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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 104801 mal)

Beschreibung: Inplay

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Ignad

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1065 am: 05.11.2013, 21:25:33 »
Nachdem Ignad das Gelände überflogen hatte ging er in den Sturzflug über. "Ein Glück, keine Engel die Patoullie laufen. Aber nicht leichtsinnig werden Ignad." sprach er in Gedanken mit sich selbst. Dicht über dem Boden fing er seinen Sturzflug ab. Er nutzte die gewonnene Geschwindigkeit um im Gleitflug sich erneut der Festungsanlage zu nähern. Diesmal verließ er sich jedoch nicht nur auf seine Augen. Wenn man Unsichtbar war verschoben sich die Regeln der Heimlichkeit. Licht und Schatten waren weniger von Bedeutung, dafür wurden Winkel und die magischen Auren die Fallstricke auf die man achten musste. Ignad konzentrierte sich auf seine infernalischen Sinne um die Magie des Feindes auszukundschaften. Dafür musste er langsamer fliegen. Meter für Meter flog Ignad die Mauern  der Festung ab. Soldat für Soldat viel unter den prüfenden Blick des Imps.[1] Erst als alle Mauern und Wächter begutachtet worden waren überflog der Imp die Mauern. Immer darauf bedacht sich hinter einer Steinzinne oder einer Gebäude schnell zurück ziehen zu können. Langsam aber methodisch würde er die ganze Festung nach Zaubern, magischen Wesen oder magischen Gegenständen absuchen. Sollten sich im Freien keine Auren finden lassen würde Ignad jedes einzelne Fenster abfliegen um seine Sinne hineinzuwerfen. Stück für Stück Meter für Meter untersuchte der kleine Teufel die magische Verteidigung der Festung. Jederzeit bereit kehrt zu machen um eine dicke Schicht Gestein zwischen sich und einen gegnerischen Zauber zu bringen und dann Distanz zu gewinnen.
 1. Detect Magic

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1066 am: 06.11.2013, 00:11:12 »
Luis schreckte förmlich freudig von seinem Frühstück und seinen Gedanken auf, denn der Antipaladin konnte sich nicht verkneifen sich zu freuen, endlich einen seiner wenigen wahren Kameraden und Freunden wieder zu treffen.
Zumal Nicolas ihn trotz seiner mit Bedacht gewählten Tarnung vom Gesicht her erkannt hatte, während ihm die Stimme des Feuerteufels hierfür genügte.
Grinsend entgegnete der Wiscrani dem Alchemisten:
"Ja, in der Tat...wir kennen uns beiläufig.
Ich habe mich damals als Sir Wallus vorgestellt...damals in meiner Heimat - Varisia.
Doch ich muss ehrlich zugeben, dass ich trotz all der Freude Euch wiederzusehen Euren Namen leider vergessen habe, auch wenn ich nicht verdrängt habe, dass Ihr sonst weniger danach riecht, dass Ihr schon seid Wochen ein Bad dringend benötigt..."
, und konnte sich diesen bösen Scherz am Rande und zum Ende nicht verkneifen und klopfte dabei Nicolas kehlig lachend herzlich die Schulter, was mit Sicherheit einen blauen Fleck hinterlassen würde.
"So setzt Euch doch! Wollt Ihr was essen? ", setzte der Asmodeusfanatiker hinzu, aber nur, um plötzlich etwas ernster nachzuschieben:
"Seid Ihr allein unterwegs?
Ich jedenfalls bin nur noch mit der Geflügelten unterwegs..."
, und fing damit auch schon kryptisch mit dem Informationsaustausch an.

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1067 am: 07.11.2013, 17:47:13 »
"Ach Sir Wallus, schön Euch wiederzusehen. Ich wusste, das ich mich nicht geirrt hatte.", sagte Nicolas und spielte das Spiel mit. Auch er konnte seine Nachrichten überbringen, ohne das jemand Verdacht schöpfte. Lachend setzte er sich an den Tisch, auch wenn er nach dem freundlichen Schulterklopfen einen Moment ins stolpern geriet und fast hingefallen wäre. Den kleinen Seitenhieb ließ er einfach auf sich beruhen - vielleicht würde er noch ein bisschen Zeit haben endlich auch den Luxus eines heißen Bades zu genießen.

"Wenn man so lange unterwegs ist, hört man allerlei Namen, da ist es kein Wunder den ein oder anderen zu vergessen. Mein Name ist Silas Keneoc." und lachte über seinen kleinen Scherz. Er dachte einen Moment über die Frage seines Gegenübers nach und bemerkte dabei, das sein Magen tatsächlich knurrte. Der Apfel am Morgen hatte nicht lange vorgehalten.
"Ein ordentliches Frühstück könnte ich schon vertragen..." Was der Alchemist aber dann hörte, schockte ihn etwas und ließ ihn direkt das Thema wechseln.
"Meine Gefährten sind zurückgeblieben, ich bin alleine hierher gekommen. Was ist mit den anderen passiert und wieso seit Ihr nur noch mit der Geflügelten unterwegs?" Etwas besorgt sah er den verkleideten Luis an. Die gute Laune seinen Freund wiederzusehen war fast schon wieder verflogen.
"Vielleicht sollten wir das Gespräch verschieben, bis wir alleine sind. Ich habe Euch etwas mitgebracht und noch einiges zu erzählen. Es gibt ein großes Problem und es wird Euch nicht gefallen davon zu erfahren. Es betrifft alle Menschen, deren Schicksal wie ein Knoten verwoben ist."  
« Letzte Änderung: 07.11.2013, 17:49:15 von Nicolas Seek »
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Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1068 am: 08.11.2013, 06:53:14 »
In Altenkreuz / Iomine

