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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 108494 mal)

Beschreibung: Inplay

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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #180 am: 19.11.2012, 15:58:55 »
Luis konnte sich ein teuflisches Grinsen nicht verkneifen als Gandon ohne großartige Worte zu verlieren sich aus dem Wind machte.
Denn scheinbar hatte der vorlaute Bursche gemerkt, dass er hier nichts holen konnte.

Und dies würde sich so schnell nun auch nicht mehr ändern, wenn es nach Luis ging.

Schließlich war es Gandon gewesen, welcher diese Art von Fehde erst ins Rollen gebracht und bis jetzt Luis weiter provoziert hatte mit seinen Aussagen, Beleidigungen und respektlosen Benehmen.

Das Gandon dabei die Sprache der Teufel nicht sprechen könnte, würde Luis bestimmt weiter zu nutzen wissen, genauso wie andere Vorteile, welche nun ersteinmal nicht näher genannt werden, da sie bisher nur in Luis Kopf gehören.

Theodric

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #181 am: 19.11.2012, 16:54:09 »
Für Theodric ist es bis zum Anwesen ein Gewaltmarsch gewesen. Diesen Weg ist er zwar schon vorher gelaufen, allerdings nicht in dauerndem schnellen Tempo. Denn man wusste nie, ob die Wache ihnen nicht doch folgen würden, auch wenn viel dafür sprach, dass sie zu viel Angst haben würden, um Nachts in diesen Sumpf zu gehen. Letztlich war Theodric froh, dass sie an ihrem Zielort ankamen und schon ein ganzes Stück vorher die Wachen Verfolgung abgebrochen hatten.

Theodric schnaufte erst einmal einige Zeit etwas durch, verbeugte sich leicht vor der Person, die sich Luis als Tiadora vorgestellt hat und sagte nur knapp: "Seid gegrüßt!" Der Asmodeus-Kleriker schaute die anderen an und nahm wahr, dass ein Großteil von ihnen auch erschöpft war. Dies war allerdings zu verzeihen, wenn man bedachte, in welcher Situation sie zuvor steckten.

Theodric kannte Grollhannes noch nicht lange, aber er hätte der Dame vor sich schon eine Einschätzung des Ogers gegeben, wenn kein anderer sich zu Wort gemeldet hätte. Aber der Priester war froh, dass Luis die Einschätzung übernahm. Etwas länger kannte er den Oger ja schon und von einem Asmodeus-Anhänger aus Cheliax hielt er viel.

Der Streit zwischen Luis und Gandon entging Theodric nicht. Er war ja nicht blind und taub zugleich. Außerdem konnte er die heilige Sprache des dunklen Prinzes genauso fließend wie Taldanisch sprechen und verstand sie demnach sehr gut. Gandon allerdings offenbar nicht, was irgendwie eine Schande für einen Asmodeus-Anhänger war- zumindest aus Theodrics subjektiver Sicht. Denn so wie Gandon zuvor aufgesprochen hat, schien er offenbar ein Anhänger des Ersten in der Hölle zu sein. Auch wenn Theodric eine gewisse Sympathie für Luis empfand, würde er sich in den Streit mit Gandon nicht weiter einmischen. Nur der Stärkere würde vor den Augen von Asmodeus bestehen.

Zu allen noch Anwesenden sagte dann Theodric: "Ich schließe mich den Ausführungen von Sir Luis bezüglich des Ogers an. Er kennt ihn etwas länger und er ist ein Mann aus dem mächtigen Cheliax, das den rechten Glauben als seine Hauptreligion angenommen hat und auch Sir Luis folgt diesem Glauben, das ist ganz klar. So wie in Cheliax sollte es wahrlich überall sein! Heil Asmodeus!"

Theodric machte eine kurze Sprechpause und sprach dann wie folgt weiter: "Wenn ich vorerst hier nicht weiter gebraucht werde, werde ich mich etwas frisch machen, beten und dann zum Meister gehen."

Theodric musste sich in Talingard- außer hier- sehr im Verborgenen halten mit seinem Glauben. Alles andere wäre auch dumm gewesen und hätte ihn wohl das Leben gekostet. Doch hier an diesem Ort ging er etwas offener mit seinem Glauben um. Hier fühlte er sich sicher. Doch Theodric würde ein anderes Gesicht aufsetzen, wenn sie wieder außerhalb des Sumpfes in anderen Gegenden von Talingard wären. Auch seine magischen Fähigkeiten würde er so gut es ging verschleiern, wenn es notwendig war.


Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #182 am: 19.11.2012, 20:30:32 »
Die Worte es Priesters namens Theodric quttierte Luis anerkennend mit einem Nicken und einem "Heil Asmodeus!" ebenfalls als Echo auf sein "Heil Asmodeus" antwortend.
Irgendwie mochte Luis diesen Chelaxianer jetzt schon - nicht nur wegen seinem Amt als Kleriker und Priesters des Asmodeus und wegen dem Vorzug, welchen der adelige Antipaladin durch Theodric erhalten hatte als er bewusstlos und verletzt am Boden beziehungsweise auf den Schultern von Grollhannes lag.

Vielleicht der Beginn einer Freundschaft.

Schade jedoch, dass Theodric nicht wie er aus Cheliax stammt, denn dies wäre Luis noch lieber.

Anschließend blickte Luis jedoch zu charismatischen Dienerin ihres Gastgebers, denn schließlich waren Fragen von ihm noch offen, während er selbst alle offenen Fragen beantwortet hatte und außerdem gespannt war, was Grollhannes zu sagen hatte.

