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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 107977 mal)

Beschreibung: Inplay

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Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #525 am: 13.05.2013, 16:48:33 »
Timeons Augen weiten sich vor Entsetzen als der Chelaxianer seine grausamen Scherze machte. Doch als Luis fortfuhr veränderte sich irgendetwas in dem jungen Mann. Zwar hatte er noch immer glitzernde, feuchte Augen. Doch alles jungenhafte war in ihnen gewichen. Sein Blick wurde ernst und er blickte Luis das erste Mal direkt in die Augen. "Ihr bietet mir Rache und Wiedergutmachung an? Was wollt ihr eigentlich von mir? Was denkt ihr wer ihr seid? Ob ihr mich nun opfert oder ich mich eurer Sache anschließe. Eines ist Gewiss. Meine Seele wird wohl Asmodeus gehören. Doch wenn ich euch vorher töten könnte, wäre es ein Preis den ich nur zu gerne zahle! Wenn ihr mich wirklich als Diener wollt so seid euch dessen Gewiss. Sobald ich meine Mannbarkeit vollendet habe und ihr mich zum Ritter schlagen werdet - so werde ich euch herausfordern und euch töten!"
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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #526 am: 13.05.2013, 17:00:53 »
Luis entfuhr ein kehliges Lachen, welches in einem lauthalsigen Gelächter voller Hohn endete.
"Dummer Wicht! Aber Ihr seid ehrlich - das muss man Euch lassen!", doch nur um plötzlich ernst zu werden.
"Es gibt einen Unterscheid zwischen einer Seele, welche Asmodeus diente und nach dem Tod eines Dieners des Asmodeus in Richtung Hölle fährt, und einer Seele, welche dort hingeschickt wurde, um gequält zu werden.
Aber dies führt zu weit.
Ich hätte Euch so viel beibringen und lehren können, Timeon von Balentyne, aber auch meine Zeit als Sterblicher ist kostbar und ich verschwende nicht meine Zeit für jemanden, welchen ich am Ende töten muss."
, womit Luis sein unheiliges Symbol wieder wegsteckte und den Rest der Rüstung aufhob.
"Eure Mannbarkeit ist übrigens schon vorhanden oder könnt Ihr noch keine Dirne besteigen?
Nein? Sei es drum! Das ist nun zu spät für Euch!
Ich würde Euch jetzt eine Herausforderung anbieten, aber Ihr seid zu schwach - zu schwach von Eurem Verstand und Euren Fähigkeiten als Ritter, weswegen ich Euch noch ein schönes Restleben wünsche...zumindest das, was Euch davon noch bleibt.
Ich dagegen werde Euch überleben, Timeon von Balentyne.
Vielleicht werde ich Eurer Familie ja sogar mal einen Besuch abstatten.
Könnte lustig und sehr befriedigend für mich werden, wenn die Frauen in Eurer Familie auch so winzeln wie Ihr!"

Arkil

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #527 am: 14.05.2013, 00:03:08 »
Arkil ging Sir Luis hinterher, denn irgendwie war er doch neugierig, wie sich dieser bei seinem erneuten Versuch, den Knappen zu überzeugen, anstellen würde.
Wieder einmal war er überrascht wie schnell sich die Stimmungen des angehenden Ritters änderten. Eben noch eine ewig lange Andacht für den toten Kleriker haltend, wobei er in Trauer zu versinken schien, grinste er jetzt schon wieder fröhlich wie ein Honigkuchenpferd.
Und von Vollzähligkeit konnte eigentlich auch keine Rede sein. Denn Theodric war nicht mehr bei ihnen; hatte Luis das etwa auch vergessen, obwohl sie nur ein paar Schritte gegangen waren?
Arkil war zunehmend verwirrter von dem Mann.
"Wie viel und welche Gefühle dieses Kerls sind wohl echt? Oder ist er einfach nicht fähig überhaupt ein Gefühl für längere Zeit zu halten?"
Wie auch immer die Antwort lauten sollte, diese Wankelmütigkeit machte den Kämpfer gefährlich. Wie leicht konnte ein falsches Wort oder eine falsche Geste in ihm diesen unbeherrschten Zorn eines Berserkers oder dieses fanatische Verlangen Asmodeus zu gefallen, koste es was es wolle, wecken? Von einer Gradlinigkeit jedenfalls konnte Arkil im Verhalten des Kämpfers nichts erkennen.

