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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 107692 mal)

Beschreibung: Inplay

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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #375 am: 25.03.2013, 09:06:30 »
"Ich befürchte, dass Kardinal Adrastus Dorn nicht sehr angetan sein wird, wenn wir Dinge - vorallem wertvolle Dinge mitgehen lassen.
Sicherlich möchte es den Schlangen für die nächsten Prüflinge wieder reparieren?"
, erklärte Luis sichtlich nachdenklich und belehrend, nachdem er sich endlich wieder selbst kontrollierte - einem der höchsten Dogmen, welcher der König der Teufel von seinen Anhängern verlangte (neben der reinen Rechtschaffenheit und einem starken sowie verführerischen Charakter).
Der Hohepriester und Kardinal wusste wirklich, wie er dies testen konnte und wie er Luis aus der Reserve lockte.
Dennoch war der Adelige aus dem Hause Almansor verwirrt, denn wieso betrieb der Kardinal solch hohen Aufwand und Kosten, um seine Auserwählten zu prüfen?
Zumal man diese Prüfungen auch mit weniger Kosten durchführen konnte - siehe das Beispiel über die Rechtssprechung und sechs Prüfungen von Larazod oder wie es die Höllenritter machten mit ihren Schülern, auch wenn sie keine reinen Teufelsanhänger waren.
Dies konnte der Chelaxianer nur schlecht schlucken, wie ein abgestandenes Gesöff.
Es wiederstrebte ihm und erneut kamen ihm bei diesen Gedanken Zweifel.
Das alles wollte Luis nicht in den Kopf gehen, war jedoch dennoch ersteinmal egal.
Es war vielleicht sogar der schwerste Teil seiner eigenen Prüfung.

Dennoch war der Antipaladin dagegen, dass man sich an dem Hab und Gut des Auftraggebers bereicherte.
"Asmodeus lehrt uns: Nehmt es den Schwachen, denn sie sind es nicht wert, und gebt es den Reichen!", zitierte Luis, kurz zu Theodric blickend, denn dies sollte eigentlich die Aufgabe des Priesters sein, welcher durch seine Schwäche immer mehr Wert in seinen Augen verlor, und setzte hinterher:
"Wir sollten uns an dies und an unseren Auftrag halten, denn der sieht nicht vor, dass wir Beute machen dürfen!
Außerdem sind wir weiterhin nur Gäste in diesem Vaneo des Fürsten!"
, um kurz einen chelaxianischen Ausdruck zu benutzen.

Jedoch wusste Luis einzulenken, denn er wollte sich nicht wie ein Dottari, Durotas oder gar ein Duxotar aufführen, nicht jedoch ohne ein Aber zu bringen.

"Es obliegt jedoch nicht mir, Euch abzuhalten. Aber ich muss Euch dennoch dann die Frage stellen, wie fest Ihr in Eurem Glauben an Fürsten der Höllen seid?", und musterte den weiblichen Tiefling dabei ganz genau und mit stechenden Blick.
Als Mann aus Westkrone wusste Luis, wie viele Tieflinge zu den falschen Göttern gerne beteten.
Und auch zu Arkil blickte der Mann aus Westkrone, welcher sich bisher nach Luis Meinung wie ein Mitläufer oder teilnahmsloser Zuschauer verhielt, dabei kurz an.
Aber wirklich nur kurz und nicht aus dem Zusammenhang heraus, denn da dankte der reinblütige Chelaxianer bereits Grollhannes und Nicolas:
"Diesen Kampf haben wir wahrlich nur wegen Grollhannes und Nicolas gewonnen - habt dank für Euren Einsatz!
Asmodeus wird Euch gesehen haben!"


Ochnar dagegen beachtete der Fürst der Finsternis des Asmodeus ersteinmal kaum, denn er hatte ihn ja ebenfalls nicht angesprochen oder auf die Schulter geklopft.
In so etwas war Luis sehr streng, um nicht zu sagen kleinlich.