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #183 am: 20.11.2012, 07:16:26 »
"Nun denn, Eure Einschätzung genügt mir Chelaxianer!" sagt Tiadora und warf dem Oger noch einmal einen säuerlichen Blick zu.
"Keine Angst, es wird für alles gesorgt werden. Ihr werdet alleine speisen. Nachdem ihr euch frisch gemacht habt findet euch im Speisesaal ein. Nach dem Essen werden habt ihr endlich Gelegenheit euren Retter kennen zu lernen."

Und so war es dann auch. Die Diener führten euch zu geräumigen, vornehm ausgestatteten Zimmern welche sich zwei von euch teilen mussten. Die Wahl schien bereits fest zu stehen. Luis und Gandon wurde ein gemeinsames Doppelzimmer zugewiesen. Theodric musste sich sein Zimmer ab sofort mit Nicolas teilen, während Ochnar als einziger ein Einzelzimmer zugewiesen bekam. Auf den Betten lag bereits Kleidung, von der sich nach einem Bad herausstellte das sie perfekt passte.
Die Diener arbeiteten effizient, in stillem Fleiß und etwa eine Stunde später fanden sich alle im Speisesaal ein, dessen Prachtstück ein antik wirkender riesiger Kronleuchter war, sowie eine hohe, mechanische Pendeluhr die lautstark vor sich hin tickte und mit Gargylen verziert war. Sie zeigte an das es inzwischen 5 Uhr in der Früh sein musste. Zu dem Essen wurde ein roter Wein gereicht, der ganz offensichtlich mit Heiltränken versetzt war, da sich mit jedem Schluck förmlich die Wunden der ehemaligen Sträflinge schlossen. Das Essen selbst war ein vorgezogenes Frühstück - da es hauptsächlich kalte Speisen gab wie Fladenbrot, Schmalz, Räucherschinken, Blutwurst, Käse und etwas heiße Suppe. Trotzdem war es das Beste was sie in den letzten Tagen gegessen hatten.

Als jeder fertig war mit seiner Mahlzeit trugen die Mägde das leere Geschirr ab und Tiadora stieß wieder zu euch. "Es ist nun an der Zeit das ihr den Meister kennenlernt. Wir wollen euch nicht länger auf die Folter spannen." Sie führte euch durch die Korridore des Herrenhauses zu einer gut ausgestatteten Amtsstube, welche reichlich mit dunklem Holz und prachtvollen Wandteppichen aus Brokat verkleidet war. In einem hohen Stuhl mit Lederpolster saß ein  kahlköpfiger Mann mit scharf geschnittenen Gesichtszügen der süffisant lächelte als ihr eintratet. Tiadora setzte sich von euch ab und nahm hinter dem Fremden ihren Platz ein. Vor der Schreibtisch war ein junges Mädchen, das scheinbar gerade mit einer Puppe spielte.



Der Mann setzte ein diabolisches Lächeln zu eurer Begrüßung auf und empfing euch mit einer weit ausholenden Geste. Tiadora beugte sich zu ihm hinab und sprach zurückhaltend "Das sind sie Meister, wie ihr befohlen habt. Zumindest diejenigen die es geschafft haben!"
Er nickte und verlor euch dabei keinen Herzschlag aus den Augen. "Sieht aus als wären wir komplett. Vorzüglich."

Ich glaube ihr seid die ersten die jemals aus dem Brandmark-Gefängnis entkommen sind. Gut gemacht! Natürlich hattet ihr etwas Hilfe von außerhalb."
Er machte eine kurze Kunstpause und ließe diese Worte sacken damit jeder der Anwesenden sich noch einmal ins Gedächtnis rief warum er hier war, warum sie überhaupt noch am Leben waren - wem sie diesen Umstand zu verdanken hatten Dann fuhr er fort:

"Aber genug der Höflichkeiten. Ihr werdet sicher neugierig sein warum ich euch geholfen habe. Ihr könnt euch gewiss sein, dass ich dies nicht aus reiner Nächstenliebe getan habe. Ich habe euch aus einem bestimmten Grund hierher geholt. Mein Name ist Kardinal Adrastus Dorn. Ich bin der letzte verbliebene Hohepriester von Asmodeus auf diesem Eiland namens Talingard. Einst wurde der Prinz von Nessus, wie es sich gehört, mit den anderen Göttern verehrt. Doch jetzt ist der König von Talingard eine Marionette von Iomedae-Fanatikern, welche jede andere Religion auslöschen wollen die sich nicht vor ihrer prüden Göttin beugt.
Für ihre Gotteslästerung werde ich jene die euch einsperrten und verdammt haben leiden lassen. Ich weiß was ihr durchgemacht habt, denn ich habe es selbst erlebt.“
Mit diesen Worten zog er den Ärmel seiner Robe hoch und entblößte ein V-Brandzeichen auf seinem Unterarm. „Ich werde Talingard bis zu seinen Grundfesten mit Flammen verzehren und aus der Asche werde ich ein neues Reich errichten das seinen rechtmäßigen Herren kennt. Ich kann dies nicht alleine tun. Ich suche Diener die der Herrlichkeit unseres infernalen Vaters würdig sind. Habe ich sie mit euch gefunden?"
Er erhob sich und seine Augen blitzen mit Höllenfeuer und religiösem Eifer auf. „Schließt euch mir an! Dient mir in dieser heiligen Sache und die Götter und Menschen werden zu euch aufsehen. Ich werde euch zu Fürsten des neuen, des geordneten Talingards machen. Schwört mir und Asmodeus heute die Treue. Sagt ab von Vergebung und ich werde euch Rache geben. Sagt ab von Gnade und ich werde euch Macht verleihen. Sagt ab vom Frieden und werden meine Vorboten des Krieges. Wie lautet eure Antwort? Werdet ihr mit Gefolgschaft schwören oder möchtet ihr mit dem Rest dieser blinden Narren brennen?"
« Letzte Änderung: 20.11.2012, 20:59:53 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #184 am: 20.11.2012, 21:40:48 »
Das junge Mädchen sieht über die Schulter zu den Eintretenden, sagt erst einmal garnichts, auch wenn ihre Mundwinkel sich heben und blitzend weiße Zähne entblössen, die Eckzähne beunruhigend spitz, ihre blauen Augen leuchten von innen schwach und könnten euch das Gefühl geben, sie würde nicht auf eure Haut blicken sondern tiefer. Die Puppe in ihren Armen stellt sich als ein abgegriffener Plüschhase heraus, mit Knopfaugen und einem breiten, aufgenähten Mund, der eher wie ein Maul voller Reisszähne aussieht als ein fröhliches Lächeln. Auch die fahlviolette Hautfarbe und die kurzen Flügel auf ihrem Rücken lassen wenig Zweifel daran, dass es sich hierbei nicht um ein Menschenkind handelt, sondern um etwas anderes. Ihre Beine schwingen mädchenhaft in der Luft vor und zurück, aber ihr Blick wirkt alles andere als unschuldig, und sie scheint auch nicht von der wenig vertrauenserweckenden Kulisse beunruhigt. Sie trägt ein abgerissen wirkendes, am Saum ausgefranstes Kleid und ist barfuss.

