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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 108634 mal)

Beschreibung: Inplay

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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #165 am: 14.11.2012, 23:31:08 »
Luis, welcher in seinem Bewusstsein eben noch gerade einen Pfeil abbekommen hatte, bevor der Schmerz und die Dunkelheit über ihn kam, kam plötzlich mit heftigen Schmerzen wieder zu sich.
Ohne große Fragen zu stellen, bekam Luis raus, was passiert sein musste:

Er musste bewusstlos durch den Pfeil geworden sein, doch die anderen Gefangenen hatten ihn nicht zurück gelassen, wie er es vielleicht bei dem ein oder anderen gemacht hätte, und waren erfolgreich geflohen - bis hier zum Rand des Sumpfes.

Und so richtete sich Luis ersteinmal auf, klopfte seine Kleidung und leichte Rüstung zurecht und überprüfte seine bereits heilende Wunde.
"Wer von Euch verfügt über heilende Magie? Diesem schulde ich Dank! Genauso wie...", dabei wendete sich der Chelaxianer zu Grollhannes:
"Euch, Grollhannes, denn niemand außer Euch hätte mich raustragen können! Vielen Dank!", wobei Luis zum Dank dem Oger das mitgenommene Brot und die Räucherwurst überreichte[1], welche er noch in einer Tasche seiner Kleidung fand, und diesem kurz gegen die breite rechte Schulter klopfte.

Anschließend ließ er das Seil fallen, welches er nun nicht mehr brauchen würde, wobei Luis sein Langschwert und seinen Schild vermisste, welche runtergefallen waren, als er zu Boden ging.[2]

Das der magische Schleier ihm abgenommen wurde, fällt dem Adeligen aus Westkrone ebenfalls auf, doch es war nun nicht an der Zeit Dinge zu kritisieren, denn seine Mitgefangenen hatten ihn gerettet.
Genauso wenig interessierte ihn wie die weitere Flucht verlaufen war, wobei ihm schnell auffiel, dass Hadwin fehlte.
Kein Verlust in Luis Augen, denn der aufstrebende Antipaladin mochte diesen unhöflichen Holzkopf sowieso nicht.
Schade war es jedoch um Lusanne, welche leblos am Boden lag, denn Luis mochte zwar keine Halblinge, doch sie wäre bestimmt noch nützlich gewesen - nützlicher als Gandon, welchem er keinen Blick würdigte, während er Ochnar ein aufrichtiges und freundliches Lächeln kurz schenkte.

In diesem Moment bemerkte Luis jedoch den Fremden in der Gruppe, welcher just in diesem Moment mit einem Heilstab Nicolas heilte - und Luis fing an zu begreifen, wer ihn geheilt hatte.

Und so beantwortete Luis die Frage vom wieder erwachten Nicolas:
"Der Fremde hat uns geheilt! Wir sollten ihm dafür danken - bei Asmodeus...", wobei Luis sein um sein Hals hängendes unheiliges Symbol von Asmodeus kurz anhebte:
"Wenn wir seinen Namen erfahren haben."

Womit Luis zu seinem Retter rüber ging und diesem mit einem kurzen Nicken die Hand reichte:
"Sir Luis vom Hause Almansor aus Westkrone - hocherfreut! Ich schulde Euch etwas, Herr...?"
 1. Status angepasst
 2. Status angepasst