Doch Luis ließ es sich dennoch nicht nehmen, zumindest auf die Frage mit der Tür zu antworten:
"Ich glaube ansonsten ebenfalls nicht, dass die Tür durch Fallen gesichert ist, jedoch sollten wir nicht vergessen, dass wir im Raum zuvor eine Tür ungeöffnet gelassen haben.
Es wäre töricht, wenn wir dies so belassen, denn vielleicht finden wir da, was wir suchen.
Und außerdem bleibt sonst die Gefahr, dass wir einen weiteren Feind und Gegner im Rücken haben und wissen!"


Dem Priester, welcher wohl in Schwäche gebadet wurde, brachte er dabei für seinen Frevel zu Beginn des letzten Kampfes, keine Entschuldigung entgegen.
Luis wartete lieber auf Antworten und Reaktionen der Gruppe.
Der Wiscrani hatte sowieso schon genug ersteinmal gesagt.

Theodric

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #376 am: 25.03.2013, 09:19:19 »
Sichtlich erschöpft und angeschlagen durch den Kampf und das Gift, atmete der Kleriker schwer durch.
Es war geschafft.

Jedoch war die seelische Wunde tiefer als die Wunden im Kampf.
Asmodeus hatte ihm nicht bei gestanden und Theodric deutlich Schwäche gezeigt.

Gedanken darüber konnte sich der Priester jedoch kaum machen, denn da fingen schon die ersten Sätzen, gewechselt zu werden.
Und ausgerechnet Luis, sein engster Vertrauter in der Gruppe und strengster Mitgläubiger, welcher ihn so respektlos behandelt hatte, spielt sich nun erneut als reinster Asmodeusgläubiger auf.
Hielt er den Kleriker etwa für so schwach oder wollte er ihn nur provozieren?

Theodric wusste, dass auch dies ein Test des Asmodeus war, denn der Prinz der Dunkelheit, duldete nur den Stärksten, welcher sich unter den restlichen Anhängern erhob.
Der Kleriker war gewarnt.
Und so waren seinen nächsten Worte knapp und spitz gewählt:

"Ihr könnt Euch ja mal als ein Späher beweisen, Sir Luis, und die Tür und den Inhalt dahinter auskundschaften, während der Rest ersteinmal den eingelegten Weg folgt?
Asmodeus ist ja auf Eurer Seite..."


Dabei blickte der Kleriker mit einem falschen freundlichen Lächeln den Antipaladin direkt an, um zu schauen, wie er reagiert.

Würde er sein Gesicht verziehen, wie wenn man jemand in eine runtergekommene und dubiose Spelunke vorschickt, welcher nicht mehr ist als ein Pferdestall?

Auf eine Antwort wartend, heilte der Kleriker namens Theodric sich ersteinmal selbst mit seinem Heilstab und anschließend Ochnar und Grollhannes[1].
 1. Grollhannes 16 Punkte (4 Ladungen)
Ochnar 7 Punkte (1 Ladung)
Theodric 9 Punkte (1 Ladung)
Status beim Kleriker ist angepasst
« Letzte Änderung: 25.03.2013, 11:34:08 von Sensemann »

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #377 am: 25.03.2013, 13:09:43 »
Iomine lächelt nur und beantwortet die Frage auf den Glauben nicht, deutet stattdessen dann auf die Schlangentrümmer. "Wir können ja den Kardinal fragen, ob dies uns als Beute gebührt oder er es behalten will. Wenn das erste, um so besser, und wenn das zweite, haben wir es zumindest für ihn hochgetragen. Ich denke, dagegen ist doch nichts einzuwenden, oder? Immerhin haben wir sogar einen Vertrag unterschrieben, dass wir uns um uns selbst kümmern sollen, wenn wir keine andersartigen Befehle haben. Ich möchte nicht den Zorn der Hölle wegen zu viel Selbstlosigkeit erregen!

Und ich denke, wenn überhaupt, gehen wir zusammen zu der anderen Tür und schauen mal hindurch. Sich hier unten aufzuteilen wäre wohl die größtmögliche Dummheit."