Iomine brachte den gesamten Morgen damit zu das Leid der Stadtbewohner von Altenkreuz zu lindern - war es nun seelischer oder köperlicher Natur. Doch in der Tat gab es eher weniger schwer Verletzte - bis auf den Holzfäller. Dieser hatte sich wohl am Vortag bei seiner Arbeit durch eine Unachtsamkeit das Bein gebrochen. Iomine richtete dem Verletzten das Bein, fixierte es und legte dem Verletzten einen Verband mit einer Mitschung aus Eiweiß und Mehl an. Denn selbst mit der magischen Heilung die sie dem Bein zukommen ließ würde es ein paar Tage dauern bis der Mann wieder seiner Arbeit nachgehen konnte. Vor lauter Dankbarkeit lud die Familie Iomine sogar ein bis zum Abendessen zu bleiben oder wiederzukommen.

Auch Antworten auf ihre Fragen sollte Iomine bekommen. Natürlich gab es Heilkundige in Altenkreuz, doch wahre Kleriker waren auch in diesem von Iomedae gesegnetem Land selten. Der Priester der die wöchentliche Messe am Sonntag abhielt war nur ein Laienpriester und verfügte über keine Heilkräfte. Lediglich Vater Donnagin - ein Mitglied des Ordnes des St. Markarius und eine handvoll seiner Akolythen verfügten über wahre heilkräftige Magie. Und obwohl der Vogt ein gutherziger und gerechter Mann war sah er es nicht gerne wenn jeden Tag Bittsteller vor seinem Herrschaftssitz standen und über ihre Wehen klagten. Denn Balentyne war eine Festung - kein Hospital.  Natürlich kam der Kleriker auch öfter in die Stadt um eine Messe zu halten oder Besorungen zu tätigen und Iomine hörte heraus das er sehr beliebt war, da er niemals zögert den Notleidenden zu helfen (er hat bei mehr als einer Gelegenheit Kranke von den Pocken, Grätze oder anderen Krankheiten geheilt, Blinde wieder sehen hat lassen und sogar dem alten Tom dank Iomedaes Gnader wieder sein Gehör geschenkt hat).

Als es schließlich Mittag war, hatte Iomine ihre Pflichten erfüllt und die Bittsteller alle mehr oder weniger zufrieden gestellt. Doch war es etwas was sie so gerne nicht noch einmal wiederholen müsste.
« Letzte Änderung: 08.11.2013, 06:56:50 von Pestbeule »
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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1069 am: 08.11.2013, 10:25:18 »
Gerne und zuvorkommend ließ Sir Luis, welcher noch schnell davor seine magische Tarnung erneuerte, Nicolas Wunsch nach Frühstück durch den Wirt nachkommen, wobei der Antipaladin nicht nur das Frühstück für Iomine, Nicolas und sich selbst, sondern auch das Abendessen vom Vorabend von Sir Jegor, Iomine und sich selbst noch schnell dabei beim Wirt aus eigenem Geldbeutel großzügig beglich.
Wenn er jedoch gerade sein Geldbeutel draußen hatte, orderte er auch gleich für Nicolas, Iomine und sich selbst für zwei weitere Nächte Zimmer (und damit insgesamt für drei weitere Nächte) und verrechnete dabei das Zimmer von Sir Jegor für die nächste Nacht gleich mit.
Ein kleines Trinkgeld für Bellam Barhold aus der Gruppenkasse, denn schließlich hatte er die nervigen Bürger der Stadt ihm vom Hals gehalten, vergaß Luis dabei nicht.

Als die Geldgeschäfte verrichtet waren und Nicolas das Frühstück gereicht bekommen hatte, begann Luis das Gespräch wieder zu beginnen, nachdem er kurz über die Worte des Alchemisten nachgedacht hatte und der Meinung war, dass man auch hier schon einmal ein paar Dinge durch zweideutige Sätze klären könnte:

"Unser priesterliche Kollege wurde für eine neue Mission von unserer Herrin Iomedae höchstpersönlich abkommandiert - macht Euch also keine Sorgen und lasst Euch ersteinmal das Frühstück bitte schmecken, mein guter Freund Silas Keneoc!", und musste dabei nicht nur aus Freundlichkeit, sondern auch wegen der ganzen Zweideutigkeit grinsen.
Denn der Humor in Sachen Namenswahl des Alchemisten gefiel ihm und war ganz nach seinem Geschmack, während der Chelaxianer hoffte, dass Nicolas den Satz mit Iomedae und Sir Jegor trotz eine kryptischer Beschreibung verstand, denn damit war eigentlich schon alles gesagt: Der Kleriker wurde vom Kardinal abgerufen.