Das Gespräch entwickelte sich tatsächlich ähnlich langweilig wie das erste.
Auf den fragend Blick von Luis antwortet er:"Werter Sire, ihr wißt das wir uns für Asmodeus entschieden haben. Sonst wären wir nicht hier."
Allerdings hatte Arkil langsam keine Lust mehr, sich noch länger hier im Keller aufzuhalten. Wenn Luis sein Vorhaben erfolgreich umsetzte, dann würde Arkil es sicherlich irgendwann sehen.
Und außerdem hatte er noch Dinge zu erledigen, bevor sie vor den Kardinal traten.
"Ich geh schon mal vor und sag Bescheid, daß wir den Auftrag erfüllt haben und um eine Audienz bitten. Ich denke, wir sollten uns noch präsentabel machen, bevor wir vor Kardinal Dorn treten.", gab er noch kurz von sich, bevor er nach oben ging, direkt in sein Zimmer, um den letzten Teil seiner erbeuteten Dinge zu holen und sie einem der Diener zu übergeben. Diesem trug er auf die Sachen dem Kardinal zu übergeben und ihn darauf hinzuweisen, daß die Gruppe die Aufgabe erfüllt hatte und um eine Audienz bat.
Dann machte er sich daran, sich zu reinigen und die beschädigte Kleidung durch heile zu ersetzen.
Plötzlich fiel ihm sein Versprechen wieder ein und er rief Shadal herbei, um ihr von den Vorkommnissen zu berichten.
« Letzte Änderung: 14.05.2013, 00:05:27 von Arkil »
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #528 am: 14.05.2013, 01:35:02 »
Was Arkil gedanklich als wankelmütig oder permanten Stimmungswandel bei Luis empfand, war nur ein Gut, welches über Jahre Luis im Orden der Folter und der Kirche von Asmodeus beigebracht worden war.
Seine eigenen Stimmungen vor dem Feind verbergen und lieber als wohlbesonner Charmeur und charismatischer Manipulator auftreten.
Was würde es auch bringen den Knappen darüber zu informieren, dass die Gruppe gerade einen ihrer kostbaren Gefährten verloren hatte und Luis eigentlich nicht gerade in der Laune war einen neuen Gefolgsmann für seinen Gott zu rekrutieren?
Ebenso war sein höhnische Lachen falsch gewesen, während der Ernst danach in seiner Stimme sein wahres Gesicht gezeigt hatte.

Außerdem hatte Luis mit seinem Gebet genug getan, zumindest als sterblicher Diener des Asmodeus.
Und sicher: Luis war immernoch von Trauer zerfressen, aber der Pfad des Asmodeus hatte keinen Platz für die Schwachen.
Warum sonst hätte der Kardinal als Hohepriester die Gruppe vor diese Aufgabe mit den Kammer sonst gestellt, um nicht das starke Korn vom schwachen Schrott zu trennen?
Zumal der Kleriker und der Antipaladin die letzte Zeit ein eher angespanntes Verhältnis gehabt hatten.
Denn am Ende war Luis nur seinem Patrongott treu ergeben, nicht aber einem schwachen Priester, an welchen er zwar durch einen Pakt gebunden und dankbar für vieles war, aber nicht mal ein halbes Jahr kannte.

Jedoch war Luis durch diese vielen Gesichter wahrlich gefährlich einzuschätzen, auch wenn er dennoch innsgeheim sehr durchschaubar und geradlinig war.
Dennoch konnte man aus seinen Beleidigungen und Androhungen gegenüber dem Knappen vielleicht heraushören, dass seine Stimmung beinahe kippte, denn Luis neigte ja nicht grundlos häufig zu Arroganz, Agressivität und zur Beleidigungen, auch wenn er meist nur mit den Zähnen knirschte und versuchte sich zurück zu halten.

