Luis konnte nur schief lächeln, als der Zöllner ihn auf sein Verhältnis mit der Hexe ansprach, denn egal über wieviel Körper- und Selbstbeherrschung der Antipaladin verfügte, so waren die ständigen Respektlosigkeiten nur ihm gegenüber, ihr Glaube und ihre teilweise perversen Rituale ihm ein Dorn im Auge.
Und so waren seine Worte, nachdem Jegor nicht nur das Wort ergriffen, sondern sich nun wenigstens auch vorgestellt hatte, auch ehrlich und nicht frei von Kritik:
"Sie ist eine Heranwachsende und manchmal schwer von ihrer fehlenden Etikette und Respekt zu ertragen - genauso wie als Externar für Menschen schwer zu verstehen.
Seid Euch aber sicher, dass ich sie höchstpersönlich - dies kann ich Euch schwören - über das Knie legen werde, sollte sie den Lehren der Kirche deutlich widersprechen!", wobei Luis offen ließ, wie er das über das Knie legen meinte, wie er es auch offen ließ, welche Kirche gemeint war, denn der Asmodeusanhänger sprach in diesem Moment von seiner Kirche und ließ die Drohung auch auf Iomine, welche für ihn den Pakt schon mehrfach gebrochen hatte, wirken.
Luis würde den unheiligen Auftrag durch diesen Tiefling nicht weiter gefährden lassen.
Warum hatte Iomine ihre Flügel nicht verschwinden lassen?
Und wieso musste sie unbedingt in die Stadt folgen, wenn sie dem Rest genauso gut, wenn nicht noch besser hätte helfen können?
Selbst Grollhannes, welchen Luis in seinem Herzen immernoch sehr stark misste, wäre ihm eine größere Hilfe gewesen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass er den Oger wenigstens mochte.
Und so setzte der Antipaladin, erst nachdem er seine Wort hat wirken lassen, ein knappes:
"Ich könnte aber verstehen, wenn Ihr uns wegen der Kausalität, dass Ihr nicht jeden in die Stadt zu Sicherheit der Bürger lassen dürft, und trotz meines Schwurs nicht passieren lasst.
Vielleicht wäre es aber wenigstens für Sir Kalny und oder mich möglich kurz in der Stadt ein paar Geschäfte zu tätigen und unsere Vorräte aufzufrischen?", und hoffte, damit wenigstens dem Priester oder sich die kurze Möglichkeit zu erkaufen, wenn es schon nicht möglich wäre, dass die gesamte Gruppe die Stadt betreten darf, zumal Luis sich über das stetige Schweigen der Hexenmeisterin wenig wunderte, denn scheinbar war sie auch für solche Dinge nicht zu gebrauchen wie ein blinder Hund zur Jagd.
Schon jetzt hasste er jedoch die Wächter dieser Stadt abgrundtief, denn sie spielten sich auf die die Inquisition in Cheliax höchstpersönlich, obwohl sie ohne wahren Rang und Namen waren.
Und selbst eine Kontrolle durch die Höllenritter war niemals so zäh und langwierig wie diese, weshalb Luis abschließend seufzte:
"Falls Euch jedoch mein Wort reichen sollte, so macht bitte mit der Kontrolle weiter. Ich bin wahrlich von der langen Reise erschöpft!", um versuchte durch eine Geste die Aufmerksamkeit wieder auf die Kettenhemden, aber auch auf den Alkohol zu lenken.