Sie scheint dem Hohepriester garnicht so richtig zuzuhören und auch eure eventuell verwirrten Blicke in ihre Richtung scheint sie nicht zu bemerken, hebt die Hasenpuppe dann vor ihr Gesicht. "Was sagst du, Herr Mümmel, sollen wir das machen?" fragt sie mit leiser Stimme und hörbarem Lispeln, schaut dann intensiv die Puppe an.

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #185 am: 21.11.2012, 00:08:15 »
Während Nicolas zu seinem Zimmer geführt wurde - welches er mit Theodric teilen musste - staunte er nicht schlecht, denn von aussen hatte das Herrenhaus lange nicht so edel und gepflegt ausgesehen, wie es von innen aussah. Wohin man auch schaute, sah man Schmuck, teure Möbel und Verzierungen. Die Diener gefielen ihm ebenfalls und sie passten zu diesem Haus, denn sie arbeiteten leise und effizient, ohne den Alchemisten zu stören. Sie überschlugen sich förmlich um so schnell wie möglich alles herzurichten und nicht aufzufallen.
Das Bad war unglaublich erfrischend und mit dem Schmutz, wurden auch die Sorgen und Strapazen der letzten Tage einfach davon gewaschen. Er betrachtete die Kleidung, die von den Dienern bereitgelegt wurde und war überrascht, das diese seinen Geschmack genau traf und auch wie angegossen passte. Er zog alles nach und nach an und warf am Ende noch die Robe über um sich anschließend im Spiegel zu betrachten:
Die schwarze Kapuzenrobe war am Saum der Robe selbst und der Kapuze mit feinen silbernen Fäden durchzogen, die kunstvoll Flammen darstellten. Die Robe verdeckte seine festen dunkelbraunen Lederstiefel fast vollständig, schleifte aber nicht über den Boden. Seine schwarzen Haare waren jetzt glatt und gingen Nicolas bis zur Schulter. Er lächelte kurz, zog die Kapuze tief ins Gesicht und machte sich auf in den Speisesaal.

Kaum war er aus dem Zimmer gegangen, als auch schon ein Diener wie aus dem Nichts auftauchte und ihn zum Speisesaal begleitete. Ihm blieb wenig Zeit das Haus weiter zu bewundern, denn als er im Speisesaal angekommen war und das Essen auf dem Tisch sah, wurde ihm wieder bewusst das er seit seiner Gefangennahme nichts gegessen hatte. Trotz des Hungers stürzte er sich nicht auf das Essen, auch wenn er es kaum erwarten konnte aber er verspürte den Drang sich in diesem Haus zu benehmen und auf Manieren zu achten.
Er nahm sich vor allem Brot, Schinken und Wein, erst als er fürchtete zu platzen hörte er mit dem essen auf. Das Essen war ausgezeichnet und der Wein ließ auch den letzten Rest der Schmerzen vergehen, worüber Nicolas besonders froh war, denn seine Kopfschmerzen waren nun auch Vergangenheit.
Er wartete geduldig, bis die Mägde das Geschirr und das übrig gebliebene Essen weggeräumt hatten und folgte Tiadora, die wiedergekommen war und die Gruppe nun endlich zum Meister bringen wollte. Voller Erwartung folgte Nicolas der attraktiven Frau und auf dem Weg zum Zimmer des Meisters, gingen ihm nochmals alle Fragen durch den Kopf die er ihm stellen wollte. Er würde seine Antworten schon bekommen, egal wer dieser Mann war.
In dem Zimmer angekommen, war das erste was ihm auffiel, weder die Einrichtung des Zimmers, noch das ungewöhnlich aussehende Kind, welches vor dem Schreibtisch mit einer Hasenpuppe redete.