Aber vielleicht hatte Arkil dennoch etwas recht, denn Luis hatte ohne große Gedanken und Wochen der Bedenkzeit seinen Höllenritterorden hinter sich gelassen, genauso wie wahrscheinlich seine Lehnstreue gegenüber seinem Heimatland Cheliax.
Doch auch das nicht grundlos, denn für ihn als Fürsten der Finsternis des Asmodeus war nur der Dienst zu Ehren Asmodeus wichtig.
Sein Glaube würde verteilt werden müssen. Die Schwachen würden brennen im Höllenfeuer.
Während Luis sich als treuer Asmodeusanhänger über alle erheben würde - entweder mit seinen Paktgefährten oder völlig alleine.
Und dafür war ihm fast jedes Mittel recht, selbst wenn Luis damit häufig ein falsches Gesicht aussetzen müsste, um seine Stimmungen und Haltungen zu verbergen, oder sich in einen Knappen, Priester oder Ritter der Ritterdirne zu verwandeln.

So und nicht anders verlangte es schließlich Asmodeus.

Denn am Ende ging es nur um diesen und um den Gewinn von Macht.

Diese Philosophie würde wahrscheinlich nur der Kardinal und seine rechte Hand Tiadora verstehen.
Und diese beiden Vorgesetzen würde Luis nun auch aufsuchen.
Ohne falsche Scharm wie Arkil, denn Luis würde sich erst nach der Bestehen der Prüfung frisch machen, weshalb Luis wenige Sekunden nach Arkil und ohne weitere Worte in Richtung seiner restlichen Gefährten (welche jedoch ein vielsagenden Blick vom Adeligen aus Cheliax geschenkt bekommen, dass er nun aufbrechen möchte) oder den Gefangenen zu verlieren folgte.

Jedoch auf dem direkten Weg in Richtung Kardinal.
Denn schließlich würde der Hohepriester schon auf seine Auserwählten warten.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #529 am: 14.05.2013, 08:08:30 »
Iomine kicherte ein bischen in sich hinein und tätschelte den Kopf des gefesselten Knappen. "Nicht weglaufen, wir werden noch viel Spaß miteinander haben." meinte sie und wendete sich ab, Luis folgend mit einigen etwas schnelleren Schritten. "Ich vermute, ihr seid dann mit ihm fertig, was, Luis?" sprach sie ihn an, als sie den Raum mit dem Blutwesen hinter sich gelassen hatten, musste Timeon doch nicht diese Unterhaltung hören. "Dann würde ich ihn gerne übernehmen, außer der Kardinal sagt was anderes. Er hat einen starken Willen, stärker als er aussieht, und ich brauche jemanden, an dem ich meine Magie üben kann. Die Diener sind mir zu matschig in der Birne, und von euch meldet sich sicher keiner freiwillig, was?" Wieder ein vergnügtes, etwas schräges Lachen, dabei schien eine Art Schauer über ihre Kleidung zu laufen. Aller Schmutz, Dreck, Blut und was sich sonst darin breit gemacht hatte verschwand aus ihrem Kleidchen und lies es zurück wie frisch gewaschen, sogar ein wenig duftend.

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #530 am: 14.05.2013, 09:17:20 »
"Ihr könnt ihn gerne haben, doch bringt ihn bitte nicht um...", antwortete Luis knapp, wobei er sich wunderte, warum Iomine nun plötzlich kein Du mehr verwendete, und setzte mit einem Wunsch nach Genugtuung in der Stimme ein "...mir wäre es nämlich schon lieb, wenn dieser verblendete Idiot wirklich vom Kardinal den Teufeln geopfert wird, damit seine Seele auf ewig im Höllenfreuer brennt!" hinterher.
Anschließend marschierte Luis ohne auf eine Antwort ersteinmal zu warten weiter, jedoch nur um am Ende der ersten Kammer in Richtung Iomine zu fragen:
"Möchtet Ihr das Wort in Richtung Kardinal als Erste erheben, denn schließlich habt Ihr das, wonach er verlangt?"
Eine Frage, welche Luis aus Respekt und als Lob in Richtung der Hexe stellte, auch wenn ihn und die Tieflingdame nicht viel verbandt.
Denn ihre Nützlichkeit hatte sie wahrlich bewiesen, auch wenn man noch etwas an ihren Umgangsformen arbeiten müsste und Ihr vielleicht einen Spiegel vorhalten sollte, sollte sie mal scheitern oder sich verletzen.
Denn dieses Lachen gegenüber Ochnar und nach dem Tod von Theodric ging bei aller Liebe sogar dem ehemaligen Höllenritteranwärter zu weit.

Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #531 am: 14.05.2013, 20:47:49 »
Wortlos folgte Ochnar der Gruppe zu der Folterkammer. Der Halbork dachte bei sich:"Was für eine Zeitverschwendung." und schüttelte den Kopf. Er hörte Luis zu wie dieser versuchte den Knappen zu überzeugen, wobei er sich fragte was es bringen sollte. Aber sollte der Chelaxianer es ruhig tun was er wollte. Innerlich war er immer noch wütend auf Arkil und Iomine, aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

Er wartete nur bis die Sache hier erledigt war. Der Magus konnte es kaum erwarten wieder aus dem Keller herauszukommen. So war er glücklich als auch die Anderen den Weg in Richtung freien Himmel anstrebten. Ochnar achtete drauf nicht als erster die Treppe zu nehmen. Das Risiko doch noch in diesem Keller zu verbleiben war ihm zu hoch.

Luis hatte Iomine das erste Wort angeboten, sollte sie die Erste an der Treppe sein: "Dann lasst uns schauen, dass wir hier endlich rauskommen, der Kardinal wartet wahrscheinlich schon auf uns." - "Und ein bequemes Bett." fügte er in Gedanken an und versuchte seinen schmerzenden Rücken zu ignorieren.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #532 am: 14.05.2013, 21:45:40 »
Etwas mitgenommen und in seiner Stimmung nun auch gedämpft, hatte Nicolas den Rest des Weges durch die Kammern schweigend verbracht, während er angestrengt die schwere Rüstung hinter der kleinen Gruppe her trug. Der Tod es Priesters war ebenso schnell gekommen, wie er unnötig gewesen war, denn Theodric war durch den Sieg unvorsichtig geworden und das obwohl diese Kammern noch immer tödlich waren, auch wenn keine Kreaturen und Monster mehr hier ihr Unwesen treibten. Kurz ging ihm das Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall" durch den Kopf, dann allerdings erfasste den Alchemisten Trauer, denn ohne Theodric hätten sie nicht so einfach aus Brandmark fliehen können und er war ein guter Gefährte gewesen. Es war Schade, das er nicht die Zeit gehabt hatte, den Priester etwas besser kennen zu lernen. Er war froh, das zumindest einige Gruppenmitglieder Anstand hatten und das Luis eine kleine Abschiedszeremonie für den Priester abhielt, was ihm definitiv auch gebührte. Iomine und Arkil teilten nicht die gleiche Vergangenheit mit Theodric wie die anderen, was aber deren Reaktion trotzdem nicht wirklich entschuldigte.

Auch wenn er noch immer in Trauer versunken war, konnte er sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, als er die Folterkammer betrat und die Verzweiflung in den Augen des Knappen sah. Doch der Knappe war stärker als der Alchemist gedacht hatte und so war Nicolas wirklich überrascht, wie viel Kraft noch nach der ganzen Zeit in dem Keller und dem Angesicht des Todes in ihm war. Er hätte einen interessanten Knappen für Luis abgegeben aber Nicolas war froh, das der Antipaladin sich doch noch im letzten Moment anders entscheidete, denn so würde mehr für ihn übrig bleiben. Dann brach der Alchemist endlich das Schweigen und ging zu Iomine herüber.
"Passt bitte darauf auf ihn nicht zu sehr zu verletzen, ich könnte ebenfalls eine Versuchsperson für einige neue Ideen gebrauchen. Wir können ihn uns ja teilen."
Dabei ließ er Timeon nicht aus den Augen, um nicht die kleinste Gefühlsregung und die aufkommende Verzweiflung und Angst zu verpassen. Dann wandte er sich ab und folgte dem Rest nach oben um diesen Kammern endlich wieder zu entkommen und dem Kardinal von ihrer bestandenen Prüfung zu berichten.
« Letzte Änderung: 14.05.2013, 21:47:52 von Nicolas Seek »
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Pestbeule