Erst als Nicolas daraufhin mit dem Frühstück begann, setzte der Wiscrani mit leicht morbiden Humor leise hinterher:
"Versucht ansonsten nicht das Frühstück im Halse stecken zu lassen, denn es reicht, dass Desna schon meine andere Handlangerin lachend genommen hat, denn nach dem ganzen Kontakt mit den schönen bärtigen Männern hat Ihr der enge Kontakt mit einem Pferdegespann nicht gut getan...", und grinste kurz mit gebleckten Zähnen sein Gegenüber böse an.
"Mal schenken die Götter und mal nehmen sie wieder. Wir Sterblichen sollten alles als Geschenk sehen, wenn Ihr versteht, wie ich das meine?
Zumal wir einen neuen Novizen in unseren Reihen wohl haben - der Herrin sei Dank!"
, aber nur um dann wieder lauter zu sachlicher zu werden und zu sprechen - jedoch nicht ohne Nicolas aus dessen Reaktion auf den Tod der Hexenmeisterin und die Anspielung auf Ignad zu mustern.
"Den Rest können wir dann auf unseren Zimmern klären, weil auch ich werde es mir nicht nehmen lassen ein Geschenk für Euch zu haben, denn ich habe etwas für Euch, was ich Euch übergeben möchte.
Außerdem müsst Ihr mir mehr über die Menschen erzählen, welche wie ein Knoten miteinander verbunden sind."
, und nahm dabei die gute Anspielung auf ihren Nessusknoten des frühstückenden Feuerteufels auf.
"Aber speist ersteinmal zu Ende und entschuldigt meine redselige Art: es gibt so viel zu berichten und so viele neue Geschichten zu erzählen, mein Freund und Glaubensbruder!", und lehnte sich dabei entspannt und lächelnd zurück.

Als wenig später Nicolas zu Ende gefrühstückt hatte, führte der ehemalige Höllenritteranwärter den Alchemisten hinauf in sein Zimmer, wobei er kurz ihm sein eigenes Zimmer zeigte, welches zuvor Sir Jegor gehört hatte.
Als die Tür von Innen verschlossen war, begann Luis offener zu erzählen, jedoch weiterhin auf seine Lautstärke achtend und nicht alles direkt bei Namen nennend:
"Nun denn, hier meine Fakten, bevor ich von Euch, mein guter Freund, einen ähnlich ausführlichen Bericht erwarte und mir erhoffe:
Der Kleriker hat uns verlassen und mal schauen, wann und wie wir ihn wiedersehen.
Die Freizügige ist dafür nun wahrscheinlich entweder dabei, dass Pharasma gerade ein Urteil über sie spricht oder bereits im Reich unseres Gottes, sofern sie da hin gehört.
Dafür haben wir einen neuen Freund, welcher in meiner Heimat zu den Niederen unserer Religion gehört, aber durch seine Fähigkeiten, sich in Luft aufzulösen, uns sehr nützlich sein kann."
, und reichte dabei Nicolas auch schon etliche Gold- und Platinmünzen, welcher er in der Zwischenzeit hervor geholt hatte.
"Ansonsten habe ich unser Hab und Gut zu Geld gemacht und dies ist Euer Anteil!"[1], wobei er das Geld von Arkil und Ochnar sowie die restliche Kasse des Knotens bei sich behielt, damit Nicolas nicht zu schwer zu tragen hätte.
Aber nur um anschließend weiter zu flüsternd seinen Paktverbündeten über alles in Kenntnis zu setzen, was er bisher in Gesprächen rausgefunden hatte: Valtaerna mit seinen Hohepriestern und ihrem Feuervogel, Hauptmann Samual Barhold und dessen Bruder Bellam - der Wirt der Schänke (wobei Luis Nicolas auch in seine Pläne in Sachen Haftbefehl einweihte und das Abendesse erwähnte), die Frau des Wirts und ihren Argwohn bezüglich dessen Alkoholproblems, den gefundenen Geheimgang zur Feste, Hauptmann Ryan Varning (welcher mit seinme Trupp das Umland patrollierte und damit Ziel eines Anschlages gut werden konnte), Hauptmann Franz Mott und Hauptmann Zacharias Eddarly (mit seinen Bogenschützen), Vogt Thomas Havelyn, die hundertfünfzig Soldaten, die zwergischen Handwerker um Meister Barnabus Eisenbach (welche Abends hier, in der einzigen Schänke der Stadt, ihren Feierabend genossen), die Priester mit ihren singenden Statuen, den Magister mit seinen Eisexperimenten und was er über die Feste Balentyne selbst in Sachen Befestigung und bisherige Taktik in Sachen Belagerungen rausgefunden hatte, wobei er dabei vorallem die Brücke des Todes und die Reiter sowie Botenraben erwähnte.

Erst nachdem er Nicolas über all dies informiert hatte (denn wie damals in Gefängnis machte er gegenüber dem Feuerteufel aus seinen Informationen kein Geheimnis, denn sollte er sterben, sollte zumindest für Nicolas und Ochnar nicht alles verloren sein), wobei seine Stimme trotz des Flüsterns aufgrund der ganzen Worte kehlig und trocken wurde, holte der Adelige namens Sir Luis tief Luft, befeuchtete mit seiner Zunge leicht seine Lippen und überließ nickend Nicolas das Wort.
 1. @Nicolas: 100 Platinmünzen und 88 Goldmünzen bitte eintragen!
@Pestbeule: Status ist soweit angepasst

