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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 136496 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #375 am: 12.05.2010, 11:38:03 »
Schlechtes Gewissen hatte Mika und keiner in der Gruppe ahnte offenbar, wie groß es war. Deshalb schmerzten die Worte Eretrias die Tischlerstochter, denn sie wühlten die Probleme der jungen Frau auf. Anmerken wollte sie sich davon aber nichts lassen und wendete sich deshalb lieber schnell dem anstehenden Thema zu.
"Ich hätte das Pferd aber nicht gekauft, wenn ich es nicht erkannt hätte. Ich bin nicht meine Schwester. Ich bin nicht vernarrt in Pferde, so dass ich jedes Tier retten müsste." Sagte Mika, die sich mit solch einer einfachen Erklärung nicht zufrieden geben wollte, etwas unsicher.
Weil der Bardin dies alles nicht so einfach zu sein schien, sie aber nach Wissen dürstete, wagte sie sich noch weiter auf das Eis, wenn auch mit aller Vorsicht und wohl überlegten Worten: "Und es geht nicht nur um das Pferd. Ich träume auch andere Sachen. Ich mag nur ungern ins Detail gehen, aber es sind Sachen, die ich für absurd halte, während meine Träume mir vormachen, dass es genau das ist, was ich will. Mir macht das etwas Angst." Doch so, wie sie ihre Träume beschrieben hatte, reichte es der Seele von Mika nicht. Im Kopf der Bardin drängte alles darauf, dass sie die Träume alle offenlegt, denn das schlechte Gewissen, dass durch das Geheimnis um die Träume entstand, drohte alles zum Platzen zu bringen.
Mika war sehr gut anzusehen, dass ihr gerade sehr unangenehm war. Sie öffnete mehrfach den Mund und schloss ihn wieder, ohne ein Wort zu sagen. Auch schien sie sehr zu leiden.
Kurz schloss Mika dann die Augen, atmete einmal tief durch und wagte dann den Sprung ins ungewisse: "Bitte glaube mir, ich will nichts von Milan. Milan soll allein dein sein." Begann Mika, die inzwischen ihre ängstlichen Augen wieder geöffnet hatte. "Aber meine Träume sagen mir immer, dass ich ihn liebe. Ich weiß nicht warum. Ich will nichts von ihm. Er ist schließlich dein Freund. Aber meine Träume ...", dann fehlten der jungen Frau etwas die Worte, weshalb sie einmal tief durchatmete und nochmal an anderer Stelle begann. "Und heute Nacht träumte ich, dass ich auf Milan schaue und den nächsten Tag denke. Es sollte ein großer Tag für mich werden. Zwar könnte alles schief gehen, aber mir, so sagte der Traum, müsse Milan es wert sein, es zu wagen ... dich ... umzubringen." Voller Angst starrte die Bardin auf die Priesterin von ihrem Pferd, dass sich von der Unruhe seiner Reiterin hatte anstecken lassen und von einem Bein auf´s andere trat, aus herunter.
"Bitte tue mir nichts. Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich will das auch nicht. Bitte verzeihe mir." Flehte Mika am Ende, während ihr Pferd langsam mehr durch Zufall, als durch Können von Mika, einige Schritte zurück machte.
« Letzte Änderung: 12.05.2010, 11:40:01 von Mika »
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #376 am: 12.05.2010, 14:51:58 »
Eretria hörte Mika aufmerksam zu. Zunächst schüttelte die Priesterin erstaunt den Kopf, so als wollte sie sagen, dass Mika Unsinniges erzählte. Erst als die Worte Milan und sie betreffen wird der Ausdruck anders. Fast könnte Mika den Eindruck gewinnen, dass Eretria nicht überrascht war über die Dinge, die sie da hörte. Als die Bardin dann zu einem Ende war mit ihrer Geschichte, war das Gesicht von Eretria aschfahl. Die Frau schüttelte den Kopf.
"Nichts von alle dem wird geschehen, wenn du es nicht selber willst. Niemand wird zu einem Mörder, weil er es träumt. Als werde ich dir auch nichts tun deswegen, närrische Frau." Die Frau lächelte Mika an. "Das sind völlig bedeutungslose Träume, blanker Unsinn!"
Dann drehte sich die Frau um und ging zu den anderen, die sich über die Spur gebeugt hatten. "Und was ist mit dieser Spur nun? Folgen wir ihr oder nicht?"
Es war offensichtlich, dass die Frau sich nun beschäftigen wollte, was bei der Ankündigung von einer Freundin getötet zu werden, wohl nicht verwunderlich war.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #377 am: 12.05.2010, 23:29:30 »
Milan war zu vertieft in das Gespräch mit Maruiko, als irgendetwas anderes mitzubekommen. Als Eretria so plötzlich nach der Spur fragte, schrak er auf und sah seine Freundin an. "Das ist die Frage. Vielleicht führt sie uns zu weit weg von unserer Aufgabe, andererseits könnte sie direkt auf unserem Weg liegen, und einen Worg zur Strecke zu bringen, ist vermutlich keine schlechte Idee, oder Waldemar?" Milan zuckte mit den Schultern. "Wir müssen wohl entscheiden, was uns wichtiger ist. Ich wäre dafür, zu sehen, wie weit ab uns die Spur führt, obwohl ich ohnehin die Befürchtung habe, dass wir dieses Ungetüm früher oder später kennen lernen werden." Milan sah dabei Maruiko an und blickte dann fragend in die Runde.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #378 am: 13.05.2010, 00:51:34 »
Mit zusammengekniffenen Augen sah Maruiko in die Runde - soweit ihm das aus seiner Position möglich war.

