Da muss ich Dir widersprechen. Es hat noch lange nicht jedes Märchen ein happy end.
Mag sein, wobei mir jetzt gerade kein Gegenbeispiel einfallen will. Die meisten dürften aber eins haben. Mir gings auch nur darum: High Fantasy muss kein Happy End haben.
Das stimmt ebenfalls nicht. Griechische Tragödien bestehen aus einem Problem, welches nur durch den Tod des Helden lösbar ist. Dass der Tod des Helden das Problem allerdings löst, habe ich nie behauptet.
Tut es in der Griechischen Tragödie auch nicht wirklich, dort würde der Tod des Helden auch nur die Weigerung bedeuten, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Auch hier gings mir aber eher darum, dass deine Beschreibung (Oberschurke="Bruder") ziemlich genau dem Dilemma entspricht, dass der Held der griechischen Tragödie zu bewältigen hat.Dass er vorher nicht weiss, dass der Oberschurke sein Bruder ist, spielt keine Rolle, Ödipus wusste zunächst auch nicht, dass er seinen Vater erschlagen und seine Mutter geschwängert hat.
Desweiteren interessiert es mich, woher Du die Definitionen nimmst.
Hauptsächlich zu Referenzzwecken Wikipedia.
[quote="Wormys_Queue]Horror schließt aber Happy Ends nicht aus, insoweit ist das Fehlen eines solchen nicht das definierende Merkmal des Genres
Das habe ich nie behauptet. Ich fürchte, hier hast Du die Implikation in der falschen Richtung gelesen.
My bad. Ungenaue Formulierung. Du siehst im Fehlen des Happy Ends einen konstituierenden Unterschied zwischen High und Dark Fantasy. High Fantasy muss aber kein Happy End enthalten, und Dark Fantasy schließt es nicht zwingend aus. Mit "Horror" hat das nichts zu tun.
High Fantasy und Dark Fantasy stehen also gar nicht unbedingt im Gegensatz, siehe dazu die Moorcock-Romane um den Ewigen Helden.
Tatsächlich werden diese Romane manchmal als Dark Fantasy bezeichnet. Meistens mit der Begründung, dass sie nicht wirklich ein happy end haben.
Siehste. Und dennoch würde kaum jemand behaupten, Moorcocks Hauptwerk (die Saga um den Ewigen Helden) wäre nicht als High Fantasy einzustufen. Genauso wie Tolkiens Herr der Ringe trotz seines Happy Ends auch eine ganze Menge dunkler Momente enthält, die nichts mit "lived happily thereafter" zu tun haben.
Letzten Endes gehts mir eigentlich nur um folgendes: Zwischen High Fantasy und Dark Fantasy besteht kein grundlegender Gegensatz. Ein Buch, ein Film (und natürlich auch eine D&D-Kampagne) kann durchaus in beide Kategorie einstufbar sein.