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« Antwort #533 am: 15.05.2013, 06:39:33 »
Und dann ließen sie den jungen Timeon hier unten zurück, überließen ihn seinem Schicksal um ihn später für ihre dunklen Experimente zu benutzen. Als sie das Kellergewölbe hochstiegen, kamen sie nicht umhin einen gewissen Stolz zu fühlen. Sie hatten die Aufgabe des Kardinals gemeistert. Sie waren nicht schwach. Sie waren nicht der Herde gefolgt. Sie hatten Rache genommen. Das erste mal seit ihrer Flucht aus dem Gefängnis hatte Luis, Nicolas und Ochnar das Gefühl ihr Schicksal wieder selbst in der Hand zu halten. Wo in Brandmark noch Hoffnungslosigkeit war, hatte der Kardinal Dorn ihnen ein neues Ziel gegeben. Und Vergeltung. Das Gefühl der Hilflosigkeit das sie in der Zelle Brandmarks - kurz vor der Hinrichtung stehend - beschlichen hatte wie ein dunkler Geist, war nun von ihnen genommen. Aber auch die anderen - welche nicht in Brandmark rekrutiert worden waren, hatten Grund auf ihre Leistung stolz zu sein. Gehörten sie nicht auch zu den gesellschaftlich Geschmähten, den Abtrünnigen? Ohne Zweifel würde kaum ein Talingarder eine Sekunde zögern wenn es darum ginge Arkil oder Iomine an einen Inquisitor der Iomedae zu verraten. Und etwas weiteres hatten sie dem Kardinal zu verdanken. Dank ihm hatten sie zueinander gefunden. Alleine wären sie in Talingard verletzlich und kaum in der Lage etwas zu bewegen. Doch jetzt schien sich einiges geändert zu haben. Zwar hatten sie ihre Differenzen, doch in dem Gewölbe unter dem Herrenhaus hatte sich herausgestellt das sie auf ihre gegenseitige Unterstützung zählen konnten um ein größeres Ziel zu erreichen. Sie trafen vor der Amtsstube des Kardinals ein. Arkil war noch auf seinem Zimmer und schien sich Zeit zu lassen. Nach einem höflichen Klopfen, verging nicht einmal ein Herzschlag bis zu dem kurzen "Tretet ein!" des Kardinals.
Es wirkt beinahe so als hätte er sich nicht mal einen Zentimeter bewegegt seitdem er euch gestern Abend eure Befehle erteilt hatte. Er stand immer noch an diesem Fenster und blickte auf das nebelige Moor hinaus. Tiadora war ebenso anwesend. Sie lag auf einer gepolsterten, dunkelrot bezogenen Sitzhocker - die Beine spielerisch und undamenhaft über die seitliche Lehne hängend.  Sie wirkte gelangweilt und wie um dies zu unterstreichen hielt sie sich die Hand vor den Mund und gähnte.
Der Kardinal drehte sich um und empfing euch mit einem "Ihr seid zurückgekehrt. Wie mir scheint gab es Verluste? Wart ihr erfolgreich?"
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Iomine

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« Antwort #534 am: 15.05.2013, 08:07:32 »
Iomine trat zum Kardinal hin, in respektvollem Abstand stehen bleibend griff sie sich in den Nacken und löste die Kette des heiligen Symbols, welches sie dann an einem Finger baumelnd dem Kardinal hinreichte. Sie wusste es besser, als jetzt Witze zu reißen oder anzugeben, und so nennenswert war die Prüfung nun auch nicht gewesen. "Wir haben das hier im Keller gefunden, Kardinal.. unter anderem." sagte sie nur und wartete, ob Dorn ihr das Symbol abnehmen oder das ganze nur mit einem Nicken kommentieren würde. So oder so, kehrte sie mit oder ohne Symbol zu den anderen zurück, nun selber etwas gähnend, als hätte Tiadora sie angesteckt.

