InterludiumThor - 08 - Frost Giant BattleEinige Minuten war der blonde Ex-Gardist jetzt schon auf den Fersen des Mannes mit dem Krokodilschädel. So eine Maske hatte er zuvor noch nicht erblickt, so echt, so lebendig… beinahe unheimlich und jedenfalls Wert der Sache auf dem Grund zu gehen. Straßen und Wege hinter sich lassend, von Eck zu Eck jeden Passanten als Deckung ausnutzend, huscht der blonde junge Mann von Versteck zu Versteck, von einem Winkel zum Nächsten. Ein Schritt nach dem anderen. Scheller, schneller, immer schneller wird sein Ziel, ohne seine Gangart jedoch sichtbar zu verändern, bis Zekh schon laufen muss um mit dem Kerl mitzuhalten, der mittlerweile mehr über den Boden zu gleiten scheint als zu gehen. Hatten ihn die anderen gehört, als er den Kerl nur unweit von dem Straßendieb erblickt hat und sich an dessen Fersen geheftet hatte? Egal, es war jetzt keine Zeit mehr darüber nachzudenken. In diesem Moment dreht sich die Gestallt um. Ein schmuckloser schwarzer Umhang der ihm bis zum Boden reicht, mit halshohem Kragen, worauf ein übergroßer Kopf in Krokodilsform thront - beinahe zu authentisch um noch als Maske durchzugehen. Er blickt direkt in Zekhs Richtung. Noch bevor dieser sich Mühe geben kann in der Menge abzutauchen bewegt sich ein unscheinbar aussehender Passant in die Sichtlinie zwischen Zekh und dessen Ziel. Was ist das? Von einer Sekunde auf die Nächste ist er verschwunden, hat sich einfach in Luft aufgelöst.
„Psioniker!“ – schießt es Zekh durch den Kopf. Nicht anders ist es für den Blonden zu erklären, dass jemand direkt vor seinen Augen verschwinden kann.
Noch beschließt Zekh nicht loszulassen und der Sache weiter auf den Grund zu gehen und tatsächlich, nur unweit von seiner Position sieht er den Kerl wieder, wie er hinter einer Ecke verschwindet.
„Leg dich nicht mit Dingen an die du nicht verstehst.“ das war es, was sein Vater ihm immer und immer wieder gepredigt hat. Zekh hätte besser hören sollen, doch die Neugierde und das Bedürfnis nicht mit leeren Händen zurück zu kommen ist zu groß.
Schnell folgt Zekh der Gestallt in die nächste Seitengasse - dann ist alles dunkel. Als hätte man das Licht aller Sonnen im Universum gestohlen, so finster, dass Zekh‘s Augen schmerzen und ein grauenhaftes Gefühl der Übelkeit hervorruft, das ihn sofort auf die Knie sinken lässt. Nur mit Not ist der Blonde im Stande es zu unterdrücken und sich nicht komplett davon überwältigen zu lassen. Wie aus dem Nichts taucht dann, direkt vor ihm, sein … Ziel… auf. Eine Bezeichnung, die in diesem Moment wohl eher auf Zekh zutreffen würde, wie er serlbst treffend feststellt. Ekelhaft gluckend und mit einer ruckartigen Handbewegung reißt sein gegenüber seinen Mantel vom Körper und enthüllt eine grässliche wabernde, wachsartige Fleischmasse mit etlichen unmenschlich wirkenden Gliedmaßen.
„Haaaaaaaaaarrrrrlock….. stiiiirrb!“.
Der Dämon mit dem dämonischen, mittlerweile gehörnten, Krokodilskopf verliert keine Sekunde. Mit überirdischer Geschwindigkeit schießt er mit zwei seiner messerscharfen, mit Blut, Adern, Fett und Muskeln durchzogenen Fleischgliedmaßen nach vorne um den Blonden in Stücke zu reißen. Mit einer blitzschnellen Rolle zur Seite überrascht Zekh das Wesen, zieht noch im selben Augenblick die Klinge an seiner Hüfte, macht einen Satz in die Luft, und schlägt dem Dämon mit 3 blitzschnellen Hieben eine seiner unzähligen Arme ab. Nicht im Geringsten beeindruckt macht das Wesen eine Drehung um die eigene Achse, schneller als Zekh‘s Auge überhaupt begreifen kann was passiert. Einzig ein mehrfaches Knacken und ein überwältigender Schmerz lassen ihn erahnen dass sein Brustkorp soeben zertrümmert wurde. Nach hinten geschleudert nimmt seine Flugbahn ein abruptes Ende als er mit dem Hinterkopf an einer Wand aufschlägt, so dunkel und unsichtbar wie die ganze Welt um ihn herum. Als sein Bewusstsein schwindet erkennt er noch schemenhaft, wie die soeben abgetrennte Gliedmaße von einer neuen ersetzt wird, welche aus seinem Körper herauswächst.
Die Kreatur will zum entscheidenden Hieb ansetzen, als die Temperatur mit einem Schlag um dutzende Grade fällt und eine Schicht aus Reif und Eis sich beginnt über den Boden zu schleichen. Mit einem Krachen so laut wie Donner fährt ein roter Blitz aus dem nichts heraus auf die Bestie herab und grillt sie, welche daraufhin gluckend zu Krächzen beginnt.
„Jetzt, greift ihn euch!“, eine charismatische menschliche Stimme einer Gestallt mit einer goldenen Reihermaske und der Lärm von Laserfeuer ist das Letzte, was Zekh hört bevor seine Sinne endgültig schwinden.