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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 106664 mal)

Beschreibung: Inplay

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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #510 am: 08.05.2013, 01:46:08 »
Luis pustete aus und holte tief Luft, was ihn davon abhielt mit den Augen zu rollen oder wieder mit den Zähnen zu knirschen.
Aber es ist nicht das Du der Hexe an ihn, welches Luis erneut zwar nervt, denn diesen Kampf hatte der Antipaladin schon bei Iomine aufgegeben, denn dies ging wohl einfach nicht in ihren Kopf rein, sondern es war die Belehrung im Umgang mit einem Gefangenen.
Mit einem absichtlich leicht entnervt klingenden "Macht Euch keine Sorgen - ich weiß, was ich da mache. Ich werde ihm die Rüstung seines Vorbildes vor die Nase halten, ihm damit seine Fehlbarkeit vor Augen zu führen und ihn endlich brechen, denn damit bleibt ihm nur die Hoffnungslosigkeit den falschen Weg gegangen zu sein oder meine helfende Hand." blieb Luis vor dem Raum des Kreischers stehen und setzte ein "Der Rest ist dann nur noch eine Frage der Zeit und ein Versuch ist es wert. Immernoch besser jedenfalls, als ihn mit Herrn Mümmel zu malträtieren...", um anschließend nach Ochnar Ausschau zu halten, damit dieser ihm durch die Dunkelheit des nächsten Raumes half, denn von der Tieflingdame hatte der Adelige ersteinmal wieder genug.
"Das mit Reitern habe ich nicht vergessen. Vielleicht weiß der Kardinal mir mehr dazu zu sagen, als Ihr, meine Teuerste, welche mir eine Antwort auf meine Frage schuldig geblieben seid!"

Arkil

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #511 am: 08.05.2013, 03:41:33 »
Arkil nahm mit großer Erleichterung zur Kenntnis, daß der Streiter der Iomedae endlich gefallen war, auch wenn er kein persönliches Interesse daran hatte. Ja, eigentlich war er etwas enttäuscht, schließlich hätte man auch versuchen können, ihm seinen Knappen im Austausch für das Amulett anzubieten. Dann wäre vielleicht keiner in Gefahr geraten. Aber jetzt war es eh zu spät.
"Wahrlich, ich muß den Herren danken und meinen Respekt zollen. Beinahe dachte ich, er würde euch erschlagen und wir hätten ihn hier erneut einsperren müssen. Und uns was anderes ausdenken müssen. um an das Amulett zu kommen."
Kurze Augenblicke später endete der Zauber, der ihn mit dem schützenden Schleier umgeben hatte. Und auch den Schattenadler, der sich gerade daran gemacht hatte, einige der Fetzen des Toten aufzufressen, entließ er und schickte ihn auf die Schattenebene zurück.
Dann ließ er kurz einen Blick über den gefallenen Ritter streifen, wobei seine Augen einen orangen Schimmer bekamen[1]. Er tat so, als würde er den anderen beim Ablegen der Rüstung helfen, untersuchte aber mit geschickten Finger, ob Balin nicht doch noch andere Sachen von Wert besaß, die er an sich nehmen konnte. Er vermutete zwar, daß der Kardinal ihm nicht viel gelassen haben würde, aber sicher war sicher[2].
In das Gespräch mischte er sich nicht ein; diese kleinlichen Zänkereien waren nicht nach seinem Geschmack und paßten auch nicht zu einer Gruppe, die zusammenarbeiten sollte. Wenn aber anscheinend keinem der anderen an einer Zusammenarbeit gelegen war, sondern sie sich lieber gegenseitig stritten, sollte das auch nicht sein Problem sein.

Schließlich bot er sich Nicolas und Theodric wieder als Führer durch den Kreischerraum an.

Vielleicht würde er sich die Versuche von Luis anschauen, den Knappen zu bekehren. Aber der selbsternannte Fürst der Finsternis würde bei seinen Stimmungsschwankungen wohl kaum Erfolg haben, da mußte er Iomine innerlich zustimmen.
Außerdem hatte er noch die Mithralkobra in seinem Zimmer liegen, die er besser holte, bevor sie dem Kardinal gegenübertraten.
 1.  detect Magic auf die Sachen von Balin
 2.  wenn es was magisches oder wertvolles gibt, steckt Arkil es ein/Fingerfertigkeit: 19
« Letzte Änderung: 08.05.2013, 03:43:42 von Arkil »
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Grollhannes

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« Antwort #512 am: 09.05.2013, 07:12:18 »
Grollhannes der immer noch auf dem Boden lag, hob den Kopf und fasste sich ins Gesicht. Er lag immer noch auf dem Boden - jedoch hatte er sich inzwischen zu einer Kriechposition aufgerichtet.  Er schüttelte den großen Kopf und richtete sich dann vollkommen auf. "Dange." Mehr sagte er nicht. Doch an seinen Augen konnte man sehen wie tief diese Dankbarkeit war. Schnell jedoch sprach er dann weiter. "Hmpf. Jop, ich brauch en ordentlischer Prügel mit dem ich vernünftich hauen kann. Bissl Rüstung wär auch net schlecht."