Gandon

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #166 am: 15.11.2012, 00:58:02 »
Gandon gab sich weiterhin Mühe, wie ein menschliches Kind zu wirken, denn dann würden ihn die Großlinge hoffentlich weiterhin unterschätzen.
Er hatte zwar bei der Flucht ordentlich geholfen, aber vielleicht hatten nicht alle seine besonderen, von Asmodeus geschenkten Fähigkeiten bemerkt.
Der angebliche Adlige hatte jedenfalls nicht erkennen lassen, daß er die Auserwähltheit Gandons zur Kenntnis genommen hatte, als dieser ihm heimlich sein Muttermal gezeigt hatte. Und auch jetzt schien Luis nicht wahrnehmen oder wahrhaben zu wollen, daß nur Gandon und Ochnar von Asmodeus mit Unversehrtheit bei der Flucht gesegnet worden waren. Für Gandon eindeutig ein Zeichen der Gunst des Dunklen Prinzen. "Na, der wird schon sehen, was er davon hat."
"Wenn du nicht so faul bei der Flucht gewesen und alles verschlafen hättest, dann wüßtest du, daß sein Name Theodric ist!", wendet er sich abfällig an Luis. Dann wendet er sich übertrieben ehrerbietigTheodric zu. "Mein Name ist Gandon. Es ehrt mich Euch kennenzulernen. Auch wenn Dank nicht erforderlich ist, bin ich über Eure Hilfe erfreut. Und ich denke, Der Erste hat Euch genau zum richtigen Zeitpunkt gesandt.
Und auch wenn Ihr uns über unseren gemeinsamen Freund noch nichts sagen könnt, wäre ich froh darüber, zu erfahren, wo es hingehen soll?"
« Letzte Änderung: 15.11.2012, 01:01:20 von Gandon »

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #167 am: 15.11.2012, 01:55:01 »
Luis presste seine Lippen zusammen, als Gandon sich zur Wort meldete und ihn erneut provozierte.
"Der Tag wird schon sehr bald kommen, wo ich Dir Deine Zunge rausreißen werde!", schwor Luis sich dabei in Gedanken und würde Gandon mit Sicherheit bei günstiger Gelegenheit herausfordern beziehungsweise aus dem Weg zu räumen, nachdem dieser das Band des Schweigens zwischen den beiden Flüchtlingen erneut provokant durchschnitt.

"Ich bin halt lieber mutig vorausgegangen, um den Geruch von Deinen vollgeschissenen Hosen nicht weiter ertragen zu müssen...", konterte er knapp und wendete sich anschließend lieber weiter an Theodric.
"Habt wie schon gesagt Dank, Herr Theodric!
Ich für meinen Teil kenne wie auch Nicolas und Ochnar das Ziel unserer Flucht.
Wollen wir aufbrechen?
Ich fürchte die Wächter werden uns sonst bald folgen!"


Woraufhin Luis sich nochmal kurz zu Gandon wendet:
"Noch ein weiteres respektloses Wort in meine Richtung, Gandon, und ich werde mich vergessen!"

Und lässt bei seiner Drohung die genaue Strafe offen.
Denn das der Junge namens Gandon Theodric gerade nicht geduzt hat, war Luis merklich aufgefallen.

Dem Höllenritteranwärter langte nun jedenfalls endgültig der vorlaute Bursche.

Gandon

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #168 am: 15.11.2012, 03:22:08 »
"Oh, den Mut werde ich dir nicht absprechen. Den hast du eindeutig bewiesen. Aber eben auch deine Ungeduld. Hättest du nur ein paar Augenblicke gewartet, wie Ochnar es erbeten hat, dann hättest du uns bei der weiteren Flucht sicher helfen können. So mußte Grollhannes dich sogar noch mitschleppen und wurde dadurch behindert.
Vielleicht würden Hadwin und Lusanne dann sogar noch leben.
Und fasse es bitte nicht als Respektlosigkeit auf, wenn ich dich bitte, dich erst mal auszukurieren, bevor du dich mit mir anlegst. Es würde uns nur wieder Schwierigkeiten bereiten, wenn du gleich wieder umfällst. Ich denke, wir haben bei der Flucht gesehen, wer von uns in der Gunst des Herrschers der Hölle steht!"

Bei diesen Worten verschwand das süffisante Lächeln und der spöttische Ton, die der Junge die ganze Zeit gezeigt hatte, wenn er Luis ansprach. Statt dessen lag jetzt ein eindringlicher Ton in den Worten und sein Blick zeigte ein gefährliches, abwartendes Glitzern.
Gandon richtete sich so hoch es ging auf und stützte selbstbewußt die Hände in die Hüften. 

