Bezüglich der Gesinnung werde ich mich im guten Bereich aufhalten, und zwar neutral gut sein (was sich jedoch im Spiel ändern könnte, wenn notwendig oder erwünscht oder wenn es sich ingame so ergibt, siehe unten).
Der Charakter soll ein tragischer Charakter sein, der irgendwo zwischen Aufopferung und Angst liegt und ein Charakter voller Widersprüche ist. Das begründet sich nach meinem bisherigen Gedanken so:
(Kurzfassung - Erstes Brainstorming)
Tlacatl hatte einstmals einen gängigen Namen und war ein gefürchteter Krieger eines kleinen, aber stolzen Stammes. Es waren Bergbauern, berühmt für ihre Anbauterrassen und trotz des kleinen Stammes waren sie in martialischer Hinsicht für ihre Furchtlosigkeit gefürchtet. Tlacatl stieg während dieser Zeit zum persönlichen Leibwächter und zur rechten Hand des Stammesführers auf und beteiligte sich in der Art häufig an Opferungen zur Besänftigung der Götter, die er häufig exekutiv durchführte.
Eines Tages wurde jedoch der Stamm von einem anderen Stamm besiegt und die wenigen Dörfer, welche Tlacatls Stamm angehörten, wurden vom Aggressor übernommen. Wie es gängig war, sollten der Stammesführer und seine getreusten Kämpfer, welche die Kämpfe überlebt hatten, den Götter geopfert werden, damit der Gewinn von Dauer blieb und die Götter besänftigt waren. Tlacatl sollte auch geopfert werden.
Tlacatl bekam es jedoch mit der Angst zu tun und schaffte es sich zu befreien und zu fliehen, konnte seinen Stammesführer und Freunde nicht vor der Opferung retten. Tlacatl musste sich in die Wildnis zurückziehen und lebte ein Leben fernab der Dörfer und in Einsamkeit. Er fühlte sich schuldig für den Tod seiner Freunde und seines Anführers und mied deswegen die Zivilisation bis er Gerüchte über die goldene Legion hörte und ihre Spur aus niedergebrannten Dörfer, abgeschlachteten Krieger und Schleifspuren entführter Frauen aufnahm. Tlacatl glaubt seitdem, dass er die Schuld daran trägt, dass die goldene Legion über sein Volk gekommen sei, weil er sich feige vor der Opferung verdrückt hat, weiß aber auch, dass ein möglicher Tod jetzt nichts mehr daran ändern wird.
Das bewegt Tlacatl dazu wieder die Nähe von Menschen zu suchen und seine Einsamkeit aufzugeben. Er will seinen Fehler wieder gut machen. Zu diesem Zweck wendet er sich an die Weisen seines Volkes oder eines anderen Volkes (vielleicht sogar an Necahual? ) und bittet darum, einen Weg zu erfahren, wie er sich dem entgegenstellen kann und seine Schuld tilgen kann. Er erfährt von einem möglichen Weg. Er muss sein Selbst aufgeben und zum Zorn seines Volkes werden. Tlacatl bricht also auf und besorgt das passende Opfer, ein schneeweißes Guanako, welches aufgrund dessen, dass es von der Herde getrennt lebt und so anders scheint, das Schicksal von Tlacatl zu teilen scheint[1]. Tlacatl opfert dieses Tier und wird in einem dazugehörigen Ritual wiedergeboren als Inkarnation des Zorns seines Volkes (oder Stamms) oder glaubt zumindest daran. Er erhält den Namen Tlacatl (Mensch), um seine eigene Persönlichkeit abzulegen. Letzte Erinnerung an sein altes Leben ist das Guanako, welches ihn daran erinnert, dass seine Schuld ihn einstmals von seinem Volk trennte und diese Seuche über das Land brachte. Und nun hat er nur noch ein Ziel (ausgedrückt durch den Archetyp Unbreakable), egal wieviel Schmerz er ertragen muss, wieviel Blut er vergießen muss: Die goldene Legion muss fallen.Tlacatl ist also sehr systemkonform bezüglich seiner heimatlichen Kultur, obgleich er einstmals selbst davor floh. Der erste Widerspruch ist: Obwohl er laut der Weisen/des Weisen seine Persönlichkeit ablegen soll und im Namen seines Volkes jetzt kämpft, bezieht er die Schuld immer noch alleine auf sich und ist somit von eher egoistischer Gestalt, was die lauernden Probleme der Gruppe angeht. Dieser Kampf zwischen Ganzheit und Selbst wird den Charakter also zentral begleiten.
Der Charakter will das System auf Gedeih und Verderb verteidigen, fürchtet sich aber davor, dass es sich wieder gegen ihn richtet. Das drückt sich dadurch aus, dass er immer wieder verzweifelt in dem Versuch sein wird, diesem gerecht zu werden und immer wieder feststellt, dass er das nicht immer oder sogar nur selten kann. Trotzdem rückt er nicht davon ab, sondern wird bisweilen fanatisch-verbittert darüber und steigert sich immer mehr rein.
Das führt Tlacatl zuletzt in einen Gesinnungskonflikt. Er selbst kennt diese Konzeption im D&D/Pathfinder-Sinne natürlich nicht, aber er selbst will Leben vor allem schonen und will nicht mehr zerstören als notwendig ist, gleichzeitig erkennt er sich als eine Art Rachegeist, als menschliche, unaufhaltsame Lawine und weiß nicht zu ermessen, wen er alles mitreißen wird in seinem Zorn. Seine eigentliche Bestimmung, die er fanatisch verfolgen will, ist also auch immer wieder von Zweifeln geschürt. Er will
unbreakable sein, und doch ist er dies noch lange nicht, er muss immer wieder vor allem gegen sich und seine Ängste kämpfen. (Das soll Grundlage der Plausibilität des Aufstiegs in der Klasse sein.)
Soviel zur Konzeption des Charakters. Wertetechnisch kann ich noch nicht sagen, in welche Richtung in genau möchte. Intelligente Kampfweise oder mehr auf Schaden ausgerichtet? Damit wäre eine Frage verbunden, Eclipse. Wie sehr legst du wert auf technisch-konzipierte Charaktere, welche vor allem durch ihre Charakterbogenfertigkeit und -Fähigkeiten punkten müssen? Handelst du das frei oder sollte man schon etwas Handfestes errichten?
Ansonsten würde ich diesen Zweispalt vielleicht auch wertetechnisch niederlegen. Sollte die Charaktere eher mehr Wumms haben, tendiere ich in die Schadensrichtung. Haben wir da freie Hand und die Gruppe entscheidet sich dafür, nicht alles möglichst maximieren zu müssen oder du passt die Encounter sowieso individuell an, erwäge ich bspw. eine Alterstufe zu nehmen.
Wie wir die Währung handeln, das ist mir relativ gleich. Ich bin da flexibel.
Danke für das Zurverfügungstellen der Information. Ich nehme sie mit Interesse auf und es ist auch eine Erleichterung, dass wir uns damit nicht durch die Maztica-Werke wühlen müssen. Danke für die Arbeit!
EDIT: Und danke, wenn ihr euch durch mein Geschwafel gequält habt.
EDIT2: Ich erinnere mich durchaus daran, dass du geschrieben hattest, Eclipse, dass wir als Gefangene beginnen würden, die quasi auf den Opferalter sind. Ich habe es dennoch schon vorher aufgenommen, das schonmal erlebt zu haben, weil ich mein Charakter gerne ein zweites Mal vor diesen Konflikt stellen wollen würde. Und zwar bewusst und mit Vorgeschichte dazu. Ich hoffe, das wäre in Ordnung.