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #378 am: 25.03.2013, 17:32:40 »
"In Ordnung, Iomine. Ihr könnt das Mithral ja auf dem Rückweg mitnehmen und dann den Kardinal fragen.
Ihn jetzt deswegen zu belangen und dafür extra zurück zu gehen, wäre ebenfalls eine Dummheit und zwar eine ziemlich unverblümte Dummheit! Es wird ungelegen sein! Denn Gier ist keine Tugend von Asmodeus, der selbst das höchste Heiligtum nicht behalten, sondern versteckt hat und damit selbst Abadar - den Schlüsselmeister der Götter - in den Schatten stellt!"
, entgegnete Luis der Hexe mit ernster Stimme und Miene.
Ihm war nicht entgangen, dass die Hexe mit der Antwort auf die Frage mit dem Glauben ausgewichen war, jedoch wäre dies nicht der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort weiter nachzuhaken.
Viel lieber deutete er ein der berühmtsten Geschichten von Asmodeus an und etwas der Geschichte des Haus Thrune.
"Wer die sieben Sünden sucht, sollte besser nach Varisia und dort nach den Runenherrschern suchen. Das Haus Thrune hat von diesen Einiges an Magie und Zaubersprüchen übernommen.
Die Macht der Gier darunter, wie man bei Knoten des Asmodeus in Westkrone sehen kann.
Aber wir kommen vom Thema weg!"
, wobei er den letzten Satz auf Varisianisch sprach der Sprache Varisias, über das er viel lernen musste, denn schließlich war dies einst ein Teil von Cheliax gewesen und würde es bald wieder sein.
Doch auch das andere Thema von Iomine und Theodric sprach Luis an:
"Ich kann gerne den Raum hinter uns ausspähen und Euch anschließend berichten.
Ich habe keine Angst, denn ich bin nicht weich gebadet worden und Asmodeus ist auf meiner Seite! Auch wenn der Vorschlag wahrlich nicht so schlau ist..."
, begann er zurückstichelnd und setzte hinterher:
"...doch ich werde einem Priester des Asmodeus nicht widersprechen. Der Rest von Euch kann ja hier kurz warten, denn ich denke mal, wir wollen sowieso demnächst eine Rast über die restliche Nacht einlegen, oder?"

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #379 am: 25.03.2013, 20:20:50 »
Selbst nach dem Kampf lenkten die Mithralkobras noch die Aufmerksamkeit des Alchemisten auf sich. Durch den Hieb Ochnars waren Teile des Mechanismus freigelegt und somit ein Blick auf die Innereien dieser Konstrukte möglich geworden. Ganz vorsichtig betrachtete Nicolas - vor der Schlange in der Hocke sitzend - das Innenleben und schob dabei Zahnräder, Gewinde, Muttern und ähnliches beiseite. Angestrengt nachdenkend, versucht der Alchemist den Mechanismus zu verstehen und ihm ein paar Geheimnisse zu entlocken, scheiterte aber daran. Ein paar Teile kannte er aber die meisten hatte er weder gesehen, noch erschloß sich ihm deren Sinn. Völlig in der Untersuchung vertieft bemerkte er gar nicht was um ihn herum geschah, bis er nebenbei davon hörte, das Luis einen anderen Raum alleine untersuchen will. Er richtete sich auf und drehte sich zu Luis um.

"Ich bin mir sicher, das ihr mutig genug seit, den Raum auch alleine zu untersuchen aber es wäre trotzdem keine gute Idee. Lasst uns einfach weitergehen und uns den nächsten Raum anschauen, wir können immer noch auf dem Rückweg in den vorigen Raum zurückgehen. Falls wir dann das Amulett noch nicht gefunden haben, denn das ist unser Ziel, nicht jeden Raum zu untersuchen. Wir sollten allerdings bald eine Rast einlegen, denn ich brauche etwas Zeit um neue Bomben und Extrakte für den Kampf vorzubereiten. Im Moment habe ich nur diese Dinger hier." Damit zog der Alchemist eines der Wurfmesser aus seinem Gurt und hielt es hoch. Ein, zwei mal, ließ der Alchemist das Messer mit einiger Geschicklichkeit zwischen den Händen umherspringen, drehte sich dann aber wieder um, steckte das Messer wieder weg und untersuchte weiterhin die Schlange.
"Ich denke ich bin nicht der einzige, der eine Rast benötigt?" fragte Nicolas noch in den Raum, ohne von seinen Untersuchungen aufzublicken. "Wir könnten auch gleich hier rasten..." fügte der Alchemist nicht ohne Hintergrundgedanken hinzu, denn wenn sie tatsächlich hier rasten würden, könnte er noch ein wenig diese Mithralkobra untersuchen.