"Seid ihr wirklich alle so mit euch selbst beschäftigt, dass ihr nicht seht, wenn eine Freundin euch braucht?"

Sein letzter Blick galt Mika. Es lag kein Mitleid in ihm, sondern etwas anderes, schwer zu deutendes. Mika erkannte, was in diesem Blick lag, nach einem Moment. Verständnis.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #379 am: 13.05.2010, 12:44:44 »
Mika verstand nicht, wie Eretria so reagieren konnte. Sie verstand gerade überhaupt sehr wenig, denn, wie es Eretria schon festgestellt hat, beinhalten Träume einen Teil der Realität. Träume drehen sich um das Geschehe, aber auch darum, was der Träumende hofft, dass es geschehen wird. Träume spiegeln Wünsche wieder und die Wünsche der Bardin, wie sie sich des Nachts äußerten, waren alles andere als leichte Kost und betrafen vor allem die Priesterin im negativen Sinne. Aber auch wenn Eretria dies offenbar wusste, bezeichnete sie alles als blanken Unsinn.
Für Mika war es dagegen alles andere als leicht, so zu tun, als würde es diese Träume nicht geben. Die Bardin hatte Angst davor, was in ihrem Kopf vorging, selbst wenn sie unendlich weit davon entfernt war, auch nur daran zu denken, den letzten Traum in die Tat umzusetzen.
"Aber ich habe Angst." Sagte Mika kaum hörbar, als das Gespräch eigentlich zuende war.
Verunsichert und wirklich von dem Gefühl erfüllt, dass sie allein gelassen wurde, schaute die Bardin auf Eretria. Die junge Frau hätte sich eine andere Reaktion gewünscht, sie hätte sich gewünscht, wenn sich jemand mit ihrem Problem beschäftigt, selbst wenn es so geschehen würde, dass ihr von der Priesterin der Kopf abgerissen wird. Alles wäre besser gewesen, als stehen gelassen zu werden.