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #169 am: 15.11.2012, 05:59:09 »
"Zerfetzen könnt ihr euch später immer noch. Jetzt sollten wir zu unserem neuen "Freund" gehen und heraus finden, was diese Person dazu bewegt uns Abschaum zu helfen. Wir sind nicht besser als die anderen Missgeburten, die in den Gefängnissen verrotten. Wieso wurde gerade uns geholfen? " sagte Nicolas sichtlich genervt von den Streitereien der beiden. Mit den nächsten Worten richtete er sich an den Menschen, der Theodric hieß:

"Ich verdanke euch wohl mein Leben und stehe damit in Eurer Schuld, Theodric. Danke!"

Nicolas blickte an sich herab und schaute nach ob seine klägliche Ausrüstung noch da war. Nach kurzer Zeit war er sich sicher, das alles an seinem Platz und kaum etwas verloren gegangen war, selbst die Fläschchen schienen seinen Sturz auf den harten Steinboden überstanden zu haben. Er klopfte sich den gröbsten Schmutz von seiner Kleidung und untersuchte seinen Arm, der erstaunlicherweise komplett geheilt war. Ein letztes mal schaute er sich um und bemerkte doch noch zwei Dinge: Hadwin fehlte und Lusanne war tot. "Schade um die beiden aber wenigstens haben sie bei der Flucht geholfen."

"Na los, worauf wartet ihr? Wir sollten jetzt aufbrechen, wir dürfen keine Zeit zu verlieren und die Wachen suchen uns bestimmt. Hier in den Sümpfen ist es auch ohne die Suchtruppen gefährlich genug."
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #170 am: 15.11.2012, 09:14:54 »
Ochnar erwiderte das freundliche Lächeln von Luis und nickte ihm kurz zu. Nur um direkt im Anschluss seine Augen zu verdrehen als er und Gandon wieder aneinander gerieten. Jetzt war wirklich nicht die Zeit einander anzu gehen. Sie wussten nicht wie weit ihre Häscher entfernt waren, vielleicht waren sie ihnen immer noch dicht auf den Fersen. Gerade als Ochnar sich einmischen wollte ging Nicolas dazwischen. Dankbar schaute er den Menschen an.

"Kennt ihr den Weg und könnt im Sumpf führen Theodric?" fragte der Halbork, wenn er von jemanden geschickt worden war, sollte er ja auch den Weg zum Treffpunkt am besten kennen. Jedenfalls besser als die Anderen.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #171 am: 16.11.2012, 15:00:00 »
Luis ersparte sich Gandon erneut zurechtzuweisen oder zu kontern und schenkte Nicolas lieber einen entschuldigenden Blick, denn dieses Unterfangen - Gandon Benehmen und Anstand beizubringen - war in seinen Augen genauso unsinnig wie einen Felsbrocken das Tanzen beizubringen, denn Gandon hatte so viel Benehmen und Anstand bisher gezeigt, dass Luis sich nun schon denken konnte aus welchen niederen Verhältnissen der vorlaute Junge kam:

Seine Mutter musste eine alte Dirne gewesen sein und sein Vater ein Säufer, welcher außer mit obzönen Gesten und Furzgeräuschen wahrscheinlich nichts in seinem Leben Zustande gebracht hatte, außer seinen Samen in die runtergekommene Dirne zu verteilen.

Der Adelige aus Westkrone grinste bei diesen Gedanken.

Schon sehr bald würde Luis diesen respektlosen und dummen Wicht das Maul ein für alle Mal stopfen und sich mit seinem Muttermal, welches er fein säuberlich vom toten Fleisch trennen wird, sein Hinterteil abwischen, denn in Gandon steckte so viel Asmodeus wie in Ochnar eine weibliche Elfe steckte.

Erneut musste Luis grinsen.

Dieses Muttermal konnte nicht echt sein, denn Gandon war Asmodeus nicht würdig.

