Archiv > Forgotten Realms - Anauroch - die Fortsetzung

Die neue Aufgabe eines Helden

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Selvan:
Als Darcassus noch einmal bestätigt, wieviel bei dieser Mission auf dem Spiel steht, erschaudert Selvan leicht. Erneut fühlt er Zweifel in sich aufkeimen, ist aber im Moment viel zu eingenommen von der Präsenz des Magiers und der Schönheit der legendären Akademie, um sich von diesem Zweifel allzu stark verunsichern zu lassen. "Ja, gern. Führt mich zu ihnen."

Mit festem Schritt folgt er Darcassus zum Portal und betrachtet es mit analytischem Blick. Dann wendet er sich erneut an den Magier, der auf irgendwas zu warten scheint. "Ihr müsst hier ein recht einsames Leben führen, Meister Darcassus. Ist es denn wahr, dass Ihr seit vielen hundert Jahren den Quess’Ar’Teranthvar und die anderen Schätze der Schule beschützt? Wann hat es denn zuletzt Studenten hier gegeben?"

Schreckensjul:
Darcassus hatte nur auf ein Zeichen der Bereitschaft von Selvan gewartet, da stellt dieser ihm eine unerwartete Frage. Kurz zögert der Akademieleiter und hält vor dem Portal an, welches er schon durchschreiten wollte. "Der letzte Student? Das war noch zu Zeiten des alten Myth Drannor, seit dem Fall der Stadt behüte ich diesen Ort. Es ist wahrhaftig ein einsames Leben wie ihr sagt, nur selten findet ein Besucher den Weg zu mir. Doch ohnehin steht es mir nicht frei diesen Ort zu verlassen. Ihr müsst wissen dass ich meinen Körper und meine Seele mit diesem Turm verschmolzen habe, nur so konnte ich dem Griff des Todes entrinnen um meine Wacht fortzusetzen. Dieses Ritual hat mich zwar für immer an diesen Ort gebunden, gleichermaßen hat es mir jedoch besondere Kräfte und Unsterblichkeit verliehen. Seit Jahrhunderten kenne ich kein anderes Leben, man gewöhnt sich an die Einsamkeit. Nun folgt mir." ohne weiter auf Selvan zu warten durchschreitet Darcassus das Portal.

Selvan der zuvor schon seine Bereitschaft signalisiert hatte durchwandert dicht hinter dem Akademieleiter das Portal und findet sich binnen eines Augenschlages in einem anderne Raum wieder. Die Wände des oppulenten Zimmers sind mit Holz vertäfelt welches wiederum Verzierungen in Form von Tieren und Bäumen aufweist. Ein Schrank, ein Bett und ein bequemes Sofa wie ein Schreibtisch bilden die Möbel in diesem Zimmer. Licht dringt durch ein kleines, buntes Glasfenster hinein, wobei Selvans Blick besonders an einem interessanten Mosaik auf dem Holzboden haften bleibt. Das Mosaik zeigt einen Elfen (offenbar Darcassus) welcher in eine Kristallkugel blickt. Tatsächlich scheint dies wahrhaftig eine magische Kristallkugel zu sein, denn auf eine Handbewegung des Elfenmagus hin entsteht das Bild einer windumtosten Ruine in einer öden Felslandschaft. "Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt glaube ich dass wir hier die Anauroch sehen. Dort halten sich die Gefährten auf zu denen ihr stoßen wollt." sagt Darcassus und deutet auf das Bild in der Kristallkugel.

Selvan:
Darcassus' Worte stimmen Selvan nachdenklich. Einerseits beneidet er den Erzmagier um dessen zweifellos immenses magisches Wissen und um die tiefe und ewige Verbundenheit mit Mystras Gewebe, andererseits hat Darcassus offenbar einen sehr hohen Preis für seine Unsterblichkeit gezahlt. Eine einsame Akademie - und sei sie auch noch so interessant - nie wieder verlassen zu können... Das ist nicht gerade ein Schicksal, um das Selvan sein Gegenüber beneidet. Umso größer ist jedoch sein Respekt für Darcassus' Entschluss und seine scheinbare Gelassenheit.

Wortlos folgt er dem Magier in den holzvertäfelten Raum mit der Kristallkugel im Boden.

Er kniet sich neben die Kugel um vielleicht mehr erkennen zu können. Die Landschaft sieht wahrlich nicht sehr einladend aus.
"Die Aunauroch..." murmelt er fasziniert. "Dann sind sie den Umbranten wohl schon dicht auf den Fersen. Was ist das für eine Ruine? Stammt sie womöglich aus dem alten Nesseril?"