"Vielleicht kann ich den Kardinal darum bitten mir so eine Schlange zu Forschungszwecken zu überlassen, sie sind wirklich faszinierend."
« Letzte Änderung: 25.03.2013, 20:24:29 von Nicolas Seek »
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #380 am: 25.03.2013, 21:13:16 »
Doch Luis Stolz und Ehrgefühl waren schon geweckt, gekonnt und raffiniert vom Kleriker des Verführers eingefädelt.
"Dann rastet hier!
Dieser Raum sollte nun sicher sein.
Außerdem kann Grollhannes über Euch wachen.
Ich für meinen Teil muss jedoch einen kurzen Blick wenigstens in den raum hinter uns werfen, damit ich Ruhe und Schlaf finden kann.
Ich habe keine Lust einen Feind in meinem Rücken zu wissen."
, woraufhin Luis bereits auch schon losmarschierte.

"Falls jemand sich für fit genug noch hält, kann er mir ja gerne Gesellschaft leisten und mir folgen!", und damit den Raum wieder verließ.

Theodric

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #381 am: 25.03.2013, 21:17:57 »
Theodric musste sich ein teuflisches Grinsen verkneifen.
Er hatte es geschafft.
Schon bald würde Luis diese Lektion lernen und nicht mehr immer nur seinen Willen durchsetzen wollen.

Doch auch leichte Zweifel kamen im Kleriker auf. Denn Luis würde er ungern verlieren durch diese List.
Er sollte nur etwas sich besinnen. Nicht aber sterben.

Doch statt dies zu sagen, wendete er sich lieber an Nicolas:
"Dann legt Euch nun schlafen, Nicolas, und verbringt nicht die ganze Nacht mit dem Schrott aus Mithral!", womit der Kleriker sich bereits als Erster schlafen legte, um erholt und ausgeschlafen zu sein.

Luis begleiten war nicht in seinem Interesse. Denn dies wäre keine Lektion für den Antipaladin.
« Letzte Änderung: 26.03.2013, 11:20:10 von Sensemann »

Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #382 am: 26.03.2013, 10:46:35 »
"Verdammt bei allen Höllen und ihrem Fürsten." fluchte Ochnar lauthals als Theodric und Luis anfingen wie kleine Kinder streiten. Nein ich bin besser als du, nein ich, nein ich, ...

Dieser verfluchte Keller konnte Tote fordern und die  beiden Asmodeusanhänger verhielten sich wie Idioten. Egal ob sie jetzt zurück gingen oder nicht, es würde in beiden Fällen eine Tür hinter ihnen geben. Aber anscheinend war dies sowieso unwichtig, es ging nur darum den Anderen zu reizen.

Er würdigte die Beiden keines Blickes sondern ging einfach zurück in die Richtung aus der sie gekommen waren. Allein würde Luis nicht gehen müssen, auch wenn Ochnar Luis je länger sie zusammen waren immer unsympathischer wurde. So ein selbstgerichter, fanatischer Idiot war ihm selten untergekommen, aber im gleichen Maß musste er zugeben, dass er sehr gut mit seiner Waffe umzugehen vermochte und das zählte im Moment mehr als alles Andere. Ochnar wollte lebend aus diesem Keller gehen und wenn er mit Luis zusammenarbeiten musste dann war es so und er würde sich fügen.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #383 am: 26.03.2013, 11:17:39 »
Luis, welcher nicht über die hohe Weisheit wie Theodric verfügte, war sich gar nicht so bewusst, dass der Kleriker ihm gerade eigentlich durch eine List und Provokation eine Lektion erteilte.
Eine Lektion, welche der Adelige aus Westkrone in Cheliax, welcher selbst einen adeligen Taldan in seiner Auftreten in den Schatten stellen würde, dringend benötigte, um im weiteren Unterfangen sich nicht als die Krönung der Schöpfung zu sehen, nur weil er der reinsten Hierarchie und Ordnung folgt, welches es auf dieser Welt gibt: Der Ordnung des Asmodeus.

