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Autor Thema: Die Eroberung des Blutschwurtales  (Gelesen 97450 mal)

Beschreibung: Teil 2: Unterwegs im Blutschwurtal

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Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #405 am: 11.10.2010, 18:21:49 »
Die Öffnung im Fels führt in eine große Kammer, die schwach durch eine Art natürlichen Kamins beleuchtet ist. Die Luft wiegt schwer mit dem Gestank von nassem Fell und Vogelkot - eine ungewöhnliche Mischung, aber kein Wunder bei solchen Kreaturen. Der Boden ist bedeckt von einer Vielzahl an braun-grauen Federn, zwischen denen immer wieder Knochen und die langsam verwesenden Reste vergangener Mahlzeiten liegen. Auf der linken Seite der Höhle befindet sich ein kleiner Teich, voll von dreckigem Wasser. Von weiteren Eulenbären ist zumindest hier nichts zu sehen. Camlo entdeckt im Halbdunkeln jedoch einen weiteren Durchgang tiefer in den Fels...
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Camlo

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #406 am: 11.10.2010, 22:35:10 »
Der Varisianer nickt und greift sich seinen ewige Fackel aus dem Rucksack. Im Schein des Lichts geht er langsam und vorsichtig in die Höhle. Nachdem er sich überzeugt hat, dass die Gefährten folgen, bewegt sich Camlo aufmerksam in Richtung Durchgang. Seine Ohren sidn gespitzt und seine Augen schweifen unablässig durch das dämmrige Dunkel.[1] Den Tümpel und  die Kadaver ignoriert der Glücksritter dabei geflissentlich.
 1. Wahrnehmung: 25
« Letzte Änderung: 11.10.2010, 22:36:45 von Camlo »

Hythorus

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #407 am: 11.10.2010, 22:56:43 »
Hythorus hält sich knapp hinter Elora als sie die Höhle betreten. Senesta ringelt sich aus seinem Kragen als sie die Anspannung des Magiers spürt. Gemeinsam beobachten auch sie die Umgebung[1], der Unrat und die Knochen beunruhigen sie weniger. Sie hatten schon weit schlimmeres gesehen, und damals waren die Leichen wesentlich menschenähnlicher gewesen. Wie Camlo hat auch er eine magische Fackel in der Hand. Allerdings nähert er sich der Wasserfläche. Eine Art unterirdischer See? Und dem Geruch nach zu urteilen wahrscheinlich mit Fischen bevölkert. Aufmerksam beobachtet er die Wasserfläche bevor er sich zurück in die Formation bewegt.
 1. Wahrnehmung 20

Rahvin Traumwanderer

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #408 am: 12.10.2010, 07:53:46 »
Rahvin, wie verabredet am Ende der kleinen Gruppe, hält seinen schweren Schild schützend auf der einen Seite und ist bereit, seine Zauberformeln oder das Sternmesser zu werfen.
Im flackernden Licht der beiden magischen Fackeln spart er seine Macht und vertraut auf die scharfen Augen seiner Gefährten nach vorn.

Und wieder kommen diese leichten, beklemmenden Gefühle. Und Erinnerungen aus alten Tagen seiner Kindheit erwachen langsam, einem besitzergreifenden Dämonen gleich und klopfen leise gegen die seit vielen Jahren verschlossene Tür in seinem Innersten.

Mit einem tiefen Atemzug jedoch gelingt es dem jungen Priester die aufkeimende Klaustrophobie zu unterdrücken und seine Pflicht  gegenüber seinen Gefährten erneut Oberhand gewinnen zu lassen.

Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #409 am: 12.10.2010, 19:31:55 »
Im Licht seiner Fackel untersucht Hythorus den Tümpel etwas näher: Das Wasser scheint sich kaum zu bewegen und ist bedeckt von Federn und Unrat, was kaum für einen unterirdischen Fluss spricht sondern eher für eine Art Sammelbecken. Zwischen dem Unrat entdeckt der Magier zu allem Überfluss die Überreste eines menschlichen Wesens - oder zumindest etwas, das menschenähnlich sein könnte, so genau lassen sich die halb abgenagten Knochen und die Kleidungsreste nicht deuten...