Schreckensjul:
"Es sieht ganz so aus dass die Suche dieser Gefährten sie bereits in die Domäne der Umravar selbst geführt hat. Das bedeutet dann wohl leider auch, dass der Quess'ar'thervanthar von dem Feind in die Anauroch mitgenommen wurde. Hoffen wir dass diese Gruppe einen guten Plan hat wie man ihre Pläne dennoch vereiteln kann." Darcassus mustert die verfallene Ruine etwas länger.

"Ich denke diese Ruine ist ganz klar ein Überbleibsel des alten Nesseril, diese gezackten Türme sind ein eindeutiges Merkmal. Ich kann euch jetzt leider auch nicht sagen welcher Ort dies genau ist, allerdings ist es offensichtlich dass dieser Ort im eisigen Norden der Anauroch liegt. Darauf müsst ihr vorbereitet sein." der Elfenmagus geht zu seinem Schrank herüber und holt dort einen alten aber immer noch sehr gut erhaltenen Mantel hervor. Der Stoff ist dunkelblau gefärbt und mit dem Symbol der Akademie bestickt, welches sich ja auch auf den Ringen findet: Eine Harfe die von Winden umspielt wird. Zudem verfügt der Mantel über eine fellbesetzte Kapuze.

"Sofern Ihr nicht über die Möglichkeit verfügt euch auf magischem Wege gegen das Wetter der Anauroch zu schützen würde ich euch raten dieses Kleidungsstück an euch zu nehmen. Verfügt Ihr über die Möglichkeit euch zu diesem Ort zu teleportieren? Da ihr den Ort durch die Kristallkugel gesehen habt sollte dies eigentlich funktionieren, der Windeklangring wird euch ans Ziel führen. Ansonsten müsste ich schauen ob ich noch eine Schriftrolle auftreiben kann." die magisch leuchtenden Augen und Selvans Auftreten haben bei Darcassus keine Zweifel gelassen dass der Goldelf ebenso ein kompetener Magiewirker ist.

Selvan:
Ehe er auf Darcassus' Frage antwortet, geht Selvan in Gedanken noch einmal sein arkanes Zauberpotential durch. Zwar hat er heute bislang noch keine Zauber gewirkt  (ein Umstand, für den er angesichts der bevorstehenden Reise mehr als dankbar ist); andererseits hat er auch nur einen einzigen Teleportzauber memoriert, da er gestern Abend ja noch davon ausging, sich nun ersteinmal ein paar Tage Ruhe in seinem gemütlichen Zuhause zu gönnen.

Sollte also irgendetwas schief gehen, wäre er für wenigstens eine Nacht gestrandet. Vermutlich bemerkt Darcassus Selvans Zögern in diesem Moment, doch schließlich obsiegt der goldelfische Stolz und Selvan winkt dankend ab. "Nicht nötig. In der Tat verfüge ich selbst über die Möglichkeit, mich dort hin zu teleportieren. Ich denke, der Windeklangring wird mir dabei gute Dienste leisten."

Selvan nimmt den dunkelblauen Mantel entgegen, bewundert kurz die Stickerei und schlüpft dann hinein, wobei er seine eigene - ebenfalls recht warme Robe anbehält, unter der er ja auch noch den elfischen Kettenpanzer trägt. So dick eingepackt wird er gewiss nicht allzu schnell frieren. Dass er zudem über eine Schriftrolle verfügt, die ihn vor Kälte schützen könnte, lässt Selvan zunächst einmal unerwähnt. Diese wird er sich aufsparen, da ja anzunehmen ist, dass die Reise einige Tage in Anspruch nehmen wird.

Ein weiteres Mal betrachtet Selvan das Abbild der Ruine. Er legt seine rechte Hand auf die Kristallkugel und die linke auf das Heft seines Schwertes Athariel. Dann blickt er ein letztes Mal auf zu Darcassus. "Es war mir eine außerordentliche Ehre, Euch kennengelernt zu haben, Meister Darcassus. Ich wünschte nur, wir hätten uns unter vorteilhafteren Bedingungen getroffen. Wünscht mir Glück. Wenn alles gut geht, wird der Quess’Ar’Teranthvar schon bald wieder in Eurer Obhut sein. Vielleicht findet sich ja dann auch eine Möglichkeit, mit Euch ein wenig über die Geheimnisse der Magie zu philosophieren."

Nachdem er Darcassus' Antwort abgewartet hat, konzentriert sich Selvan erneut ganz auf die Kugel, auf seinen Ring und auf den bevorstehenden Teleportzauber. "Möge Corellon uns beistehen", sagt er ohne den Blick von der Kugel zu nehmen und spricht die magische Formel des Teleportzaubers.

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