Luis Almansor

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« Antwort #535 am: 15.05.2013, 08:35:58 »
Luis vom Hause Almansor war ebenfalls eingetreten, jedoch ohne etwas zu sagen, nachdem er den Kardinal, aber auch Tiadora, welche durch ihr gähnen ihn erneut empörte, gesichtet hatte.
Stattdessen legte er seinen Teil der mitgenommenen Rüstung vorsichtig ab, verneigte sich der Adelige aus Westkrone tief und blieb in dieser Haltung, bis der Kardinal ihn aus dieser Haltung durch eine Aufforderung befreien oder ihn etwas direkt fragen würde.
Vorerst würde Luis nur zuhören, wobei der Antipaladin des Asmodeus hoffte, dass die Gruppe erfolgreich gewesen war und dem Kardinal das gebracht hatte, nachdem er verlangt hatte.
Denn ganz sicher war sich Sir Luis dabei nicht, denn trotz des Todes von Theodric waren die Prüfungen und Kammer nicht gerade unüberwindbar gewesen, was Luis eigentlich erwartet hätte.
Denn schließlich war er als ehemaliger Schüler des Ordens der Folter härtere Prüfungen gewöhnt.

Der Chelaxianer hätte ganz tief in seinem Herzen als Beispiel nichts dagegen gehabt, wenn Arkil die Kammern nicht überlebt hätte, denn bisher hatte er seinen Nutzen für die Gruppe im Gegensatz zum Rest kaum gezeigt, war eher nur ein Mitläufer und glänzte eher durch dumme Kommentare sowie nun schon zum zweiten Mal durch Bequemlichkeiten und Faulheiten.
Denn nicht nur das er die Nacht wohl im warmen Bette verbracht hatte, auch jetzt war er nicht zugegen, da er wohl etwas besseres im Sinn hatte als dem Kardinal sofort zum Rapport bereit zu stehen.
Und so konnte der Wiscrani sich ein Kommentar in Richtung des Hohepriesters nicht verkneifen:
"Bei Asmodeus! Theodric hat es nicht geschafft, wo jedoch Arkil steckt ist auch mir eine Frage...ich dachte eigentlich, dass er wie der Rest sofort Euch Bericht erstattet?", wobei Luis kurz mit fragenden Gesichtausdruck zum Kardinal und zu Tiadora blickte.

Das erste Entfernen von der Gruppe verbalisierte Luis dabei jedoch nicht, denn er hoffte, dass darüber der Kardinal schon durch seine Diener informiert war.
Das ein Teil der Gruppe nicht von der Ehrung von Toten wusste, Schmerz und Tod mit Lachen quittierte und das Thema der vier Reiter beließ der Fürst der Finsternis des Asmodeus dabei ersteinmal auf sich beruhen und unter den Tisch fallen.
Ihm ging es nun ersteinmal um Pünktlichkeit und Respekt - und erst dann würde es irgendwann um Glauben und Rechtschaffenheit gehen.

Zumal Luis Iomine nicht ans Messer liefern möchte, denn schließlich hatte sie den Nutzen für die Gruppe deutlich gezeigt.
Dennoch würde das Thema vier Reiter auf jeden Fall irgendwann angesprochen werden, denn Luis würde zu gerne diese Wissenslücke füllen, und Iomine wollte ihm darauf wohl keine Antwort geben.

Doch nun würde Luis ersteinmal auf eine Reaktion des Kardinals warten, ob sie die Prüfung bestanden hätten und was er zum Fehlen von Arkil sagen würde.