Als Camlo mit seiner Fackel die hintere Höhle betritt, steht er unvermittelt vor einem wahrlich gigantischen Nest - aus dem ein leises Fiepen an sein Ohr dringt...
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Camlo

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #410 am: 12.10.2010, 19:50:28 »
Rasch senkt der Varisianer die Fackel und tritt einen Schritt zurück. Geduldig wartet er, bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt haben und er Genaueres ausmachen kann. Dabei steht der Glücksritter ganz ruhig und bemüht sich, möglichst leise zu sein.[1]
 1. Wahrnehmung: 9; Schleichen: 21
« Letzte Änderung: 12.10.2010, 19:51:56 von Camlo »

Elora

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #411 am: 12.10.2010, 21:16:36 »
"Sie hatten tatsächlich Junge", sagt Elora, die Camlo leise gefolgt ist. Wahrscheinlich hatten sie sie gerade zu Waisen gemacht ... "Kannst du etwas erkennen? Wie viele sind es?" Sie beugt sich vorsichtig nach vorne, um selbst einen Blick auf das Nest erhaschen zu können.

Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #412 am: 14.10.2010, 19:04:35 »
In der hintersten Ecke des Nestes finden sich tatsächlich drei... Junge? Küken? Wie man den Nachwuchs auch immer nennt bei einer solchen Kreatur. Die drei Eulenbären-Junge blicken die Abenteurer angsterfüllt an und fiepen aufgeregt. Als Elora ihnen zu Nahe kommt, picken sie sogar in ihre Richtung.
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Camlo

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #413 am: 15.10.2010, 07:20:00 »
Mit einer Mischung aus schlechtem Gewissen und Abscheu betrachtet Camlo die drei kleinen Eulenbären. "Wir haben sie zu Waisen gemacht." stellt er mit leiser Stimme fest, bevor er sein Kurzschwert zieht und Elora anblickt. "Gibt es eine Chance, die Jungen zu zähmen?" Der Varisianer kennt sich mit diesen Monstern nicht aus, doch er hat schon von gezähmten Schreckenswölfen und dergleichen gehört und überlässt es der Waldläuferin, das Urteil zu fällen. "Verhungern lassen wir sie jedenfalls nicht."
Inzwischen hat er seine Waffe halb erhoben und fixiert die Kleinen.
   

Hythorus

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #414 am: 16.10.2010, 00:22:16 »
"Man kann jedes Wesen zähmen, brechen insbesondere in so jungen Jahren. Die Fragen sollten lauten: gibt es hier im Fort jemanden der sie bändigen kann, und wollen wir uns mit ihnen belasten." Hythorus Stimme ist kalt. "Ja auch Menschen zerbrechen unter der Knute der Herrschenden und den meisten ist es nicht mal bewußt." "Wir sollten gnädig sein und sie töten, rasch mit dem Schwert oder dort in dem See ersaufen. Wenn ihr es nicht tun könnt, mache ich es." "Und ich würde ihnen einen Gefallen tun, da es wider ihre Natur ist gezähmt und eingesperrt zu sein.