Luis würde nun jedenfalls keine Provokation von Gandon mehr mit Worten erwidern, sondern im Kopf einfach eine Liste erstellen.
Eine Liste, welche mit einem Todesurteil enden würde.

Viel zu oft hatte der adelige Wiscrani sind hinreisen lassen zu diesen Zwistigkeiten.

Nun würde er schweigen und Gandon ignorieren, bis es für diesen zu spät sein würde.

Theodric

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« Antwort #172 am: 16.11.2012, 17:53:07 »
Theodric fixiert für einige Augenblicke das heilige Symbol von Asmodeus und denkt über die Stadt Westkrone nach, da schon- der Meinung des Priesters nach- zu viel Zeit mit Reden vergedeutet worden ist, fasst er sich kurz wie nur möglich, obwohl er mit Sir Luis eigentlich gerne noch ein etwas längeres Pläschchen gehalten hätte: "Ah, jemand aus Cheliax. Wie schön. Seid gegrüßt, Sir Luis! Nennt mich einfach bloß Theodric. Und dient einfach nur weiterhin treu Asmodeus, dafür steht, denke ich mal, Euer Symbol, das Ihr Euch umgehangen habt. Denn das ist wichtiger als jeder Dank an meine Person."

"Ihr habt ansonsten recht mit ihren Worten, Nicolas.", sagt Theodric in dessen Richtung und nickt ihm zu. Der Kleriker fasst sich weiterhin kurz und sagt zu Ochnar: "Natürlich kenne ich den Weg. Folgt mir bitte einfach! Wir sollten nicht so viel reden, sondern nun schnellen Schrittes laufen."

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #173 am: 17.11.2012, 13:17:35 »
Akt 2: Eintritt in den Knoten

Und so betraten die Verdammten den Sumpf. Mit saugenden Geräusch zog die die nasse Erde an ihren Stiefeln und in der Ferne konnte man nach einer Weile immer wieder das Gebell der Spürhunde hören und manchmal sogar kleine Fackelgruppen sehen. Doch offensichtlich wagten sich die Wachleute und Fährtenleser bei Nacht nicht in den Sumpf. Bis zum Morgengrauen wären sie über alle Berge und die Spuren vom Sumpf verschlungen. Als das Hochgefühl der erfolgreichen Flucht nachließ setzten die natürlichen Bedüfnisse wieder ein. Erschöpfung und Hunger. Die Flucht zollte ihren Tribut. Die Beine wurden von dem marschieren im kniehohen Wasser müde und schmerzten, doch trotzdem schritten die Todgeweihten weiter durch das brackige Wasser, bahnten sich Wege durch Schilf und Binsen und versuchten sich die lästigen Blutsauger in Form von Stechmücken und Blutegeln weitestgehend vom Leib zu halten. Es dauerte beinahe die ganze Nacht bis die ehemaligen Sträflinge wieder festen Boden unter den Füßen hatten und Theodric sie auf einen alten Weg führte der flankiert war von Rohrkolben-Gewächsen und ein altes windschiefes Holzschild das in den Boden gerammt war verriet das es sich um den "Moorpfad" handelte. Nach einer Weile sahen sie in der Ferne ein einzelnes schwaches Licht und zuerst befürchteten die Geflohenen dass es sich dabei um eine erneute Patroullie der Wachleute handelte, doch Theodrics selbstsicherer Schritt auf das Licht zu zerstreute diese Ängste.

Unvermittelt tauchte aus der Dunkelheit ein Eisenzaun auf, ähnlich denen auf einem von Pharasmas Ruhestätten, der ein herunter gekommen wirkendes Anwesen eingrenzte. Die Bäume und Hecken hier waren schon lange nicht mehr geschnitten oder auf sonstige Weise gepflegt worden. Eine Engelsstatue - von Flechtenmoos erobert - war die stille Wächterin dieses Grundstückes. Die Statue wirkte so fehl am Platze wie ein jungfräuliche Kriegsnonne der Iomedae auf einem von Calistras exotischen Freudenfesten. Dahinter lag einsam ein Herrenhaus in dem wie versprochen, im 1. Stockwerk eine einzelne Laterne brannte. Nichts an diesem Haus oder der Umgebung wirkte besonders einladend oder gar wie eine Zuflucht. Und dennoch war dieses Anwesen euer Ziel. Wo sonst sollten sie auch hin? Unsicher erstieg der erste von euch die Treppe und betätigte den schweren eisernen Türknauf der an einen Gargoyle - oder war es ein Teufel? - erinnerte.



