Langsam löste sich die kleine Versammlung am Eingang auf, während jeder wieder den spärlichen Schutz des Schattens suchte, egal wie gering dieser durch die Zelte war.
Zwei kräftige Arbeiter trugen begleitet von dem Priester Azuths den Neuankömmling zu einem der großen Zelte. Mit einem Lächeln und einem Nicken nahm Aldanris Dumeins Worte zur Kenntnis, dann war der Priester auch schon außer Sicht. Im Inneren des Zeltes lagen mehrere Männer auf Liegen, grunzten und fluchten und beschwerten sich vorallem über die Schmerzen. Ein junger Novize der Bruderschaft von Oghma tupfte die Stirn der Menschen ab oder flüsterte beruhigende Worte. Als die Arbeiter in Begleitung des Priesters eintraten, schaute er nur kurz auf und zeigt auf eine freie Liege. Dumein begann sofort mit der Untersuchung und der Novize hielt sich im Hintergrund. Unbewußt akzeptierte er den Fremden Priester als höhergestellt. Dumeins Untersuchung brachte jedoch nicht viel zum Vorschein. Einerseits fand er heraus, dass der Fremde keine Zunge mehr besaß, andererseits dass Erschöpfung, Durst und die mittlerweile geheilten Wunden ihn bewußtlos werden hatten lassen. Außer Zeit und Ruhe, einige schwache Gebete an Azuth
[1] oder einigen magischen Tränken würde ihn wohl vorläufig nichts aufwecken.
Während Nasi und sein Begleiter sich der auflösenden Menschenmenge näherten, schätze Nasi nocheinmal die Zelte ein. Zufrieden mit dem was er sah folgte er seinem Führer, denn die üblichen Sandstürme würden dieses Lager nicht zerstören können. Wobei auf der anderen Seite hatte er früher schon Stürme erlebt, die nichts und niemand Stand halten konnte und man sich nur tief in den Sand eingraben konnte - und natürlich beten musste, dass man bevor man erstickte wieder die Oberfläche erreichte. Doch sein Gefühl versprach für morgen nur einen kleinen Sturm - und er konnte sich auf sein Wettergefühl schon seit Ewigkeiten verlassen.
Der Bote führte den Bedinen zügig zu dem weißen Mann, dessen Gesicht von einem tief liegenden Strohhut geschützt wurde. Nur Narren würden auf die Wüstenkleidung der Bedinen verzichten, doch dieser Mann führte die Karawane und abgesehen von seiner seltsamen, unpassenden Kleidungswahl hatte er bisher erstaunlich wenig Fehler in der Wüste begangen. Aldanis nickte dem Bedinen zu und bat dann:"
Meister Raz'hadi, wenn ihr einen Moment eurer kostbaren Zeit erübrigen könntet? Ich benötige erneut eure Dienste. Würdet ihr mit in mein Zelt kommen, At'ars Blick bereitet mir noch immer Probleme?" Obwohl die Worte freundlich waren machte er sich sofort auf den Weg als ob Nasi's Zustimmung für ihn feststand. Zu dem Boten sagte er noch: "
Schickt Meister Selkorien bitte ebenfalls in mein Zelt und den Hüter des Wissens bitte zu dem Neuankömmling."
Als Niyall das provisorische Lazarett Zelt betrat, schaute der junge Novize auf, nickte nocheinmal Priester dem Priester Dumein zu und kam dann mit leisen, aber energischen Schritten auf die Elfe zu. Leise, um die kranken nicht zu stören, sagte der Mann
"Seid Willkommen. Wie kann Oghma euch helfen, meine Dame?"Mit wackligen Beinen folgte Nashtar dem Boten, der auf seine Frage kaum mehr als ein Achselzucken und ein gemurmeltes "
Ich schätze mal der Fremde." übrig hatte. Verwirrt schaute Nashtar's Begleiter sich um als statt Aldanris Horasandra am Treffpunkt zu finden war. Nach kurzen Austausch mit dem anderen Boten, machten sich Horasandra und Nashtar zeitgleich auf, aber diesmal um den Schutz der Zelte zu suchen.