Elora

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #415 am: 16.10.2010, 14:35:54 »
Elora tritt vorsichtig einen Schritt von den pickenden Jungen zurück und blickt  die fiepende Bande mit den großen Augen unbehaglich an. "Eulenbären gelten als aggressiv und extrem angriffslustig. Diese hier sind jedenfalls viel zu jung, um selbst zu überleben. Und wenn sie es nicht wären, wären sie eine Gefahr wie der Rest der Tiere."
Ihr Hand streift das Schwert an ihrer Seite und bleibt unentschlossen auf dem Knauf liegen. "Wir hätten uns vorher darüber im Klaren sein müssen, dass es hier Jungtiere geben kann. Wir sind wissentlich hergekommen, um zu töten, weil die Eulenbären eine Gefahr für die Handelsstraße darstellen. Trotzdem gefällt es mir nicht, diese wehrlosen Lebewesen einfach auszulöschen." Ihre Hand gleitet vom Schwertknauf, als sie ihre Entscheidung fällt. "Wir sind nicht allzu weit vom Fort entfernt. Falls der Hauptmann Interesse daran hat, drei Eulenbären aufzuziehen, wird er die Ressourcen dafür aufbringen können. Wenn es gelingt, sie richtig zu trainieren, können sie von großem Wert sein. Anderenfalls können wir ihnen immer noch den Gnadentod gewähren."
« Letzte Änderung: 16.10.2010, 14:38:44 von Elora »

Hythorus

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #416 am: 17.10.2010, 01:04:40 »
"Das wäre dann eure Entscheidung. Ich werde sie nicht in Gefangenschaft bringen. Wie ihr sagt es ist wieder ihre Natur. Wir haben ihre Eltern getötet weil es notwendig wahr. Ich denke wir sollten nun auch die Folgen unseres Handelns tragen und den Job zu Ende bringen." Es ist ungewöhnlich mit welcher Vehemenz Hythorus seine Meinung vertritt. Wie es scheint ist für ihn das Umerziehen der Jungtiere schlimmer als töten.

Camlo

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #417 am: 17.10.2010, 17:53:21 »
Der Varisianer wirkt außergewöhnlich nachdenklich während Elora und Hythorus diskutieren. Schließlich hatten beide auf ihre Art Recht. "Vielleicht hat Hythorus Recht, Elora. Dennoch widerstrebt es mir ebenfalls, wehrlose Jungtiere umzubringen. Andererseits scheint das Blutschwurtal genügend Ärger und Herausforderungen zu bieten, daher glaube ich kaum, dass der Hauptmann jemanden freistellen kann, um diese Kleinen abzurichten. Und auch wir haben keine Zeit dafür. " Camlo blickt immer noch nachdenklich, bevor er zu Ende spricht. "Verhungern lassen dürfen wir sie nicht, das wäre unnötig grausam..." Der Glücksritter schluckt und betrachtet einen Augenblick sein Schwert. "Wenn sie etwas älter wären, hätten wir sie auch getötet."

Rahvin Traumwanderer

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #418 am: 19.10.2010, 07:43:53 »
"Ersäufen ist keine Option, Hythorus." Rahvins Tonfall ist nicht maßregelnd oder gar belehrend. Vielmehr ein deutlicher Ton, der seine Meinung zu diesem Aspekt der offenen Frage klar macht.

"Aber Du hast recht. Die Jungtiere können nicht überleben. Ebensowenig schätze ich, dass sie einfach aufzuziehen wären. Ich bin Deiner Meinung. Wir müssen nun das schwere Los unserer Handlungen tragen und diese Jungtiere töten. Jedoch ohne die Qual des Ertrinkens oder des Verhungerns. Es obliegt einzig unseren schnellen Klingen."
Rahvins Tonfall ist sachlich, aber sehr ruhig geworden. Sein Blick ist trübe in einer unbekannten Ferne fokussiert. Es dauert ein Stückchen, bis er sich fängt und den anderen offen ins Gesicht schaut.
"Wir haben keine andere Wahl. So leid es mir tut, diese Wahrheit aussprechen zu müssen."

Camlo

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #419 am: 19.10.2010, 20:33:49 »
Mit einem inneren Ruck akzeptiert der Varisianer die Argumente von Rahvin und Hythorus. Langsam aber entschlossen hebt er sein Kurzschwert und blickt Elora noch einmal fragend an. "Seid Ihr einverstanden?"
Sollte die hübsche Waldläuferin ein Zeichen der Zustimmung geben oder ihn zumindest nicht aufhalten, würde der Glücksritter mit dem unangenehmen Werk beginnen, auch wenn es ihm den Magen zusammenzieht.   

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