Nicolas beachtete nur den Mann, der auf einem großen Stuhl saß, wie ein König auf einem Thron und dabei lächelte und ihn mit seinen durchdringenden Augen fixierte. Ein Schauder lief über Nicolas Rücken und er hatte das Gefühl, als ob das Blut in seinen Adern gefror, trotzdem konnte er sich von dem Mann nicht abwenden. Diesen Mann umgab eine Aura unglaublicher Macht und Charismas, wie es Nicolas noch bei keinem anderen Menschen bemerkt hatte, er war vollkommen überwältigt.
Jede einzelne Frage, die sich während und auch noch nach der Flucht aus dem Gefängnis in seinem Kopf gebildet hatte, verpuffte einfach bei der folgenden Rede.
Gebannt folgte er jedem einzelnen Wort der Hassrede des Mannes und erkannte schnell das dieser Mann, Adrastus Dorn, der Hohepriester Asmodeus Iomedae noch mehr hassen musste als Nicolas. Im Gegensatz zu dem Höllenfeuer das dieser Mann war, war Nicolas nur ein jämmerlicher Funken. Das was der Hohepriester sagte war unglaublich, die Pläne waren unfassbar und wahnwitzig. Trotzdem traf Nicolas jeder Satz härter als der vorherige. Ein Wort allerdings traf ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht: Rache.
Das war es was er sich in seinen Träumen ausgemalt hatte. Talingard würde mit der Hilfe dieses Mannes brennen und alle Anhänger der falschen Göttin würden brennen und sich vor Schmerzen in seinem alchemistischen Feuer winden. Er würde seine Rache mit Hilfe des Hohepriesters und seines Gottes bekommen, dessen war sich Nicolas jetzt sicher.
Deshalb viel es ihm auch leicht einen Schritt nach vorne zu gehen und sich so tief er konnte zu verbeugen, bevor er sagte:

"Hiermit schwöre ich Euch und Eurem Herren Asmodeus die Treue, bis in den Tod und darüber hinaus. Auf dieses Land wird Feuer niederregnen, seine Bewohner werden sich vor Schmerzen winden und um Gnade betteln aber Ich werde sie im Namen Asmodeus weiterquälen. Aus der Asche dieses Landes wird ein neues Reich entstehen, das Asmodeus als seinen neuen Herrscher anerkennen wird. Für dieses Ziel werde ich ab dem jetzigen Zeitpunkt mein Leben geben."

Während er seinen Schwur leistete nahmen die Gedanken in seinem Kopf Gestalt an und er musste ein Lachen unterdrücken, denn er fürchtete das dieses Lachen niemals wieder aufhören würde.
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #186 am: 21.11.2012, 13:56:02 »
Innerlich enttäuscht nahm Luis hin, dass Tiadora plötzlich weniger freundlich und respektvoll war und ihn nur noch Chelaxianer nannte.
Hatte Luis vielleicht den Bogen überspannt oder etwas Falsches gesagt?

Nachdenklich ließ der Lehrling des Höllenrittersordens der Folter sich von den Dienern zu seinem Zimmer führen.
Aber nur um dort erneut enttäuscht und schockiert zu werden.
Denn bei allen neun Höllen - sie steckten ihn ausgerechnet mit Gandon zusammen in ein Zimmer.
Doch sollte dies wirklich eine Demütigung oder Provokation sein?
Vielleicht war dies ja auch ein Geschenk, um die Sache mit lästigen Widersacher ein für alle Mal zu klären?

Ohne ein Wort zu verlieren, genoss der Adelige diesen Gedanken, wobei er sehr zufrieden wenige Zeit später frisch gewaschen und rasiert sowie in priesterliche Gewänder gekleidet Gandon finster beäugte und ihn mit gebleckten Zähnen angrinste, sollten ihre Blicke sich zufällig treffen.
Dabei kam Luis jedoch kein Wort über die Lippen - im Gegensatz zu seinen Gedanken:
"Leb besser in Furcht vor mir, Du dummer Wicht! Der nächste Kuss von Desna wird Dein Letzter sein!"

Als es wenig später Speiss und Trank gab, konnte der Antipaladin seinen großen Appetit und seine gute Laune kaum vor dem Rest der Gefängnisflüchtlinge verbergen, denn Luis war in seinem alten Status wieder voll und ganz angekommen und war trotz des Schlafmangels wie auf Rauschmitteln (wie diesen schwarzen Heißgetränken der Mwangi, welche im Gegensatz zu dem schwarzen chelaxianischen Tee einen müden Gnom wieder wach machen konnten) wach.

Und so fachsimpelte erregt wie ein taldanischer Sommelier in Selbstgesprächen, da wahrscheinlich niemand in seinen Augen auf seinem Niveau mitreden konnte, ob der gute rote Wein ein Corentyner vom Südhang sein konnte oder doch vielleicht mit Heiltränken vermengter Galdurianer aus der Zeit als Aroden noch lebte, wobei er arrogant blickend den ein oder anderen Happen Essen zu sich nahm.

Als es nach dem Essen endlich zum Meister ging, welcher den Flüchtling endlich eine Audienz schenkte, fühlte sich Luis erfrischt und erholt wie schon lange nicht mehr, zumal seine Verletzung durch den Pfeil nur noch eine frische rosa-farbende Narbe war.
Nun würde ihm nur noch eine gute Rüstung und ein richtige Waffen fehlen und er könnte den Schrecken zu Ehren von Asmodeus über die Ungläubigen und Zweifler wieder vertreiben.
Doch seine gute Laune wich schnell einem gewissen Grad an Argwohn als er die Worte des glatzköpfigen Mannes mit dem Titel Kardinal Adrastus Dorn zu Ende gelauscht hatte - in einer stetigen verneigten Haltung.