Arkil

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« Antwort #536 am: 15.05.2013, 12:45:18 »
Gerade war Arkil dabei Shadal alles zu erzählen, als es an seiner Tür klopfte.
Es war sein vom Kardinal gestellter Diener, der ihm mitteilte, daß seine Gefährten bereits beim Kardinal waren.
Überrascht sprang er auf und eilte Shadal hinter sich herziehend ins Erdgeschoß zum Salon des obersten Asmodeusanhängers.
"Wie vermessen, einfach zum Kardinal zu gehen. Als wäre es ein einfacher Mann, den man jederzeit aufsuchen kann. Er ist ein Kardinal des Asmodeus und nicht ein dahergelaufener Bürger. Ein bisschen mehr Achtung und Ehrfüchtigkeit vor seiner Position stände den anderen gut zu Gesicht."
Aber solche Gedanken verbannte er dann aus seinem Geist, während er durch die offene Tür in den Salon lief.
"Entschuldigt meine Verspätung, eure ehrwürdige Erhabenheit.", keuchte er und verneigte sich ehrfurchtsvoll tief vor Kardinal Dorn. Er konnte nur hoffen, daß der Kardnial wußte, was er an Arkil hatte. Wieso sonst hätte er ihn aus dem Kerker befreien sollen.
"Ich hätte nicht erwartet, daß ihr uns so schnell die erbittene Audienz gewährt."
Dann richtete er sich wieder auf.
Shadal nutzte die Gelegenheit und schlang ihre Arme um ihn und schmiegte sich an Arkil.[1] Irgendetwas an den Beiden kam den anderen Anwesenden seltsam vor.
 1. Aussehen des Eidolons folgt ihm Char-thread / ich weiß nicht, was der SG dafür ist, zu erkennen, das Arkil und Shadal keine Schatten werfen.
Status
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TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Pestbeule

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« Antwort #537 am: 15.05.2013, 14:16:52 »
Kardinal Dorn nahm das Schmuckstück von Iomine entgegen indem er herrisch seine Hand danach austreckte. Er hielt es eine Weile vor sich und lies es vor seinem Gesicht baumeln - ganz so als wäre er in Gedanken versunken. Er beobachtete wie das heilige Symbol des Ritters sich im Licht widerspiegelte und der Edelstein funkelte. "Ein hübsches Ding, nicht wahr?" sprach er offensichtlich laut seine eigenen Gedanken aus.
Auf Luis Bemerkung das Theodric es nicht geschafft hatte wurde das Gesicht des Hohepriester hart. "Ein schwerer Verlust - möge er seinen gerechten und verdienten Platz in Asmodeus Reich einnehmen. Ich hatte viel auf ihn gehalten. Es ist eine Schande das er nun keine Gelegenheit mehr haben wird seinen Mentor zu rächen. Und sein Verlust hat ein Loch in meinen jüngsten Knoten gerissen - eines das wir füllen werden müssen. Doch wenn er bereits in den 9 Kammern versagt, dann musste es wohl so kommen. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen."
Der Kardinal wollte gerade etwas auf Luis Frage nach dem Verbleib von Arkil entgegnen, als es bereits an der Tür klopfte und ein leicht gehetzt wirkender Arkil die Amtsstube des Kardinals betrat und eine Entschuldigung hervorbrachte. "Offensichtlich wären wir dann nun komplett." Sein Blick ruhte etwas länger auf Arkil. "Bevor ich euch entschuldige: Was hat euch so lange aufgehalten? Ich bin mir sicher es war von großer Wichtigkeit, wenn ihr eure Gefährten und mich dafür warten lasst? " Diese Frage schien nicht rhetorisch zu sein und der Kardinal wartete. "Und sagt eurer Dienerin das sie sich ihre Zärtlichkeiten für heute Abend aufheben soll!"
« Letzte Änderung: 15.05.2013, 14:18:43 von Pestbeule »
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Luis Almansor

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« Antwort #538 am: 15.05.2013, 14:41:43 »
Luis konnte sich ein teuflisches Grinsen nicht verkneifen, als der zu spät kommende Arkil vom verehrten Kardinal in den Senkel gestellt wurde.
Der Chelaxianer war auf die Entschuldigung des Paktmagiers gespannt.
Doch sein Grinsen blieb verborgen, da er sich ja erneut weiter tief verbeugte und erst nur kurz sein Kopf neugierig und fragend hob, als von einer Gefährtin die Rede war.
Die Augen des  Antipaladins wurden größer beim Anblick dieser schattenartigen Kreatur, wobei ihm weder bei Arkil noch bei seinem Vertrauten (zumindest hielt Luis Shadal ersteinmal für einen magischen Vertrauten) auffiel, dass sie keinen Schatten warfen:

War Arkil etwa ein Magier?
Und warum hatte er seinen Vertrauten bisher geheim gehalten?