Und das weltliche Sprachrohr des Asmodeus, wie der Antipaladin den Priester einst in Gedanken betitelt hatte, würde Luis auf den richtigen Pfad zurück bringen.
Denn es ging nur um eine Sache: Die alte Ordnung im Land wieder herstellen und die Sünder für ihre Blasphemie und ihren Verrat bestrafen.
Denn wie sagte der Kardinal: Einst wurde der Prinz von Nessus, wie es sich gehörte, mit den anderen Göttern verehrt.
Doch jetzt ist der König von Talingard eine Marionette von Iomedae-Fanatikern, welche jede andere Religion auslöschen wollen, die sich nicht vor ihrer prüden Göttin beugt.
Talingard und die Kirche der Ritterdirne würden bis zu ihren Grundfesten mit Flammen verzehrt werden, damit aus der Asche ein neues Reich errichten werden kann, welches seinen rechtmäßigen Herren kannte: Asmodeus, der Herrscher der höchsten Ordnung der Hölle.

Einer Ordnung, welche Sterbliche und menschliche Götter nie erreichen werden.
Und in welcher kein Platz für Stolz ist.

Das neue Talingard wäre sogar so rein, dass selbst Höllenritter hier nicht weiter für den Schutz der Ordnung kämpfen müssten.

Dies alles wusste eigentlich auch Luis, sonst hätte er den Pakt mit seinem Blut unterschrieben und den Schwur nicht geleistet, doch sein Stolz kam ihm dennoch immer wieder in den Weg.
Und auch seine Selbstkontrolle war alles andere als perfektioniert.

Sicher, Luis war ein strenger Asmodeusgläubiger, was nicht alle in der Gruppe von sich behaupten konnten, doch er saß noch immer auf seinem hohen Ross als Adeliger aus Westkrone.

Jedoch auch dies würde Luis noch lernen, wenn auch nicht in der jüngeren Zeit.

Und so marschierte Luis weiter voran, wobei er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Ochnar ihm folgte.
Luis hatte in Gefängnis noch hohe Stücke auf Ochnar gehalten und nicht umsonst hatte er den Halbork auch verteidigt, als Iomine ihn ausgelacht hatte.
Doch das Tuch war nun in der Zwischenzeit fast zerschnitten und der respektvolle fast kameradschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Gefährten vorerst auf Eis gelegt.

Die wenigen Worten, welche beide Gefährten miteinander sonst wenigstens gewechselt haben, waren einem deutlichen Schweigen gewichen.
Jetzt jedoch, wo Luis auch Theodric und dem Verhältnis dem Priester gegenüber nicht mehr gänzlich rein gegenüberstand, versuchte Luis dieses Eis zu brechen und den alten Kontakt wieder aufzunehmen.
Allerdings nicht ohne Hintergedanken, denn auch Luis war als Asmodeusanhänger ein kleiner Manipulator und hoffte, dass der Halbork nicht über die hohe Weisheit verfügt, diese List zu bemerken:

"Wenigstens Ihr begleitet mich, Sir Ochnar!
Sehr schön, denn der Rest möchte wohl nicht so schnell wie möglich die ganzen Kammern hinter sich bringen, obwohl Grollhannes und wir beide bisher am meisten für dieses Unterfangen geblutet haben.
Wahrlich alles ehrhafte und mutige Vorkämpfer des Fürsten der Finsternis. Pah, dass ich nicht lache!
Wer glaubt Ihr, Sir Ochnar, ist in der Gruppe wirklich an Asmodeus gebunden?"


Wobei Luis gespannt war, wen und in welcher Reihenfolge der Magus aufzählte.

Ochnar

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #384 am: 26.03.2013, 15:31:53 »
"Ich bin kein Sir." antwortete Ochnar auf die Frage von Luis: "Und wenn es mich zu einem solchen Narren macht möchte ich auch keiner sein." setzte er in Gedanken hinzu.