Als hätte jemand hinter der Tür gewartet schwang diese nur wenige Herzschläge später auf und Luis sah ein bekanntes Gesicht. Die weißhaarige Frau - Tiadora wenn das ihr richtiger Name war - die ihn gestern Abend in Brandmark besucht hatte. Ihre Worte waren eindeutig an Luis gerichtet. "Endlich mein Liebster! Wir haben uns bereits gefragt ob ihr es  vielleicht doch nicht schaffen würdet. Und ihr habt eure Freunde mitgebracht. Wie schön. Der Meister wird zufrieden sein. Auch mit euch Theodric. Der Meister wünscht euch zu sehen, doch vorher sollten wir euch salonfähig machen. Diener!“ Sie klatschte in die Hände. Ein halbes Dutzend junger und attraktiver Männer und Frauen, welche alle altmodische Kleidung von Bediensteten trugen, erschienen schnell und unauffällig, mit den Köpfen verneigt. „Diese Leute und... dieser Oger da... sind unsere Gäste“ befahl sie gebieterisch. „Zeigt ihnen ihre Zimmer. Ich möchte das sie gewaschen werden, neu eingekleidet und erfrischt. Schleunigst.“ Etwas an ihrem Tonfall bei dem letzten Wort lies es wie eine Drohung klingen. Die Bediensteten schienen es zumindest so aufzufassen und beeilten sich um ihre Aufgaben zu erledigen.
« Letzte Änderung: 26.03.2013, 18:56:00 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #174 am: 17.11.2012, 21:26:50 »
Luis Knochen und Muskeln schmerzten nach dem Gewaltmarsch heftig, doch dies ließ sich der Mann aus Westkrone nicht anmerken.
Zumal Luis als Höllenritteranwärter solche Schmerz und Pein gewöhnt war.

Auch das Gebäude und die Umgebung ließ Luis wie eine Zerstreuung nur beiläufig an sich vorbeilaufen, denn dem Antipaladin war alles lieber als das Moor oder gar wieder das Gefängnis - wobei er das zuletzt genannte bestimmt irgendwann noch ein Mal aufsuchen wird, um sich zu rächen.
Solche Gebäude wie das Herrenhaus wären außerdem im Umland von Westkrone - wo die Mutter der Fliegen das Sagen hat - nichts Außergewöhnliches.
Luis war also solch einen Anblick gewöhnt, auch wenn er dennoch Vorsicht nun walten lassen sollte, was er jedoch nicht tat.
Denn man konnte fast sagen, dass Luis die Umgebung genoss und sich sonderbar auf das Wiedersehen mit Milady Tiadora freute, weshalb sein Schritte zum Ende des Marsches plötzlich wieder schneller und kräftiger wurden.
Er dürstete förmlich nach einen weiteren kalten Kuss der Frau mit den platinblonden Haaren und den überirdischen grünen Augen, sowie ihren erwähnenswerten Ausschnitt, welchem Luis keinen direkten Blick schenken wollte, um nicht in dessen Bahn gezogen zu werden.

Und so war es auch nicht verwunderlich, dass Luis als Erster (nicht nur weil er angesprochen wurde) mit Herzklopfen und leichter Erregung nach vorne sprang, um die sonderbare Frau zu begrüßen, indem er ihr sich tief verneigend einen Handkuss anbietet und dabei die Hacken seiner Schuhe laut knallend zusammenschlägt, jedoch in verneigender Haltung bleibt, als er die Begrüßung erwidert:

"Milady Tiadora - meiner Teuerste!
Welch Freude im Namen des dunkelen Herren - Ruhm und Ehre meinem Herrn Asmodeus. Verleihe Er mir Seine Kraft. Alle Reiche in Himmel und auf Erden seien Sein - Euch wiederzusehen!
Vielen Dank für Eure Hilfe und den Schleier, genauso wie für Eure Hilfe durch Herrn Theodric..."
, wobei Luis sich endgültig wieder aufrichtet und kurz zum chelaxianischen Kleriker schaut, um diesen erneut anzulächeln kurz.