Sich an der Diskussion über die Spuren zu beteiligen, dazu sah sich Mika im Moment nicht im Stande, denn sie wusste im Moment nicht einmal, was sie mit sich anfangen sollte, weshalb sie erstmal nur verplant auf dem Rücken ihres Pferdes sitzen blieb und sich nun noch mehr fragte, was sie von allem halten soll.
« Letzte Änderung: 13.05.2010, 12:45:33 von Mika »
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #380 am: 13.05.2010, 16:12:05 »
Milan runzelte die Stirn, als Maruiko davon sprach, dass eine Freundin Hilfe benötigte und auch noch zu Mika sah. Er hatte immer den Eindruck gehabt, das Mädchen könnte sich selbst ganz gut helfen. Doch da Mika nicht reagierte und auch Eretria nichts sagte und irgendwie alle in ein seltsames Schweigen verfielen, wandte sich der junge Mann an die Reiterin. "Was ist los? Wieso hast du Angst? Wegen dem Worg? Ich glaube nicht, dass du Grund dazu hast, Angst zu haben. Es wird nichts passieren. Und wenn doch, sind wir da, um dir zur Seite zu stehen." Milan hatte irgendwie den unguten Verdacht, dass es gar nicht um den Worg ging. Unsicher blickte er von Eretria zu Beldin zu Waldemar, zurück zu Mika und schließlich blieb sein Blick an Calfay hängen. "Oder, Calfay?" Er versuchte zu lächeln, auch wenn er nicht den Schimmer einer Ahnung hatte, was gerade passiert war. Mika hing betröpfelt in ihrem Sattel, Eretria schien angespannt und wollte möglichst weiter, Maruiko war der Meinung, eine Freundin bräuchte Hilfe - was ging da eigentlich schon wieder vor sich? Konnte denn nicht mal einer offen aussprechen, was los war, was er dachte oder fühlte? Oder bekam er das schlicht und ergreifend nicht mit? Er ließ die Schultern hängen und wartete darauf, dass Calfay ihm wie immer zur Hilfe sprang oder jemand anderes ein Wort verlor und diese seltsame Situation auflöste.
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #381 am: 13.05.2010, 20:16:48 »
Rin schüttelte den Kopf. Im Gegensatz zu Milan hatte sie die Unterhaltung mit angehört und versuchte es kurz zu erklären. "Nein. Mika träumt nachts dass sie Eretria umbringt und sie fürchtet sich, weil... nun ja, es ist nicht gerade normal sowas zu träumen."
Obwohl sie gerne helfen würde musste Rin zugeben dass man gegen Träume wohl nicht viel machen konnte. Doch Marukio hatte Recht, wenigstens etwas Aufmunterung hatte die Bardin verdient. "Mach dir keine Sorgen" sagte sie, zu Mika hinauf sehend "Soweit ich weiss kommen die Träume aus uns, deshalb träumen wir verschiedene Sachen. Das heisst aber nicht dass du in Wirklichkeit eine Mörderin bist... sieh dir Beldin an, er hat sogar Erinnerungen an die Morde die er in einem früheren Leben begangen hat... trotzdem ist er vollkommen harmlos..." An dieser Stelle kam sie nicht umhin an die Schlägerei zu denken die er begonnen hatte "normalerweise."
« Letzte Änderung: 13.05.2010, 20:17:18 von Calfay Rin »