Er versuchte mit Luis, der immer noch leicht einen Kopf größer war als er Schritt zu halten. Er überlegte kurz was er auf die Frage des Menschen antworten sollte. Nicholas hatte sich extrem hervorgetan als es darum ging den Vertrag zu unterschreiben, Luis und Theodric standen ebenfalls außer Frage. Bei dem Tieflingsmädchen war er sich nicht sicher, vermutete aber das ihr Glauben nicht allzu fest sein dürfte, wie bei ihm. Bei dem Gedanken an das Tieflingmädchen musste er an sich halten, immernoch tönte ihr Lachen in seinem Schädel wieder und sein Blut war sofort am Brodeln. Er atmete ein paar Mal hörbar durch bevor er antwortete.

"Wir sind alle an den Herrn der Finsternis gebunden. Haben wir nicht bei unserem Leben einen Vertrag unterzeichnet?" fragte er zurück mit hochgezogener Augenbraue, manch einen mochte diese Geste an einen Lehrer erinnern.

"Ich weiß nicht genau was zwischen dir und Theodric vorgefallen ist, doch mir wäre es lieb diesen Keller lebend zu verlassen und eure Zwistigkeit trägt nicht gerade dazu bei diese Chance zu erhöhen." Erneute hatte Ochnar vergessen mit Sir anzusprechen. Für den Halbork war es das normalste von der Welt Lehrer mit Respekt zu behandeln und sie entsprechend ihres Ranges anzusprechen. Doch jeder von ihnen hatte ein hartes Training durchlaufen und sich dessen würdig erwiesen. Titel, die der Adel trug wurden vererbt und von Generation auf Generation weitergegeben und zählten für ihn nichts. Ganz abgesehen davon, dass Luis ohne Ochnar tot im Brandmarkgefängnis liegen würde und Ochnar hätte es ohne Luis nicht geschafft. Zumindest für den Halbork bedeutete es etwas. Er respektierte Luis, wenn er sich nicht gerade aufführte wie ein Narr.
HP 29/29;  AC 15 Touch 11 FF 14, Ini +1, Fort +6 Ref +3 Will +3 (+1 vs göttlich) Perception -1 Verkleiden (take 10) 22

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #385 am: 26.03.2013, 16:52:08 »
Offenbar war Luis schwer kurzsichtig, übersah er doch die Tiefling, welche ihn ebenso wie Ochnar begleitete. Jene sagte nichts dazu, dass sie nicht bemerkt wurde, war sie doch lieber eh diejenige, welche nicht so auffiel. Als Luis schon wieder Asmodeus ansprach, grinste sie dann aber doch und warf, vermutlich zu seiner völligen Überraschung, dass sie dabei ist, ein "Ich denke wir sind alle an Asmodeus gebunden durch einen Vertrag, oder nicht? Das wird ihm reichen müssen, und euch auch, zumindest was mich angeht. Ich hoffe übrigends, die Tür hat keine Falle, denn wenn Nicolas sich nicht doch noch sputet, haben wir wohl niemanden, der sie aufmacht. Meldet sich jemand freiwillig, die Tür zu öffnen, hmm?"

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #386 am: 26.03.2013, 17:37:35 »
Luis verzog keine Mine, als Ochnar ihm antwortete.
Die Worte des Halborks waren knapp gewählt, doch sie sprachen Bände.

Auch als Iomine sich hinter Luis offenbarte - Luis hatte sie nicht bemerkt, denn schließlich war er als Erster einfach losmarschiert und hatte eben gerade erst Ochnar aus dem Augenwinkel hinter sich bemerkt und hatte nicht damit gerechnet, dass der Tiefling ebenfalls gefolgt war, denn umgedreht hatte der Antipaladin sich nicht - verzog er nicht sein Gesicht und offenbarte damit keine Information.