Anschließend blickte der adelige Vorkämpfer des Asmodeus wieder zu charismatische Frau, welche wohl nicht nur ihn, sondern auch ihre Diener im Griff hatte.

"Darf ich Euch ansonsten meine Freunde vorstellen: Herr Nicolas, Herr Ochnar, Grollhannes und Gandon...", stellte Luis seine Gefährten vor und wechselte kurz die Sprache von Taldane in die Sprache der Teufel:
"...wobei ich den Letzten nicht als Freund, sondern als eine lästige Plage und dem Fürsten der Finsternis unwürdige Krankheit bezeichnen würde und ihn wahrscheinlich über kurz oder lang töten werde, sobald ich einen Vorzug erhalten[1] habe und nicht nur mit einem Fangzahn bewaffnet bin[2]!", wobei Luis einfach davon ausging, dass Gandon ihn weiterhin nicht verstand auf dieser Sprache und dagegen Tiadora die heilige Sprachen ebenfalls sprach wie er.

Und wechselte anschließend wieder in die Handels- und Gemeinschaftssprache sowie Muttersprache der Taldane, wobei er versuchte weiterhin so freundlich und unterwürfig wie möglich zu klingen:
"Entschuldigt die Annehmlichkeiten, meine Liebste, welche wir Euch machen, aber wir werden wohl nicht nur ein Bad und frische Kleidung - für welches wir Euch ebenfalls mehr als dankbar sind - benötigen, sondern vielleicht auch etwas zu Essen und Trinken dringend benötigen...oder speisen wir mit dem Meister?"

Dabei hoffte der junge Adelige aus Westkrone, dass sein Gegenüber nicht merken würde, wie Luis vor Vollust nach der Frau sich versuchte zu beherrschen.
 1. Magische Heilung erhalten im Slang von Westkrone und Cheliax
 2. Dolch im Slang von Westkrone und Cheliax

Nicolas Seek

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« Antwort #175 am: 18.11.2012, 00:18:19 »
Die Erschöpfung machte sich nun auch in dem Alchemisten breit, Nicolas war es nicht gewohnt lange Strecken zurückzulegen, vorallem nicht ohne Pause. Das ein oder andere mal war es erforderlich gewesen zu fliehen und sich zurückzuziehen um dem Gesetz und damit seinem Tod zu entkommen aber nie war es so anstrengend gewesen wie dieser Marsch.
Als die Gruppe endlich an dem Herrenhaus angekommen war, konnte sich Nicolas kaum noch auf den Beinen halten. Er zitterte am ganzen Körper, da ihm langsam erst klar wurde wie knapp er dem Tod entronnen war. Diese Gewissheit, die Erschöpfung durch den langen Marsch und die nachlassende Heilmagie Theodric's, machten Nicolas zu einem Wrack und nurnoch zu einem Schatten seiner selbst.

Die Umgebung des Hauses und das Haus selbst, nahm er kaum wahr und schenkte allem auch nur einen einzigen schnellen Blick. So lange er dort endlich Antworten und vorallem etwas zu Essen, ein Bad und ein Bett bekam war es ihm im Moment völlig egal wie das Haus aussah. In dem momentanen Zustand hätte Nicolas es wahrscheinlich nichtmal bemerkt, wenn er in einen Tempel von Iomedae gegangen wäre, bis ihn die Priester vertrieben, gefangen genommen oder getötet hätten.