Nicolas Seek

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« Antwort #1070 am: 10.11.2013, 19:40:32 »
Nicolas nickte seinem zuvorkommendem Gegenüber dankend zu und widmete sich dann seinem Essen, während er mit einem Ohr dem Mann weiterhin zuhörte. Was Luis sagte war definitiv neu und überraschend aber nichts, worüber sich der Alchemist weiter viele Gedanken machen würde. Das Jegor schon so schnell wieder vom Kardinal abkommandiert und vermutlich wieder bei seinem alten Knoten war um irgendeine andere Mission zu erfüllen war Nicolas ziemlich egal. Er hatte ihn so gut wie gar nicht kennen gelernt und hatte auch sonst auf ihrer kurzen Reise nicht viel mit ihm zu tun gehabt. Jegor konnte auch woanders nützlich sein und dem Kardinal helfen. Was Nicolas aber etwas mehr traf – aber ihm trotzdem nicht mehr als ein einfaches Schulterzucken entlockte – war der Tod der Hexenmeisterin.
Er hatte sie nicht gemocht und außerdem hatten sie zusammen nicht das durchgestanden, was den Alchemisten mit zum Beispiel Luis oder Ochnar verband. Sie war nützlich gewesen und das war alles, was gezählt hatte. Da niemand aus dem Knoten an dem Tod der Frau beteiligt war – auch wenn Nicolas den Antipaladin einen Moment kritisch musterte – war das Thema für ihn auch schon erledigt.

Er widmete sich weiterhin seinem Essen, als sei nichts besonderes geschehen. Als er fertig gefrühstückt hatte, folgte er Luis mit einem "Ich habe auch etwas mitgebracht, das ich Euch zeigen muss!" auf das Zimmer, wo sie endlich Klartext reden konnten. Noch einmal dankend, nahm Nicolas das Geld entgegen und hörte sich ruhig und gelassen alles an, das Luis ihm erzählte.
Dann lag es an ihm, zu berichten, was sie herausgefunden hatten. Mit einem Grinsen nahm er ein gefaltetes Blatt Papier aus der Tasche und breitete es - nachdem er sich kurz umgesehen hatte und sicher war, das sie niemand beobachtete oder belauschte - auf einem der Tische in dem Raum aus und erklärte Luis im Flüsterton alles, was sie über die Festung herausgefunden hatten.

"Arkil, Shadal und mein Rabe haben die Festung ausgekundschaftet. Natürlich mussten wir vorsichtig sein um nicht entdeckt zu werden aber wir haben einen ziemlich genauen Plan anfertigen können."

Anschließend berichtete er Luis  genaustens - und weiterhin darauf bedacht leise zu sein - von den Verteidigungsmaßnahmen, die ergriffen wurden (zum Beispiel die Ballisten, die Anzahl der Wachen und deren Position und die Brücken) und von seinen Beobachtungen, wer zu ungefähr welcher Zeit die Festung betrat und verließ. Erst zuletzt kam er auf Ochnar zu sprechen.

"Leider wollte Ochnar sich den Seiteneingang der Festung etwas genauer ansehen und wurde dabei vermutlich erwischt. Wir konnten nicht herausfinden, wo er ist und wie es ihm geht aber wir vermuten, das er noch immer in der Festung ist. Wir müssen versuchen ihn dort lebendig wieder herauszuholen, vielleicht kann uns dabei der Geheimgang helfen, den ihr entdeckt habt..."
« Letzte Änderung: 12.11.2013, 20:28:06 von Nicolas Seek »
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Luis Almansor

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« Antwort #1071 am: 11.11.2013, 00:57:00 »
"Beim dreimal verfluchten Pezzack: Warum seid Ihr nicht vorsichtiger gewesen und habt mit Bedacht mit gehandelt?", knurrte Luis sichtlich plötzlich verstimmt, schockiert und wutentbrannt zugleich, aber dennoch flüsternd und sich irgendwie zusammenreißend, um den Contenance zu wahren, wobei er wie üblich anfing mit den Zähnen zu knirschen, während er seine linke Faust unwillkürlich ballte und mit der rechten Hand seine in tiefe Falten gelegte Stirn heftig anfing zu reiben, um nicht gleich beide Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen.
Wenn man ihn zu sah, könnte es gut sein, dass die Hexenmeisterin durch seine Hände gestorben wäre.
Doch gegenüber Nicolas versuchte sich der charismatische und fanatische Wiscrani zu beherrschen.

Nicht allein aus Höflichkeit oder weil der ehemalige Höllenritteranwärter davor sehr freudig den neuen Informationen des Feuerteufels gelauscht hatte, sondern weil Nicolas wie sonst nur die beiden Asmodeuskleriker den höchsten Stellenwert bei ihm genossen.
Dennoch musste er seine weitere Kritik loswerden:

"Es war sehr...sehr unüberlegt Ochnar alleine auf Erkundung zu schicken - vorallem von Herrn Ochnar selbst.
Ich habe ihn eigentlich geschickter und schlauer eingeschätzt.
Hat er denn nichts aus der gemeinsamen Prüfung im Keller gelernt?
War er denn nicht als typischer talingarder Ritter oder Priester getarnt unterwegs?
Hätten wir diese Tarnung nicht nötig, hätte auch Grollhannes bei uns bleiben können."
, dachte der adelige Chelaxianer aus Westkrone laut flüsternd nachfragend nach.
Sir Luis hatte sich merklich etwas wieder gefangen, nachdem er seine Kritik sich von der Seele geredet hatte, jedoch war seine Stimme immernoch so kalt und finster wie auch sein Blick gegenüber Nicolas, welcher diesen stechend traf.