Waldemar

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #382 am: 14.05.2010, 13:52:18 »
"Ich würde sagen wir Folgen der Spur, solange sie parallel zur Straße führt. Wenn sie uns zu weit weg von unserer Route führt kehren wir zur Straße zurück." lies sich Waldemar vernehmen. Auch er hatte den Gespräch der beiden Damen nicht wirklich zugehört. Erst als Calfay das Gespräch erklärte wurde es ihm bewusst. Er sah Mika an, und fügte hinzu: "Bisher wurde biemand von uns durch die Träume beeinflusst. Und die einzige uns bekannte Figur, die tatsächlich die Handlungen der Menschen kontrollieren konnte haben wir getötet."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #383 am: 15.05.2010, 19:20:49 »
Als sich mit Calfay endlich jemand fand, der sich ihrer ernsthaft annahm, fühlte Mika in sich eine tiefe Dankbarkeit aufsteigen, denn sie brauchte jemand, mit dem sie darüber reden konnte. Jetzt, wo sie das Problem einmal zur Sprache gebracht hatte, konnte sie ihren Wunsch, über alles zu reden, keinen Abbruch mehr machen.
"Der Gedanke, dass diese Träume aus mir kommen, macht mir ja so viel Angst." Sagte Mika zu Calfay sehr schnell, als könnte sie es gar nicht abwarten, dies zu sagen. "Ich weiß nichts von einem Teil von mir, der zu solch einer Tat fähig wäre. Ich weiß auch nicht, was in mir sich nach Milan sehnen sollte. Ich will absolut nichts von ihm." Überraschend offen sprach die junge Frau, die sich scheinbar nicht darum kümmerte, dass Milan - dessen männlicher Stolz ein wenig angekratzt worden sein könnte - wenige Meter entfernt stand. "Wenn die Träume aus mir kommen, dann ist etwas in mir, dass sich den Tod von Eretria und die Liebe von Milan wünscht. Aber ich will weder das eine, noch das andere." Zumindest Eretria könnte es freuen zu hören, dass die junge Bardin Milan so interessant findet, wie einen Kieselstein auf der Straße.
« Letzte Änderung: 15.05.2010, 19:21:22 von Mika »
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Calfay Rin

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #384 am: 15.05.2010, 22:33:12 »
Irgendwie konnte sich Rin nicht vorstellen dass Mika (oder auch nur ein Teil von ihr) so etwas wollte. Alles was sie brauchte waren bessere Träume. "Wie wärs" schlug sie vor "wenn du vorm Einschlafen ein Buch liest? Ich habe zufälligerweise eins bei mir..." Sie dachte kurz nach. Es war keine fröhliche Geschichte, wenn sie sich richtig erinnerte musste sie auch mit Mord und Totschlag enden... dann wiederum, Dyana hatte sie geschrieben, so brutal würde sie schon nicht sein. Wahrscheinlich brach die Handlung da wo es spannend wurde einfach ab. Liebesgeschichten waren so.
"Es ist kein Meisterwerk, eine Freundin von mir hat es geschrieben, aber es ist mein einziges Buch."

Mika

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« Antwort #385 am: 16.05.2010, 11:42:16 »
"Meinst du das hilft?" Fragte Mika im ersten Moment voller Skepsis ihre Weggefährtin Calfay. Wenige Sekunden später öffnete sie sich der Idee und meinte: "Einen Versuch wäre es wert. Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass ein Buch diese Gedanken wirklich aus meinem Kopf verdrängen kann." Ganz überzeugt ist die Bardin aber noch lange nicht, denn das Buch kann, so glaubt Mika, nur schwer die Ursache bekämpfen, aber einen Versuch muss es wert sein. "Danke."
Unsicherheit beherrschte auch weiterhin die junge Reiterin, aber die Idee von Calfay brachte etwas Ablenkung, vor allem deshalb, weil sich Mika nun darum bemühte sich mit dem Gedanken richtig doll anzufreunden, damit sie, bis zu einem möglichen Scheitern, fest daran glaubt, dass dies funktionieren könnte.

An der Diskussion um die Spur beteiligte sich Mika derweil noch immer nicht. Doch viel zu diskutieren gab es auch nicht, denn wie sie zumindest halb am Ende alles richtig mitbekommen hatte, brachte Waldemar einen Vorschlag, der für jeden akzeptabel sein musste.
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Milan

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« Antwort #386 am: 16.05.2010, 12:24:42 »
Milan hörte der Unterhaltung zwischen Calfay und Mika aufmerksam zu. Man konnte ihm nicht ansehen, was er dachte oder fühlte. Und er selbst war sich unsicher, was er von dem Gespräch, von Mikas Träumen oder ihren Worten in Bezug auf ihn überhaupt halten sollte. Er schüttelte nur kaum merklich den Kopf, wandte sich schließlich um und ging los.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #387 am: 16.05.2010, 12:55:28 »
Die Spur führte meist parallel zur Straße. Sie wich an einigen Stellen ab, auf eine Art und Weise, die vermuten ließ, dass sich der Worg vor Reisenden versteckt hielt - ein eher ungewöhnliches Verhalten für diese Wesen. Letztlich führte die Spur aber immer wieder zurück zur Großen Straße.