Doch diese Frage stellte er nicht laut, genauso wie es sich ein Kommentar in Sachen Frischmachen ersparte, denn dies hatte Arkil wohl in Windeseile vollzogen, und ging lieber auf die anderen Themen des Hohepriesters ein:
"Bevor Herr Arkil Euch seine Unpässlichkeit weiter erklärt:
Hübsch würde ich das heilige Symbol nicht nennen, sondern mich eher fragen, wie man so viel Geld ausgerechnet in ein Symbol von Iomedae stecken kann, aber diese Ritter sind scheinbar nicht nur blasphemisch, denn sie haben die rechtschaffende Kirche des Asmodeus verboten und werden dafür im Höllenfeuer schmoren, sondern auch noch eitel.
Um so mehr ist es wahrlich schade, dass unser Priester Theodric bei unserem Siegeszug gegen die Kirche der Ritterdirne nicht dabei sein kann, auch wenn nicht alle in der Gruppe groß um unseren Priester scheinbar trauerten..."
, wobei Luis seinen Blick sichtbar länger auf Iomine und vorallem auf Arkil ruhen ließ, damit der Kardinal diese Klage verstand.
Doch nur, um seine Worte wenige Sekunden später hart enden zu lassen.
"...doch ich stimme zu: Theodric hat es nicht verdient, wenn er die Kammern noch nicht einmal überstehen kann, und sollte deswegen auch nicht wiederbelebt werden, falls Euch dieser Gedanke vielleicht kam, unser aller Hochwürden!
Denn an dem Tisch unseres Herrn und Gottes ist kein Platz für Schwächlinge und Versager!"

Woraufhin Luis seinen Kopf wieder senkte, um zu schweigen.

Arkil

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« Antwort #539 am: 15.05.2013, 15:03:45 »
Arkil wendete sich seiner Gefährtin zu.
"Du hast seine Eminenz gehört. Warte bitte draußen."
Worauf hin das düster Wesen sich sogleich aufmachte, den Raum zu verlassen.
Noch während dessen wendete sich Arkil wieder Kardinal Dorn zu und kniete sich unterwürfig mit gesenktem Kopf vor diesen hin.
Auf Luis Unterbrechung reagierte er mit einem  empörten Blick in dessen Richtung. Wie konnte der Chelaxianer es wagen, den Kardinal so zu unterbrechen? Hatte dieser angebliche Adlige keinen Anstand gelernt. Arkil war jedenfalls vom Mangel an Etikette mehr als überrascht und verärgert. Aber der Kardinal würde ihn schon zurecht weisen.
Genau diesen sprach Akril dann auch wieder an, wobei er erneut die unterwürfige Pose einnahm.
"Ich hatte bereits durch einen eurer Diener um eine Audienz bei euch, ehrwürdige Eminenz, bitten lassen. Mir war nicht bewußt, daß ihr uns sofort erwartet und empfangt. Denn ihr seid ein vielbeschäftiger Mann und wir nur eure ergebenen Diener.
In meinen Augen geziehmt es sich nicht, euch ohne Ankündigung bei wichtigen Dingen zu stören, nur um unseren Erfolg zu vermelden.
Ich kann mich nur erneut entschudigen und um eure Vergebung für diese Fehleinschätzung meinerseits bitten. Es soll nicht wieder vorkommen."

Arkil blieb auf den Knien und wartete auf Absolution durch den Kardinal.
« Letzte Änderung: 15.05.2013, 15:20:23 von Arkil »
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

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