Luis hatte nichts gegen Rache und auch nichts dagegen seinen Glauben gewaltsam zu vertreiben - genauso wenig wie er etwas gegen einen Krieg gegen die Kirche von Iomedae hatte, doch war dieses Unterfangen nicht ein Akt des Chaos damit und damit eine Sünde?

Der Höllenritter und Antipaladin in ihm begann zu rebellieren.

Klar, der adelige Wiscrani konnte dem hohen Asmodeusanhänger für dessen Hilfe und Rettung dankbar sein und wollte dies ihm eigentlich sagen, aber Loyalität und Treue gegenüber einem Fremden zu schwören war wahrlich nicht Luis Sache und Art, zumal Luis Asmodeus, seiner Heimat und seinem Ritterorden bereits schon verpflichtet war.

Außerdem könnte dies alles hier eine Täuschung oder Falle sein und der Kardinal zum Beispiel ein Diener von Sifkesh - mit dem Ziel die gesamte Gruppe Asmodeus zu entreißen und in die Hände der Hure zu bringen in einem Selbstmordunterfangen.
Denn im Gefängnis wären sie alle für Asmodeus gestorben, aber hier?

Anderseits hatte sein Orden und sein Heimatland ihm nicht geholfen.

Luis Gedanken begannen zu rasen und bereiteten ihm starke Kopfschmerzen.

So schnell wie Nicolas würde Luis jedenfalls keine Entscheidung fällen, welche sein weiteres Schicksal und Leben beeinflusst.
Der Höllenritteranwärter würde ersteinmal warten wie sich der Rest entscheidet, vorallem Ochnar und Theodric, und sich anschließend noch etwas Gedanken machen, wie er sich entscheidet.

Dabei suchte Luis auch nach Grollhannes, ob dieser ebenfalls dieses Angebot hier unterbreitet bekommen würde, und nach Gandon, denn sollte es wirklich ein Asmodeusanhänger und Auserwählter sein, so würde ihm diese Entscheidung wahrscheinlich auch nicht leicht fallen.

Ochnar

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« Antwort #187 am: 21.11.2012, 14:41:46 »
Ochnar folgte dem Diener die Treppe hoch, wobei er nur mit Mühe nicht vor Schmerzen aufschrie so sehr schmerzten hauptsächlich seine Waden. Er folgte dem Diener einen Gang lang und betrat sein Zimmer, in dem er sich zuerst gegen die Wand lehnte um wieder zu Atem zu kommen. Die ganze Situation erschien ihm so surreal, dass er sich fast gekniffen hätte. Stöhnend zog er sich die Fetzen aus die ihn bedeckten und ließ sich in die warme Wanne gleiten. Ihm entglitt ein wonniges Seufzen als sich seine Muskeln langsam durch das warme Wasser entspannten und der Krampf im rechten Bein nachließ. Er achtete darauf nicht mit dem Arm auf dem die Brandwunde war unter Wasser zu kommen. Sie brannte immer noch. Hätte sich sein Magen nicht gemeldet wäre Ochnar glatt in der Badewanne eingeschlafen.

Als er vom Bad kam lagen auf seinem Bett verschieden Kleidungsstücke. Er wählte ein sauber gearbeites, schmuckloses Hemd in grün aus und eine braune Hose und ein paar Lederstiefel. Er fühlte sich fasst wieder wie ein normales Wesen, als der Diener erneut eintrat und ihn in den Essensraum begleitete. Sein Blick heftete sich sofort auf die Lebensmittel, die sich auf dem Tisch befanden. Er setzte sich schnell und griff nach dem Essen. Er zwang sich kleine Portionen zu Essen und sorgsam zu kauen. Sein Magen war inzwischen so leer, dass sich bei Ochnar kein Hungergefühl eingestellt hatte, aber er wusste er würde nicht mehr lange durchhalten wenn er nicht schnell etwas aß. Nur beim Wein war er etwas vorsichtig, er hörte den Ausführungen von Luis nur mit halbem Ohr zu, aber Alkohol nach den hinter ihnen liegenden Strapazen schien Ochnar nicht das Richtige zu sein. Ochnar erhob sich als Letzter vom Tisch und schob sich noch ein Stück Käse in den Mund bevor er den Anderen folgte.

Als er den "Geschäftsraum" betrat, den so sah dieser Raum irgendwie aus, fiel sein Blick zuerst auf das sonderbare Mädchen. Bzw. war sie wohl nur ihrer Große nach ein Mädchen. Sofort als der Mann, der in dem Raum gesessen hatte anfing zu reden war Ochnar wie gefesselt. Nicht unbedingt von dem was er sprach aber von seiner Intonation und seiner angenehmen Stimme.

Noch halten die Worte des Mannes durch Ochnars Geist: "Hass" - "Rache" - "Treue" als Nicolas dem Mann die Folgschaft schwor. Ochnar öffnete erschreckt die Augen. Er wußte nicht so recht wie er sich verhalten sollte, aber er war sich sicher, dass er nicht von einem Gefängnis ins Nächste kommen wollte.

