Naadhira hört dem seltsamen Mann interessiert zu. Sie schüttelt bei den Worten mehrmals den Kopf, scheint sie so gar nicht einverstanden mit den Worten des Wanderers. Als der Mann geendet hat, holt die Priesterin erst einmal Luft, um etwas Zeit zu gewinnen, dann macht sie sich an die Beantwortung der Frage:
"Euere Geschichte beruht auf einem Mißverständnis über die Götter. Abadar ..." Die Frau macht das Zeichen des Schlüssels in die Luft. " ... ist der Gott des Handelns und der Zivilisation. Er ist kein Gott des Kampfes oder Krieges, wie es vielleicht Gorum sein mag. Ihr versteht offensichtlich nicht, dass mein Herr nicht die direkte Beeinflussung seiner Gläubigen anstrebt. Er gibt seinen Gläubigen Hinweise und Gelegenheiten zum Handeln, aber er handelt nicht selbst für sie. Wir Gläubigen sollen uns nicht hinter Abadar ..." Wieder macht Naadhira das Zeichen des Schlüssels. " ... verstecken. Jemand der hofft, dass er die Probleme des Einzelnen löst, hat die Lehren nicht verstanden." Die Priesterin lächelt traurig.
"Aber dies ist nicht was ihr hören wollt. Ihr wollt wissen, was ich in dieser Situation als Trost habe. Doch der Trost fällt anders aus als ihr vielleicht erwartet. Mein Gott ist der Gott der Zivilisation und trotzdem gehen Städte und Völker unter. Wie passt dies zusammen? Das ist eure Frage. Wie kann mein Herr zulassen, dass eine Stadt untergeht? Es mag euch hart erscheinen, aber die Antwort ist einfach. Der Lauf der Zeit wird nicht aufgehalten von Abadar." Wieder wird ein Schlüssel in die Luft gemalt. "Wenn eine Zivilisation untergeht, wurde sie von einer anderen aufstrebenden Zivilisation übernommen oder vernichtet. Seht in dieser Wüste zum Beispiel Orte wie Kelmarane, die einst blühende Orte waren und dann doch der Vergessenheit anheim fielen.
So traurig die Lage für die Stadt ist, die ihr beschreibt. Trost kann Abadar ..." Naadhira malt ein weiteres Mal den Schlüssel in die Luft. " ... nicht geben. Die Bewohner der Sadt haben zu gegebener Zeit den Augenblick des Handelns verpasst. Die Hinweise, die ihnen gegeben worden sind, haben sie nicht wahrgenommen oder missdeutet. Nun haben sie die Folgen zu tragen."
Die Frau schaut den Mann in der weißen Robe fest an. "Ihr sagt,dass sich die Menschen dann von Abadar abwenden. Ich muss schmunzeln über diesen Gedanken. Außer den wahrhaft Gläubigen und den Streitern für einen Gott, gibt es doch niemanden, der nur einen Gott anbetet. Abadar ... " Wieder wird der Schlüssel gezeichnet. " ... ist nicht der Gott der Fruchtbarkeit und Liebe. Also wenden sich die Bewohner eurer Stadt in diesem Falle auch an andere Gottheiten. Wer dies nicht erkennt, ist engstirnig und wenig weise. Meine Begleiter hier haben auf dieser Reise Sarenrae für sich entdeckt. Es liegt am Ort, den wir vor diesem besucht haben, trotzdem werden sie, wenn es notwendig sein wird, auch andere Götter wieder anrufen, weil diese dann für das stehen, was sie sich dann erhoffen. Weil ihr Glaube frisch ist, werden sie es jetzt nicht zugeben wollen, aber ich sage euch es wird so sein."