Kaum hatte die Gruppe einen Schritt vor die Haustür gesetzt, als sich die Tür öffnete und die Sicht auf eine attraktive Frau mit auffällig grünen Augen, langen platinblonden Haaren und adliger Kleidung preisgab. Nicolas war sofort hellwach, er erinnerte sich genau das es eine Frau war, von der Luis den Schleier bekommen und der ihnen die Flucht ermöglicht hatte. Er wusste einfach das diese Frau der Besuch gewesen sein musste. Das was sie sagte und die Art, auf der Luis antwortete machten jedem klar das sich die beiden schon gesehen hatten.
Er versuchte zumindest etwas Würde auszustrahlen, auch wenn das im Moment kaum möglich war und als Luis ihn vorstellte, verbeugte sich Nicolas so tief er konnte und sagte:

"Ich bin Euch und eurem Meister zu tiefstem Dank verpflichtet. Der Schleier und auch Theodric kamen zur richtigen Zeit, ohne die beiden würde keiner von uns hier vor Euch stehen. Auch für eure Gastfreundschaft möchte ich mich bedanken." Alle Fragen die sich in seinem Kopf ansammelten und darauf drängten ausgesprochen zu werden, behielt Nicolas erst einmal für sich. Dies war weder die richtige Person, an die er die Fragen stellen sollte, noch war dies der richtige Zeitpunkt. Er musste auf den ominösen Meister warten, dann würde sich alles klären.
Gespannt verfolgte Nicolas den weiteren Verlauf des Gesprächs und ließ es sich nicht anmerken, das auch er die Sprache des Teufels verstand und sprechen konnte. Er war den Streit zwischen Luis und Gandon Leid aber jetzt war auch dafür nicht der richtige Zeitpunkt, früher oder später würde sich das Problem schon lösen.
Dankbar ließ sich Nicolas von den Bediensteten zu dem Zimmer führen, konnte es aber kaum erwarten endlich in den Salon zu kommen und damit Antworten auf seine vielen Fragen zu bekommen.
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Pestbeule

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« Antwort #176 am: 18.11.2012, 12:44:44 »
Nach und nach trat die gesamte Gruppe ein bis schließlich nur noch Grollhannes vor der Tür stand. "Hmpf. Bissl klein hier."
Tiadora verzog das Gesicht als hätte sie auf etwas saures gebissen. Mit einem Handwink rief sie einen der männlichen Bediensteten herbei der sich vor ihr aufbaute und sie mit naiv-dümmlichen Grinsen und strahlenden Augen anblickte. Scheinbar konnte er es garnicht erwarten ihre Befehle auszuführen. Mit kalter Stimme befahl sie dem Dienstboten: "Richte dem Oger ein Lager in den Stallungen ein, dort wo die Kutsche steht. Das dürfte seiner eher angemessen sein. Auch der Größe wegen! Und seht zu das er genug zu Essen bekommt. Ich möchte nicht das er sich an den Nutztieren vergreift!"
Der Diener quittierte den Auftrag mit einem förmlichen "Ja meine Gebieterin, sofort! Kommt Herr Grollhannes!"
Dann richtete sie wieder das Wort an die Gruppe: "Er ist doch hoffentlich ungefährlich für uns?"
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Ochnar

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« Antwort #177 am: 18.11.2012, 19:04:21 »
Vollkommen erschöpft erreichte auch Ochnar das Haus mitten im Sumpf gelegen. Er hatte versucht sich die gesamte Zeit des Marsches nur auf seinen Vordermann zu konzentrieren und seine schmerzenden, pochenden Beine soweit es geht zu ignorieren. Innerlich konnte er immer noch nicht fassen was sie geschafft hatten.

Vor dem Herrenhaus angekommen stützte sich der Halbork mit seinen Händen auf den Knien ab und versuchte langsam wieder zu Atem zu kommen. Obwohl seine Beine nun still standen fühlte es sich so an als würden sie weiterlaufen. Seine Augen weiteten sich als sein Blick auf die schöne Hausherrin fiel. Wobei er wenige Sekunden später feststellte, dass sie anscheinend selbst nicht die Hausherrin war, sondern anscheinend nur eine Handlangerin.