"Ich... wir alle sind euch zu unermesslichen Dank verpflichtet..." begann Ochnar vorsichtig: " und das Wort Rache lässt mein Herz höher schlagen."
Der Halbork überlegte fieberhaft wie er das was er nun sagen wollte richtig formulieren sollte oder ob es überhaupt sinnvoll war es auszusprechen. Sie waren mitten im Nirgendwo und wer wusste ob nicht hinter der Tür Bewaffnete standen, die jeden erschlagen würden der die Gefolgschaft verweigerte? Er schluckte hörbar: "Ich werde euch folgen bis die Mauern Brandmarks schwarz vom Rauch sind und der Boden mit dem Blut seiner Bewacher getränkt ist. Doch wenn ich eins in den letzten Tagen gelernt habe ist es, dass mein Leben nur mir gehört und ich es euch nicht vermachen vermag." Der Halbork erinnerte sich an die lange und erniedrigende Reise hin nach Brandmark und die dortige Begrüßung.

Er schaute die Anderen im Raum stehenden Gefangenen an unnd hoffte von ihnen Unterstützung zu erhalten. Wenn keiner der Anderen das Wort ergreifen würde, würde Ochnar gezwungener Weise weitersprechen.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Gandon

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« Antwort #188 am: 21.11.2012, 17:31:26 »
Gandon ging dem Bediensteten hinterher auf das Zimmer, vobei er sich die Umgebung genau anschaute. Das er das Zimmer mit Luis teilen sollte, mißfiel ihm zwar, ließ sich aber wohl erstmal nicht ändern.
Gründlich reinigte er sich und suchte sich einfache, robuste Kleidung aus, die in gedeckten Farben daher kam. Er vergaß dabei aber nicht, die wenigen verräterischen Anzeichen seiner Herkunft verdeckt zu halten und sich wieder als menschliches Kind zu tarnen. Nur das Muttermal auf seiner Brust ließ er Luis noch mal deutlich sehen. Das dämliche Zähnefletschen, das dieser dabei im Gesicht hatte, amüsierte Gandon nur. Sollte er sich nur irgendwelchen Hoffnungen hingeben. Gandon wußte, auf wessen Seite Asmodeus war. Er mußte seinen Glauben nur sich selbst und seinem Herrn beweissen, nicht so einem aufgeblasenen Emporkömling, der jedem, ob er es hören wollte oder nicht, seine Treue zu Asmodeus lauthals versichern mußte
Deshalb betete er auch noch still, bevor es zum Essen hinunterging.

Dort angekommen nahm er sich reichlich vom Essen, denn Hunger hatte er. Dem Wein sprach er allerdings nicht allzu stark zu, da er einen klaren Kopf behalten wollte. Das hochtrabende Gerede des Adligen nahm er dabei gelassen zur Kenntnis.
"Wohl tatsächlich ein aufgeblasener Sack, der sich gerne reden hört."

Auch die weiteren Räumlichkeiten betrachtete der Halbling neugierig. Gerade der Mann und das Kind fesselten seine Aufmerksamkeit. Dabei blieb er im Raum allerdings im Hintergrund, während der Kardinal seine Rede hielt.
"Merkwürdig! Er behauptet, wir wären die Ersten, die entkommen sind; will selbst aber auch unser Erlebnis geteilt haben? Ich dachte bisher, alle die nach Brandmark kommen, würden auch hingerichtet werden. Das bedarf genauerer Untersuchung."
Ein wenig mißtrauisch verfolgte Gandon das weitere Geschehen, sagte aber zunächst mal noch nichts weiter.
« Letzte Änderung: 28.11.2012, 00:10:36 von Gandon »

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #189 am: 21.11.2012, 17:39:55 »
Nach einer kurzen Zeit des scheinbaren Zwiegesprächs mit der Hasenpuppe legt sie das Kinn auf dessen überdimensionierten Kopf auf und schaut zu dem Mann, der sich gerne ihr neuer Meister nennen würde. Sie spricht wieder mit gedämpfter Stimme, das lispelnde Aussprache kommt wohl von den spitzen Eckzähnen, welcher einer echten Teufelin, oder was auch immer ihr Blut vor vielen Generationen verdarb, keine Probleme bereiten würden. "Er sagt man sollte erst lesen, was man unterschreiben soll, wenn man mit Asmodeusdienern spricht. Und am besten garnichts unterschreiben. Aber ich hätte nichts dagegen, zu helfen, denke ich. Sicher besser als die andere Wahl."

Theodric

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« Antwort #190 am: 22.11.2012, 19:33:57 »
Nachdem Theodric sich frisch gemacht hat, zog er ein klerikales Gewand von Asmodeus an, das auf seinem Bett lag. Es war eine schwarze Robe mit dem roten, heiligen Symbol von Asmodeus. Es macht ihm ansonsten nichts aus, dass er das Zimmer mit Nicolas teilen musste. Er würde ihn schon nicht vom Beten zum dunklen Prinzen abhalten. Theodric konzentrierte sich die ganze Zeit über auf das Beten zu Asmodeus, bevor sie zum Hohepriester kamen. Er unterbrach das Beten nur, wenn er mal von der Tomatensuppe und vom Brot aß oder vom Wein trank. Er fühlte sich durch das Trinken wieder wie unverletzt. Offenbar wurden heilende Tränke beigemischt.

Theodric war erst stiller Zuhörer und Beobachter. Manche sagten etwas und manche sagten noch nichts. Dem scheinbaren Mädchen mit den Flügeln schenkte er einen kritschen Blick für ihre Worte. Doch egal wie sich die anderen teilweise verhielten, Theodric hatte seine Entscheidung in dieser Angelegenheit schon längst gefällt. Er hatte große Verehrung für den Hohepriester übrig und war äußerst höflich zu ihm. Er verbeugte sich tief vor ihm und sagte folgendes zu ihm: "Ihr wisst, welche Meinung ich habe, Meister. Doch ich sage sie noch einmal vor allen hier Anwesenden: Ich schwöre Asmodeus und Euch die Treue. Ich bin ein Bote der Rache, so ist der Wille von Asmodeus. Dazu bin ich berufen. Auf dass unsere Feinde das Unheil nicht kommen sehen mögen!"