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #513 am: 09.05.2013, 08:04:57 »
"Keine Sorge: Ich werde schauen, dass ich die Ritterüstung und meine Bänderrüstung veräußere, um dann eine andere Waffe und Rüstung mir zu kaufen.
Sollte dies funktionieren, wird bestimmt Gold für eine Rüstung für Euch übrig bleiben."
, antwortete Luis Grollhannes offen und ehrlich.
"Und da ich das 'Für Asmodeus' von Euch im Kampf nicht überhört habe, würde ich dann gerne Euch auch meinen Streitkolben überlassen, als eine Art Geschenk und zum Dank.
Aber warten wir ersteinmal ab, ob der Kardinal mit uns zufrieden ist und ob ich die Rüstungen gut eintauschen kann..."
, womit Luis weiterhin auf Ochnar wartete, damit dieser in durch dem Kammer mit dem Pilz geleitet, um anschließend dem Knappen einen Besuch abzustatten, wobei er Arkil bei dem Betrug an der Gruppe nicht bemerkt hatte.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #514 am: 09.05.2013, 08:32:39 »
Iomine tätschelte dem Oger vorsichtig den Kopf, ein amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen tragend wie eigentlich fast immer. Sollte Theodric seinen Stab zurückfordern, gibt sie ihm diesen anstandslos zurück und macht sich dann, wenn es soweit ist, daran, euch durch den Raum mit dem Kriecher zu führen. Kurz spielte sie dort mit dem Gedanken, dessen Kreischen auszulösen, aber so lustig war das nun auch wieder nicht.. "Wenn ich den Jungen mit Herrn Mümmel traktiert hätte, dann wäre der schon längst irre. Er mag ihn nämlich!" meint die Tiefling dabei im Brustton der Überzeugung, hängt sich nebenher das heilige Symbol Iomedeas um den Hals und lässt es dort baumeln.

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #515 am: 09.05.2013, 10:29:32 »
Nachdem sie den Ritter aus der Rüstung geschält hatten machten sich ein Teil der Gruppe auf zur Folterkammer, während andere es vermutlich eilig hatten dieses verdammte Kellergewölbe zu verlassen. Die Prüfungen des Kardinals waren eingängig und nachvollziehbar gewesen und zum Großteil kein Problem für die Gefährten. Vielleicht aber auch nur weil sie ähnlich wie der Kardinal dachten? Zumindest hatten sie den Preis errungen. Der Rückweg durch die finstere Kammer des Kreischers verlief ohne Probleme. Dann kam der Raum mit dem Drachenschmuckstück auf dem Podest und der Treppe nach oben. Theodric lief zu der Treppe und drehte sich zu den anderen herum. "Ich werde diese Treppe nehmen. Wir sehen uns oben, beim Kardinal!" Er betrat die Stufen und plötzlich war ein lautes mechanisches Klicken zu hören. Theodric blickte ungläubig nach oben und einen Sekundenbruchteil später wurder er von einer riesigen stacheligen Metallkugel an einer Kette  erfasst, aufgespiest  welche von der Treppe hinunter schwang fortgerissen. Die Kette schwang die Kugel bis zum gegenüberliegenden Ende des Raumes wo sie in der Wand einschlug und stecken blieb.  Mit Theodric dazwischen. Asmodeus zum Dank stand sonst niemand in der Flugbahn als Theodric die Falle ausgelöst hatte. Blut rann an der Kugel herab und Theodrics Gesicht war blass und leblos geworden.  Auch ohne einen Heilkundigen war klar das er dies nicht überlebt hatte - außer durch ein Mirakel des Asmodeus selbst. Doch ein Wunder gab es hier nicht. Seine ungläubigen Augen waren immer noch geöffnet, genau wie sein Mund.
« Letzte Änderung: 09.05.2013, 15:53:24 von Pestbeule »
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Iomine

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« Antwort #516 am: 09.05.2013, 16:39:01 »
Iomine schaute ein bischen verwundert und zog instinktiv den Kopf zurück, auch wenn die Kugel in mehreren Metern Abstand an ihr vorbeischwang und Theodric an der Wand zerquetschte wie eine Fliege. Sie betrachtete den Kleriker einige Momente lang, kicherte dann ein wenig in sich hinein und ging einfach weiter. "Na, wenn das so ist, dann behalt ich den Stab eben! Ihr anderen könnt den Rest haben!" sprach Iomine gut gelaunt lächelnd über die Schulter und steckte sich den Heilstab hinter ihren Gürtel. Der Tag wurde wirklich immer besser.