"Nein, so sehr ich Euch verstehe und ich unseren Halbork wie Euch ebenfalls aufgrund unserer gemeinsamen Vergangenheit schätze wie einen Freund, sodass ein Pakt eigentlich nicht nötig wäre:
Ich werde unsere eigentliche Mission nicht riskieren und vorallem nicht unseren Trumpf - den Geheimgang - gefährden, solange wir nicht wissen, ob Ochnar überhaupt noch lebt und wo, falls ja, er gefangen gehalten wird.
Denn trotz einer Verbundenheit schlägt mein Herz allein und als erste Loyalität für den Ersten unter allen Götter!
Und ich werde die Aufgabe zu seinen Ehren nicht aufs Spiel setzen.
Vorallem nicht ohne einen genauen Plan.
Nennt mich gerne kaltherzig, aber ich halte mich eben an seine strengen Lehren und seine Ordnung.
Und hat unser Herr nach den überlieferten Schriften und Lehren nicht selbst seinen Bruder Ihys geopfert, um seine höhere Ordnung zu schützen?"
, belehrte und erinnerte der chelische Asmodeusanhänger den sonst so geschätzten Alchemisten an dessen Glauben und machte damit deutlich, dass er für Ochnar ihre Rache und die Unterwerfung Talingards nicht gefährden würde.

Der Antipaladin zeigte damit jedoch auch seine böse Natur, in dessen Welt alles seine feste Ordnung und nur zur Ehr des Asmodeus geschah.
Und auch der unterschriebene Pakt zwang ihn zu keiner anderen Ansicht und Meinung.

Iomine

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« Antwort #1072 am: 11.11.2013, 09:05:20 »
Just in dem Moment, als Luis mit seiner Rede endete, klopfte es an seine Tür, und sollte man sie hereinbitten, so tritt Iomine, natürlich immer noch in Gestalt des blonden Aasimarmädchens, hinein. Sie wirft Nicolas einen schiefen Blick zu, geht aber davon aus, dass er wohl zu Recht hier war, und lässt sich auf die nächstbeste Sitzgelegenheit fallen, deutlich erschöpft von diesem Morgen. Diese ständigen guten Taten zehrten so langsam ziemlich an ihren Reserven. Sie hatte kurz darüber nachgedacht, die Leute falsch zu behandeln, aber was würde ihnen das schon nutzen bei ihrer Aufgabe? Gar nichts, es würde sie nur unter noch mehr Verdacht bringen. Sie hatte also die Leute nach bestem Wissen versorgt, allerdings mehr als einmal erwähnt, dass dies das erste und letzte Mal war, da sie andere Sachen zu tun hatte. Wie gut das fruchten würde, stand natürlich auf einem anderen Blatt.

"Ich sage euch, ich könnte hier wohl ein neues Leben als Dorfheilerin beginnen, wie es aussieht. Immerhin wollte niemand, dass ich Hebamme spiele... Habe ich irgendetwas verpasst?"

Luis Almansor

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« Antwort #1073 am: 11.11.2013, 11:40:36 »
Luis bat die Hexe ohne große Worte herein, als diese sich hinter der noch verschlossenen Tür zu erkennen gab, und schloss die Tür daraufhin abermals erneut gründlich.
Große Freundlichkeit und Respekt zeigte der Antipaladin hierbei gegenüber der Tieflingdame allerdings nicht, denn zu tief waren bereits die Differenzen zwischen den beiden Paktgefährten, dessen Verhältnis langsam an einer Belagerungskampf mit Gruben erinnerte.
Zumal der Adelige aus Westkrone auch sonst nicht gerade bester Laune und freundlich gestimmt war, was man seiner finsteren Miene auch ansehen konnte.

Allerdings war Luis der Hexe dennoch dankbar, dass sie nicht schon wieder diesen magischen Flüsterzauber ihm auferlegte, obgleich sie dennoch eigentlich ihre Stimme senken sollte, aber dies der Hexe zu sagen, was so unnütz und sinnlos wie einem Stein zu sagen, dass er tanzen soll.

"Wir haben nur unsere bisherigen gesammelten Informationen ausgetauscht sowie den Tod der Hexenmeisterin und den Weggang der Priesters.
Aber auch das wir einen neuen Gefährten haben und das Ochnar wohl tot oder in Gefangenschaft nun ist..."
, waren seine Worte dennoch deutlich geflüstert und ansonsten von sehr knapper Natur, da er eigentlich Nicolas das Wort überlassen wollte.

Doch auf das andere angerissene Thema nahm der Asmodeusanhänger kurz Bezug:

"Ihr solltet Euch ansonsten überlegen, wie lange Eure Maskerade in der Stadt noch gut geht.
Überdenkt vielleicht Eure Entscheidung in der Stadt zu bleiben - Ihr wirkt hier sowieso etwas Fehl am Platz, wenn man mal Eure Tätigkeit als Heilerin nicht berücksichtigt!"


Aber nur um daraufhin seinen geplanten Anschlag zum Thema zu machen:
"Ich habe übrigens mit Ignad zusammen einen ersten Anschlag vor - Herr Nicolas wird Euch darüber informieren, denn ich werde nun besser ersteinmal frische Luft kurz schnappen gehen, um die Sache mit Ochnar zu verdauen."

Denn auch wenn Luis hart und kaltherzig in seiner Entscheidung war - die Sache mit dem Halbork ging ihm dennoch etwas an die Nieren.
Nicht allein wegen dessen Freundschaft, sondern auch weil dies alles noch mehr erschwerte.