Dann schaute Theodric direkt in Ochnars Augen. Sie durchdrangen ihn richtiggehend. Es war klar, dass er jetzt zu ihm sprach: "Ihr traut Euch viel zu, indem Ihr solche Worte von Euch gebt, Ochnar. Ich könnte von einer Schuld uns gegenüber sprechen, aber das tue ich nicht. Stattdessen denkt doch einfach einmal daran, was Ihr gewinnen würdet, wenn Ihr Euch unserer Sache verschreibt. Es geht hier nicht allein um Rache, die Ihr bekommt werdet. Ihr werdet in einem Reich, das von Asmodeus-Anhängern regiert wird, einmal eine einflussreiche Position haben, dessen bin ich mir ganz sicher. Ihr werdet kein verfolgter Gefangener mehr sein. Ihr werdet nicht mehr von irgendwem verachtet werden. Alle werden zu Euch aufschauen. Bestimmt!"

Bei Iomine war sich Theodric nicht sicher, ob sie wirklich ein kleines Mädchen war, aber trotzdem redete er sie so an: "Und aus Euch kleines Mädchen könnte ja fast schon große Angst sprechen. Habt Ihr hier in Talingard so viel zu verlieren, falls Ihr Asmodeus die Treue schwört?"

Mehr wollte er zu der Tiefling nicht sagen. Die lange Schweigsamkeit von Luis und Gandon verwirrte Theodric etwas, also sprach sie, aber vor allem eben Sir Luis, direkt an: "Was ist mit Euch beiden Sir Luis und Gandon? Ihr seid so still. Den Asmodeus-Anhängern wurde ungerechtfertigterweise großes Leid in Talingard angetan. Wollt Ihr beiden nicht dabei helfen, die alte, fehlerhafte Hierarchie durch eine neue zu ersetzen, die schon eher dem Willen von Asmodeus entspricht? Gerade von Euch Sir Luis, der Ihr aus Cheliax kommt und der Ihr an Asmodeus glaubt, kann man bestimmt viel lernen. Ihr wärt bestimmt eine große Hilfe für unsere gemeinsame Sache. Aber mehr will ich noch nicht dazu sagen, ich spüre nämlich, dass der Hohepriester selbst etwas sagen will und vielleicht habe ich in Euer Schweigen auch etwas Falsches hineininterpretiert." 
     

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #191 am: 23.11.2012, 03:39:26 »
Kardinal Dorn wartete die Reaktion von jedem ab. Als Nicolas als erstes nach vorn trat, sich tief verbeugte und ihm und Asmodeus Gefolgschaft schwörte lächelte er teuflisch, aber auch zufrieden - beinahe wie ein stolzer Vater. "Gut zu sehen dass ich mich nicht in Euch getäuscht habe Nicolas. Ich kann solch fähigen Leute - und vor allem Leute die wissen wem ihre Loyalität gehört - gut gebrauchen bei meinem Vorhaben. Es soll nicht vergessen werden das ihr der Erste wart der sich hervorgetan hat."

Weitaus weniger begeistert war die Reaktion des Kardinals auf die freigeistige Antwort des Halborkes. Trotzdem waren auch hier seine Worte noch besonnen. "Ich höre eure Antwort und frage mich ernsthaft ob ihr aus dem richtigen Holz geschnitzt seid, mir... UNS... zu helfen meine Vision für Talingard wahr werden zu lassen. Ihr klingt beinahe wie Anarchist. Seit wann zweifelt der Bauer an ob er seinem Lehnsherren gehört? Doch ihr Ochnar habt nun die einmalige Gelegenheit euren Lehnsherren selbst zu wählen. Wollt ihr in die gnädige Umarmung unseres finsteren Vaters Amsodeus oder wieder zurück in die Gesellschaft die euch ausgestoßen und gebrandmarkt hat?" Bei den Worten beugte sich der Kardinal in seinem hohen Leder bezogenen Stuhl weit vor und fixierte den Halbork mit seinem Blick.

Als dann Iomine das Wort ergriff setzter er ein zufriedenes Gesicht auf, da er sich bestätigt sah. "Seht Ochnar, selbst dieses kleine Mädchen hat erkannt das in dem Talingard wie es heute ist kein Platz für euch ist. Eure Alternativen sind... sagen wir mal stark eingeschränkt. Wollt ihr aus eurer Heimat fliehen?"

Als Theodric schließlich als letzter das Wort ergriff, lehnte sich der Kardinal zurück und war sichtlich erfreut wie gut sein Diener mit Worten umgehen konnte. "Ich hatte nichts geringeres von Euch erwartet Theodric. Wir sollten jedoch noch nicht zuviel in das Schweigen der beiden Chelaxianer hinein interpretieren. Weder Sir Luis noch Herrn Gandons Loyalität zu Asmodeus stelle ich zu diesem Zeitpunkt in Frage - welche sicherlich bei beiden an erster Stelle kommt. Sind die beiden denn nicht nach Talingard gekommen um den wahren Glauben nach Talingard zu tragen? Welch bessere Gelegenheit könnte sich ihnen bieten ihre Mission doch noch zum Erfolg zu bringen als sich uns anzuschließen? Ihr rechtschaffener Zorn muss sicherlich brennen seit sie zum ersten Mal von der Inquisition gegen die Asmodeus-Anhänger hörten."

