Nachdenklich, aber aufmerksam hört Egil Talvras Worten über die Elfe zu. Schließlich nickt er.
"Verbündete sind rar in diesen Zeiten und wertvoll - wenn sie sich denn auch am Ende als Verbündete und nicht als Betrüger erweisen... Aber wenn ihr ihr vertraut, so will ich das auch tun."
Dann wendet er sich der Elfe zu und deutet eine Verbeugung an.
"Seid gegrüßt, Armârya aus Immerdar. Mein Name ist Egil und ich bin ein einfacher Diener des Binders hier in Freihafen", stellt er sich vor.
Als dann Talvra berichtet, dass der Kult seiner Meinung nach aktiver geworden ist, wird Egils erschöpftes Gesicht noch ein wenig bleicher.
"Ich befürchtete es bereits. Ihr wisst ja, in welchem Zustand Lucius war, als ihr ihn das letzte Mal gesehen habt. Ich nehme an, sein Geist ist durch seine durchlittenen Qualen empfänglich geworden für das Böse, das sich anscheinend gerade in der Stadt sammelt, und daher versuchen wir, soviel wie möglich von ihm fernzuhalten, ihn geradezu abzuschirmen, von allem, das seine geistige Gesundheit auch nur im Entferntesten beeinträchtigen könnte. Wir haben rund um die Uhr ein Auge auf Lucius, auch um etwaige weitere Einbrüche vereiteln zu können. Und mit "wir" meine ich geradeeinmal eine Handvoll Kleriker aus dem Tempel, allesamt Leute, für die ich selbst meine Hand ins Feuer legen würde und denen ich vollstens vertraue. Selbst bei den unbestreitbaren Fähigkeiten der Bruderschaft des Gelben Zeichens, den Tempel zu unterwandern, bei diesen Klerikern bin ich mir sicher, dass sie nicht als Spione eingeschleust wurden. Zu jeder Tages- und Nachtzeit ist einer von uns bei Lucius, um ihm beizustehen, wenn er wieder einen seiner Schwächeanfälle erleidet - oder bei Schlimmerem..."
Den Satz lässt Egil unvollendet, doch ist klar, dass er einen erneuten Angriff, eine erneute Entführung durch den Kult meint.
"Ich denke, es ist im Moment wichtiger denn je, dass ihr tiefer in die dunklen Machenschaften des Kultes eindringt, wer weiß, welches Ziel sie verfolgen... Ihr sagt, der Leuchtturm würde eine große Rolle spielen? Ja, das denke ich auch, schließlich war Milos der erste Berater des Seelords in dieser Angelegenheit. Aber dass ihr dort nichts findet, wundert mich nicht, wenn dort zu diesem, jetzigen Zeitpunkt wirklich etwas verborgen sein sollte, so ist es mit Sicherheit so geschickt versteckt, dass es dem uneingeweihten Betrachter kaum auffallen kann - schließlich ist die Baustelle ja nicht hermetisch abgeriegelt, ständig gehen Arbeiter ein und aus, werden Baumaterialien angeliefert, Schutt abtransportiert und so weiter." - Es ist offensichtlich, dass sich Egil in den letzten Tagen einige Gedanken gemacht hat über die Geschehnisse im Gesamten. - "Wie sollte man da ein möglicherweise dunkles Geheimnis bewahren? Ich fürchte, der Leuchtturm ist im Moment eine Sackgasse, wenn es euch nicht gelingt, ihm einmal von oben bis unten zu durchsuchen, geradezu auseinanderzunehmen. Aber das wird Zeit kosten, wertvolle Zeit, die wir wohl nicht haben. Wart ihr neben dem Leuchtturm auch an dem verborgenen Tempel des Kultes, den ihr ausfindig gemacht hattet damals? Mir scheint, wenn ihr eine Spur findet, dann dort...."