Genauso emotionslos waren seine Worte gesprochen - im Gegensatz zu dem Inhalt, welcher teilweise auch zwischen den Zeilen zu lesen war.
"Verträge...Verträge. Ein Vertrag macht selbstverständlich jedermann zu einem treuen Asmodeusanhänger, Ochnar.
Ein Vertrag ist selbstverständlich eine Absolution."
, wobei auch Luis das Sir nun wieder wegließ, nicht jedoch unabsichtlich, sondern voller Absicht, denn einerseits hatte Ochnar ihm auch nicht rechtens seinem Stand entsprechend angesprochen, und anderseits hatte Luis nun schon die Information, welche er für sich rauskitzeln wollte aus dem Halbork.
Noch mehr Honig um das Maul musste der sehr charismatische Chelaxianer dem Magus also nicht mehr schmieren.
Dafür war der Hinweis, dass Ochnar kein Sir ist nicht nötig.

Auf den angeblichen Zwist ging Luis dabei gar nicht ein, denn in seinen Augen gab es solch einen Zwist gar nicht.
Hatte er Halbork vergessen, was ein Zwist gewesen war. War Gandon etwa schon vergessen.
Außerdem wollte Luis dies nicht vor der Hexe klären, welcher er genauso wenig über den Weg traute wie dieser Tiadora.

Stattdessen wendete er sich lieber kurz zu Iomine, wobei er nur auf die Tür zu sprechen kam, denn alles andere in Sachen Glauben an Asmodeus würde er lieber mit dem Kardinal nach den Kammern besprechen.
Ihm schwebte ein gemeinsamer Gottesdienst vor, um zusätzlich zu der Prüfung der neun Kammer die Spreu vom Weizen zu trennen.
"Das mit der Tür übernehme ich. Schön übrigens, dass Ihr uns Gesellschaft leistet, Iomine.", womit der immernoch vergrößerte Luis (bei der Tür in der Zwischenzeit angekommen) die erwähnte Tür ebenfalls öffnete, wie die andere Tür bereits etliche Minuten zuvor.

Was würde sich dahinter verstecken?

Doch da schrumpfte Luis ersteinmal zurück zur normalen Größe.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #387 am: 26.03.2013, 21:25:08 »
"Tut mir leid, ewig hält der Zauber nicht." meinte Iomine recht gelassen und hob die Schultern, Luis betrachtend, als jener wieder auf seine Ursprungsgröße hinabschrumpfte. "Aber wenn wir nochmal kämpfen müssen, dann kann ich das gerne wiederholen. Ihr müsst ja nur treffen. Achja, wenn es euch unbedingt so sehr interessiert, mein Freund, ich bete zu den vier Reitern. Aber ich bin mir sicher, wir werden im Dienste des Kardinals ihre Gaben reichlich über dieses schöne Land ausstreuen, und darum spielt dies denke ich keine große Rolle, nicht wahr?"

Luis Almansor

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« Antwort #388 am: 26.03.2013, 21:41:31 »
"Vier Reiter?", fragte Luis irritiert zurück, denn ihm sagte dieser Name überhaupt nichts.
Er kannte sich mit Teufeln aus, mit ihren Feinden den Dämonenfürsten und kannte die meisten bekannten Hauptgötter der Inneren See, aber mit diesen sehr seltenen Glauben konnte Luis nichts anfangen.
Vielleicht auch besser, denn die Reiter sind wie Rovagug und Groetus eher am Ende der Welt interessiert und ihrer Zerstörung, und nicht wie Asmodeus daran interessiert an einer höheren Ordnung unter seiner Regentschaft.

Und auch der Kardinal möchte bestimmt lieber das Land Talingard mit der neuen Hauptreligion eher aufbauen, als es gänzlich und für immer zu zerstören.

Doch dies alles konnte Luis jedoch nicht einschätzen, denn er kannte die vier Reiter nicht.
Stattdessen wartete er auf eine Antwort und eine Erklärung der Hexe auf seine Gegenfrage, während er die Tür weiterhin versuchte gewaltsam zu öffnen.

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #389 am: 26.03.2013, 23:03:19 »
Iomine kicherte als Antwort nur in sich hinein und schaute dann abwartend auf die Tür, nichts mehr dazu sagend. Ihr konnte es eh egal sein, er konnte ihr eh nichts, nachdem der Vertrag unterschrieben wurde. Und der Kardinal wusste das eh vermutlich schon bevor er sie eingeladen hatte.

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