Der Kardinal ließ diese Worte in der Luft hängen und wartete offensichtlich auf eine weitere Reaktion - vor allem von Luis, Gandon und Ochnar.
« Letzte Änderung: 23.11.2012, 04:22:19 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Iomine

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« Antwort #192 am: 23.11.2012, 14:57:36 »
Auf dem Gesicht des Mädchens spielt ein fröhliches Lächeln, vielleicht als würde sie sich geschmeichelt fühlen, dass der Kardinal sie lobt, dann starrt sie aber wieder völlig gleichgültig voran. Die Worte Theodrics werden mit einem kurzen Seitenblick bedacht, aber ansonsten ignoriert. Scheinbar scheint es dem Kind nichts auszumachen, dass man ihm Angst vorwirft, oder es neigt einfach nicht dazu, zu protestierend. Während sie der Ansprache lauscht, streicht sie mit der Hand der Hasenpuppe über die langen Ohren.

Gandon

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« Antwort #193 am: 23.11.2012, 15:56:04 »
"Übereiltes Handeln sollte lieber Vorsicht weichen. Und Vorsicht nicht mit Angst verwechselt werden.", meldete sich schliesslich auch Gandon mal zu Wort.
"Tatsächlich habe ich nur einen Meister und tue mich deshalb schwer, euch ebenfalls Treue zu schwören. Einem Meister kann man wohl dienen; bei zweien könnte man in Zwiespalt geraten.
Aber sagt euer Eminenz, ihr scheint ja viel über uns zu wissen. Wir allerdings kaum etwas von euch. Dürfte ich also so vermessen sein und euch bitten, uns noch etwas mehr von euch zu erzählen?"

Gandon blickte aus neugierigen Augen Kardinal Dorn an, behielt aber eine leicht unterwürfige Haltung bei.
« Letzte Änderung: 28.11.2012, 00:11:10 von Gandon »

Luis Almansor

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« Antwort #194 am: 23.11.2012, 16:12:34 »
Luis, welcher in Gedanken versunken immernoch abwog, ob er Treue schwören sollte oder nicht, lauschte nach Außen teilnahmslos den gesprochenen Worten, obwohl er sowohl die Worte von Ochnar als auch Theodric's Reaktion in seine Gedanken mit aufnahm und durch diese noch mehr ins Grübeln kam.
Denn schließlich legte der Chelaxianer auf die Meinung beider Mitstreiter viel wert.

Am Ende waren es jedoch die Worte der Asmodeusklerikers als auch die weiteren Worte des Kardinals, welche Luis eine Entscheidung finden ließen.
Sein durch seinen Glauben und Herkunft fast krankhaftes Ehrgefühl als Glaubenskämpfer des Fürsten der Finsternis war geweckt.

Das Kardinal Dorn ihn jedoch im gleichen Atemzug mit dem Erzfeind Gandon nannte, ließ Luis Blick kurz verfinstern, was ihm fast die gleiche Aura schenkte wie des fremden Mädchens, dessen Name noch nicht gefallen war.
Ein Mädchen, in welchem Luis deutlich als Mensch, welcher ins Westkrone ausgewachsen war, die Merkmale eines Tieflings erkennen konnte.
Etwas was Luis mehr faszinierte als abschreckte oder mit Abneigung quittierte, denn im Gegensatz zum normalen Volk aus Cheliax hatte der Adelige bisher nie negative Erfahrung mit Tieflingen gemacht, wenn man jetzt mal von den Bastarden des Erebus oder die Tieflingen von Noticula absah, und mochte dieses niedere Volk von Externaren mehr als die anderen Unterrassen wie Gnome, Zwerge, Halborks, Elfen oder vorallem Halblinge.

Dies war im Moment jedoch völlig egal, da wie schon gesagt Luis sich zur sehr mit Gandon zusammengebracht fühlte, weshalb seine Antwort auch wie folgt lautete, wobei Luis sich freute mit seinen Worten die Fragen von Gandon zu unterbrechen, wobei Luis mit Zorn feststellte, dass Gandon doch Benehmen an den Tag legen konnte:

"Ich - Sir Luis vom hohen Hause Almansor, welches den Orden der Folter in Westkrone führt, frommer Diener des Asmodeus und einziges rechtmäßiges Mitglied und reinblütiger adeliger Mitstreiter aus dem heiligen Lande Cheliax in diesem Raum - schwöre Euch, Kardinal Adrastus Dorn - letzter verbliebener Hohepriester von Asmodeus auf diesem Eiland namens Talingard - die ewige Treue und Loyalität wie auch schon zuvor meinem Patron Asmodeus, meiner geliebten Heimat Cheliax, dem geschätzten Haus Thrune und dem Orden der Höllenritter sowie meinem Haus Almansor so wahr ich hier stehe, solange mich dieses Unterfangen nicht dazu bringt den Schwur gegenüber den eben genannten Machtzentren zu vergessen oder gar zu verletzen!  
Mein Blut und mein Schwert gehören Euch und ich werde Euch ohne Bedingung folgen bis Euer Land auch Cheliax folgt, Herr, wenn Ihr versprecht diese Bedingung und Schwur zu akzpetieren!
Darum bitte ich Euch als Edelmann, Antipaladin und frommer Diener unseres Herren Asmodeus!
Heil Asmodeus! Heil Cheliax! Heil Kardinal Adrastus Dorn!"


Dabei erhebte sich Luis aus seiner bisherigen Verneigung und erwartete stramm stehend mit seinem unheiligen Symbol in der Hand die Antwort des Kardinals.

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