Cephros wirbelt wahrlich mehr Staub und Sand auf dem gepflasterten Boden des Klosterruine auf, als das seine Kampfbewegung Technik oder Gefahr ausstrahlen, wobei der Hexenmeister fast sich auf die Nase legt als er die gelenkigen Bewegungen des Mönches nachmachen möchte.
Doch nicht nur leichte Erheiterung bringt der Nethysgläubige damit in die Runde, sondern er offenbart eine längst vergessene Nachricht, welche auf der Bodenplatte unter ihm durch festgetretenen Sand und Staub verborgen zu sein scheint.
Und so wischt Cephros typisch wissensdurstig für einen Zauberkundigen und Nethysanhänger die Bodenplatte vollends frei, um folgende Inschrift darauf lesen zu können in der Heimatsprache des meisten Abenteurer dieser Gruppe:
Hier an dieser Stelle, wo nun dieser Stein mit Inschrift liegt, wurde der Fürst der Untoten Todesboten durch den Heiligen Bruder Theodephus Estrovan, Diener des Aroden, vernichtet!, wobei leider der restliche Text in Form eines zweiten Satzes leider nicht mehr zu entziffern ist.
Aber auch der zweite arkane Zauberwirker Pharak, der Nethyspriester und Magier der Gruppe, wird förmlich von seiner Neugier und seinem Durst nach Wissen und Macht angetrieben, und schaut sie ebenfalls etwas neugieriger um, wobei sein Blick auf die teilweise vollkommen zerstörten Fenster aus Buntglas mit ihren Bilder und Geschichten fällt, welche jetzt tiefer im Tempel und in der Gebetshalle zu entdecken sind.
Mit dem Großteil der Bilder kann Pharak jedoch nichts anfangen, da sie entweder zerstört sind oder irgendwelche Anhänger der Sonnengöttin oder den Aufbau von Tempel der Sonnengöttin in der gesamten Gegend hier oben zeigen, vorallem des Haupttempels in Kelmarane, wenn nicht mitten unter den Bildern ein Bild wäre, wo mächtige Horden von Genies - Flaschengeistern aus anderen Ebenen - gegeneinander kämpfen würde:
Ein längst vergessener Krieg mit tausenden von Opfern.
Gänsehaut und Schrecken erfassen den Magier, welcher sich abwenden muss und mit hochgezogener Augenbraue zum eigentlich Altar des Tempels schaut, welche unter einem Berg von Affenkot und Gremlinexkremente begraben ist und dringend eine Grundreinigung bräuchte.
Doch dafür wäre wohl eher die göttliche Zauberwirkerin und Klerikerin Abadars namens Naadhira vielleicht zuständig, welche gerade alle Hände voll genug zu tun hat, ihren Unfrieden wegen einigen Aussagen und dank dem Verhalten mancher ihrer Gefährten weise in Worte zu fassen, um diese Zweitracht im Keim zu ersticken und zu bekämpfen, und außerdem sich um den schwer verletzten Schurken Kazim und den orkischen Sklaven und Wüstenläufer Thamam zu kümmern, welcher scheinbar den Götter sei dank nur an Schutzfieber und nicht an Tollwut oder etwas Schlimmeren erkrankt ist, wobei auch das Auskurieren eines solche Fiebers dank einer eitrigen Wunde noch mindestens bis übermorgen dauern könnte.
Kazim dagegen geht es langsam besser, wenn auch nicht gut. Doch wenigstens könnte er wieder aufrecht laufen und zur Not kämpfen, auch wenn sie die Abenteurer eine Begegnung mit den Elterntieren dieser großen Geiereier besser nicht so schnell und gar überhaupt herbeiwünschen sollten.
Doch nur Durriken macht so wohl wirklich Gedanken darüber und schaut ständig nervös sich nach den großen Aasvögel um und lauscht nach den Schwingen großer Flügel, wobei der grauhaarige Sklave auch immer wieder aus Entfernung zum Geierhorst hinüber schaut und dort zwischen den Eiern etwas funkeln sieht im Licht der untergehenden Wüstensonne.
Es ist jedoch etwas völlig anderes, was den Schurken förmlich aufschrecken lässt und ihn und seine Aufmerksamkeit fesselt, denn neben den vier teilweise fast vollkommen zerstörten Statuen an jeder Ecke des Innenhofes mit Garten, wobei Inschriften jeweils am Sockel anfangen aufzuleuchten, als der Wind an Stärke wieder zunimmt und durch die vertrockneten Bäume weht, erscheint kurz vor dem endgültigen Einbruch der Nacht eine fünfte zerstörte Statue wie aus dem Nichts sich manifestierend.
Was für ein Teufelskult hatte hier im alten Kloster zu Ehren des Heiligen St.Vardishal nur seine Hände im Spiel?
War dieser Heilige, dessen Abbild zu menschlich und unmenschlich wiederrum sogleich wirkte, etwas ein Sohn des Asmodeus?
Und was haben diese anderen Statuen zu bedeuten?
Was für Geheimnisse liegen hier in diesem Tempel Sarenraes begraben?
Mit dem Wunsch das restliche Kloster besser noch gesichert zu wissen und wohlmöglich den besten Platz für einen Nachtlager gefunden zu haben, bevor die Sonne endgültig unter geht, aber auch, um mehr Licht ins Dunkeln zu bringen wegen diesen Statuen. macht sich die siebenköpfige Abenteurergruppe auf in den Innenhof des Klosters.
Die Reinigung des Altars würde damit wohl wenn überhaupt erst morgen geleistet werden.
Während die fünf Statuen, allesamt fast ganz zerstört, wobei es fünf unterschiedliche Abbildungen von Humanoiden sind und eine Abbildung darunter Vardishal zeigt, dem letzten Auserwählten von Sarenrae, welcher die göttliche Herrausforderung seine Göttin geschafft hatte und den höchsten Berg des Gebirges, an dessen Fuss das alte Kloster liegt, bestiegen und damit gemeistert hatte, um der Sonne von Katapesh nahe zu sein, und eine der Abbilder eine riesige Schrecken und Furcht bringende Axt trägt, aber wenigstens hat die Gruppe nun fünf Namen: Davashuum, die düstere Statue, Vardishal, Zayifid, Pazhvann und den Axtträger Kardswann.
Außerdem erreichen die Abenteurer den Geierhorst, in welchem unter etwas Geierkot zwischen den Eiern und dem Nestling ein paar Statuen aus Gold, scheinbar Tempelinventar, und zwei Ringe zu entdecken sind.
Entweder hatten die Gremlins diese Gegenstände den Geiern geopfert oder der Geier hatten die Träger gefressen und schlussendlich nur diese Ringe wieder ausgeschieden.
Doch auch etwas anders leuchtet der zwischen dem ganzen Dreck, getrockneten Schlamm und Geierkot im aus Knochen und Ästen gemachten großen Horst, welcher wohl zum Schrecken von Naadhira wie auch sein Inhalt teilweise von einem Schimmelpilz befallen ist.
Außerdem liegt ein uraltes und nur teilweise erhaltendes Gebetsbuch der Sonnengöttin mit dem Titel "Die Erleuchtung durch des Licht und die Wahrheit", also dem Gebetsbuch, welches von allen Priestern der Sonnengöttin gelesen werden sollte, da dort sogar die Geschichte des erfolgreichen Kampfes gegen Rovagug für Sterbliche in einfache Worte gefasst niedergeschrieben ist.
In diesem Moment hört Durriken Geräusche - nicht aus der Luft und damit nicht von den Eltern der Geierjungen, sondern aus den Nebenräumen.
Das Geheule von Kindern.