Arkil

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« Antwort #517 am: 10.05.2013, 13:10:33 »
Arkil schüttelte verwundert den Kopf.
Gerade noch hatte er den Kleriker warnen wollen, denn der Knappe hatte ja gesagt, daß er gehört hatte, daß die Treppe eine Falle war.
Und wieder war einem Anhänger des Asmodeus seine Ungeduld zum Verhängnis geworden.
Wie viel lieber war ihm die kalte, kalkulierende Vernunft des Kardinals als der unbeherrschte, glühende Fanatismus, den einige der Mitstreiter an den Tag legten.
"Schade!", war das Einzige, was er sagte, während er sich aufmachte, den Rückweg anzutreten.
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Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #518 am: 10.05.2013, 19:25:32 »
Ochnar nahm Luis Hand und führte ihn durch den Raum mit dem Kreischer. Einen Moment lang dachte er darüber nach, wie der Pilz wohl klingen würde. Er war nicht kurz davor den Pilz zu berühren, aber er spürte seine nagende Neugier. Im Raum mit dem gefälschtem Amulett angekommen, warf der Halbork einen Blick auf die Kette sie ähnelte der Kette, die Sir Balin getragen hatte. Doch wenn man es wusste, fielen einem einige Unterschiede auf.

Gerade als Ochnar das Amulett betrachtete hörte er ein mechanisches Klicken. Wie von selbst sprang er nach hinten. Nur zu gut erinnerte er sich an die Falle, in die er gestern getappt war. Er hatte Angst erneut eine ausgelöst zu haben. So stütze sich Ochnar im Liegen auf seine Ellenbogen und schaute in Richtung Treppe.

Theodrics zermatschter Schädel war das Erste, was Ochnar sah. "Verdammt." fluchte er laut. Er hatte Theodric nicht unbedingt gemocht, aber er hatte geholfen sie aus Brandermark zu befreien und ohne ihn, hätten sie dieses Labyrinth wohl nicht lebend verlassen. Er warf dem Tieflingsmädchen einen vernichtenden Blick zu. Dieses Ding hatte echt nerven. Bei der nächsten Möglichkeit würde er sie liebend gern sterbend zurücklassen. Sie schien Spaß daran zu haben, andere beim Sterben zu zusehen oder es schien sie zumindestens zu amüsieren.

Ochnar stand auf und ging zu Theodric. Er schloß die Augen des Kleriker und versuchte die Kugel von seinem Körper zu befördern. Der Kardinal würde für alles weitere sorgen nahm er an.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Luis Almansor

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« Antwort #519 am: 10.05.2013, 21:04:43 »
Luis, welcher mit Ochnar's Hilfe den Kreischer hinter sich gelassen hatte, schreite schockiert mehrfach ein langes "Nein!" aus, als Theodric unvorsichtig die Treppe nehmen wollte und dafür eine tödliche Quittung bekam, und diesen Fehler mit seinem Leben bezahlte.
Doch was dabei Luis noch mehr schockierte war die Reaktion von Arkil und vorallem von Iomine auf diesen Unfall.
Wie konnte man so mit einem Kampfgefährten umgehen oder besser gesagt auf den Tod des Priesters reagieren?
Klar, Luis und Theodric hatten sich auch etwas voneinander entfernt, jedoch war er immernoch ein Priester des Asmodeus und ein Gefährte im Kampf gewesen, welcher die Gunst des Asmodeus zu verteilen wusste.
Für ihn gab es keinen Grund für ein leises Kichern, Grinsen oder knappe Worte, denn man müsste Theodric mehr Respekt zollen als Gandon zum Beispiel.
Schließlich hatte der Kleriker ihnen aus dem Gefängnis geholfen (ohne ihn wären sie wahrscheinlich gescheitert) und auch in den Kammern vereint mit dem Rest gekämpft.