Am späten Nachmittag erschien in der Ferne ein Festungsturm. Er musste gut eine Meile westlich von der Straße liegen. Als Maruiko den Turm erblickte, schrak er auf. "Den kenne ich. An dem Abend, an dem das Mädchen vergessen hat, mich fortzuschicken, war sie in dem Turm. Sie hat dort irgendetwas versteckt, was für sie offenbar von größter Wichtigkeit war."

Als die Gruppe dem Turm näher kam, sahen sie schließlich ein weiteres Lager auf der Straße. Was aber zuerst wie ein guter Rastplatz erschien, offenbarte sich am Ende als Schreckensbild: Einige Wagen waren ausgebrannt, und leblose Körper lagen überall auf der Straße. Eine einzelne Gestalt, ein Mann in einem Kettenpanzer, stand von einem Pfahl durchbohrt an einen Wagen gelehnt. Am vorderen Ende des Pfahls flatterte ein Banner im Wind, auf dem die Zeichnung einer aufgehenden Morgensonne zu sehen war.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #388 am: 16.05.2010, 13:35:59 »
Einen ganzen Tag lang herrschten Gedanken über Mika, die sich allein um ihre Träume drehten. In der Nacht würde sich das ändern, in der Nacht wird sie kaum träumen, denn sie wird kaum schlafen können, dessen war sich Mika sicher. Doch darüber dachte Mika in dem Moment, als sie das Lager erreichten, nicht nach.
Die Bardin dachte gar nicht, sondern starrte mit großen, vor Schreck geweiteten Augen. Es dauerte einige Sekunden, ehe sie wieder geistig gewärtig wurde. Kaum hatte sie realisiert, was hier geschehen war, schaute sie sich wild und vielleicht auch etwas planlos um, denn sie wollte sichergehen, dass sie den Verantwortlichen, sollte er hier in der Nähe noch weilen, bemerken würde[1].
"War dieses Worg-Ding hier?" Fragte Mika, während ihr Blick sich fernab des Schlachtfeldes bewegte und nach Bewegungen suchte.

 1. Angstvoll umschauen und -hören.
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #389 am: 16.05.2010, 14:13:04 »
Nach der Entscheidung, dass sie der Spur folgen wollten, hielt sich die Priesterin wieder erstaunlich zurück während des Tages. Mit Mika sprach sie nicht noch einmal über deren Träume. Entweder war für sie das Thema erledigt oder sie kümmerte sich nicht mehr darum. Es war schwer zu sagen, was die Triebfeder für ihr Handeln war an diesem Tage.
Erst als der Turm in Sichtweite kam, kam auch wieder Leben in die Priesterin. Mit schnellen Schritten lief sie der Gruppe fast voran, als das Ausmaß der Verwüstung immer deutlicher wurde. Schnell versuchte sich die Frau einen Überblick zu verschaffen, ob es noch irgendeine Person gab, welche dieses Massaker überlebt haben könnte.[1]
"Was für ein barbarischer Akt! Was sind dies nur für Leute!" Die Priesterin klang merklich entrüstet und konnte offensichtlich ihre Wut nur mit sehr viel Mühe unterdrücken. Schließlich kam sie an dem Toten vorbei. "Gehörte der Mann nun zur Morgensonne oder wurde er von ihr überfallen?"
 1. Schauen und Hören nach Verwundeten

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