Pestbeule

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« Antwort #1074 am: 12.11.2013, 01:25:22 »
In Balentyne / Ignad

Ignad näherte sich der Festung und  flog die Mauern und Gebäude ab um nach Magie Ausschau zu halten. Auf dem Dach des befestigten Torhauses oder auch Vorpostens auf der anderen Seite der Schlucht wurde er das erste Mal fündig. Der Dienst habende Wachmann - offensichtlich ein Offizier - trug eine magische Waffe. Einen Zweihänder. Und auch der Zwerg verfügte über Magie. Sein schmutziger staubiger Umhang war nämlich magischer Natur.
Dann nahm er sich die Fenster vor. Am Wachturm erblickte er die gleichen Zimmer wie in der Nacht zuvor Shadal, doch keines davon weckte sein Interesse da keine magischen Auren auszumachen waren. Am Hauptgebäude konnte er durch die kleinen Fenster diverse Räume ausmachen: einen Wachraum im zweiten Stockwerk (der offensichtlich über die einzigen Fenster auf dieser Ebene des Turmes verfügte), einen weiteren Wachraum im dritten Stockwerk (ebenfalls mit zwei Wachen besetzt), ein Laboratorium in welchem gerade ein verschlafen wirkender Mann mittleren Alters mit feuerrotem Kopfhaar und Bart erwachte - er hatte offensichtlich die Nacht hier verbracht und war gerade dabei seine schmerzenden Knochen zu strecken.


Der Raum war finster und auch durch das kleine vergitterte Fenster fiel nicht viel Licht hinein, doch Ignad benötigte kein Licht um zu sehen. Auf den Arbeitstischen standen alchemistische Werkzeuge wie Destiliergläser, Phiolen, Mörser, Retorten und in den Regalen diverse Ingredienzen und an den Wänden hingen Zeichnungen der alchemistischen Elemente. Auf einem großen schweren Tisch in der der Mitte des Labors lag ein menschengroßer humanoider Eisblock. Trotz der alchemistischen Öfen und Fackeln welche den Raum erhellten schien dieser nicht schmelzen zu wollen. Auch in diesem Raum konnte der Imp mehrere magische Auren ausfindig machen - und zwar soviele das er tatsächlich überrascht war und einen Moment länger damit zubrachte die Auren zuzuordnen: Der Mann trug einen kurzen magischen Stab mit sich, ihn einer Dolchscheidenähnlichen Konstruktion am Gürtel. Der rote Umhang, welche er über seiner schmalen Schultern und über seiner Robe trug war ebenso von magischer Machart. Ein Schriftrollenbehälter an seinem Gürtel enthielt offensichtlich zwei magische Schriftrollen und daneben hing ein Trank in einer Phiole welcher ebenso Magie ausstrahlte. Zu guter Letzt wurde Ignad auf einen Kessel aufmerksam - welcher auf einem der Tische stand und geräuschvoll vor sich hin brodelte.
« Letzte Änderung: 12.11.2013, 23:15:39 von Pestbeule »
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Nicolas Seek

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« Antwort #1075 am: 12.11.2013, 21:26:16 »
Nicolas ließ der Wutausbruch des Antipaladins kalt. Auch wenn der Alchemist und Feuerteufel die gefährliche Ausstrahlung bemerkte und auch die geballte Faust sah, kannte er Luis gut und lange genug um keine Angst zu haben. Selbst wenn er vollkommen ausrasten würde - was Nicolas bezweifelte - dann würde ihn immer noch der Vertrag schützen. Doch diese kurzen Gedanken wischte er beiseite, hörte sich ruhig die Kritik an, nahm diese in sich auf und erwiderte den Blick ebenso kalt und stechend, wobei Luis zusätzlich sehen konnte, das ein gewisser Wahnsinn in den Augen des Alchemisten lag. Nachdem der Antipaladin mit seinem kurzen Monolog zu Ende war, antwortete Nicolas ihm - immernoch darauf bedacht leise zu sprechen.

"Ihr habt natürlich Recht, Sir Luis. Ich habe mich für einen Moment verleiten lassen, die Lehren meines Herrn in den Wind zu schlagen. Der Geheimgang ist viel zu wichtig um ihn zu riskieren. Diese Mission darf auf keinen Fall fehlschlagen. Ich hoffe nur, das Ochnar noch nicht tot ist und das wir ihn wiedersehen, wenn der Angriff auf die Festung erfolgt."

Schließlich war Nicolas nach dieser Einsicht drauf und dran sich zu rechtfertigen und auch Ochnar zu verteidigen. Der Halbork war schließlich schon weg gewesen, als Nicolas ins Lager zurückgekommen war.

"Natürlich hat Ochnar sich mithilfe der Dornenkrone verwandelt und dabei sogar seinen Wappenrock benutzt, den wir damals in den Kammern erbeutet haben. Ich weiß nicht, wieso er trotzdem entdeckt und gefangen genommen wurde. Vielleicht hat jemand seine Tarnung durchschaut oder er ist zufälligerweise einem Magier begegnet...
Außerdem war es seine eigene Entscheidung, sich die Feste näher anzusehen - zumindest hat mir das Arkil gesagt. Denn als Ochnar losgegangen ist, war ich in einer anderen Verkleidung in Altenkreuz, um ein paar Lebensmittel für das Außenlager zu kaufen."


Als es dann an der Tür klopfte und das Aasimarmädchen den Raum betrat, musste Nicolas ein weiteres mal unwillkürlich grinsen. Er hatte also Recht mit seiner Vermutung gehabt, was natürlich nicht verwunderlich war. Auch Nicolas hatte etwas zum Thema mit der Maskerade zu sagen und nahm kein Blatt vor den Mund.