Doch zumindest Ochnar hatte Ehre und Anstand, wobei Luis den vernichteten Blick in Hexe mit bekam und teilte.

Und so half der chelaxianische Adelige mit enttäuschten Gesichtsausdruck Ochnar, um die Kugel zu entfernen, wobei Luis anschließend seufzend begann zumindest ein für die Umstände eher kurzes Gebet für Theodric zu sprechen, um ihm damit die letzte Ehre zu erweisen, welche ihm auch gebührte - auch wenn dieses Trauergebet sicherlich eine halbe Stunde dauern würde und teilweise auch aus Klageliedern bestand.

Grollhannes

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« Antwort #520 am: 10.05.2013, 21:57:29 »
Auch Grollhannes blickte erschrocken auf die Falle und den Priester. "Wech isser nun. Warn gudda Kerl. Hat uns es Tor uffgemach in Brandmark. Werd ich ihm nie vergessen!" Er trat zu Sir Luis und Ochnar und halt schwere Eisenkugel aus der Wand zu ziehen und den Körper davon zu befreien.

Luis Almansor

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« Antwort #521 am: 13.05.2013, 08:35:41 »
Luis schenkte dem Oger, wie auch dem Halbork, ein ehrliches Lächeln, trotz seiner Trauer, denn der Oger sprach wahre Worte und kristallisierte sich in den Augen des Adeligen aus Westkrone immer mehr als wahrhaftiger Gefährte und nicht nur ein Paktverbündeter heraus.
Nicht nur, dass er Asmodeus wohl diente, sondern auch jetzt seine Hilfe und seine Worte schätze Luis Grollhannes hoch an, sodass er neben Ochnar und Nicolas, welche Luis schon seit seiner Zeit in der Zelle als Gefährten sah, auch wenn Ochnar ihn teilweise etwas verstörte, sich Luis Schulter immer sicher sein könnte.
Aber auch der bereits erwähnte Halbork sammelte Pluspunkte, im Gegensatz zu Arkil und Iomine, welche Luis schier mal wieder enttäuschten, während Nicolas ohne Zweifel ihm lieb und teuer geworden war, trotz mancher Differenzen, aber dies stand nun nicht weiter im Vordergrund.

Luis hielt die Abschiedszeremonie Theodric fertig, wobei er sich fest an die Ritualregeln des Asmodeus hielt, auch wenn dies ihn wirklich eine halbe Stunde kostete und damit den Rest warten lassen würde.
Als der Antipaladin damit fertig war, machte sich Luis gedanklich bereit den Knappen den versprochenen Besuch zu machen, wobei er Theodric mit den folgenden Worten verabschiedete:
"Asmodeus lehrt uns, dass sich die Starken ohne Mitleid über die Schwachen erheben sollen. Ich hoffe dennoch für Euch, mein toter Glaubensbruder, dass unser Herr sich Eurer Seele annimmt...", um anschließend den erschlagenen Kleriker und damit die Kammer zu verlassen.

Iomine

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« Antwort #522 am: 13.05.2013, 13:31:50 »
Als Iomine bemerkte, dass die anderen wohl noch ein wenig stehen blieben, schwenkte sie wieder zurück und beobachtete einige Momente lang mit ein wenig verwunderter Miene das Geschehen. Je mehr ihr jedoch klar wurde, dass es sich um eine Art spontane Totenfeier handelte, desto mehr wuchs ihr Interesse, und aufmerksam schaute sie zu, machte sich gedanklich einige Notizen. Sollte in der Totenfeier es stellen geben, wo gemeinsames Gebet oder derlei angezeigt ist, so immitiert sie jenes leise, den Kopf gesenkt dabei haltend.

Pestbeule

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« Antwort #523 am: 13.05.2013, 14:25:32 »
Der Tod Theodrics hatte die Stimmung der meisten Geprüften einen Dämpfer versetzt. Er bewies das die Kammern hier unten kein Spiel waren, kein einfacher Test sondern todernst. So zuvorkommend und nett der Kardinal bei ihrer aller Eintreffen zu jedem der "Gefährten" gewesen war - so waren seine Prüfungen tödlich und dienten augenscheinlich einem Zweck: die Schwachen und Törichten von den Würdigen zu selektieren. Theodric war nach dem Sieg über Sir Balin zu hochmütig geworden. Vielleicht hätte auch jemand Theodric etwas von der Falle erzählen sollen. Doch mit Sicherheit hätte keiner sagen können dass die Treppe selbst die Falle war. Der Sockel hätte es sicherlich genauso sein können. Vielleicht würde es den Überlebenden eine Lehre sein. Vielleicht auch nicht. Die Zeit würde es zeigen.

