Wider erwartend hatte Skarin nicht sofort den Aussagen von Stugir gekontert und auch Morita Akio oder Yekare bekommen nicht sofort ihr Fett weg.
Noch weniger zu erwarten war jedoch, dass Skarin auch etliche Minuten später wie zur Salzsäule erstarrt weiterhin nur die drei Gruppenmitglieder anstarrt, als würde er jede Sekunde wie ein wahnsinniger Groetusanhänger gleich durchdrehen und gleich alles im Blut seiner Opfer schwimmen lassen.
Scheinbar haben die drei Abenteurer gerade jeglichen Bonus bei ihm verspielt.
Sein Blick wirkt dabei so emotionslos wie bei einem Golem und stechend als würde er wie ein Meuchelpriester des Norgorber nur nach verletzlichen Stellen suchen, in welche er gleich einen vergifteten Dolch stechen könnte.
Den vielsagenden Blick seines Freundes Hávardur nimmt es dabei nur am Rande wahr und muss sich fast ein Lächeln unterdrücken, als sein Freund auf den Putz haut.
Dabei schert sich Skarin einen Dreck, dass der Zwerg von ihm verlangt hatte, aus seinem Rücken zu treten, zumal Skarin von diesem Zwerg niemals einen solchen Befehl befolgen würde, denn Skarin ist kein dummer Sklave und lässt nicht so mit sich reden.
Doch es kommt erneut ganz anders. Fast freundlich und mit einem spitzen arroganten Unterton entgegnet Skarin dann doch:
"Aus Eurem Mund klingt die Beleidigung, dass ich arrogant wäre wie ein Kompliment, denn es zeugt nur davon, dass ihr selbst merkt, dass ich Benehmen habe und Euch Respekt gegenüberbringe, Stugir, während ihr noch nicht einmal fähig seid mich ganz normal bei meinem Namen anzusprechen und noch nicht einmal ein Bitte in Eurem Wortschatz besitzt.
Wie armselig!
Desweiteren weiß ich nicht, was ihr zu Euch genommen habt, denn ich war und bin nicht gewollt Euch anzugreifen, denn ich gehöre einer zivilisierten Rasse an, welche nicht alles mit ihrer Axt klären müssen."
Dabei wendet sich Skarin dann doch vom Zwerg ab und verlässt seine Position, aber nur um Morita Akio die Meinung zu sagen, wobei er Lamur zur Liebe das Thema Verräter unter den Tisch fallen lässt:
"Morita Akio! Bisher dachte ich noch, dass man mit Euch reden könnte, aber ich muss einsehen, dass Euer geistiger Horizont wohl nicht sehr weit gestrickt ist, denn anstatt deutlich Farbe zu bekennen in der Frage Dämonen, lasst ihr mich einfach stehen und mischt Euch aber nun in eine Sache ein, welche Euch eigentlich nicht betreffen sollte.
Doch nun unterstellt ihr mir, dass ich versucht habe zu flüstern: Lächerlich, denn wenn ich flüstern möchte, dann tue ich dies auch. Und gerade jetzt war mir nicht nach flüstern, denn jeder sollte mitbekommen, was ich zu sagen habe!
Desweiteren warne ich Euch - ja ich bitte Euch nicht - mich künftig bei meinem Namen anzusprechen, denn bis jetzt habt ihr mir diesen Respekt nicht gegenübergebracht!
Denn ihr nennt mich nur beim Namen, wenn ihr über mich mit jemanden anderen sprecht!
Schade, denn ich dachte ihr kommt aus einem sittenträchtigen Land!?
Und Eure Bitte übrigens, dass wir die Waffen wegstecken sollen, fällt mir etwas schwer, denn dann müsste ich meine Hände mit abschlagen und außerdem meinen Kopf, um geistig Gleichstand zu erzielen mit unserem sehr geschätzten Stugir!"
Woraufhin Skarin es diesmal ist, welcher Morita Akio einfach stehen lässt und ohne ein weiteres Wort in Richtung des Beschwörers und auch nicht in Richtung von Stugir zu Hávardur hinübergeht - dabei jedoch Yekare ein vielsagendes Kopfschütteln schenkt, nachdem die Frau sich auf die Seite des Dämonenbeschwörers und der Zwergensöldners stellt und Lamur einen bittenden Blick schenkend ihm zu folgen -, und damit das Thema von seiner Seite aus deutlich beendet.
Denn auch Skarin ist es Leid zu diskutieren, vorallem wenn es nichts bringt.
"Drachengalle und Lindwurmkotze - da könnte ich auch versuchen mit einem Zahnstocher einer Admantidmauer weich zu klopfen!"
Bei Hávardur angekommen stellt er sich wie ein Höllenritter als Leibwächter seinem Freund aus dem Norden zur Seite und nickt kurz anerkennend in seine Richtung, aber nur so stark, dass nur Hávardur es sehen kann, während er Lamur freundschaftlich und respektvoll die Hand auf die Schulter legt, sollte das elfenblütige Orakel ihm gefolgt sein.
Skarin ist Lamur wirklich dankbar, dass er ihm zur Seite steht und nicht noch Öl ins Feuer gießt.
Insgesamt sind Skarin's Nerven merklich überstrapaziert, denn er wollte doch wirklich nur Hávardur zur Seite stehen gegen den ungehobelten Zwerg.
Doch wenigstens waren nun die Fronten endgültig geklärt, denn auch das Weib hatte nun Flagge bekannt.
Dennoch wünscht sich Skarin in diesem Moment nicht mehr als eine geistige Ablenkung von der ganzen Sache:
Etwas zum Vernebeln, wie heiliges Teufelswasser oder einer Nacht in einem Harem. Oder einfach noch eine weitere Mütze Schlaf.