"Zu viel Aufmerksamkeit ist nicht förderlich für unsere Mission. Wir müssen im geheimen agieren und deine Verkleidung wird wahrscheinlich früher oder später auch magiebegabte Personen auf dich aufmerksam machen. Vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn wir die Plätze tauschen und ich an deiner Stelle in der Stadt bleibe. Ich kann hier unauffällig agieren und kann vielleicht auch meinen Plan in die Tat umsetzen und Gift in das Essen oder den Brunnen der Festung mischen...
Natürlich kann ich dir den Weg zu unserem Lager zeigen oder dich dort hinführen. Arkil sollte noch dort sein."


Das Luis kurz an die frische Luft gehen wollte, überraschte Nicolas dann doch. Aber er sagte nichts dazu und unterrichtete Iomine lieber über den Plan des Antipaladins und ihres neuen Gefährten - Ignad. Ein interessanter Name und noch interessanter war, was Luis über ihn gesagt hatte. Nach dem, was Luis berichtet hatte, war er ein niederer Teufel, der sich auch noch unsichtbar machen konnte. Nicolas freute sich darauf ihn kennen zu lernen, denn nützlich war er mit seinen Fähigkeiten allemal und würde vermutlich noch nützlicher sein, als es Jegor und Biriseria zusammen sein konnten.
« Letzte Änderung: 12.11.2013, 22:03:12 von Nicolas Seek »
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Luis Almansor

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« Antwort #1076 am: 13.11.2013, 14:20:09 »
Das Leben auf der Straße vor der Herberge und Schänke beobachtend, vorallem die Bürger bei ihrem Alltag zu sehen, schnaufte der durchtrainierte und nun wieder getarnte Asmodeusanhänger mehrfach tief durch.
Die kühle frische, wenn auch städtisch, riechende Luft tat ihm gut, während das normale Leben in der Stadt ihn an seine Heimat in Westkrone erinnerte - auch wenn Altenkreuz mit Westkrone wahrlich nicht viel gemeinsam hatte.

Westkrone war viel größer und hatte außerdem deutlich mehr Dottari (Stadtwächter) und Militär (hauptsächlich der chelischen Marine, denn Westkrone lag schließlich direkt am Wasser) in den Straßen unterwegs.
Zusätzlich dazu konnte man überall maskierte Inquisitoren der Kirche des Teufelgottes und Höllenritter vom Orden der Folter die Stadt patrouillieren sehen, wobei fast an jeder Kreuzung Verbrechern standgerichtlich nicht nur der Prozess gemacht wurde, sondern auch gleich die Hinrichtung vollzogen.
Dann waren außerdem die Durotas und die Duxotar, sowie der Klerus der Kirche, aber auch nicht Nachtwache unterwegs - meist auch bestehenden aus Nidalesen, denn schließlich war man außerhalb der durch Pyrahje beleuchteten Ecken ab Einbruch der Nacht beziehungsweise nach Sonnenuntergang nicht vor den Schattenkreaturen mehr sicher (was damit eine Sperrstunde in der Stadt unnötig machte, da niemand dann noch freiwillig in der Stadt unterwegs war).
Wenn man außerdem an die Oper dachte oder den beliebten Sport der Halblingtreibjagd, aber auch an die schönen Häuser des Hochadels, konnte Luis fast schon wehmütig werden und so etwas wie Heimweh verspüren.

Doch das Hier und Jetzt machte ihm mehr Kopfzerbrechen.
Sir Jegor's Aufbruch und Weggang, Ochnar's Gefangennahme, Iomine allein durch ihre Existenz und die teilweise ungeschickte Vorgehensweise seiner Paktgefährten, welcher gepaart wohl war auch mit wachsenden Wahnsinn (wenn man an das Funkeln in Nicolas Augen dachte), missfielen dem krankhaft fanatischen und rechtschaffenden Antipaladin radikal.

Wie sollte dieses Unterfangen nur den gewünschten Erfolg einfahren?

Etliche Minuten stand Sir Luis so einfach vor der Schänke und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Denn schließlich würde schon heute der erste Läufer vom Spielbrett genommen werden.

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1077 am: 13.11.2013, 22:13:52 »
In Balentyne / Ochnar:

Nach dem Frühstück kehrten die Soldaten in ihre Stube zurück und Ochnar wurde vond Gladwin und ein paar seiner Kameraden unter die Fittiche genommen. Die Soldaten hatten gerade erst ihre Nachtwache hinter sich und dementsprechend müde und daher auch nicht sehr gesprächig. Die Stube der Soldaten war ein gewaltiges Gemeinschaftszimmer in dem Reihe um Reihe von Etagenbetten standen. Durch seine Einteilung in die Nachtwache musste Ochnar nun doch nicht am Appell teilnehmen und konnte sich mit Gladwin und seinen neuen Kameraden zurückziehen. Während andere Soldaten in der gleichen Stube scherzten, fluchten, pflegten, Karten spielten oder Leibesertüchtigung ausübten bemühten sich jene um Ochnar herum etwas Ruhe und Schlaf zu finden. Gladwin zeigte Ochnar sein neues Bett - ein Etagenbett welches leer war und er so mit niemandem teilen musste. Eine leere Kiste unter dem Bett diente dazu seine wenigen persönlichen Besitztümer unterzubringen. Da Ochnar bereits einen talingardischen Wappenrock trug und ein Schwert besaß stellte man ihm kein zusätzliches zur Verfügung.