Diese und andere Gedanken gingen der Gruppe durch den Kopf als sie sich auf zur Folterkammer machten um den jungen Timeon - den Knappen von Sir Balin erneut einen Besuch abzustatten. Sie fanden ihn in der gleichen Position vor wie sie ihn zurückgelassen hatten - auf der Streckbank festgebunden. Seine Fuss- und Handgelenke wiesen rote Striemen auf, wo sich die Seile in seine Haut gegraben hatten. Vermutlich war er in dieser Nacht nicht untätig gewesen und hatte versucht sich zu befreien. Bis er dann irgendwann die Hoffnungslosigkeit seines Unterfangens begriffen hatte und sich seinem Schicksal ergeben. Sein Gesicht spiegelte sein Innenleben wieder. Die weit offenen, geröteten Augen huschten unruhig zwischen den Gefährten hin und her, Schweiß stand ihm nasskalt auf der Stirn und er holte hörbar tief Luft durch die Nase. Sein gehetzter Blick blieb dann an den blutbedeckten Rüstungsteilen haften welche die Mörder von Sir Balin hereintrugen. Als sein Knappe kannte er jedes einzelne Teil dieser Rüstung - denn seit Jahren hatte er dem Ritter beim An- und Ablegen dieser täglich geholfen. Seine Augen wurden feucht und er schrie voller Trotz: "NEEEIIN. NEIN. Das ist nicht wahr!" Seine Worte brachen ab und gingen in Schluchzen über.
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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #524 am: 13.05.2013, 15:58:52 »
"Timeon, seid gegrüßt!
Ihr seid noch da und noch nicht gerettet worden durch Eure Göttin, welche sich kein Bisschen um Euch sorgt und kümmert?
Naja...da sind wir wieder - dieses Mal jedoch vollzählig!"
, begrüßte Luis den Knappen mit einem breiten teuflischen Grinsen und legte mit heftigen Lärm seinen Teil der Rüstung von Sir Balin ab - direkt vor den Füßen der Streckbank.
Das er noch wenige Minuten zuvor Trauer gezeigt hatte, kann man Luis nun nicht mehr anmerken.
Er ist nun wieder der kaltherzige und bösartige Chelaxianer, welchen man kannte.
Und auch seine Arroganz war wieder zurück:
"Leider konnten wir Euch den Kopf von Sir Balin nicht mitbringen, was ich gerne gemacht hätte, aber schaut selbst was für ein Schweinchen Euer werter Ritter war...", und hielt dabei mit einem kehligen Lachen seinen verschmierten Streitkolben dem Knappen unter die Nase.
"Iomedae lehrt zwar, dass man ein Schild und ein Langschwert tragen soll, aber leider nicht einen Helm...zu dumm, nicht wahr?", und steckte anschließend seine Waffe wieder weg, um anschließend sich wieder nach den Rüstungsteilen zu bücken.
Als Luis damit zur Hälfte fertig war, richtete er sich jedoch wieder auf, um sich zu Timeon zu beugen:
"Wie sieht es nun eigentlich aus?
Euer Sir Barlin ist nicht mehr als gammeliges Hundefutter und Ihr mit Sicherheit demnächst eine Seele, welche man einem Teufel opfert, während wir hingegen das uns gegebene Recht auf Rache und Wiedergutmachung nachgehen, welche uns durch die Kirche der Ritterdirne genommen wurde.
Deswegen eine letzte gut gemeinte Frage: Wollt Ihr nicht vielleicht doch Asmodeus die Treue schwören, um rechtschaffend nach dem zu verlangen, was uns gehörte oder wollt Ihr wirklich zu den Verlierern gehören und das Eure Seele von Teufeln gequält wird...bis ans Ende aller Tage?"

Die Mundwinkel des Fürsten der Finsternis des Asmodeus fangen erneut an zu zucken, bis Luis sich gegen ein Grinsen nicht mehr erwehren konnte.
"Also ich wüsste, wie ich mich entscheide..."[1], wobei Luis fragend zu seinen Paktgefährten schaute, ob diese ihm beipflichten.
"Ich werde jedenfalls dieses Angebot Euch nicht ein weiteres Mal machen...und hört selbst, wie der Sand aus Eurer Uhr verrinnt?", und holt dabei sein unheiliges Symbol hervor.
"Wie entscheidet Ihr Euch?"
 1. Diplomatie 15

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