Da sich sowohl Nicolas alsauch Luis, dieser sehr überschwänglich, bedankt hatten verkniff sich Ochnar dies und gab sich still dem Traum von dem angebotenen Bad und dem Essen hin. Sein Magen war inzwischen über jedes Hungergefühl hinweg, aber er wusste wenn er nicht bald etwas essen würde, wäre es nicht unbedingt gut für ihn. So trat er hinter Nicolas in das Haus ein und folgte in das ihm gewiesene Zimmer.
« Letzte Änderung: 18.11.2012, 19:23:18 von Ochnar »
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Luis Almansor

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« Antwort #178 am: 19.11.2012, 00:04:40 »
"Grollhannes war uns eine große Hilfe und Kamerad, aber er ist ein Oger...wenn auch einer der schlaueren und weniger chaotischen Exemplare...mehr oder weniger...", erklärte Luis knapp, da er nicht vergessen hatte, dass es mit eben diesem Oger auch Ärger und Reibereien gegeben hatte.
"...fragt ihn also bitte besser selbst, ob er bleiben und sich benehmen kann!
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er Euch, meine Teuerste, Ärger machen wird, wenn er Euch sein Ehrenwort gibt!"
, setzte Luis hinterher, wobei seine Worte auch Grollhannes deutlich machen sollten (auch ohne direkte Ansprache und Warnung), dass er sich besser benehmen sollte, und anderseits damit deutlich zeigen beziehungsweise andeuten wollte, dass Grollhannes ein guter Verbündeter war.

Ein Verbündeter, für welchen er jedoch seine Hand nicht ins Feuer legen würde.

Denn Oger waren für Luis als Wiscrani niedere Lebewesen, genauso wie Orks, Halborks und vorallem Halblinge, wobei er Ochnar schätzen gelernt hatte bei der bisherigen kurzen Reise und ihn damit bereits auf den Status eines niederen Tieflings stellen würde.

Denn Luis war kein Rassist, sondern eher ein Mann mit Vorurteilen, welche halt nach und nach aus dem Weg geräumt werden mussten.

Gandon

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« Antwort #179 am: 19.11.2012, 11:18:43 »
Hattte Gandon am Anfang des Sumpfes noch Kraft in sich gespürt, schliesslich war er anstrengde Arbeit von seiner Zeit als Sklave gewöhnt, ließ diese im Morast und Wasser, das ihm immerhin bis fast zur Brust reichte, stetig nach. Irgendwann hatte er sogar Grollhannes bitten müssen, ihn an der einen oder anderen Stelle zu tragen.
Aber schliesslich waren sie angekommen. Dies erweckte sofort neue Lebensgeister oder zumindest die Aufmerksamkeit des Inquisitors.
Als sie auf die Tür zugingen, betrachtete er aufmerksam die Umgebung. Und als sich die Haustür dann öffnete und eine Frau zum Vorschein kam, die anscheinend Luis Geliebte war, ging er hinter Grollhannes stämmigen Beinen in Deckung und tat wie ein verschüchterter Junge.
Gandon entging nicht, daß Luis nach der Nennung seines Namens in die heilige Sprache verfiel. Was eigentlich nur bedeuten konnte, daß er der Frau etwas sagte, von dem er auf jeden Fall wollte, daß Gandon es nicht verstand. Denn leider hatte er im Gefängis preisgegeben, dieser
Sprache nicht mächtig zu sein.

Die Frau sprach von ihrem Meister!
Das ließ Gandon aufhorchen. Also war sie nicht die höchstgestellte Person hier im Haushalt und nicht der Gönner, der bei der Befreiung geholfen hatte. Er würde sich also bald diesem Meister andienen müssen.
In unterwürfiger Haltung ging er an der Dame vorbei und dankte höflich, aber mit gesenktem Kopf für die freundliche Aufnahme.
Dann ließ er sich von einem Diener auf sein Zimmer bringen.

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