Dann legte sich auch Aldwin hin und Ochnar war auf sich gestellt. Müde war er nicht wirklich auch wenn er die gesamte Nacht nicht tief geschlafen hatte in dieser unbequemen Position von welcher ihm immer noch der Rücken schmerzte. Aldwin hatte ihm gezeigt das am Ende des Flures vor dem Gemeinschaftsraum eine Latrine war. Dorthin zog er sich in den folgenden Stunden mehrmals zurück um seine Verkleidung zu erneuern. Insgesamt betrachtet war es vielleicht nicht die klügste Idee gewesen sich überhaupt zu verkleiden. Die Änderungen an seiner Person waren nun nicht so gravierend das man ihn in seiner natürlichen Gestalt unmöglich erkennen konnte. Aber es wäre nun doch zu auffällig diese kosmetischen Veränderungen einfach wegfallen zu lassen. So musste Ochnar alle dreißig Minuten seine Halbork-Verkleidung erneuern. Vermutlich war es nur eine Frage der Zeit bis sich die anderen Soldaten wunderten warum er so oft die Latrine aufsuchte oder bis ihn jemand hörte wenn er das Kommandowort flüsterte.
« Letzte Änderung: 13.11.2013, 22:14:15 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Arkil

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #1078 am: 14.11.2013, 04:16:02 »
Arkil erwachte in dem kleinen Lager, das sie sich zurecht gemacht hatten.
Irgendwie fühlte er sich zwar noch nicht ganz ausgeruht, aber da es eh nicht allzu bequem war, verspürte er auch keine große Lust sich wieder hinzulegen. Außerdem mußte er überlegen, was er tun sollte, falls doch alle anderen Knotenmitglieder enttarnt werden sollten.
Er stand auf und streckte sich, bevor er Shadal rief. Mit ihr an seiner Seite fühlte er sich einfach sicherer.
"Ich würde dich zwar gerne bei mir hier haben, aber bitte bewach doch lieber die Umgebung. Ich bin zwar froh, daß wir noch nicht entdeckt wurden, aber man kann ja nie wissen." Nach einer innigen Umarmung machte sich das Eidolon dann auch schon auf zwischen den Bäumen zu verschwinden, um die Gegend im Auge zu behalten.
Arkil überlegte, was er tun sollte. Offensichtlich waren weder Nicolas noch Ochnar zum Lager zurückgekehrt. Sollte sich in den nächsten Tagen keiner von ihnen oder ein anderes Mitglied des Knotens zeigen, würde er wohl selbst in die Stadt gehen müssen. Etwas, das ihm nicht so zusagte, aber vielleicht unumgänglich war. Als Externar war man nicht unbedingt gut gelitten in diesen Landen, es sei denn man stammte aus den "guten" Ebenen. Arkil spie kurz aus. Wie konnten sich die Talingrader nur anmaßen zu entscheiden, was "gut" bedeutete. Er sinnierte noch kurz weiter über dieses philosophische Thema, bevor er sich anderen Dingen zu wand.
Zunächst viel ihm ein, daß er noch gar nicht genau nachgeschaut hatte, was Shadal alles von den Ulfen mitgenommen hatte. Also begab er sich zu dem Sack und kramte darin herum, um eine Inventur zu machen.
Mal sehen, ob etwas Nützliches dabei war.
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Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Iomine

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« Antwort #1079 am: 14.11.2013, 09:03:49 »
Iomine senkte tatsächlich ihre Stimme, dem Beispiel der anderen folgend, wenn sie bezweifelte, dass der Wirt des Hauses mit einem Ohr an der Wand lehnte. "Ich denke nicht, dass es gut wäre, wenn ich in den Wald gehe. Ich weiss ja nicht, was ihr von mir denkt, aber dass ich eine Hexe bin, heisst nicht, dass ich besondere Kräfte über die Natur besitze. Ich kann Gedanken lesen, oder dafür sorgen, dass wir ungehört miteinander reden können. Ich kann Menschen täuschen und einschläfern, oder sie verwirren und paralysieren. Dort im Wald könnte ich höchstens Kräuter sammeln.. zumal, Gifte kann ich selber auch mischen.

Außerdem, jetzt kennen mich die Leute hier ja schon. Ich kann mich mit dieser Krone nicht in einen gewöhnlichen Menschen verwandeln, und mit ihr ebenso wenig meine Flügel verschwinden lassen, wie du deine Arme. Und wenn ich einfach so verschwinde, wirft das sicher auch Fragen auf, während mir jetzt einige Leute hier dankbar sind, was uns sicher Türen öffnet, die Fremden verschlossen bleiben. Nein, ich halte nichts davon, unnütz im Wald zu sitzen. Und ehrlich gesagt denke ich, ihr anderen solltet auch ins Dorf kommen, es klingt nicht, als könntet ihr da etwas ausrichten, während wir hier prinzipiell bereits auf unserem Eingang in die Festung sitzen. Wenn ihr mich wirklich alle in den Wald schicken wollt, dann gehe ich eben, aber ich sage euch gleich, dass ich dann für die Sache völlig nutzlos wäre, und mich ziemlich langweilen würde."
Das gesagt, lauscht sie dann Nicolas' Ausführungen zu Luis' Plänen.

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