Das ihn Fargrim ignorierte juckte Luis nicht die Bohne, um bei einer Redensart der ehemaligen chelaxianischen Kolonie Sargava zu bleiben, aus welcher schwarze Bohnen für ein teeartiges Heißgetränk namens Kaffee exportiert werden, und es amüsierte den frierenden Asmodeusanhänger fast schon, denn es zeugte nicht von fehlenden Respekt, sondern eher davon, dass ihm Respekt gezollt wurde und ihm besser aus dem Weg gegangen wurde.
Dennoch war Sir Luis nun noch mehr gewarnt und reduzierte seine Worte die nächsten Tage auf ein Minimum, auch wenn seiner Träume ganz anderer Natur waren.
So mischten sich rege Erinnerung an seiner Zeit im Höllenritterorden der Folter mit Erinnerungen an seine Ausbildung zum Diener von Asmodeus sowie der Gefangennahme im Feindesland durch Diener der Ritterdirne, aber auch die Wochen und Monate an der Seite des Kardinals.
Sogar an Gandon erinnerte sich Luis in seinen Träumen.
Aber nur, um in der letzten Nacht von Asmodeus eine göttliche Prophezeihung aus Rauch, Schwefel und wenigen Bildern zu erhalten:
Ein ganz spezieller teuflischer Hexensabbat, welcher Iomine auf einen Opferaltar führen wurde, wobei Luis der Hexe ihr Tieflingherz beim lebendigen Leibe herausschneiden würde, um das immernoch schlagende Herz auf diesem Altar seinem Herren zu opfern.
Freudig erregt erwachte Luis daraufhin am heutigen Morgen, auch wenn er sich den Kopf zerbrach, ob er mit dieser Tat den Pakt nicht brechen würde.
Aber nur, bis er sich daran erinnerte, dass er als Erstes nur Asmodeus allein diente und Iomine mit ihrem Glauben an die Reiter gegen dieses höchste Gebot verstoss
[1].
Erst jetzt, mit diesem Blick in die Zukunft und als endlich wieder etwas wärmere Gefilde und Gewässer erreicht wurden, wobei Luis langsam sich die letzten Stunden von der Kälte erholte
[2], und das Grottenschratlager von Sakkarot Feueraxt in greifbare Nähe rückte, wurde Luis an Bord wieder präsenter.
Denn schon bald hätten sie den ersten Teil ihres ersten Auftrages erreicht und die Fracht überbracht.
Die Feste und das Schlachtfest bezüglich der Ulfen würde folgen.
Doch für das Schlachtfest wäre nun noch ein zu verfrühter Zeitpunkt, weswegen Luis der Anspannung an Bord auf seine spezielle Art entgegenwirken wollte.
Und so war Luis auch der Erste des Nessusknoten, welcher mit gezogenen Streikolben von Bord sprang (sofern dies möglich wäre und damit durch seinen Landgang endlich wieder festen Boden unter den Füssen hatte), direkt vor die Nase des vermutlichen Anführeres der Grottenschrate, welcher auch sofort die Aura des Antipaladins zu spüren bekam, während Luis finster den Goblinartigen anknurrte:
"Sprech gefälligst in einer Sprache, welche wir verstehen, denn selbst Orks und Halblinge können dies!", und achtete dabei weder darauf, das Ochnar Nicolas die Frage noch nicht beantwortet hatte, denn für Luis sprach der Breitmachen und das Aufbauen auf den Planken eine deutliche Sprache:
Dies konnte nicht Sakkarot Feueraxt sein, welcher den Knoten anders begrüßen und in der Sprache der Taldan ansprechen würde, sondern
wahrscheinlich übermütige Jungspunde wie der Oger Grollhannes, welches etwas Ärger suchten und verbreiten wollten.
Doch nicht mit Luis, welcher gewohnt war mit den primitiven Sklavenrassen umzugehen, wie es für einen Chelaxianer üblich war, denn Ochnar hätte die Goblinartigen sicherlich nicht zu diesem Handeln und in den Weg stellen provoziert, sondern den Knoten ordentlich vorgestellt:
"Holt Sakkarot Feueraxt! Zackzack!", befahl Luis deswegen weitersprechend und übellaunig drohend
[3], wobei sein Streitkolben in den Händen deutlich eine unausgesprochene weitere Drohung aussprach, dass die Grottenschrate dem besser nachkommen sollten - ohne eine Dummheit zu machen.
Und selbst wenn die Grottenschrate ihn nicht verstehen würden, sollten man seinen Unterton und seine einschüchterne Aura nicht falsch verstehen und besser die Finger von der Gruppe lassen, wenn man keine neue Körperöffnung im Schädeldach haben wollte.
Doch trotzdem setzte Luis in Richtung Ochnar zischend ein
"Ochnar, übersetzt dies bitte für mich, wenn die Goblinblüter mich nicht verstehen sollten!" hinterher, um auch dagegen etwas gewappnet zu sein.