommt nun auch neben Bernard zum stehen und meint: "Euch ist hoffentlich bewusst, dass sie uns nun gesehen haben müssen. Naja, es bereits zu spät um etwas daran zu ändern. Doch sagt, wollen wir wirklich hier herunter einfach so in dieses Dorf, oder soll ich sagen in diese mit Wachen vollgestopfte Furt, hereinspazieren und um eine Überfahrt bitten? Und was sollen wir mit dem Pferd machen, das zu viel ist? Es ist ein Osmanisches und das werden sie bestimmt erkennen." Er schaut den schwer Gerüsteten eindringlich an, senkt die Stimme und meint: "Ich halte es für Selbstmord, doch ich werde euch folgen, denn ihr habt Führungsqualitäten bewiesen". "Wie wäre es wenn wir einen anderen Übergang suchen?" meint er mit normaler Stimmlage.
Bring him back intact includes redundant organs.

Valèij Delany

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #177 am: 18.01.2008, 15:24:27 »
"Ich bin der selben Ansicht wie Leonius. Sollten sie uns folgen, können wir immer noch bei der Geschichte der Räuber bleiben." meint auch Valèij, sich Leonius' Meinung anschließend. Dann führt er sein Pferd langsam den flachen Hang des Hügels hinab, so, als wolle er nicht in Richtung des Dorfes reiten.

Bernard

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #178 am: 20.01.2008, 19:21:13 »
Bei den plötzlichen Einwänden Leonii und Valeijs zügelt Bernard sein Pferd so hart, dass es gerade so nicht hochsteigt, und schaut sie entgeistert an. Seine Stimme wird eindringlich, als er versucht, sie so schnell wie möglich von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen.

"Und dann müssten wir den Türken noch erklären, warum wir ihnen erst ausgewichen sind. Ganz zu schweigen davon, dass die Donau nach allem, was ich von ihr gehört habe, kaum woanders zu überqueren ist und wir auf die Fähre angewiesen sind. Das müsstet Ihr doch eigentlich besser wissen als ich.

Nein, ich sage, wir verlassen uns auf unseren Charme, machen uns nach Möglichkeit nicht weiter verdächtig und hoffen, dass sie uns ohne weiteres Blutvergießen durchlassen. Wenn Ihr eine andere gangbare Möglichkeit seht, D...Valeij, sprecht schnell - oder kommt. Jeder Herzschlag Verzögerung vermindert unsere Chancen, da unten auf offene Ohren zu stoßen. "
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Valèij Delany

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Dracula, the Devil's Son
« Antwort #179 am: 21.01.2008, 12:57:46 »
"Ihr habt vermutlich recht," meint Valèij, als er sein Pferd leicht wendet und es dezent wieder in Richtung Tutraskan lenkt. "Dennoch ist mir nicht wohl bei dem Gedanken in diese Siedlung zu reiten. Dennoch seit euch meines Schwertarmes gewiss."

Spontan lässt Valèij sich zu den anderen zurückfallen und reitet schlussendlich in Richtung der Donaufähre.

"Übernehmt ihr das Sprechen, Bernard. Ich bleibe an eurer Seite." Eindringlich blickt der Roma den Deutschen an, der neben ihm reitet.

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